Model S im Stau

Hallo, ich bin letzte Wochenende mit dem Model S unterwegs gewesen und habe dabei erst einmal alle Ladestationen, Super Charger, Drehstrom, Ladestationen Stadtwerke und auch 220V ausprobiert, geht soweit alles ganz gut und für ein solch schweren und gut Ausgestatteten Wagen, ist die Reichweite echt ok.
Es sind mir zwei Fragen in den Sinn gekommen und ich hoffe es gibt hier bereits Erfahrungen damit:

  1. Was ist wenn ich länge im Stau stehe, schwere Unfall alles gesperrt kein vor zurück für mehrere Stunden? vielleicht auch eine Nacht? Selbst auf der A8 einmal erlebt! Schneesturm vor Pforzheim kein weiter kommen. Mit Diesel geht das und Heizung, aber mit dem Tesla?
  2. Was ist mit TÜV bei diesem Wagen? Sicher können die mechanischen Teile getestet werden aber der Rest? und das ist ebenfalls Sicherheit relevant! Gibt es für den Wagen vielleicht auf längere Sicht eine extra Abnahme?

Vielleicht kann mir einer etwas dazu sagen, freue mich auf eure Antworten.

Gruß
Andreas

Zu Deinem 2. Punkt:

Model S waren bisher in Deutschland vermutlich keine beim TÜV, aber dafür einige Roadster. Und das war, soweit ich weiß, kein Problem.

Der TÜV testet die Dinge, die er auch bei einem E-Mobil problemlos prüfen kann: Bremsen, Licht, Fahrwerk etc. Die Elektrik prüft er dagegen meines Wissens nach nicht.

Elektronische Systeme müssen eine Eigenüberwachung haben die mögliche Fehler anzeigt. (ABS, ESP, Motorsteuerung, usw.)
Bei angezeigten Fehlern der elektrischen Systeme gibt es keinen Plakette.

Wegen Stau brauchts Du Dir mit einigermaßen Reserve im Akku keinen Sorgen machen …

such mal nach „Camper-Mode“ oder „Camping Mode“, da kannst Du tagelang übernachten

[url]Camping Mode ...]

Video von Björn
[url]Tesla Model S: Camper Mode - YouTube

Mich würde interessieren ob die Prüfgebühr die gleich ist wie bei Verbrennern, schließlich entfällt zum Beispiel die ASU.

Gruß

Joerg

Die letzten Jahre bestand die AU auch nur aus Kontrolle der Motorkontrolleuchte (da war mal wieder eine Änderung in der Diskussion …).

Die Kosten für die AU fallen natürlich nicht an, da keine Abgase vorhanden und daher keine AU notwendig. Das war zumindest bei meinem Twizy im letzten Jahr so.

Wenn das mit Diesel geht, dann geht das auch mit Strom :smiley:

Nee im ernst: habe mir früher darüber auch Gedanken gemacht aber es ist nicht anders als in einem Verbrenner-Fahrzeug: wenn Du nicht mehr genug Energie für die Standzeit im Tank hast, dann musst Du das Auto ausmachen oder bleibst mit leerem Tank stehen genauso wie beim Verbrenner.
Und aus meiner bisherigen Stauerfahrung kann ich sagen, dass der Verbrauch beim Model S im Stand nicht sehr hoch ist.

Für Verbrenner habe ich Werte von 1 - 5 Liter/h gefunden. Wenn Du da mit fast leerem Tank in eine Vollsperrung gerätst, dann wird es auch sehr schnell eng.

Es hängt natürlich immer von den äußeren Umständen (besonders Temperatur) ab aber ich schätze, dass das Model S bei 0°C 2-3 kW im Stand braucht, wenn die Innentemperatur auf 20°C eingestellt ist. Also 3 - 4% weniger Akkukapazität pro Stunde.

Und damit ungefähr gleichauf mit einem Verbrenner

Im Sommer ist der Standverbrauch deutlich weniger - selbst wenn die Klimaanlage läuft. Dann tippe ich auf 1 -2% weniger Akkukapazität pro Stunde.

Im Sommer hält das Model S vermutlich sogar deutlich länger im Stand durch als alle Verbrenner.

