Reichweite S85

Hallo zusammen,
Da ich auf meinen S90D warte (n muss), habe ich von Tesla übergangsweise einen S85 bekommen. Bin abends in München mit 82% in Richtung HN aufgebrochen.

Ok, hatte zeitweise 150 mit Tempomat und musste bereits in Hilpoltstein laden.

Mit 75% nach ca 30 min weiter und in Crailsheim erneut laden, weil frühmorgens Termin in Esslingen und kein SUC mehr auf der Strecke HN-ES.

Hat mich insgesamt > 1 Stunde zusätzlich gekostet und frage mich gerade, ob das nun immer so sein wird, dass ich von SUC zu SUC hoppe und meine Entscheidung dürfen Tesla grundsätzlich falsch war (45k km/anno)…?

Bin gerade echt ernüchtert und desillusioniert! [emoji30]
Hoffe, dass sowohl das „D“ etwas bringt, ebenso wie die 90kWh-Batterie - wenigstens meine Arbeits-Hausstrecke (ca 265 km), und zwar auch im Winter mit Heizung.

Könnt ihr mir berechtigte Hoffnung machen?

Hallo!
ganz vorweg: Absolut keine Sorge - Auch du wirst nach kurzer Zeit restlos begeistert sein!!!
Eines ist ganz wichtig: Man muss etwas umdenken und vorplanen. Hört sich zwar eh logisch an, aber jeder muss ein paar Anfängerfehler machen. Spätestens wenn du deine Durchschnittsreisegeschwindigkeit berechnest, stellt sich die Grundsatzfrage wie sinnvoll Tempomat 150 ist. - Ich hätte aber auch nicht geglaubt, dass ich einmal freiwillig darauf verzichten werde. Wenn ich nun Klagenfurt - Eisenstadt fahre (310 km) lade ich oft gar nicht mehr bis 100%, außer wenn es regnet, denn Regen kostet! (Auch 4 Fahrräder am Dach, aber das ist ja die Ausnahme)
mein Tipp: Rechne die ersten Wochen tatsächlich 1Std dazu. - Zuerst fürs Lehrgeld und dann fürs Schwärmen.
Der erste Winter ist eine Herausforderung, im Sommer wirst du begeistert sein, wie weit du kommst und im zweiten Winter fragst du dich, warum du im ersten Winter ängstlich warst. - Nun im dritten Winter frage ich mich, wann endlich der Verbrauch wieder zu steigen beginnt.
LG

Hallo Olliohlsen,

ich habe mein Model S seit knapp 6 Monaten und in etwa die gleiche Jahresleistung wie Du. Gerade deswegen habe ich mich für das Model S entschieden. Sicherlich eine gute Entscheidung den 90D zu wählen in Bezug auf Reichweite.

Natürlich ist es eine gewisse Einschränkung, dass Du nicht wie bei einem Diesel mal locker 800 km in 5 min. nachladen kannst - und das praktisch jederzeit und überall. Aber nach einer gewissen Eingewöhnung pendelt sich auch das Laden von einem Model S ein.

Mit der Zeit wirst Du neben den Superchargern sicherlich auch die anderen Ladestationen in deinem persönlichen Einzugsgebiet kennen lernen. Vieleicht habe ich ja auch nur Glück, dass bei meine Kunden und in den Hotels wo ich übernachte oftmals Ökostrom - Ladestationen in der Nähe sind. D. h. ich lade bei allen möglichen Gelegenheiten während das Fahrzeug halt auch nur rumsteht.

Außerdem kommt es natürlich wirklich auf die Fahrweise drauf an. 4 Fahrräder auf dem Dach halbieren die Reichweite! Starke Geschwindigkeitswechsel kosten einfach unheimlich Reichweite und wirken sich deutlich stärker aus als konstant mit Tempomat 150 km/h zu cruisen. Die Rekuperation hilft nur bedingt, da diese ja auch Verluste hat. Zumindest für mich ist Tempomat 150 normal - aber nur wenn die Bahn frei ist. Wobei ich auch feststellen muss, dass ich mit dem Tesla langsamer und ruhiger fahre als früher. Aber das liegt glaub eher an der entspannten Umgebung.

Außerdem habe ich nun Turnschuhe im Kofferraum. Ab und an, z. B. wenn ich abends auf dem Heimweg oder zum Hotel nochmal nachlade, dann gehe ich einfach mal eine Runde joggen. Wenn ich früher mit dem Diesel nach Hause gefahren bin, war ich dafür dann meist zu kaputt.

Es ist tatsächlich eine etwas andere Welt, aber das ist auch gut so.

Claus

Wieviel Wh/km zeigt er denn Verbrauch an? Im Schnitt solltest Du bei 200-210Wh/km landen, dann gibts auch keinen Reichweitenfrust.

