Typ2 Steckdose

Obwohl ich einiges zu dem Thema gelesen habe erschließt sich mir noch nicht, warum man in der Garage nicht einfach eine Typ2-Steckdose installiert um seinen Tesla zu laden:
mennekes.de/fileadmin/user_u … 7-2013.pdf

Wozu braucht man bei ausschließlichem Laden eines einzigen Tesla zwingend eine Wallbox, wenn es mit einer solchen Steckdose (ggf. abschließbar) auch geht?
Oder habe ich da irgendwas nicht berücksichtigt, was diese Dose nicht bieten kann? :slight_smile:

Hi,

du brauchst einen Controller der dem Auto mitteilt mit wie viel Ampere es laden darf, des weiteren ein Leistungsschütz, Fi usw. alles zusammen ist dann in einer Wallbox

LG Stefan

p.s. ich habe meine Wallbox selbst gebaut, ist evt. etwas günstiger als kaufen, man muss aber wissen was man tut.

D.h. die abgebildete Steckdose ist eigentlich nur ein Bauteil für eine Wallbox und keine reine Steckdose? Das kommt irgendwie in dem PDF von Mennekes etwas anders rüber.

Ja richtig. Der Typ2-Stecker ist kein reiner Stromstecker wie CEE, sondern beinhaltet zusätzlich zu den 5 normalen Kontakten L1, L2, L3, N und PE auch 2 Kontakte für die Kommunikation mit dem Fahrzeug. So wird sichergestellt, dass Kabel und Wallbox nur mit ihrem maximalen Strom belastet werden und die Installation in gutem Zustand ist. Weiterhin kann man im nächsten Schritt auch das Nachregeln des Stroms in Kombination mit einer PV-Anlage oder ein Lastmanagement bei mehreren Ladestationen realisieren.
Dies ist auch der Grund, warum es keinen einfachen Adapter von CEE/Schuko auf Typ2 gibt. Dazwischen sitzt immer ein Steuergerät, entweder ein mobiles Gerät wie der Tesla UMC oder eben eine Wallbox.

Diese Frage wurde schon oft gestellt (und beantwortet), unter anderem hier:

In dem Zusammenhang auch interessant: Diese (und die drei dort verlinkten) Umfragen!

So wirklich beantwortet wurde die Frage nie. Es ist ja auch unverständlich warum die Steckdose geregelt sein muss, wenn das das Ladegerät genau so gut kann. Ich kenne im richtigen Leben auch keine Steckdosen die auf Kommando weniger als maximalen Saft abgeben nach ihrer Spezifikation. Der Verbraucher muss ja nicht immer alles ab nehmen. Ich kann ja aus einer Haushaltssteckdose 230V 16A problemlos ein paar Milliampere abzapfen. Im Fall CEE muss der Strom eh durch einen Gleichrichter und kann somit geregelt in die Akkus fliessen.

Danke euch, ich hatte in den Themen-Überschriften nach Typ2 gesucht und nix passendes gefunden.
Es hätte ja theoretisch auch sein können, dass die Steuerung für das An/Ausschalten des Stroms mit in der Mennekes-Dose verbaut ist.
Aber dann wird es wohl eine Wallbox oder als Vorbereitung einer solchen mindestens die CEE/32A werden :slight_smile:

@Snuups:
Du kannst auch an Typ2 runterregeln bzw. weniger abnehmen. Zuvor werden aber zwangsweise die maximalen „Fähigkeiten“ der Kette Ladestation - Kabel - Auto verhandelt weil bei Typ2 der gleiche Stecker alles kann von 3 kW einphasig bis 43 kW dreiphasig. Diese Unterschiede sind „normalerweise“ in den verschiedenen Steckerformen definiert. Hier übernimmt das die Steuerung.

Zudem wird vor der Ladung noch die Integrität der gesamten Verbindung geprüft (meines Wissens nach Hochvolt- und Kriechstromprüfung) und erst dann die Stromfreigabe erteilt.

Insofern finde ich das Ganze sinnvoll, insbesondere wenn E-Mobilität im Mainstream ankomnen soll.

