Kosten f. Verstärkung des Hausanschlusses

Das betrifft in Zukunft sicher noch einige Neulinge:

Die Verstärkung des Hausanschlusses von 3x25 A auf 3x50 A kostet bei meinem Energieversorgungsunternehmen (EVU) nur 76,50 € + 19 % Steuer.

Bei 3x63 A ist allein ein Baukostenzuschuss in Höhe von 586,36 € + 19 % Steuer fällig.
Mein freundliches EVU hat mich in dem zu unterschreibenden Auftrag sogar extra darauf hingewiesen, dass 3x50A erheblich günstiger ist, obwohl von mir 3x63 A gewünscht war.

Unser EVU zieht bei 3x50 A die (Kosten-)Grenze. Bei allem was über 3x50 A liegt, zahlt man einen Baukostenzuschuss.
Zur Erklärung: Der Baukostenzuschuss hat nichts mit baulichen Maßnahmen zu tun, die etwa Zuhause vorgenommen werden müssen. Das sind auf den einzelnen Kunden umgelegte Baukosten. Das EVU muss ja durch bauliche Maßnahmen gewährleisten, dass der Strom beim Kunden ankommt. In der Regel genügen dem Normalkunden für ein Einfamilienhaus eben 3x50A (daher die Grenze). Will man mehr „verheizen“, soll der Kunde sich für diesen „Spaß“ an den baulichen Kosten beteiligen.

Nun möchten wir ja kein Schwimmbad beheizen, sondern ein Elektroauto laden. Dieses edle Motiv wird vom Gesetzgeber leider (noch?) nicht gewürdigt. Es ist jedoch möglich, dass die Verstärkung des Hausanschlusses (>3x50 A) in Zukunft gefördert wird. Denkbar ist aber auch das Gegenteil. Nämlich, dass der Baukostenzuschuss höher ausfällt als heute. Irgendjemand muss die Kosten schließlich tragen.

In die Zukunft kann niemand schauen, Entscheidungen müssen heute getroffen werden. Also bleibt einem nichts anderes übrig, als ausrechnen zu lassen, wie viel Strom der Gesamthaushalt inkl. Ladestation benötigt bzw. benötigen wird (bspw. falls in naher Zukunft zwei Autos gleichzeitig geladen werden sollen). Ich habe noch keine Entscheidung getroffen, sie fällt mir zugegebenermaßen schwer.

Moin!
Mein Brötchengeber hat hier für eine Ladestation auch den Anschlußwert erhöhen lassen. Für die Steigerung von 80A auf 100A war ein BKZ von gut tausend Euro fällig. Dabei wurden auch nur die Sicherungen getauscht. Der Stromzähler ist dabei noch ohne Wandlermessung geblieben.

Bei mir war das auch so, Hauptanschlus bis 50A war im ursprünglichen Baukostenzuschuss enthalten, nur den Tausch der Panzersicherung muss ich mit 80€ bezahlen.

Die 50A sollten aber normalerweise reichen, wenn Waschmaschine, Trockner und Sauna laufen (bisher problemlos mit 25 A abgesichert) muss ich ja nicht gerade mit 32A laden :wink:

Ich habe es also bei den 50A belassen.

Also unser lokaler Stromversorger Stadtwerke Schwäbisch Hall (eigentlich heute: Netzbetreiber) sieht pro Hausanschluss (in kundenfreundlicher, sofort verständlicher Notierung) 30 kW vor.

Bei einem Dreifamilienhaus von mir mit Münz-Stromtankstelle (11 und 22 kW Typ2) habe ich einen 55 kW Stromanschluss machen lassen. Also 11+22= 33 kW - somit sind selbst bei gleichzeitiger, voller Belegung der Stromtankstelle noch 22 kW für die 3 Haushalte übrig. Da nie alle gleichzeitig Kochen etc. werden und selbst Waschmaschinen und Trockner heute kaum mehr als 1 kW Spitzenleistung haben, passt das.

