Akku kalibrieren und Ladeleistung am Supercharger

Liebe Leute,

beim Auslesen meines Akkus war eine relativ große Zelldrift festgestellt worden und deswegen habe ich es heute mal gewagt, mein 2015er Model S 70D auf Null Kilometer runterzufahren und anschließend auf 100% zu laden.

Ich bin mit 1% Restreichweite am SuC Wiener Neustadt angekommen und anschließend noch eine ganze Weile im Kreis herumgefahren, um wirklich in die letzte Reserve zu kommen. Die Leistungsbegrenzung blieb dabei auch unter 0 km noch bei ca. 100kW abrufbarer Leistung. Knapp 8km nach 0 kam die Meldung, dass die Leistung der Heizung und Klimaanlage eingeschränkt würde, kurz darauf eine gelb unterlegte Warnung, dass das Fahrzeug möglicherweise nicht mehr gestartet werden könne und ich solle sofort laden. Es waren nun noch immer knapp 100kW Leistung abrufbar, aber ohne Heizung wurde es kalt und es mir zu dumm, also ran an den SuC und einstöpseln.

Nun das komische, das mich erneut glauben lässt, dass die Umstellungen an den Ladekurven und der Ladeleistung seit der Umrüstung der Stalls auf CCS Absicht sind und so bleiben werden. Schon bei 0% ging die Ladeleistung nahezu sofort auf 110kW hoch und fiel von diesem Wert aus sehr schnell auf 90kW, 80kW und bei 45% Akkufüllstand bekam ich schon keine 50kW mehr.

Noch lädt die Kiste nun bei 90% mit 16kW, aber das war nicht die Ladeleistung, die ich im Sommer 2018 mit dem Kauf eines gebrauchten Model S haben wollte und auch bis zum Dezember 2018 immer hatte. Der 70D ist unter den Model S ein Schnarchlader, aber so wie jetzt kann ich mir auch einen Kona kaufen, der lädt zwar nur maximal 80kW, tut das aber bis über 60%.

Ich denke, dass der Akku nicht leer genug gewesen sein kann, wenn er sofort auf 110kW raufgeht (eigenes Problem für sich) und dass die umgebauten Supercharger sehr wohl volle Leistung bringen können. Tesla hat mir das Auto kastriert.

LG,
Julia

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Ist den 70er ein softwarekastrierter 75er? Gab es ja mal. Wie hoch war die Zelldrift und wer hat das wie denn gemessen?

Nein, meiner ist ein echter 70D. Die Zelldrift lag bei (wahrscheinlich) 0.83mV, also etwas viel. Gemessen wurde mit ScanmyTesla von David bei G-Electric und der Akku scheint grundsätzlich gesund zu sein, denn von 64,6kWh sind noch 60,4kWh nutzbar. Jetzt ist er gerade bei 95% und das Tesla Schätzeisen sagt, es wären bereits 61kWh geladen worden.

Ja klingt doch super, wieso diese Aktion? Zelldrift von 0,83 mV(wieso schreibst du wahrscheinlich??) ist doch bestens, normal können das mal 60-70mV sein was bei leerem Akku immer noch normal wäre und nach dem Laden und Balancing ist alles unter ca. 10mV innerhalb der Fertigungstoleranzen. Balancing macht er selber, wenn du keine Probleme unter 5% hast(Leistungsreduzierung, Liegen bleiben) ist alles gesund, erfreu dich des Fahrens :wink:.

Ich würde grundsätzlich solche Aktionen ohne konkretem Anlass nicht machen, wer ungewöhnliches feststellt am Akku sollte ins SeC fahren und den Jungs dann dort auch Glauben schenken.
Dieses mit Absicht auf 0 fahren und dann auf 100% laden schadet dem Akku deutlich mehr. Extreme Ladestände (0 und 100%) und tiefe Zyklen schaden dem Akku am meisten!! Beide Zustände sollte man immer zeitlich nur sehr kurz haben, das ist alles was man für die Akkus Gutes tun muss, evtl. den Akku so oft wie möglich auf mittleren Ladestand halten(zwischen 40% und 70%) den Rest macht das BMS.

Die Kalibrierung der Anzeige hat nichts mit Balancing zu tun. Letzteres läuft mit max. 42 W, dauert also ewig, word dafür bei Bedarf unmerklich im Hintergrund ausgeführt. Die Aktion 100-0-100 ist also Zeitverschwendung, am SuC sowieso.

Besser mit geringer Leistung (z.B. Schuko) langsam aufladen. Angeblich findet dann bevorzugt ein Balancing statt und auch für die 12V-Batterie solls gut sein.