Der Wert kann stark schwankend sein, tw. kannst Du ihn beeinflussen, tw. sind es physikalische Gesetze.

Reichweitenkiller sind niedrige Aussentemperaturen (auch unbenommen der Innenraumheizung), Gegenwind, Regen & nasse Strasse, Höhenunterschiede.

Gerade am Anfang macht man gern kurze Zwischensprints, LKW mit Vollgas überholen usw. Das kostet jedesmal fast ein Prozent Reichweite. Normalerweise spielt das ja keine Rolle - nur eben, wenn man auf Langstrecke unterwegs ist und die Reichweite knapp ist. Und man merkt mit 50 % Strompedal ist man fast genauso schnell vorbei und benötigt nur ein Bruchteil der Energie.

Ich fahre auch den S 85 und kann dir aus meiner Sicht berichten, dass du sicherlich keinen Fehlkauf begangen hast. Auch ich habe anfangs sehr viel mit dem Spaßpedal gespielt und ja, machen wir uns nichts vor, das geht ordentlich auf die Reichweite! Wenn man sich erstmal an die tollen Fahreigenschaften und die Beschleunigung „gewöhnt“ hat, wird auch das volle Durchtreten weniger. Alleine dadurch sparst du nicht unwesentlich. Außerdem habe ich meinen Fahrstil auf der Autobahn seit dem Model S geändert. Früher fuhr ich im Schnitt 160, mittlerweile finde ich mich bei 110 / 120 wieder. Ganz ehrlich, ich hätte anfangs niemals (!) gedacht, dass ich einer von denen sein werde, der mit dem Model S seinen Fahrstil ändert. Und doch hat es auch mich ziemlich erwischt. Das schont den Verbrauch deutlich und ich komme unwesentlich später am Ziel an als mit 160, die ich in den seltensten Fällen konstant fahren konnte.

Außerdem lernte ich auch die SuC-Pausen zu schätzen. Früher bin ich oft 5-6 Stunden am Stück durchgefahren. Heute halte ich 1-2 mal an und verbinde mein Model S für ein paar Minuten mit dem Supercharger, während ich bei Sanifair & Co. 70 Cent lasse, einen kleinen Snack zu mir nehme oder einfach mal kurz die Beine vertrete. Es muss ja nicht immer die Voll-Ladung sein, vorallem, wenn man zwei SuC auf dem Weg hat. Lade ich länger, kommt der Laptop auf den Schoß und ich beantworte E-Mails, schreibe Angebote, was auch immer. Diese Zeit ist zu 100% sinnvoll genutzt, denn diese Arbeit spare ich mir nach Ankunft. Das Ergebnis aus der Kombination aller Dinge: Ich komme zwar etwas (wenn meist auch unwesentlich) später, dafür aber deutlich entspannter an. Außerdem schone ich mein Auto sowie die Umwelt und bin dank der niedrigeren Geschwindigkeit auch noch sicherer unterwegs.

Ergo: Garantiert kein Fehlkauf, sondern meiner Meinung nach das beste Auto! :mrgreen:

Da sind gleich drei Fehler drin:

  1. Warum mit 82% losfahren, wenn Zeit wichtig ist? Dann kann man vorher auch auf 90% oder gar 100% laden.
  2. Wenn man mit 90-100% losgefahren wäre, hätte man gleich Crailsheim ohne Zwischenstopp erreicht.
  3. In Hilpoltstein auf 75% aufladen, obwohl der nächste geplante SuC nur 110km entfernt ist. Hier hätte eine Aufladung auf 35-45% gereicht. Die Ladegeschwindigkeit nimmt oberhalb von 45% stark ab, was unnötig Zeit kostet, wenn man 110km entfernt einfach wieder von 0 auf 45% sehr schnell laden kann.

Ich kann nach 1.5 Jahren auch nur sagen, dass es viel besser wird :slight_smile: Ich bewege meinen P85 auch etwa 50t km pro Jahr, und der Zeitvorteil, morgens oder abends nicht mehr an die Tankstelle zu müssen, ist immens! Die täglichen Fahrten <300km kann ich mit einer Ladung erledigen, ich muss also einfach nie an die Tankstelle und lade es entspannt über Nacht nach. Dieser Umstand hebt die Zeit, die ich fürs Superchargen extra einplanen muss, mehr als wieder auf.

Beim Langstreckenfahren kann ich mich meinen Vorpostern nur anschliessen: Man gewöhnt sich dran und ist bald viel entspannter und besser unterwegs. Auch die Pause alle zwei-drei Stunden zum superchargen ist für das generelle Wohlbefinden sehr zuträglich, besonders nachts, wenn man mal kurz die Augen zumachen kann.

Wenn du nicht unbedingt permanent mit >200km/h durch die Welt brettern willst, wirst du den Kauf nicht bereuen!