Das von dir genannte 50 A „Upgrade“ im Hausanschluss wäre ja 400 * 50 * Wurzel 3 = 34,641 kW - somit scheint euer Netzbetreiber den „normalen“ Hausanschluss sogar weniger als 30 kW vorzusehen.

Bei meinem Privathaus bei dem wir den Hausanschluss (dummerweise ohne Vorausahnung der Zukunft) mit den normalen 30 kW ausführen liessen ist es nun als mit Model S, Roadster und einem Renault ZOE etwas eng - wir müssen echt nur in Notfällen (und wenn gerade keine anderen Autos laden) mal mit 22 kW den ZOE oder das Model S aufladen.

Insofern: nimm soviel Erweiterung wie du gerade kannst! Ich denke auch, dass das alles in Zukunft deutlich teurer werden wird (weil niemand die Stromproduktion zwingt „vor Ort“ zu sein, sondern viel lieber teure Stromtrassen durch D gebaut werden damit erstmal der Kohlestrom von Norddeutschland auch nach Süddeutschland transportiert werden kann und wenn dann noch Platz in der Leitung ist, auch Windstrom da durch darf. Und das müssen ja die Netzbetreiber und wir zahlen…).

Cheers

Frank

Wie zu erwarten habe ich ein ähnliches Problem, allerdings in Österreich. Wir wohnen am Land, 1km weit weg vom letzten Trafo, das Haus wurde zwar im Jahr 2000 komplett neu versorgt, inkl. einer neuen Erdzuleitung (die letzten 100 m). Da das Netz davor aber relativ schwach ausgebaut ist, haben wir nur 3 x 25 A zur Verfügung. Das funktioniert mit 11 kW Laden plus Haus nur sehr knapp. Gestern bekam ich den Rückruf vom E - Werk, dass Sie mir 11 kW zusätzlich genehmigen würden und dafür 32 bzw. 35 A Sicherungen einsetzen könnten, die Kosten dafür wären 2.600 €. Offiziell ist für meinen Anschluß 7,5 kW als Spitzenbedarf genehmigt. Wenn ich mehr entnehme wird das derzeit zwar nicht gemessen, aber Sie können mir nicht garantieren, dass die Spannung im Normbereich bleibt. Ich habe mal ein Model S mit 11 kW über Nacht geladen, es hat auch problemlos funktioniert, trotz E-Herd und anderer Verbraucher, aber die Spannung lag dann auch nur mehr bei 216 V.

Nun habe ich mich entschlossen, die 2.600,- nicht auszugeben und es einfach zunächst auszuprobieren. Den Doppellader habe ich auch deshalb nicht bestellt, da mir immer klar war, dass ich Ihn zu Hause nie nützen könnte. Da ich aber gleichzeitig eine 7,5 kWp PV - Anlage aufs Dach geben, denke ich dass ich einigermaßen zurecht kommen werde…die 2.600,- investiere ich dann lieber eines Tages in einen Speicher.

Die Idee " nimm was du kriegen kannst" finde ich nicht gut. Der Strombetreiber muss die Netzauslastung berücksichtigen, wenn jetzt jeder auf Verdacht riesige Hauptsnschlüsse bestellt, wird es bald ablehnende Bescheide für höhere Anschlüsse hageln.

Wir müssen die Badeliegen-Reservierungmentalität jetzt nicht beim Hausanschluss fortsetzen.

50A sind selbst mit meinem Doppellader beim Hausanschluss für ein Einfamilienhaus genug, und mein Nachbar kann dann später auch auf 50 A gehen :wink:

Man muss bei der Erweiterung nicht angeben, dass es um ein Elektroauto geht.

Und den Rest lasse ich einfach unkommentiert.