Frank

Versucht habe ich es zumindest schon mal. Wir beide hatten dieselbe Diskussion schon hier:

Ich versuche es aber gern nochmal ausführlicher. :slight_smile:

Da scheint einiges durcheinander zu gehen… Ich weiß gar nicht recht, wo ich anfangen soll! :wink: Vielleicht ganz einfach so: Steckdose vs. Wallbox sind keine Alternativen! Du brauchst immer eine Wallbox, egal ob Du sie Dir an die Wand schraubst, oder ob der Tesla UMC diese Aufgabe übernimmt.

Die einzige grundsätzliche Entscheidung, die es zu treffen gilt, ist, ob Du Deine Wallbox (oder UMC, ist funktional dasselbe) fest anschließen möchtest, oder per Steckverbindung. Da kann man Pro und Contra abwägen, und dann stellt sich natürlich direkt die Frage, wenn Steckdose, dann was für eine, und wieviel Strom kann die Steckverbindung transportieren, und wie schnell möchte ich laden, und was kostet das, usw… Es gibt gute Argumente dafür, eine Wallbox fest zu installieren, und es gibt andere, ebenfalls gute Argumente dafür, eine Wallbox lose mitzuführen und bei Bedarf per Steckverbindung anzuschließen. Eine Steckdose kann aber nun mal eine Wallbox nicht ersetzen.

Genau so funktioniert auch das Zusammenspiel zwischen Wallbox und Auto: Die Wallbox macht Vorgaben, aber das Auto ist dafür zuständig, diese auch einzuhalten. Die Wallbox kann den Strom nicht aktiv begrenzen, sie muss darauf vertrauen, dass der Verbraucher (das Auto) die Last entsprechend ihren Vorgaben regelt. (Für Fortgeschrittene: Google Bettermann Adapter…)

Hier scheint auch noch ein Missverständnis zu schlummern: Aus der Typ 2-Dose kommt der gleiche Strom wie aus der CEE-Dose! Die Wallbox macht mit dem Strom nichts, außer ihn ein- und auszuschalten. Der Strom wird unverändert „durchgereicht“, es findet lediglich zusätzlich vor und während dem Ladevorgang noch Kommunikation statt, um den Verbraucher mit den Möglichkeiten der Infrastruktur abzustimmen. In jedem Fall muss der Strom „eh durch den Gleichrichter“.

EXKURS (anderes Thema, bitte nicht verwechseln):

Anders ist es nur bei „Schnellladestationen“ („DC-Lader“, sic!) wie CCS, CHAdeMO oder Supercharger: Hier sitzt der Gleichrichter außerhalb des Fahrzeugs und der Strom fließt von dort direkt in die Batterie. In diesem Fall werden die eingebauten „Ladegeräte“ (hier synonym für „Gleichrichter“) umgangen, sie sind am Ladevorgang nicht beteiligt. Kommunikation findet natürlich trotzdem statt: In diesem Fall muss das Auto der Ladestation Vorgaben machen, wie sie die externen Gleichrichter regeln soll, damit die Batterie optimal geladen werden kann.

Für Zoe und i3 hatte ich eine Wallbox in meiner Garage installieren lassen. Die nutzte ich bis zu meiner Hamburg-Reise auch für den Tesla S 70D. In der Hamburger Hotelgarage gab es nur einen Starkstromanschluss. Den habe ich erstmals genutzt. Zuhause habe ich neben der Wallbox ebenfalls einen Starkstromanschluss und den nutze ich seitdem. Das klappt zuverlässig und die Ladezeit hat sich im Vergleich zur 11 kW-Wallbox deutlich verringert.

Wenn ich nicht schon versorgt wäre und wählen müßte, würde ich mir nur den CEE-Anschluss legen lassen, zumal von manchen Wallboxen Ausfälle berichtet wurden.

Interessant, habe noch nie an einer 11kW Wallbox geladen, aber ich hätte erwartet, dass die Ladegeschwindigkeit die gleiche ist wie mit UMC an einer roten 16er CEE. Was zeigt das Display denn beim Laden an der Wallbox? Sollten bei einer 11kW Box doch auch 16A dreiphasig sein, oder?

Gruß Mathie

Ich muss das etwas genauer prüfen. Momentan kann ich nur berichten, dass im Display etwas über 5 Stunden Ladezeit (bis 70 Prozent) angezeigt wurden. Dann habe ich umgesteckt und es wurden etwas über 3 Stunden angezeigt. Beim nächsten Ladevorgang zu Hause werde ich das genau notieren.

