Hallo liebe Anstaltsmitglieder,
auch wir haben es getan, meine Frau und ich haben uns ein Model S85 gekauft und uns so ein Gegenmittel gegen den Teslavirus verschafft.
Wir haben uns dazu entschlossen, nachdem wir jetzt seit fast 3 Jahren auf das Model 3 gewartet haben.
Nach langem Hin und Her, haben wir uns jetzt letztendlich doch für ein gebrauchtes Models S85 und gegen das Model 3 entschieden.
Die Vorteile gegenüber dem Kauf des Model 3 waren für uns entscheidend.
- Zum jetzigen Zeitpunkt, wahrscheinlich deutlich günstiger als ein Model 3 (für uns wichtigstes Kriterium)
- Das Model S ist deutlich größer (Ist für uns kein Nachteil)
- Unser Hund kann so deutlich besser und komfortabler für ihn und für uns transportiert werden.
- Der Kofferaum ist deutlich größer und besser zugänglich.
- Die Anmutung, Optik und Design des Model S, ist nach wie vor herausragend (persönliche Meinung und Geschmack)
- Das Model S ist etwas besser im Fahrkomfort. (Ich konnte das Model 3 schon Probefahren und habe darum den direkten Vergleich erleben können)
- Display und Anzeigen hinter dem Lenkrad sind doch irgendwie angenehmer und praktischer. (Das ist kein totschlag Kriterium
aber gestern auf der Rückfahrt aus den Niederlanden mit der schon aufgespielten V9 und den coolen Abbiegehinweisen direkt vor einem im Display, das ist doch schon sehr gut)
Um unserer Entscheidung Taten folgen zu lassen, beobachteten wir seit Wochen den Markt und wir haben uns genau angeschaut und überlegt, wo und wie man am besten und günstigsten an ein Model S bekommt.
Hierfür haben wir auch reichlich das TFF-Forum genutzt.
Die Informationen und Erfahrungen die man hier bekommt sind herausragend und enorm wichtig.
Zusätzlich war die Seite Teslascout.com sehr hilfreich.
Letztendlich war es für sehr wichtig, dass bei so einer teuren Anschaffung, eine vernünftige Garantie dabei ist.
Da dies bei einem Kauf nur direkt bei Tesla, für 2 Jahre zuverlässig möglich ist,
war die Entscheidung direkt bei Tesla zu kaufen, relativ schnell da.
Da in Deutschland über die Tesla Seite quasi nichts in unserer Preislage zu erwerben war und ist,
mussten wir uns mit der Niederländischen Seite beschäftigen.
Das Angebot dort ist sensationell groß und die Preise sind dort deutlich niedriger als in Deutschland.
Gerade in den letzten Wochen, kamen immer mehr Fahrzeuge hinzu und die Preise purzelten nur so in den Keller.
Wir haben uns das Eine oder Andere Fahrzeug das uns interessiert hat dann genauer unter die Lupe genommen.
In erster Linie geht das durch einen Klick auf die Anforderung eines Telefongesprächs.
Wenn man das macht, bekommt man einen Anruf von einem deutschen Tesla Mitarbeiter oder man wird direkt mit einem Link beglückt,
der auf eine Internetseite führt, wo man original 3D Bilder von dem Fahrzeug zu sehen bekommt, für das man sich interessiert.
Das ist schon richtig cool gemacht und man bekommt einen recht guten Eindruck von dem Fahrzeug.
Äußerliche Macken an den Rädern, Lack, Scheibem, Interieur usw. sind so gut vorab zu sehen und in vergrößerten Bildern zu erkennen.
Was die Technik betrifft, sieht man nichts.
Da muss man sich auf Tesla verlassen und im Zweifelsfall nach dem Kauf, während der 2-Jährigen Garantiezeit etwaige auch später auftretende Mängel in Deutschland vom SEC kostenlos beheben lassen.
Laut Tesla Mitarbeiter werden technische Mängel aber in Tilburg vor dem Verkauf behoben. (Da gibt es aber auch schon andere negative Erfahrungen)
Nach dem uns das alles klar und bewusst war, haben wir uns dann auf ein Model S eingeschossen, welches uns insgesamt in allen Kriterien zugesagt hat.
