Akku-Degradation und Reichweite - ich wollte es genau wissen

Werte Kollegen,

heute wollte ich es wissen:
P85+, 1,5 Jahre alt, 90.000 km auf der Uhr.
21 Zoll Turbine, 245 / 265er Reifen (sollen ja angeblich nicht so optimal sein).

Entnommene Kapazität bis Anzeige 0 km Reichweite: 72,1 kWh
Entspricht exakt 5 % Degradation (75,9 x 0,94 = 72,1)

Und nun zur Reichweite, hier die harten Fakten:
Bei Rest-Reichweite 0: 605 km, Durchschnittsgeschwindigkeit 83 km/h

Da ist jedoch noch nicht Schluß, weitergefahren bis 631 km (Limiter auf 80 kW), Durchschnittsgeschwindigkeit 82 km/h.
Interessant: es gab (noch) keine Meldungen des Bordcomputers, nun endlich zu laden.

Wäre noch was drin gewesen? Klar, es geht immer was. Aber „was wäre wenn“ ist nicht so interessant wie Fakten.

Danke an meinen Freund Roman, der einen Teil der Strecke gefahren ist, und die Reichweiten-Tipps schnell und sehr gut umgesetzt hat.

Fazit: Akku-Degradation erfreut, wenn es sein muss geht das (alte) Ding doch recht weit, bei akzeptabler Durchschnittsgeschwindigkeit!

Tesla saugt gerade die Logs zum Beweis, hoffe auf eine Bestätigung seitens Tesla um den Wahrheitsgehalt zu beweisen.

Grüße,

mmm

Werte Kollegen,

die Strecke führte von der Kaiserrast Stockerau nach Gmunden (Pinkelpause+Fahrerwechsel), wieder zurück zur Kaiserrast (Pinkelpause+Fahrerwechsel), da noch so viel drin war, wieder retour nach Krems, von dort wieder über Kaiserrast zum SuC Wien. Weil immer noch so viel im „Tank“ war, rund um den SuC ein paar km abgespult.

120 Wh / km galt es zu erreichen, um das Ziel (600 km) zu schaffen. Anfangs hatten wir so unsere Schwierigkeiten, später schafften wir es auf 119 über alles.

Dabei wollten wir nicht ultra-langsam fahren, sondern über 80 km/h Schnitt kommen, was auch gelang. Keine illegalen Manöver. Start und Ziel sind nahezu ident und auf selber Höhe über Meer.

Beweisbilder anbei.

Grüße,

mmm




Hallo,

interessantes Experiment. Wie war das Streckenprofil in etwa, was die Höhenmeter angeht? (Rekuperation)
Was sind Deine/ Eure Tipps, was „einfach und effektiv“ Energie gespart hat? Seit ihr viel im Windschatten gefahren?
Reine fahrzeit müssten ja ca. 7:20 h gewesen sein, wie lange wart ihr insgesamt unterwegs?

Hierbei habe ich die Erfahring gemacht, das man mit schmaleren Reifen ca. 15 % mehr Reichweite erhalten kann. (Roadster, 225 gegenüber 185-175er)
Auch der Komfort war besser mit schmaleren, kaum noch Aquaplaning und auch sonst habe ich keine wesentliche Einbussen durch den Verzicht auf modische Breitreifen gehabt.
Theoretisch ist der Bremsweg länger. was ich aber eher „theoretisch“ fand. Kurvenverhalten auch kaum beeinträchtigt, es sei, man möchte Rennen fahren.

Interessanter Test und absolut respektable Reichweite :slight_smile: Schaffe ich bei uns im Mittelgebirge mit viel „Auf und Ab“ auf keinen Fall.

Aber woher nimmst Du die 75,9 kWh, hast Du im Neuzustand den gleichen Test gemacht?

Und woher weisst du, dass es anfänglich 75.9 kWh gewesen waren? Ohne Test ist das leider reine Spekulation. Das Bild mit den 75.9 kWh, das im Internet kursiert, ist nicht offiziell und ist daher ebenfalls reine Spekulation.

Cooler Versuch. Ist auch eine geniale Strecke um das zu testen.

Es würde eine richtig coole Schlagzeile ergeben: „630km mit Elektroauto zurückgelegt, ohne zwischenzuladen“ :slight_smile: Danke fürs Experiment, es stimmt sehr zuversichtlich, was die Lebensdauer vom Akku angeht!

119wh/km Hut ab!
und das bei dem Tempo, echt gut.