So ist es, wenn man das BMS mal kalibrieren will(was grundsätzlich ein anderes Thema wie Balancing/Zelldrift ist) dann sagt Tesla: Auf 100% laden, runter auf null bzw. unter 5% fahren und dann mit 5A langsam auf 100% laden und danach wieder etwas entnehmen um lange Standzeiten auf 100% zu vermeiden. Das Kalibriert das BMS, nötig aber auch nur nach weit mehr als 100tkm wenn man das Gefühl hat das das BMS nicht mehr klar weis wo 0 und 100 ist. Eher wird das kaum der Fall sein.

Wegen der Zelldriftwerte schrieb ich wahrscheinlich 0.83mV, weil ich dachte, auf dem Handydisplay 0.83V gelesen zu haben. Ich habe heute meinen Tesla zum ersten Mal seit ich ihn habe auf 0km runtergefahren, weil ich zum einen das Balancing am Supercharger machen wollte und zum anderen auch mir selbst den letzten Rest Reichweitenangst nehmen wollte. Letzteres hat gut geklappt und nun weiß ich, dass die Kiste bei 0km nicht ruckartig stehenbleiben wird. Ich werde das nicht öfter machen, aber ich werde vor allem im Sommer wie auch bisher kurz vor Abfahrt auf eine 500kn Tour auf 100% laden.
Im Winter hatte ich laut Teslafi im Vergleich zum Sommer 2018 recht plötzlich 12km Reichweite verloren und auch das war ein Stück weit Anlass für die heutige Aktion.

Jetzt laden abgeschlossen bei 97% und 330km, beim nächsten Mal wird es hoffentlich wieder 100% geben. Ich fahr jetzt heim.

Naja, was Reichweitenangst angeht, wissen wir durch threads wie diese

Dass es einen trotzdem in so niedrigen Bereichen erwischen kann. Also dafür hätte ich die Übung nicht gemacht.

Das eigentlich ärgerliche dieses Threads, nämlich die richtig schlechte Ladekurve, ist leider total untergegangen. Hier noch nachgetragen der Chart und in der Tabelle die Daten aus teslafi:

0% - 102kW
10% - 97kW
20% - 87kW
30% - 76kW
40% - 65kW
50% - 54kW
60% - 67kW

von 20 auf 80% 45 Minuten. Ich meine, das wäre schonmal schneller gegangen und die Ladekurve nicht ganz so linear steil nach unten.

Die Ladekurve an den CCS Stalls ist auch bei meinem anders, ich hoffe das wir da bald wieder die gewohnten Leistungen sehen. Ansonsten kenn ich das auch, wenn man z.B. selten auf 100% läd und das dann mal im Winter macht ist die TR mitunter weniger. Meistens fährt man dann ein paar hundert km und läd ein zwei Tage später für die Rückfahrt wieder auf 100% da kann die TR dann wieder „normal“ sein. Über die 12km würde ich mir also auch keine Gedanken machen, das liegt alles im Bereich diese Variablen :wink:. Es kann auch mal sein das er nur bis 98% oder 99% läd, auch kein Grund zur Panik, ist in der Regel bei der nächsten Ladung wieder normal. Ist halt ein Akkupack was aus mehreren tausend Zellen besteht.

Bitte oben lesen. Es gibt kein „Balancing am Supercharger“, das ist ein Akku-Mythos, Zeitverschwendung und je nach Umständen gar kontraproduktiv.

Kann man hier bitte zumachen, bevor meine Blödheit noch mehr zum Thema der Diskussion wird?

Ich verwehre mich gegen den Ausdruck, den Du gegenüber Dich selbst verwendest, aber weil Du es wünschst mache ich hier zu.
LGH

Hihi, da hast Du Dir gerade eine goldene Schaufel verdient. :smiley:

Ich hatte das längst verdrängt und da liegen ein verkaufter Tesla, eine Minibeziehung zu einer E-Klasse, ein oller Jaguar X-Type und nun wieder ein Model S dazwischen.

daher, gar keine Kalibrierung möglich/notwendig?

Es ist wohl eher die Frage angebracht, ob „keine“ auf „Balancing“ oder „SuC“ bezieht?
Wie kann man denn seine Batterie richtig pflegen?

Eigentlich gar nicht, wenn man von dem einzigen Hinweis absieht, daß man außer LFP-Akkus alle anderen Lithium-Ionen-Akkus, die in unseren Teslas verbaut sind, nicht auf 100% laden und dann stehenlassen soll. Die „Pflege“ macht das BMS des Akkupakets schon selbst und gegen die kalendarische Alterung kann man nichts tun.

@Granada
Kalibrieren und Balancieren usw… bringt gar nichts?

@Krall man munkelt, daß man Akkus, die lange Zeit nur z.B. zwischen 20 und 80% betrieben wurden, einmal im Jahr auf unter 5% runterfahren und anschließend auf 100% aufladen soll, aber das sind nur Gerüchte. Nach vier Jahren Tesla und Erfahrungen beim Laden glaube ich nicht mehr, daß da was dran ist.

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