Frank

Mittelfristig müssen die Versorger schon lernen das sich die Anforderungen ändern. Ich denke allerdings auch das typisch zu Hause nicht mehr als max. 2x22kW für Typ2-Ladung und 35kW für ein EFH Sinn machen, das sind aber schon knapp 80kW. Auf die könnten sich Versorger schon mal einstellen. Ich habe unser Haus mit 100kW anschließen lassen, hat mich nichts gekostet, habe ich dem Bauträger mitgegeben als Anforderung, sonst hätte ich nicht gekauft. Jetzt fehlt noch der Glasfaserausbau im Herbst und die Infrastruktur stimmt…

Ich habe von unseren Stadtwerken folgende Infos bekommen:

  1. 30KW kostet nix, jedes weitere KW 105 EUR Baukostenzuschuss
  2. Unser normaler „smarter“ Zähler muss gegen einen neuen mit Wandlermessung getauscht werden. Weil Brandgefahr (!!!) besteht bei einer Dauerlast von > 30A! Der Zähler würde das zwar verkraften, aber der Zähler-Unterbau nicht!?
  3. Eine Ladestation mit 22kW muss genehmigt werden
  4. Ich muss dafür Sorge tragen, dass kein Auto Energie zurückspeist
  5. Unser Hausanschluss hat zwar 63A, der von den Stadtwerken vorgeschriebene SLS Schalter darf aber max. 40A haben

Ich komme zwar zu 98% damit klar, aber wir heizen mit einer Wärmepumpe und haben ab März dann 2 Elektroautos. Ohne Lastmanagement an sonnenarmen Tagen unmöglich.

Wenn ich auf 63A upgraden könnte, würde ich es sofort tun. i3 Einphasig 20A + Tesla dreiphasig 32A sind ja schon 52A… Aber die alte Infrastruktur bei uns im Ort lässt kein Upgrade zu, aktuell wird aber umgebaut, vielleicht nächstes Jahr…

Ich bin auch der erste, der bei den Standtwerken St. Wendel nach einer Ladestation angefragt hat. Entweder gibt es sonst noch keine EVs hier (habe auch noch keine gesehen) oder die anderen haben ihre Ladestationen einfach nicht angemeldet :wink:

Das Schöne am Tesla ist doch die große Batterie. 400km jede Nacht nach laden sollte reichen. Wer zu wenig freie Leistung am Hausanschluss hat, kann die Ladeleistung reduzieren. So ist der Akku morgens nicht ganz voll geladen, aber doch wieder gut gefüllt.

Das ist regional doch sehr unterschiedlich. Bei mir in der Stadt ist 63A der Standard für ein Einfamilienhaus, alles darüber benötigt eine Wandlermessung. In meinem Fall hatte die Zuleitung und das Netzsegment noch reichlich Reserve => So bekam ich 100A Panzersicherungen gratis und einfach einen zweiten 63A Hauszähler für die E-Autos (Kostet aber zweite Zählermiete). So kann ich meine CEE-Steckdosen außen ohne Bedenken bis 63A dreiphasig belasten und habe im Haus immer noch 37A übrig (wovon in der Garage eine weitere 32A CEE gespeist wird) => Für die Zukunft sind das gute Reserven.

Übrigens ist das Netzsegment (ca 8 Wohnhäuser) immer noch deutlich unterfordert, so können auch meine Nachbarn E-Autos kaufen. Warum also nicht die vorhandene Netzkapazität nutzen?

Warum?
Bei wem?
Unsere beiden Versorger (der bei mir zu Hause und der von unserem Betrieb) schreiben zwar extra was zu Elektrofahrzeugen auf ihrer Webseite, schreiben aber von einer notwendigen Genehmigung nichts.

Da hast du einfach eine besondere Lage. In der Regel sind die Reserven im Netzsegment deutlich niedriger, weil das EVU die mittlere Leistung pro Haus recht niedrig ansetzt. Was sagen unsere Fachleute?