Danke für den Bericht. 5% auf 100tsd km erscheinen mir immer mehr als guter Mittelwert. Egal welche Methode, irgendwie landen alle in dem Bereich.

Super.

Danke für den Test…
Muss ich mit dem 60er wohl auch mal machen :wink:

Gruss

Mario

@TeslaHH:
Reine Fahrzeit habe ich nicht, auch die Fahrerwechsel und Pinkelpausen, sowie ein kleiner Stau waren dabei.
die 632 km fuhren wir von 11:44 (Stillstand) bis 19:25 (Stillstand) Uhr, das sind 7:41 Stunden oder 7,68 Stunden.
Dadurch berechnet sich der Durchschnitt mit 631 km / 7,68 h = 82 km/h.

Höhenprofil: Start (Kaiserrast) bei 170m, Ziel (SuC Wien) bei 190 m. Dazwischen immer wieder kleine und größere Hügel, scheinbar maximal bis 430 m.
Visible Tesla zeigt mir bei langen Routen das Höhenprofil leider nicht an, dort würde man es besser sehen.
Auf jeden Fall habe ich schon lange keine Angst mehr vor Bergen, als Ösi ist man das schon gewöhnt - wenn man das Auto streichelt, vorausschauend fährt, segelt, sanft rekuperiert und beschleunigt, merkt man die Berge nicht im Verbrauch (wo es rauf geht, geht es ja auch wieder runter).

Reichweitentipps:

  • Auto gewaschen und poliert
  • Reifendruck OK
  • wir haben uns das Limit gesetzt, mit nicht mehr als 20kW zu beschleunigen, sowie nicht mehr als 15 kW zu rekuperieren (klappte natürlich nicht immer, z. B. bergauf oder weil wirs einfach „versaut“ haben).
  • Convoi fahren, schöner großer LKW-Aufbau, Abstand 1 - 2 Sekunden. LKW Fahrer sollte auch fahren können (gleichbleibende Geschwindigkeit bzw. segelähnliches Fahrverhalten in hügeligem Gelände)
  • Segeln wo möglich, sehr vorausschauend fahren.
  • und das alles trainieren, macht auch Spaß und schweißt Auto und Fahrer zusammen - und macht das Fahren etwas „kurzweiliger“

Interessant war bei meinen Fahrten und Tests immer eines: Anfangs wollte das Auto nie so richtig mit dem Verbrauch runter kommen, nach ca. 10 - 20 km gabs dann einen Ruck in der Anzeige nach unten. Ich habe keine Erklärung. Im Winter wäre es klar, wenn die Akku-Heizung ausgeht. Klima konnte es auch nicht sein, die war bei den Tests deaktiviert (saugt anfangs ca. 6 kW, dann auf Langstrecke gehts auf ca. 1 kW).

@hansi: schmälere Reifen habe ich nicht, die 21 Zöller gefallen mir auch besser. Aber ich denke nicht, dass da noch so viel drin ist, die Winterbereifung auf Standard 19 Zöllern ist fast ident / minimal schlechter wegen Wintergummis.

@snooper77:
die 75,9 kWh entnehme ich zwar dieser „Grafik, die im Internet kursiert“, jedoch habe ich kurz nach dem Kauf einen ähnlichen Test gemacht, und kam tatsächlich auf die ca. 76 kWh. Hier im Forum schafften das auch ein paar jüngere Model S, also ich denke es passt.
Dazu jedoch noch eine Info: während der Fahrt habe ich immer wieder den Taschenrechner hergenommen und berechnet, wie die entnommenen kWh, die gefahrenen km und die verbleibende Reichweite zusammen passen.
Ergebnis: vollkommen linear! Also bei 66% SoC wurden 24 kWh, bei 33 % SoC 48 kWh entnommen und bei 0 waren es die 72 kWh. Genauso die gefahrenen km, linear von Beginn bis zum Ende.
Also wenn jemand es überschlagsmäßig berechnen will, kann man durchaus die entnommenen % SoC mit den entnommen kWh linear in Verhältnis setzen. Ähnliche Wh/km vorausgesetzt, denn das wissen wir auch schon aus dem Forum, dass hohe Ströme die entnehmbare Kapazität (laut Anzeige) herabsetzen.

Auf jeden Fall denke ich, dass ein neuer S90D auf dieselbe Art die 700 km schaffen müsste. Wer brauchts? Keiner, das behaupte ich. Denn meist müssen bei Langstreckenfahrten so manche Verschleißteile gewartet oder ausgetauscht werden (ich meine den Fahrer) - und das macht man am SuC. Aber lustig ist es schon, sich so einen Dauerlauf mal anzutun!

