Tesla Model S 85 – Gebraucht kaufen (2015)

Liebe Tesla-Community

Dies ist mein erster Beitrag hier im Forum, verzeiht mir etwaige Anfängerfehler, wie die Wahl der Richtigen Beitragskategorie.

Ich verfolge schon seit mehreren Jahren alle Schritte von Elon Musk und seinen Unternehmen, weshalb ich ziemlich in die Materie eingelesen bin. Jedoch kam ich erst letztes Wochenende dazu, einen Tesla ausgiebig zu testen. Es handelte sich um ein gebrauchtes Model S 85 mit 90k Kilometern.

Ich helfe derzeit meinen Eltern einen neuen Wagen zu finden und schlug ihnen ein gebrauchtes Model S vor. Dies, vor allem aus ökonomischen Gründen, da wir nicht besonders vermögend sind. Derzeit fahren Sie immer noch einen 15 jährigen Mercedes Van, welcher über die Jahre zig tausende Franken verschlugen hat.

Nun meine Frage an die preisbewussten Teslafahrer: Wie günstig fährt ihr das Auto pro Jahr? Wie sieht der Reifenverschleiss bei moderater Fahrweise aus? Kann man tatsächlich nur alle vier Jahre in den Service gehen?

Stromkosten sind selbstverständlich deutlich günstiger als Diesel, meine Bedenken richten sich dementsprechend primär an Reparaturen und Verschleiss. In der Theorie sollte ein Elektroauto ja sehr wartungsarm sein. Das von mir begutachtete Model S hat wie fast alle Teslas sehr wenig Kapazitätsverlust, optisch in sehr guten Zustand (Panelgaps sind deutlich weniger schlimm als ich es in Erinnerung hatte), nicht viele technische Extras (kein Schiebedach, manuelle Heckklappe und Seitenspiegel). jedoch musste der Elektromotor bereits einmal getauscht werden, was bei den 15er-Modellen eigentlich nicht mehr der Fall sein sollte…? Da die Garantie (80k km) bereits erlischt ist, bin ich schon eher skeptisch eingestellt…

Abgesehen von allfälligen Reparaturen wäre das Auto in Unterhalt vergleichbar, respektive günstiger durch Spriteinsparungen als ihr derzeitiges Auto.

Versicherungskosten belaufen auf sich 370-1200 CHF, je nach Abdeckungen, Steuern auf zirka 500.- CHF, Installation einer Ladesäule stellt auch kein Problem dar, da mein Dad Elektriker ist und wir in einem Eigenheim wohnen. Die Anschaffungskosten des Autos betragen 49k CHF, respektive 43k Euro.

Was ist eure Meinung dazu? Ein risikoreiches Experiment oder ökonomische/ökologische Alternative?

Ich freue mich auf konstruktive Antworten!

Cheers
Dennis

Liebe Tesla-Community

Dies ist mein erster Beitrag hier im Forum, verzeiht mir etwaige Anfängerfehler, wie die Wahl der Richtigen Beitragskategorie.

Ich verfolge schon seit mehreren Jahren alle Schritte von Elon Musk und seinen Unternehmen, weshalb ich ziemlich in die Materie eingelesen bin. Jedoch kam ich erst letztes Wochenende dazu, einen Tesla ausgiebig zu testen. Es handelte sich um ein gebrauchtes Model S 85 mit 90k Kilometern.

Ich helfe derzeit meinen Eltern einen neuen Wagen zu finden und schlug ihnen ein gebrauchtes Model S vor. Dies, vor allem aus ökonomischen Gründen, da wir nicht besonders vermögend sind. Derzeit fahren Sie immer noch einen 15 jährigen Mercedes Van, welcher über die Jahre zig tausende Franken verschlugen hat.

Nun meine Frage an die preisbewussten Teslafahrer: Wie günstig fährt ihr das Auto pro Jahr? Wie sieht der Reifenverschleiss bei moderater Fahrweise aus? Kann man tatsächlich nur alle vier Jahre in den Service gehen?

Stromkosten sind selbstverständlich deutlich günstiger als Diesel, meine Bedenken richten sich dementsprechend primär an Reparaturen und Verschleiss. In der Theorie sollte ein Elektroauto ja sehr wartungsarm sein. Das von mir begutachtete Model S hat wie fast alle Teslas sehr wenig Kapazitätsverlust, optisch in sehr guten Zustand (Panelgaps sind deutlich weniger schlimm als ich es in Erinnerung hatte), nicht viele technische Extras (kein Schiebedach, manuelle Heckklappe und Seitenspiegel). jedoch musste der Elektromotor bereits einmal getauscht werden, was bei den 15er-Modellen eigentlich nicht mehr der Fall sein sollte…? Da die Garantie (80k km) bereits erlischt ist, bin ich schon eher skeptisch eingestellt…

Abgesehen von allfälligen Reparaturen wäre das Auto in Unterhalt vergleichbar, respektive günstiger durch Spriteinsparungen als ihr derzeitiges Auto.