Lt Aussage unserer Stadtwerke muss ein Verbraucher mit einer Dauerleistung > x KW genehmigt werden. Bzgl x bin ich mir nicht mehr sicher, ich meine 14. Quelle: Der freundliche Mann von der Netznutzung der Stadtwerke St. Wendel [emoji16]

Also ich habe gerade die Preislisten im Internet gefunden. Demnach gilt für den Baukostenzuschuss:

Nutzungsart:
Nicht ausschließlich zu Wohnzwecken je kVA > 33 kVA: 129,19 €/kVA
Bis 33 kVA (vorzuhaltende Scheinleistung) fällt also kein Baukostenzuschuss an.

Bei mir werden es laut Auftrag 37 kVA, also 4*146,59 = 586,36 € Baukostenzuschuss.

Es ist auch noch die Preisliste von 2014 online:
Letztes Jahr waren es noch 129,19 €/kVA.

Demzufolge 17,40 €/kVA mehr als im Vorjahr. Ich hätte also vor einem Monat rund 70 € weniger bezahlt, und dass für 4 kVA!
Alle Preise übrigens zzgl. 19 % USt.

Als Hinweis steht noch im Auftrag: „Die eingebaute Sicherung ist kein Maß für die am Netzanschluss vorzuhaltende Scheinleistung“.

Damit meinst du bestimmt Folgendes:

Nutzung:
Ausschließlich zu Wohnzwecken (1.-3.Wohneinheit) -> frei

12kW stehen in den meisten TABs (Technische Anschluss Bedingungen). Da der Anschluss sowieso durch einen Elektriker erfolgen sollte wird der es hoffentlich wissen und nichts installieren was dann im Dauerbetrieb problematisch ist. Ich habe es der Süwag mal lieber selbst auch gemeldet. Bei einem technisch einwandfreien Neuanschluss (Leitungen, Zähler, FI-Schalter, etc.) ablehnen können sie denke ich ohnehin nicht. Bei 22kW werden die Zuleitungen in die Garage Handwarm nach einer Stunde, mehr aber nicht…

100KW :astonished: oder 100A? Ist ein Wandlerzähler verbaut?

Ich habe nichts angemeldet/beantragt, sondern habe ja gelegentlich Verbraucher an der CEE-Steckdose :mrgreen:

70kW, 100A, hast Recht, vertippt. Halt das Doppelte vom Vorgesehenen. Es sind zwei Zähler, einer für die Heizung (Luft/Wasser Wärmepumpe) und einer für den Rest. Vor der Ladestation ist nochmal ein Zähler mit dem ich den Strom mit meinem Arbeitgeber abrechne (Firmenwagen). Und ein Typ B FI. Hat alles der Elektriker des Bauträgers installiert und ist Teil des Gewerkes gewesen, inkl. Ladestation in der Garage. Die Süwag versorgt uns mit Wasserkraft-Tarifen für Brauch- und Heizstrom. Funktioniert seit einigen Megawatt einwandfrei [emoji2]

Hier meine Erfahrungen für Österreich / NÖ Einfamilienhaus

Lt meines Anbieters der EVN ist mein Haus im Zählerkasten mit 400V und 32A je Phase abgesichert.
Vor dem Haus gibt es noch eine Vorzählersicherung mit 35A/Phase, die nur für E-Werk Mitarbeiter zugänglich ist. Fliegt die, dann ist es bei mir im Haus für einige Tage (2-3) dunkel + Einsatzkosten für den Sicherungstausch.

Laden mit 11kW ist somit kein Problem, auch bei wenig Rücksichtnahme auf andere Stromfresser, wie E-Herd, WM, TR,…

Für einen eigenen Ladeanschluss (Strombezugsrecht) mit 22kW müsste ich einmalig rund € 800,- bezahlen, die Hauszuleitung ist ausreichend dimensioniert.
Falls erwünscht, kommt noch eine geringe Monatsmiete für einen 2. Stromzähler hinzu.

Ein interessanter Hinweis: Falls ich eine Wallbox installiere (auch nur für den Eigengebrauch) übernimmt der Netzbetreiber die Hälfte der Wallboxkosten.

Da ich wahrscheinlich mit den Vorhandenen 11kw über Nacht das Auslangen finden werde, sind die 22kW für mich kein Thema.