Hast du vielleicht an der Wallbox mit verminderter Leistung geladen? Der Tesla „merkt“ sich an jedem Ort die zuletzt eingestellte Stromstärke der jeweiligen Ladeverbindung. Cheers Frank

Mit den Wallboxen ist es mit mit den Leasingfirmen. Wenn einer zwischen Lieferant und Kunde sitzt wird es nicht unbedingt einfacher und schneller, aber in jedem Fall teurer. Denn da will,ja jemand mitverdienen. Also macht er sich wichtig und möglichst unentbehrlich.

Na dann versuche doch mal an AC zu laden, ohne das etwas „dazwischen“ sitzt!
Wie Volker hier schon richtig geschrieben hat, gibt es keine Wahl: entweder sitzt die Ladeelektronik an der Wand (Wallbox), in einer Kiste (mobile Ladebox) oder als „Knubbel“ im Kabel (Tesla-UMC).
Es geht nicht ohne! Es gibt nur verschiedene Hersteller bzw. Lieferanten für diese Ladeelektronik und wie bei allem im Leben gibt es auch da Qualitätsunterschiede.

Mir ist schon klar dass wir von dem Typ 2 und damit von den Wallboxen nicht mehr wegkommen. Allerdings das Wort „Ladeelektronik“ ist doch wohl etwas überkandidelt.

Ich persönlich hätte es nicht gebraucht, aber ich sehe ein, dass die Dinger sinnvoll sind wenn das Elektroauto Massentauglich werden soll. Da muss dann auch der Dümmste laden können ohne eine Fehler zu machen.

Bitte seht mir nach, dass ich als jemand, der seit Jahrzehnten gewohnt ist CEE Stecker bis 63A zu benutzen da etwas anders reagiert. Ich denke halt was jeder Industriearbeiter, Landwirt oder Bauarbeiter kann ist nicht soooooooo schwierig.

Übrigens ist die fehlende gute Steckernorm (Tankrüssel) einer der Schwachpunkte bei Verbrennern. Ich will nicht wissen wie oft täglich der falsche Kraftstoff getankt wird. Oft mit großen Schäden, aber zumGlück ohne Gefahr für Leib und Leben.

An der Falschbetankung verdient die Tankstelle und die Werkstatt. Warum etwas ändern?

Wenn verkehrten Kraftstoff betankt, dann nicht Motorstarten.
Streichholz in den Tank und falschen Kraftstoff einfach abfackeln.
Danach ist wieder viel Platz.

Die Typ 2 Steckdose erweiter die Energieverbindung um eine Kommunikationsverbindung. Ladestation, Ladeleitung und Fahrzeug handeln die Ladeleistung aus, dabei wird das schwächste Glied berücksichtigt. Leitungsüberlastungen sind damit ausgeschlossen. Bei Lösungen wie z.B. dem NRGKICK können vorhandene Installationen überlastet werden, wenn z.B. eine mit 16A zugelassene Verbindung mit 24A belastet wird. Das NRGKICK ist gut, ich habe es auch, aber es braucht technisches Verständnis für den Einsatz! Bei Typ 2 kann nichts falsch eingestellt werden, es stellt sich selber ein.

Zukünftig können sich Fahrzeuge über die Verbindung automatisch an Ladestationen authentifzieren. So ähnlich wie Tesla es an den SUC schon macht, Fahrzeug überträgt VIN an den Lader. So kann es später auch an öffentlichen Ladern laufen. Mit Typ 2 ist es auch möglich das Fahrzeug entsprechend einer PV Überschussleistung zu laden. Vorteilhaft finde ich dass sämtliche Ladeelektronik im Haus sein kann, nur die Ladeleitung mit Typ 2 Stecker ist der Witterung ausgesetzt. Das sind alles Vorteile der Typ 2 Steckverbindung.

Viele Grüße

Ralf Wagner
Obmann der VDI-Richtlinie: VDI 2166 Blatt 2 Planung elektrischer Anlagen in Gebäuden - Hinweise für die Elektromobilität

bei Nutzung einer CEE Dose zum Laden benötigst Du ebenfalls eine „Wallbox“, die befindet sich dann als kleines Kästchen in Deinem original Tesla Ladekabel.