Versicherungskosten belaufen auf sich 370-1200 CHF, je nach Abdeckungen, Steuern auf zirka 500.- CHF, Installation einer Ladesäule stellt auch kein Problem dar, da mein Dad Elektriker ist und wir in einem Eigenheim wohnen. Die Anschaffungskosten des Autos betragen 49k CHF, respektive 43k Euro.

Was ist eure Meinung dazu? Ein risikoreiches Experiment oder ökonomische/ökologische Alternative?

Ich freue mich auf konstruktive Antworten!

Cheers
Dennis

Hallo Dennis, herzlich willkommen! Ich denke, die Wahl der Kategorie hast Du gut getroffen. Zur Frage, wie knapp das Budget sein darf, um sich ein Model S leisten zu können, wurde hier auch schon ausgiebig diskutiert. Vielleicht findest Du den fraglichen Thread, wenn Du die Forumssuche bemühst…

Nach meiner Erfahrung mit meinem gebrauchten Tesla würde ich keinen Tesla Gebrauchtwagen ohne Garantie (Tesla oder Allianz) kaufen.

Es gibt zwar viele Fahrzeug mit vielen km und wenig Reparaturen, aber es gibt auch eine ganze Reihe von Fahrzeugen die teilweise sehr teure Reparaturen haben, wie meiner mit kaputter Klimaanlage und DC/DC-Wandler (3000+ Euro) und demnächst Fahrwerk (ca. 1.500 Euro). Bei solchen Reparaturen bekommt man auch keine Loaner von Tesla mehr und muss sehen wie man zurecht kommt.

Ich bin froh dass ich die Allianz Garantie Versicherung abgeschlossen habe. Wer weiß was noch kommt.

Momentan gibt es wegen eines Isolationsfehlers einen Austausch der Batterie. Das läuft auf Tesla Garantie für Batterie und Antriebsstrang. Da gibt es dann wieder einen Loaner.

Ich habe zwar selbst keine Praxiserfahrung mit Teslas die aus der Garantie raus sind, aber nach allem was man in den einschlägigen Foren oder auf YT lesen/sehen kann, gibt es keinen allgemeingültigen Tipp auf den ich mich festlegen würde. Du kannst Glück haben und das betreffende Model S hat noch viele Jahre keine gravierenden Probleme, es geht aber eben mal auch andersrum - und dann kann das richtig Geld kosten.
Wenn deine Eltern, wie du schreibst, allein aus ökonomischen Gründen - also um Geld zu sparen - einen Tesla kaufen möchten, ist das vermutlich nicht zu empfehlen. Wenn ein gewisser Idealismus dazu kommt, dann schon eher :slight_smile:

Auf deine Fragen noch schnell geantwortet:
Wie günstig fahre ich meinen Tesla? Neben der Versicherung, zahlt man in Deutschland noch eine gewisse Zeit keine KfZ Steuer für einen Tesla. Versicherung ist bei mir etwa 1.300 EUR / Jahr.
Reifen sind teuer, weil breit. der Verschleiß richtet sich nach deiner Fahrweise und deinem Standort. Im norddeutscheln Flachland ist der Verschleiß bei gleicher Fahrweise geringer als in den Bergen mit vielen kurvigen Straßen. Als Durchschnitt würde ich alle 30.000 km mit neuen Reifen rechnen.
Es gibt Fahrer, die machen wirklich erst nach 4 Jahren vor Ablauf der Garantie den ersten Service. Meiner hat ihn nach 2 Jahren bekommen (900 EUR). Je älter, desto eher fällt auch was an, würde ich sagen.

Hi Egn

Das klingt nicht gerade ermutigend… Hast du einen 2014er Model (laut der Signatur)? Meines Wissens soll ab Baureihe 2015 deutlich weniger Probleme existieren. Ausreisser gibt es halt leider immer, die Frage ist halt, wie es im Vergleich zu anderen Herstellern aussieht. Meine Eltern würden sich wieder etwas Van-artiges kaufen, vorzugsweise wieder von MB. Ist das Risiko einer teuren Reparatur nicht vergleichbar hoch?