Nun ging es nur noch darum so lange zu warten, bis der Preis zu dem Limit fiel das wir uns gesetzt hatten.
Der Anreiz einen deutlich höheren Preis zu zahlen als das Limit das man sich gesetzt hat, ist allerdings sehr hoch.
Da der „ich will haben Faktor“ bei Tesla enorm groß ist, sollte man da möglichst cool an die Sache rangehen.
Bei uns war es abzusehen, dass der Preis sogar weit unter das gesetzte Limit fallen wird.
Darum haben wir quasi gepokert und weiter gewartet, so lange bis wir gemeinsam zu dem Entschluss gekommen sind, dass der richtige Moment gekommen ist. (Alles extrem spannend)
Dann haben wir auf den Kopen Knopf gedrückt und die Kuh war damit vom Eis.
Dies haben wir an einem Samstag den 10.11.18 gemacht.
Es war dann die Anzahlung von 4000 Euro per Kreditkarte nötig.
Als der Kaufprozess abgeschlossen war, gab es sofort ein paar Bestätigungsemails.
Am Montag darauf, kam eine Email von Tesla Niederlande mit der Bitte um einen Rückruf um den Liefertermin zu vereinbaren.
Das habe ich dann auch gemacht. Die Gespräche laufen auf Englisch ab.
Die Mitarbeiter von Tesla sind sehr freundlich und sehr bemüht alle Fragen zu klären.
Ein Termin für die Auslieferung wurde schnell gefunden und für den 20.11.18 ausgemacht.
Gestern sind wir also mit dem Zug in die Niederlande nach Tilburg in das Tesla Paradies gefahren.
Die Zugfahrt war sehr angenehm. Bis auf eine wohl schon typische Verspätung der DB, die uns um 30 Minuten nach hinten geworfen hat.
In den Niederlanden in Deventer angekommen sind wir dann in die Niederländische Bahn umgestiegen.
Zum Glück gibt es von Deventer nach Tilburg eine Zugverbindung im 15 bis 20 Minutentakt, so dass die 30 Minuten Verspätung für uns kein Problem darstellen sollten.
Die verschiedenen Züge die wir in den Niederlanden bis zu unserem Zielbahnhof Tilburg Reeshof benutzt haben, fuhren auf die Minute genau ein und ab.
Am Zielbahnhof Tilburg Reeshof angekommen, waren es dann noch ca. 4 Kilometer zu Fuß bis zur Teslafabrik.
Nach dem langen Sitzen im Zug war das eine willkommene Abwechslung (aber sau kalt)
An der Tesla Fabrik angekommen hatte man erst mal das Gefühl man hat den heiligen Grahl gefunden. (Ich weiß es ist albern, aber irgendwie ist es so)
Wahnsinn, so viel Teslas auf einem Haufen, habe ich noch nie gesehen.
Schnell ein paar Fotos von der Fabrik gemacht und dann rein in die gute Stube.
Da wir uns zeitig auf den Weg gemacht haben, (Der Deutsche ist immer pünktlich)
waren wir nun natürlich trotz Zugverspätung 45 Minuten zu früh.
Egal, wir wurden sehr freundlich begrüßt, in Empfang genommen und alles Weitere erklärt.
Dabei hat man das Gefühl man trifft gute alte Bekannte und wird herzlich in die Tesla Familie aufgenommen.
Wie auch immer, es sollte bald der große Moment des ersten Kontakts kommen.
In der Zwischenzeit wurden wir mit Warten in der Tesla Launch sowie mit Kaffee und Kakao beglückt (Ich habe sehr selten so guten Kaffee und Kakao getrunken)
Nebenbei hat man von dort einen wunderbaren Blick in die Tesla Fabrik. (Mein Gott sieht es da aufgeräumt und sauber aus)
Dann kam der Große Moment.
Wir sind in die Halle mit den zur Auslieferung bereitgestellten Fahrzeugen gebeten worden.