Jetzt mal worst case angenommen: Vollsperrung, Schneesturm wütet, Fahrzeuge sind schon bis über die Radhäuser zugeweht. Man muss sich auf stundenlanges Warten im Auto einrichten. Eine Mütze Schlaf nehmen ist sicher angeraten - wenn es weiter geht, wecken die Bergungsteams die Autofahrer schon auf.

Was wäre die ideale Energiestrategie?

Lüftung auf 1, Sitzheizung auf Stufe 1- wieviel Watt sind das. Wie bleiben die an?
Monitore braucht man nicht, wie schaltet man die Bordelektronik ab? Power Off?

Nach meiner Erfahrung eher weniger. Ich kalkuliere 1 kW für die Heizung, solange es nicht deutlich unter 0°C ist. Voraussetzung ist natürlich, dass der Wagen bereits warm ist und die Temperatur nur gehalten werden soll. Ein normaler Heizlüfter hat 1800 W. Damit wird es in einem kleinen Raum sehr schnell sehr warm…

:arrow_right: Camping Mode ... (wurde oben schon erwähnt)

Die Sitzheizung braucht einen Bruchteil der Lüfterheizung, da sie direkt den Körper wärmt und nicht kubikmeterweise Luft wärmen muss, von der dich nur ein Bruchteil berührt. Von daher mal sicher Sitzheizung auf 3, und wenns nicht reicht den Rest via Lüfterheizung.

Bei Stufe 3 kannst Du Dir auf der Sitzheizung in meinem Model S direkt ein Spiegelei braten… Im Stau auch nicht das Schlechteste! :mrgreen:

Bei meinem Roadster wurden auch nur knapp 54 € berechnet. Keine ASU

Seat Alhambra 1,9 TDI PD 0,6 bis 0,8 Liter pro Stunde
Dacia Lodgy 1,5 dCI 0,3 bis 0,5 Liter pro Stunde

5 Liter? Großer 12 Zylinder oder so?

5 Liter währen eine maximale Heizleistung von ca. 35 kW für den Innenraum…

…wenn man da nicht als Dörrobst enden will muß man selbst bei minus 10 Grad draussen alle Fenster öffnen.

Für den Innenraum braucht es bei Minusgraden für kuschelige Wärme etwa 5 kW zum Aufheizen und ca. 3 kW zum Halten der Temperatur, egal ob Elektroauto oder ICE.
Mein Diesel hat durchschnittlich 300 kWh Heizleistung an Bord, das Model S 40 kWh.

Mit was würde ich daher lieber in einem solchen Stau stehen ?

Gruß SRAM

Wenn es dir Sorgen macht, könntest du dir das in den Frunk einpacken: honda.de/industrie/geraete_s … breadcrumb

Einfacher ist mehr Stromreserven einkalkulieren.Übernachten bei Kälte zieht einiges an Energie,und du musst ja am Morgen noch eine Ladestation erreichen können.

@SRAM
Ich zitiere hier mal nicht, um die Ignore Funktion einiger Leser zu umgehen. Du liegst falsch. Man erfriert nicht, wenn man den Innenraum mit 1 kW aufheizt. Schließlich sitzt niemand in Badehose da. Dann reicht der Energieinhalt vom Model S für 40 Stunden. Bei deiner Rechnung. Dir geht der Tank aber auch nach 40 Stunden aus. Was nun SRAM? Beurteilen sollte das hier aber letztlich wirklich nur jemand, der schon viele Stunden mal im Winter bei Kälte im Stau gestanden hat. Sonst sind das Naseweisheiten.

Zum Beispiel der Kollege aus den USA der mitsamt zwei kleiner Kinder und Baby ausharren musste:
1500 Mile family adventure - Frozen, stranded, but loads of fun :slight_smile:

Wenn Du eine Standheizung mit Ölbrenner meinst,
wirst Du bald feststellen, dass die Starterbatterie nicht einmal 1 kWh Strom hat,
und überraschend schnell startunfähig ist,
wenn wegen der Standheizung Glühkerze, Wasserpunpe und Gebläse Strom ziehen.

Bei meiem letzten echt großen Stau im Winter fuhr ich auf einen Parkplatz und habe übernachtet, ein guter Schlafsack sollte immer im Auto sein.

Wenn Du Motor am Stand laufen meinst, dann wirst Du feststellen, wie überraschend wenig Abwärme bei einem modernen Diesel im Kühlwasser landet.
Da bleiben von Deinen 300 kWh vielleicht 75 kWh Heizleistung übrig.