Gruss
Dennis

@Elektrojedi

Ich bin nach langen Recherchen auch zum Schluss gekommen, dass man diese Fragestellung nicht so einfach beantworten kann. Deshalb meldete ich mich in diesem Forum an, um möglichst viele Eindrücke von Teslafahrern zu erhalten. Wenn bei einem Verbrennungsmotor irgendetwas kaputt geht, kann dies auch ganz schnell sehr teuer werden. Die Frage ist wohl, was das kleinere Übel ist…

Wie wäre es kommendes Jahr mit dem 64kWh Kia Niro EV und 7-Jahres-Garantie?
Ich schliesse für meinen Q4/2014 hergestellten S85 noch diesen Monat, letzte Gelegenheit, die Allianz-Versicherung ab.

@ AQQU

Meine Eltern brauchen sehr viel Stauraum (sie sind Musiker), weshalb meine Mutter am liebsten das Model X hätte. Habe ich ihr jedoch von abgeraten, aufgrund der anfälligen Falconwing-Doors und dem Anschaffungspreis. Elektro ist nicht ein zwingendes Kriterium für sie…

Sicher hängt die Stauraumfrage mit davon ab, welches Instrumentarium Deine Eltern zu transportieren haben. In meinem Model S fahren regelmäßig mein Kontrabass (5-Saiter 1/1), E-Bass, kleines Drumset, E-Piano, Verstärker, diverse Stative und Kabelkisten mit. Natürlich mit umgeklappter Rücksitzbank. :wink: Das passt alles problemlos rein und es wäre noch Platz für etwas mehr, der Frunk beherbert oftmals die Bühnengarderobe.

Mit dem Rat zum Auto schließe ich mich meinen Vorpostern an. Du kannst Glück haben, was bei einem 2015er Baujahr wahrscheinlicher ist als bei 2014ern oder teilweise auch 2016ern. Im Modelljahr 15 war Tesla in der Qualität auf einem guten Weg, danach nahm sie nochmal etwas ab. Es gibt natürlich auch Einige, die Pech haben. Und dann kann es ohne Garantie teuer werden. Da muss jeder selbst für sich entscheiden, wieviel Angst, oder aber welche Möglichkeiten er hat, eventuell auftretenden Reparaturbedarf selbst zu stemmen.

Auch 2015er Modelle haben noch Probleme mit der Drive Unit gehabt, so auch meins. Diese wurde bei reichlich 40 Tkm gewechselt, seit dem ist Ruhe. Jedoch besteht von dieser Seite ja bis zu 8 Jahren keine Gefahr.

Also wenn bei Deinen Eltern eine gewisse Affinität zu Umweltaspekten besteht, würde ich sie zu dem Schritt ermutigen. Sollte aber ausschließlich mit spitzer Feder gerechnet werden müssen, dann lieber Finger weg.

Du fragtest noch nach dem Reifenverschleiß. Der hängt natürlich von den Reifen und der individuellen Fahrrweise ab. Mein erster Reifensatz hat mehr als 100.000 km gehalten. Das waren die originalen Good Year Ganzjahresreifen, die wohl recht hart sind, denn die jetzt zum ersten Mal montierten Winterreifen sind zumindest bei niedrigem Tempo sehr viel leiser.
Defekte kann es immer geben, anfällig sind die Türgriffe, bei meinem wurde bei 3 Griffen der Mikroschalter gewechselt. Außerdem wurde der Bremssattel der Feststellbremse gereinigt und gangbar gemacht, der setzt sich wohl gerne fest.
DU (Drive Unit = der ‚Motor‘) wurde auch bereits gewechselt, da hast du aber 8 Jahre Garantie drauf.
Ich würde sagen, eine ‚ökonomische/ökologische Alternative‘.

Sorry meine späte Rückmeldung.

Erstmals vielen Dank für all die hilfreichen Antworten. Es scheint sich schwer ein Muster zu erkennen, was die Häufigkeit von Reparaturen angeht, sowie den generellen Unterhaltskosten. Unbestritten ist jedoch, dass ein Tesla günstiger zu sein scheint, als ein vergleichbares Auto (Oberklasse-Limousine), jedoch kaum gegen einen günstigeren Skoda-Kombi oÄ. Dies unter anderem, da Tesla ein Monopol auf Ersatzteile und Werkstätten hat.

Ich werde meinen Eltern die Erkenntnisse ganz objektiv präsentieren und eher auf den Aspekt der Nachhaltigkeit und Coolness eingehen :laughing:

Ich werde mich melden, sobald ich konkreteres weiss.