Unser Model S war wie die Jungfrau Maria eingehüllt in ein weißes Tuch.
Nur die leuchtenden Scheinwerfer waren zu sehen.
Und dann zog meine Frau das Tuch von dem Model S und da stand es nun in seiner vollen Pracht unser Model S…… Waaaaaaaahnsinn
Wir konnten dann in aller Ruhe das Fahrzeug angucken und alles begutachten.
Die 3 Macken an den silbernen 21 Zoll Turbinenfelgen und der winzige Steinschlag an der Frunk Haube, waren exakt die Macken, die auch auf den 3D Bildern zu sehen waren.
Den einzigen Mangel den ich zusätzlich finden konnte, war ein tief eingerissener Reifen hinten rechts.
Das war auf keinem Bild vorher zu sehen oder dokumentiert.
Der in unserem Fall gut deutschsprechende Tesla Mitarbeiter war auch etwas überrascht darüber.
Er hat sofort das Telefon gezückt und den Fall sofort versucht zu klären.
Anschließend ging der Mitarbeiter mit uns alle Bedienungselemente, Funktionen und Einstellungen durch.
Insgesamt dauerte die Begutachtung und Einweisung so ca. 45 Minuten.
Alles wurde in Ruhe und sehr geduldig erklärt ohne irgend einem Zeitdruck.
Die Begutachtung lief mit dem Ergebnis und unserem Urteil ab, dass das Fahrzeug trotz seiner 95000 KM auf dem Tacho, innen wie außen quasi wie im Neuzustand dasteht.
Wir wurden gebeten uns noch einmal kurz in die Launch zu begeben und dort zu warten bis das Problem mit dem Reifen geklärt ist.
Keine 5 Minuten später kam eine Tesla Mitarbeiterin, die uns erklärt hat, dass der Reifen sofort gewechselt und ein neuer aufgezogen wird.
Dafür hat sie unser Model S durch die Fabrik in den technischen Bereich gefahren, wo dies erledigt werden sollte.
Nach weiteren ca. 20 Minuten, kam sie dann mit dem Fahrzeug zurück und alles war erledigt.
Es wurde ein nagelneuer Reifen derselben Marke und Modell aufgezogen.
Uns blieb dann eigentlich nur noch der Abschied von den wirklich sehr netten sympathischen Tesla Mitarbeitern.
Irgendwie wäre ich gerne noch geblieben und hätte mir auch sehr gerne die Fabrik angeschaut.
Leider wir dies z.Z. aber nicht angeboten.
Dann durften wir mit unserem Model S die Heimfahrt antreten.
Die Heimfahrt lief ohne irgendwelche Probleme oder Komplikationen ab.
Der Tesla hat die ca. 400 Kilometer abgespult, sodass es die reinste Wonne war.
Liebe Grüße an alle Anstaltsmitglieder
Edit: Das Model S hat seit gestern neuen TÜV und die deutsche Zulassung. Schwierigkeiten gab es nur beim TÜV. Der Prüfer war sich nicht sicher ob nur eine Hauptuntersuchung reicht.
Ich musste zur Zulassungsstelle fahren und das nachfragen. Anrufen wollte er nicht. Die Zulasungsstelle konnte bestätigen, das eine HU reicht. Die nächsten Probleme gab es auf der Bühne beim TÜV. Die Hebeeinrichtung zum anheben des Fahrzeugs war nicht breit genug. (Mann ist der breit) Auf Tesla sind die beim TÜV wohl nicht vorbereitet. Von hinten durchs Knie ins Auge ging es dann doch noch irgendwie. Ich kann aber nur anraten dabei zu bleiben. Ich bin mir nicht sicher was passiert wenn man nicht mit aufpasst.
Die Niederländischen Kennzeichenhalter sind übrigens tatsächlich zu schmal. Da habe ich mir vorsorglich deutsche besorgt und noch cool bedrucken lassen. Jetzt noch die Versicherung in trockene Tücher bringen, dann war es das erst mal mit Bürokratie.