Grüße,

mmm

Ich setz mir extra einen Hut auf, um ihn vor Dir zu ziehen.
LGH

Vielen Dank, daß wir an deinen Erkenntnissen teilhaben dürfen.
Die

unterschreibe ich sofort. Es macht das Autofahren echt kurzweiliger, wenn man seine Fahrweise versucht so zu optimieren, dass möglichst wenig beschleunigen und bremsen nötig ist.

Leider beobachtet man, wie die meisten „Kopflos“ durch die Gegend fahren und es tut mir dann in der Seele weh. Gefühlt fahren über 90 % aller Führerscheininhaber so.
Beispiel: - 500 m vor einem Kreisverkehr oder Kurve noch beschleunigen, oder bis 50 m vorher mit der selben Geschwindikeit weiterfahren, um dort dann, so als ob diese® aus dem „Nichts“ aufgetaucht wäre, abbremsen…

Der Verbrauchsgraph bzw. die Mögichkeit den Verbrauch genau zu sehen, trägt m.E. sehr zum sparen bei, bzw. animiert dazu. Das Selbe gilt übrigens auch für den Stromverbrauch im „Festnetz“:
Seit der Stromverbrauch zu Hause oder im Betrieb graphisch sichtbar ist, wird einem erst richtig bewusst, wann man wieviel verbraucht (oder auch selbst produziert und selbst verbraucht) hat.
Das führt zumindest bei uns für einen viel bewusteren Umgang mit der Energie und darüber hinaus sind wir auch noch versucht, den Verbauch zu reduzieren und zu optimieren, um dann auch am Erfolg teilzuhaben.

@Healey:
Danke!

@Maikönig:
Auch Deine Erfahrungen unterschreibe ich vollinhaltlich!
Egal ob Verbrenner oder Elektro, eine solide Fahrweise (egal bei welchem Tempo!) bringt geringen Verschleiß, Verbrauch, und nicht zuletzt geringe Betriebskosten. Und natürlich eine hohe Lebensdauer des gesamten Fahrzeuges.
Das Miteinander auf den Straßen wäre berechenbarer, gemütlicher, sicherer, gleichmäßiger und dadurch auch schneller, manche Staus könnten vermieden werden, usw.
Und wenn man mal auf einer Bergstraße „die Sau rauslässt“, soll das auch OK sein - vorausgesetzt man gefährdet niemanden.

Auf jeden Fall denke ich, dass hier die Elektromobilität eine Kleinigkeit bewirken kann, weil man schnell Feedback über die eigene Fahrweise per Bordcomputer erhält - aber wohl nur so lange die Reichweite bei den meisten E-Autos noch so gering ist - pervers?

Meinen Kids konnte ich es auch schon näher bringen, diese haben interessanterweise auch gleich die Verbindung zum „Festnetz“ hergestellt - wie z. B. Licht abdrehen nicht vergessen, spart ja auch Strom.

Lustige Geschichte am Rande:
Ein Bekannter ist der Typ, der mit möglichst hoher Geschwindigkeit lange Strecken fahren will - auch deshalb wurde es ein i8. Ich sagte ihm „wart mal ab, es wird der Zeitpunkt kommen, wo du auch auf der Autobahn dahinschleichen wirst, nur um es zu wissen“. „Niemals!“ sagte er.
Wenige Wochen später fragte ich seine Frau: „Und? Ist es schon passiert?“ Ein verlegenes „Ja“ war die Antwort…

Tesla darf mir aufgrund interner Richtlinien die Fahrt nicht offiziell bestätigen (Datenschutz), aber sie haben es gesehen - mein Angebot steht, es für Marketing (Facebook-Seite?) zu nutzen…

Grüße,

mmm

Nur leicht aufs Fahrpedal und Du bist vorne. Ja, ich genieße das auch hie und da. Auch habe ich mich aber schon (ich war alleine) zwischen den Feldern mit 40 Kmh bei offenen Fenstern erwischt. Sogar die Grillen konnte ich hören.
In der Ferne kommen Scheinwerfer näher, ich beschleunige auf 80, sie kommen trotzdem näher. Nahe WIEN, der Riederberg ist vor mir. Es geht bergauf, der Wagen hinter mir will folgen. Jetzt teste ich uns. ich will nicht renn fahren, nur flott sein.
In den Kurven tut sich mein Hintermann schwer, er fällt zurück. Auf der Geraden kommt er wieder näher. Ok. in die Kurven weiter reinziehen und auf der Geraden bergauf mehr Strom. Herrlich, weg ist der Verfolger. Das mach ich jetzt einige Kurven so. Ein Parkplatz, hinein und STOPP. …warten, es dauert ca. 20 Sekunden, dann fährt mein Verfolger an mir vorbei.
Was sagt mir das? Der TESLA fährt herrlich, es macht großen Spaß mit ihm flott zu fahren.
Was bringt es auf der Landstraße an Zeit? Fast nichts, aber der Spaß war dabei.

