UMC Ladekabel verbinden/reparieren/verlängern

Ich möchte mein Ladekabel zwischen UMC und Typ2-Stecker (fahrzeugseitig) verlängern. Hintergrund ist, dass ich nur das Kabel draussen haben möchte und das UMC in der Garage. Also neues Ladekabel mit Typ2-Stecker besorgt, durch die Garagenwand gebohrt und das Kabel liegt draussen. UMC und zu verbindende Kabel mit der Verbindungsstelle in der Garage.

Jetzt stellt sich für mich die Frage: wie verbinde ich am besten/sichersten die Kabel miteinander (2,5 qmm) ? Ich habe erstmal passende Wago-Klemmen rangemacht, das funktioniert und die Fahrzeuge laden. Kann ich das so lassen wenn ich das alles in eine AP-Verteilerdose lege ? Sollte ich das zusätzlich mit Gießharz vergießen ?

Oder Stoßverbinder benutzen ? Oder bessere Idee ? Wie machen das die Profis ?

Wie gesagt, die Verbindungsstelle ist im Innenbereich in der Garage, muss deshalb nicht wasserdicht sein.

So sieht es provisorisch aus:

Hallo Boris,
na, dann mach noch eine kleine Verteilerbox unten an die Wand, führe beide Kabel mit ordentlichen Kabelschellen bis dorthin (Verteilerbox 10 cm x 10 cm sollte locker reichen …), Schraubkabeldurchführungen mit geeignetem Innendurchmesser und gut ist. Vergießen würde ich da gar nichts, wenn mal was defekt ist, hast Du in dem Fall „verloren“.
Einzig bezüglich der Dauerstrombelastbarkeit der Wago - Klemmen würde ich mich informieren, das Fahrzeug kann halt schon mal über 5 h ununterbrochen 25 A je Ader ziehen … (je nach Akkukapazität und Ausführung, ein P85 mit Doppellader auch 32 A, dann allerdings nicht ganz so lange …)
Einfacher Test: lade mal eine Stunde, schalte die Sicherung aus (!!!) und berühre mit dem Handrücken eine der Klemmen, die eine der Phasen führen. Wenn es dort auch nur handwarm wird, würde ich nach einer alternativen Verbindungstechnik Ausschau halten. Wenn alles in Ordnung ist, fließt nur über die 3 Phasen ein Strom, der Nullleiter ist komplett „ruhig“, der Schutzleiter ebenso und auch der Rest führt nur sehr kleine Ströme (im Milliamperebereich).
Im Unterschied dazu: nur 1 mOhm Übergangswiderstand an der Klemme bewirken schon 0.63 W Verlustleistung*, davon würde sich eine solche Klemme schnell und deutlich spürbar erwärmen.
Gruß

Dieter

*) Annahme: 25 A je Phase bzw. 16.5 kW Ladeleistung …

Mit dem UMC ist Max. 11kW Ladeleistung möglich. Dh. Max. 16A über dann natürlich auch einige Stunden.

Hallo Chr20,
hast so was von recht - mal wieder nicht aufgepasst. Bei 16 A und 1 mOhm sind es nur 0.26 W (ungefähr …). Egal, ich würde testen und sehen, ob es warm wird, wenn nicht ist IMHO alles im grünen Bereich.
Gruß

Dieter

Danke Dieter, so werde ich es machen ! Und bei Wago die Dauerbelastbarkeit der Klemmen nachlesen ! Muss dort ja in den Datenblättern was zu finden sein.

Danke nochmals !

Zur Dauerlastfestigkeit hab ich nichts gefunden. Nur darf die Temperatur 85 Grad nicht überschreiten. Anbei ein Datenblatt. Ich denke aber dass es nach Prüfung auf Erwärmung kein grösseres Problem geben sollte, auch wenn die maximale Belastbarkeit bei 32A liegt. Würde ich es mit so Klemmen machen dann hätte ich eine Erinnerung im Kalender die mich die Klemmen alle 1 -2 Jahre austauschen lässt. Am Anfang öfter mal prüfen und dann einen Tauschintervall festlegen. Ich spreche da nur von denen Klemmen mit Arretierungshebel.
Bei uns wurde im Aussenbereich auch etliches mit diesen Klemmen installiert, und das ist dauerhaft ausgelegt.
Datenblatt_222-413_ (1).pdf (182 KB)

Danke ! Zur Dauerlast habe ich auch nichts gefunden. Steht nur was von 32A Nennstrom. Und auf den Klemmen (Typ 221) steht links auf der Klemme was von 300 V/20 A und rechts 600 V/32 A. Aber wie auch immer, das UMC bringt max. 16A, sollte also reichen.