Wenn man diese „800 km“ aber mit 150km/h durchfahren will, dann braucht man bei normalem Verkehr aber locker einen 70 Liter Tank. Wenn nicht mehr.

Hallo, Glückwunsch zur Bestellung. Du hast die Beste Batterie/Motorkombi. gewählt.
Rechne auf Strecken über 300km mit einem Schnitt von 100km/h für fahren/laden wenn die Supercharger günstig liegen.
D.h. der erste Charger nach 270-320 km vom Startpunkt.
Auf 700 km wirst Du 7h benötigen, das ist so und musste ich auch erst lernen.

Dafür schenkt Dir dein Model S 5 Jahre Deines Lebens und einen Ruhepuls von 70 auf der Autobahn ! :wink:

Hey alle da draußen,
danke für die motivierenden Worte. Habe heute gleich mal das versucht umzusetzen und ja, es ist entspannend und funktioniert dann deutlich besser. Irgendwie habe ich ziemlich Muffe, liegen zu bleiben und unter 30% zu fahren, speziell wenn dann noch ein Anstieg kommt und die Restkilometer nach unten rasseln…

Aber im Stau mit Tempomat und Autopilot ist es das Beste, was ich bis jetzt erlebt habe. Da kriegt man vom „Drumherum“ wenig mit und kann vieles machen, am Touchpad ausprobieren und telefonieren ohne dass es gefährlich wird.

Hatte heute Termin bei Daimler, das war leicht strange, hab dann dennoch lieber mal „um die Ecke“ geparkt, um keine doofen Kommentare zu ernten.
:slight_smile:

Danke nochmal für das Aufmuntern!
LG olliohlsen

Solange im Display eine Zahl > 0% steht ist alles shiny.

Behalte einfach das Register „Trip“ im Energiefenster im Auge! Das sagt Dir die Restkapazität am Ziel sehr genau vorher - auch bei Steigungen.

Wir fahren eigentlich immer fast blind nach Trip Planer und der hat bisher immer sehr genau gestimmt. Für uns passt er sehr genau bei ungefähr Tempo 120 km/h. Einmal wären wir mit so viel Rest angekommen, dass wir ein ganzes Stück 150 km/h gefahren sind, da konnte man dann schön sehen, wie die Endladestandsprognose nach und nach nach unten ging bis eine Warnung kam, wir sollten langsamer fahren um das Ziel zu erreichen. Gesagt, getan. Mit 10 km Rest angekommen.

Wie TeeKay schon gesagt hat: Am besten mit 90% starten (gemütlich über Nacht geladen) und dann am SuC nur so viel wie nötig zwischenladen. Im unteren Ladestandsbereich lädt der SuC schneller. Deshalb minimiert sich die Gesamtreisezeit. Der Trip Planer hilft dir da aber und sagt, wann du bereit für den nächsten Trip bist und sendet dir auch eine Push Notification aufs Handy. Das ist besonders am Anfang sehr praktisch, wenn man noch kein Gefühl für die Reichweite hat, außerdem plant er einen Puffer für Unerwartetes ein.

Gewöhn Dich daran auf 0% leer zu fahren, dann klappts auch mit der grossen Reichweite. Am SuC lädt er dafür dann auch länger schneller. Doppelter Lohn für den Mut!

100 % Zustimmung von mir.

Habe ich das jetzt richtig verstanden?
Bei längeren Reisen, zbs. nach Italien, Frankreich oder Skandinavien, ist es besser die Batterie vor dem Trip auf 100% vollzuladen und anschliessend bis fast auf 0% fahren, danach nur soviel laden bis man den nächsten Supercharger erreicht, weil dieser in den unteren bereichen schneller lädt? Hat man so die kürzste Reisezeit?

Ich als baldiger Model S85 Besitzer wusste das jetzt nicht.
Da wir Kinder haben und ich alle 2-3 Stunden aussteigen muss für Pausen sollte das vermutlich kein Problem sein.

Im Prinzip ja, aber ich würde trotzdem noch mit 7-10% Restladung kalkulieren, damit man auch bei einer unerwarteten Umleitung (Sperrung der Ausfahrt oder Ausfahrt verpasst etc. noch ohne Streß ankommt.

Da entwickelst du aber selbst ein Gefühl, geht ganz schnell.

Gruß Mathie

Danke Mathie
Ich hatte schon gedacht, dass ich schaue das noch 5-10% für Unvorhergesehenes mit einkalkuliert werden sollte.
Meinte aber auch mal gehört zu haben, wen die Anzeige auf 0% ist, immer noch rund 50km gefahren werden kann, so als Notreserve.
Die sollte aber wen möglich nicht angezapft werden.

Es gibt noch etwas Saft bei 0%. Aber es garantiert dir niemand, wieviel und wieweit das MS damit noch fährt. 50km ist definitiv zu viel. Es kann auch relativ bald Schluss sein!