früher hab ich auch geschaut das ich am Berg keinen vor mir hatte. Heute fahr ich rechts ran und lass alle ziehen und fahre wenn eine Lücke ist…und zwischendurch lässt man es mal fliegen…

Danke für den geilen Test…

Gruß
Markus

Fährt man bei sowas zum Schluss hin eingentlich auf dem SuC-Platz Kreise, oder hat man einen Abschleppdienst organisiert, oder… schiebt man zum SuC zurück?

Aus Interesse, nicht aus Kritik gefragt…

@46&2:
Kommt darauf an, ob man eine Ersatzhose mit hat, falls es in die Hose geht…

Im Ernst: Ich hab gelesen und gehört, dass schon welche soweit runtergefahren sind, bis die gelbe Linie auf 30 kW stand. Ich war erst bei der 80 kW Linie. Also würde ich die gelbe Linie mit Argusaugen beobachten (wie schnell diese Richtung 0 geht).
Und es soll das Auto immer aufdringlicher meckern, wenn es wirklich eng wird. Aber so weit bin ich noch nicht runtergefahren.
Kreise um den SuC sind etwas ineffizient (geringe Durchschnittsgeschwindigkeit, relativ hoher Verbrauch - Ortsgebiet), größere Kreise auf der Autobahn sind schon eher möglich, aber riskanter.

Sollte das Auto wirklich stehen bleiben, gibts den Tipp, etwas zu warten. Nach einer Zeit sind noch ein paar km drin. Das hat mir ein Kollege bestätigt, der viele km vor dem SuC Wien liegen geblieben ist (erste Fahrt und viel zu ambitioniert / unerfahren gewesen).
Er hatte schon den Abschleppdienst angerufen. Nach einer Zeit nächtlichen Wartens dachte er sich, einmal probier ichs noch - Auto ging an und er schaffte es dann doch zum SuC, wo er mir die Geschichte brühwarm erzählte.

Nächster Ausweg: Es gibt mehr Ladestationen als Tankstellen - jedes Haus hat Strom. Also im Notfall ausrollen (segeln kann das Ding ja gut), wo eine Steckdose zu erwarten ist - eine Kabelrolle sollte in dem angepeilten Haus vorrätig sein.
Und hoffen, dass kein Reporter in der Nähe ist. Peinlich, unangenehm, ja! Aber Not kennt kein Gebot, lieber Strom schnorren als abschleppen.

Ein anderer Ausweg (auch noch nicht versucht, aber wurde mir erzählt), wäre die Hotline anzurufen und ganz lieb zu bitten, das Auto noch mal „freizuschalten“.

Auf jeden Fall ganz, ganz lieb und vorsichtig mit dem Strompedal umgehen, dann fährt das Auto am Weitesten.
Ich bin 25 km unter Reichweite 0 gefahren, ganz ganz vorsichtig, und das Auto hat noch keine einzige Meldung ausgegeben - also da „geht noch was“.

Ich schreibe das deshalb so ausführlich, nicht weil man es nachmachen soll oder weil man es unbedingt braucht. Gut für den Akku ist es auch nicht.
Aber wir sind alle Menschen, und es kann mal ein Fehler passieren (wie dem Kollegen bei der ersten Fahrt), man ist z. B. durch ein langes Telefonat abgelenkt, mit den Gedanken woanders, oder was auch immer.
Ist mir selbst mal passiert, kam in der Nacht nach Hause (SuC mit Reichweite 0 angepeilt), und fit war ich auch nicht mehr ganz, habe die Ausfahrt verpasst (peinlich - Hausstrecke).
Was solls, nächste Ausfahrt umgedreht und nichts ist passiert, weil ich weiss dass bei „Jetzt laden“ noch einiges drin ist - brav sein vorausgesetzt.

Grüße,

mmm

Sehr gelungener Test,
hättest nur noch einen vom Guinness Buch mitnehmen sollen.
Als Segelflieger kommt mir Tesla fahren sehr vertraut vor, da man immer auf seine Gesamt Energie achtet.
Herzliche Grüße
Andreas