Temperatur behalte ich im Auge (stromlos gemacht fühlen oder messen mit Oberflächen-Temperatur-Messgerät).

Aber warum alle 1-2 Jahre austauschen ? Gibt es dafür einen technischen Grund bzw. was wäre eine dauerhafte Lösung ? Soll ich lieber Klemmen ohne Arretierungshebel nehmen ?

Kann auch nach 5 Jahren etc. sein. Wenn du dir die Dinger regelmässig mal anguckst merkst ja wenn was nicht mehr gut ist. Da dke Dinger nix kosten is das ja halb so wild. Je nach Belastung kanns balt sein dass sie etwas lockerer werden. Deswegen a gucken uns gut is. Die mit Hebel sind schon okay.
Die perfekte Lösung wäre ein Kabeltausch von Anfang bis Ende. Aber ob das sein muss… nicht zwingend. Wenns funktioniert, nicht heiss wird etc. kannst das oh e Probleme so bleiben lassen.

Ich als täglicher Begleiter der Elektronik in der Industrie würde in die Verteilerdose ein Stück Hutschiene schrauben und für das flexible Kabel dort passende Federzugklemmen aufklicken.
phoenixcontact.com/online/p … dede&tab=1

Sowas ist dann von vornherein auf Dauerlast unter erschwerten Bedingungen ausgelegt.

Ich sehe aber auch bei den Wagoklemmen keinen Grund zur Sorge. Wenn es dort trocken ist und nichts korrodiert, dann können die auch in 20 Jahren noch gut sein.

Zu meiner Zeit als Elektriker dürfte man keine Wagoklemmen für flexible Leitungen verwenden. Oder ist das keine flexible?

Die beste dauerhafte feste Lösung wäre doch eine Pressklemme und darüber ein anständiger Schrumpfschlauch. Und das ganze dann komplett eingeschlaucht. Die Verbindungen dann versetzt, damit man nicht ein fetten Knoten hat. Dann benötigt man auch keine Abzweigdose. Es gibt auch komplette Muffensätze zu kaufen.

Es gibt unterschiedliche Typen.
Die von früher bekannten reinen Steckklemmen sind nur für massive Drähte, ein feindrähtiger hätte auch gar nicht die nötige Stabilität fürs einstecken.
Die oben im pdf gezeigten sind die ‚neueren‘ mit Kipphebel. Hier kann die Ader kraftfrei eingesteckt werden und wird erst durch umlegen des Hebels geklemmt. Die sind daher für starr und flexibel, sowie auch flexibel mit Hülse geeignet.

die 221 ist für flexible Leiter geeignet …

Ahhh, okay. Ich kenne das noch von den Lampenklemmen. Aber das es auch mit so viel Dauerlast geht, kannte ich noch nicht. Ich bin schon etwas lange raus. Wahrscheinlich gibs bald Autos die elektrisch fahren :open_mouth:

Ich würds wahrscheinlich aber trotzdem mit einer kompletten Muffe machen.

Die Wago 221 und 222 haben einen Bemessungsstrom von 32A und einen Maximalquerschnitt von 4qmm bzw. 2,5qmm. Ich hätte da keine sorge auch über mehrere Tage 32A drüberzuschieben.
Durch die Cage Clamp muss man sich auch keine sorgen um eine Lockerung der Klemmstellen machen, wie es bei Lüsterklemmen der Fall währe.

Das mit den Federzugklemmen und Stück Hutschiene scheint wohl die Variante zu sein, die am meisten Leistung verträgt und deshalb wohl auch den geringsten Übergangswiderstand hat.

Vielen Dank an alle für die Hinweise !!

Wennst schon Hutschine nimmst kannst eigentlich auch gleich die Abgangsklemmen für Hutschine nehmen. Mir fällt nur Grad der Fachbegriff nicht ein dafür. Meist graue Klemmen für L, blau für N etc… dazu nen mini AP Sicherungskasten und es is fast perfekt.