Gruss
Dennis

Hi Volker, sorry habe die Nachricht erst jetzt gesehen. Habe auch noch ein bisschen im Forum gestöbert, konnte jedoch (auch in meinem eigenen Beitrag) keine befriedigende Antwort finden…

Gruss
Dennis

Hoi Dennis

Willkommen im Forum. Ich habe mir vor einem Jahr ein MS 60 gebraucht mit ähnlichen Kilometern beraucht gekauft und bereue es bisher nicht. Versicherung würde ich eher mit 1500 CHF rechnen für Vollkasko (Zürich hat ein Spezialangebot für STOC Mitglieder), Steuern sind Kantonsanbhängig.

Was ich in deinem Text für eher unrealistisch halte sind die Services alle 4 Jahre. Ich denke alle 2 Jahre solltest Du auch mit einem Tesla einen Service machen lassen. Zudem werden bei 90k irgendwelche Sachen aufkommen, die Du sowieso reparieren lassen musst oder ersetzen musst (z.B. Bremsen).

Bei mir gab es bisher keine hohen Kosten (nur 1x Türgriff, 1x kleine Batterie tauschen, beides so um die 300 CHF). Service ist grob geschätzt 1000 CHF und die Reifen sind auch eher teuerer (da grössere Zoll), mit 19 Zoll habe ich mir jetzt für 1000 CHF einen Winterreifensatz gekauft.

Da die Garantie bereits abgelaufen ist, bleibt ein Restrisiko, aber ich kann Dir empfehlen dieses einzugehen. Es lohnt sich! :smiley:

Mod Note: Doppeltes Thema zusammengefasst.

Hi Pii

Bei Smile-Direct kannst du den Tesla schon ab 350.- CHF versichern lassen (Haftpflicht) und mit 1000.- CHF bist du schon Vollkasko versichert. Da aber unsere ganze Familie bisher komplett unfallfrei unterwegs ist, sind allfällige Reparaturen in Kombination mit Teslas Monopolstellung tatsächlich meine grösste Sorge.
Teurere Reifen und Service-Kosten würde sowieso durch die wegfallenden Benzinpreise kompensiert, da mache ich mir keine grossen Gedanken dazu…
Bin gespannt, was meine Eltern am Wochenende meinen. Hätte auch noch einen Tesla S 85 für 25k CHF gesehen, da würden auch Reparaturkosten in der Höhe von mehreren tausend Franken nicht schmerzen…

Gruss
Dennis

Hallo Dennis,

Ist Tesla günstig… Gute Frage, für mich ist es definitiv sehr günstig gelaufen bisher. Ich habe mein Model S 85 CPO Modell aus den Niederlanden geholt und dabei noch einen der wenigen erwischt, welche günstig im Preis und mit zusätzlich 4 Jahren volle Garantie verkauft wurden. Ich habe jetzt vor kurzem alle Mängel (das waren nicht wenige) beheben lassen. Hintere Querachse eingerissen daher keine Zulassung, Sitze scheuerten an der Mittelkonsole, Schiebedach ratterte, Frontlenkung knarrte beim Lenken im Stand, Spaltmaße nachjustieren lassen, Lackschäden werde ich jetzt noch ausbessern lassen etc. Wie du bisher liest eigentlich eine ordentliche Liste an Problemen wo ich froh war in der Garantie zu sein. Nachdem du Schweizer bist trifft dies nicht auf dich zu aber in Österreich ist es beispielsweise so, dass du keine motorbezogene Versicherungssteuer zahlst als Privatperson (bei der Motorisierung eines Tesla’s gut und gerne 200€ im Monat), im Jahr zahl ich dadurch nur 960€ für die Vollkasko Versicherung. Ich kann in der Firma gratis laden und zu Hause zahl ich derzeit für die kWh 0,04€.

Du hast etwas weiter oben schon richtig gesagt, ein Skoda Kombi ist sicher weniger kostenintensiv, verglichen allerdings mit anderen Autos der gleichen Klasse liegst du mit einem Model S sicher nicht daneben. Abgesehen vom „günstigen“ Unterhalt. Bis das erste Mal von Tesla gehört hatte waren mir Autos komplett egal, wichtig waren mir 4 Räder, ein Motor, eventuell noch eine Klimaanlage und das wars. Seitdem ich mein Model S fahre möchte ich dies definitiv nicht mehr, lass den Motor weg und gib mir einen Elektromotor weil da einfach wirklich der Spaßfaktor viel höher ist :smiley:.