Tankzeit versus Ladezeit

Sobald mein MS im März dann kommt, werde ich insgesamt pro Jahr gerechnet, weniger Zeit für die „Beladung“ benötigen, als heute für die „Betankung“ meines Verbrenners. Über 90% der Fahrten sind in einem range, der innnerhalb der täglichen Reichweite des Tesla liegt. Und über Nacht wird er dann immer schön wieder geladen (bei 400V und 16 ams sollten die rund 9.5h für eine Volladung reichen). Im Gegensatz dazu, muss ich heute mit meinem Verbrenner regelmässig zur Tankstelle fahren; da ich dies preisoptimiert mache, ist damit immer ein kleiner Umweg verbunden = im Durchschnitt 10 Min. Zusatzaufwand. Ergibt bei jährlich 10’000 km einen Zeitaufwand von 3h 20min., bei 15’000km einen solchen von 5h. Das fällt sicher an. (so ca. alle 500km zur Tankstelle)
Damit sollte es eigentlich bei Langstreckenfahrten (den verbleibenden 10%) möglich sein, mit höchstens den 3h20min. für „Warten aufs Laden“ einzusetzen. Wobei ja bei Langstreckenfahrten so alle 400km sowieso eine Pause von 20min angesagt ist, die ich dann beim SC für’s Laden verwenden kann. Und dann nochmals 20 min. warten, für die Volladung.
Unter dem Strich: Inskünftig brauche ich keine Zeit mehr fürs Tanken zu kalkulieren, da am Morgen ein voll „geladenes“ Fahrzeug bereit steht.

Das nenne ich mal eine Positive Sicht der Dinge.

:mrgreen:

Und vor allem hast du Recht.

Fairerweise darf man das tägliche Ein-/Ausstöpseln des Model S nicht vergessen. Wenn man mal täglich nur 30 Sek. für Kabel rein/raus (und auf grüne LED’s achten) kalkuliert, dann sind das 30 Sek. x 200 Tage (ohne Wochenenden/Urlaub etc.) = 1 Std. 40 Min.

Und aufgrund der bislang wenigen Supercharger fahren wir zur Zeit bei Langstreckenfahrten wohl ein paar mehr Umwege zu unserer „Tankstelle“ als man das bei einem Verbrenner tun würde. Hinzu kommt die Zusatz-Zeit bei Langstreckenfahrten um eine Ladestation vor Ort anzusteuern oder zu suchen oder schon die Internet-/Handy-Recherche vor der Fahrt oder Telefonate mit Hotels etc.

Da muss ich der Verbrenner-Fraktion leider noch Recht geben, eine Fahrt mit dem Verbrenner kann ich ohne Planung sofort starten. Beim Model S muss man trotzdem vorher planen was Zeit kostet. Wenn man diese ganzen Zeiten addiert, dann habe ich meine Zweifel ob das (zur Zeit) noch positiv zugunsten des Model S ausgeht. Aber diese Mehr-Zeiten opfere ich gern !

Soweit alles nachvollziehbar. Hängt aber klar vom Fahrprofil ab. Und bei meinem habe ich die 90% Fahrten im range-Bereich des MS definiert. Dies dürfte in der kleinräumigen Schweiz mit max. 120km/h einfacher zu realisieren sein. Bezüglich ein- und ausstöpseln habe ich bereits ausreichend Erfahrung mit dem Chevi Volt gemacht. Das geht unter 10sec. :smiley:

Fahr mal mit halb vollem Tank Vollgas auf der A20 (das geht da auch mal 100km ohne nennenswertes Bremsen) und du wirst eines Besseren belehrt. Tankstellen gibts da praktisch nicht, das muss man erst einmal wissen. Und zweitens muss man wissen, was der eigene Motor bei Dauervollgas verbraucht.

Mit einem Jaguar XK-F kommst du bei Vollgas genau 112km (lt. Autobild) weit. Auch ein Bugatti macht nach 16min Vollgas schlapp (lt. topGear).

lg

Eberhard

interessanter Gedanke. Habe ich so noch nicht darüber nachgedacht. Früher 997 Porsche. Alle 450 km bei 25 TKm p.a. macht 55 Tankstopps zu je 10 Minuten inkl. Anfahrtszeit an die Tankstelle (mindestens). Auf das Jahr gerechnet sind das 550 Minuten Tanken bei 997.

Beim Tesla p.a. geschätzt bei meinem Fahrprofil max. 10 x außerhalb meiner Garage Tanken meist Supercharger: 30 Minuten x 1 = 300 Minuten. Macht eine Zeitersparnis gegenüber 997 Porsche von 250 Minuten, also über 4 Stunden. Ich verbringe also einen halben Arbeitstag pro Jahr mehr beim Tanken.

Außerdem muss die Finanzbuchhaltung nicht noch 55 Buchungssätze wegen der Tankquittungen verbuchen… schon wieder gespart…

Kontrolle Motor Öl und Kühlwasser ist auch entfallen. Mögen zwar nur Sekunden sein. Aber die hast du hoffentlich gemacht,?

Auch wenn ich natürlich voll hinter dem Model S stehe (sonst hätte ich es ja nicht gekauft), ich bleibe dabei, eine Langstrecken-Fahrt über die normale Reichweite hinaus kann ich mit einem Verbrenner ohne Planung starten, mit dem Model S zur Zeit noch nicht. Und die Planung und ggf. Umwege kosten Zeit. Das Laden am Supercharger oder langsameren Ladesäulen kostet auch Zeit.

Die genannten Szenarien Vollgas auf A20 und Maximalverbrauch sind doch keine realistischen Alltags-Szenarien. Ok, ich gestehe, ich bin früher auch mal mit meinem Ex-Jaguar XF-R einige Strecken Vollgas gefahren, aber erstens vorher mit vollem Tank gestartet, zweitens nicht in unbekannten Terrain und drittens nur selten und eben nicht im Alltag.

Deshalb halte ich erstmal an meiner Meinung fest, dass Planung für Langstrecken auch Zeit kostet die bei einem Verbrenner nicht anfallen würde. Mir ging es einfach darum, aufzuzeigen, dass man nicht einfach Tankzeit versus Ladezeit, darum ging es in diesem Beitrag ja, vergleichen kann, sondern weitere Unterschiede zwischen Elektro und Verbrenner hinzukommen.

Diese weiteren Unterschiede werden ja hier nach und nach auch in den weiteren Beiträgen genannt. Da gibt es dann einerseits Zeitersparnisse, aber andererseits auch zusätzlichen Zeitaufwand. Diese Rechnung muss jeder individuell für sich aufmachen.