Elektrokabel für 11kW

Hallo Spezialisten,

Ich habe mir eine Tesla-Wallbox gegönnt und suche das passende Elektrokabel für die Stromzuführung. Irgendwo stand hier mal, es soll dicker sein als der Standard, auf den der unwissende Elektriker zugreift, wegen der hohen Dauerlast. Daher meine Frage wie genau die Bezeichnung des Kabels ist, das ich bestellen muss. Die Gegebenheiten:

15 m Länge vom Verteiler mit diesem FI-Dingens bis zur Wallbox
Teilweise Verlegung im Außenbereich und damit der Witterung ausgesetzt (blöde Frage: muss man auf UV-Beständigkeit achten?)
11kW Leistung (so ist das im Verteiler abgesichert oder sagt man es sind 16Ampere abgesichert :question: :question: )

Den Anschluss lass ich natürlich jemanden machen, der sich mit sowas auskennt. Ich will ja die Ankunft meines M3 noch erleben. :laughing:
Das Thema wurde sicher schon im Forum behandelt. Ich habe leider auf die Schnelle keine Antwort gefunden. :blush:

10 mm bei der Zuleitung sind optimal, 6 oder 8 als Kompromiss gehen aber bei der Kabellänge sicher auch. 10 mm Durchmesser sind schon dicke Prügel, die eigentlich nur beim Hausanschluss von außen verwendet werden
UV-beständig etc. : bei Verlegung aussen in der Sonne auf jeden Fall.
Besser: Das Kabel zusätzlich mit einem Kabelkanal vor der Strahlung schützen.
m.M.n.

Das Verlegen ist beim 10er Kabel mindestens dreimal so aufwändig wie beim 4er. Man braucht auch noch ne Extra Unterverteilung weil es in den Wall Connector nicht reinpasst. Also m.E. nur was für Leute die gern mit Kanonen auf Spatzen schießen. Alle anderen (darunter auch ich) werden auf kurzen Distanzen auch mit 4qmm oder wenn’s länger wird mit 6qmm glücklich.

10mm² bei 15m Kabellänge und 16A? Halte ich für leicht übertrieben.
Mit 4 oder 6mm² bist Du bei der Länge und Leistung immer noch mehr als ausreichend versorgt (Verlust sollte im 2stelligen Wattbereich liegen, was bei 11000Watt vernachlässigbar ist).
Ich hab mal einen 10mm² Prengel verlegt, das macht keinen Spaß mehr.

@Andi-E: Wir reden übrigens vom 3phasigen Anschluß, also 5adriges Kabel (Erde, 0, Phase 1,2,3).

Typ NYY-J 5 x 6mm², alternativ 5 x 4 mmm², falls es mechanisch nicht mit dem dickeren Kabel geht.

Absicherung und RCD (Fi) 20A im UV vorsehen, 16A an der Wallbox einstellen!. Die höhere Absicherung ist angeraten,damit die Schutzorgane nur mit 80% ausgelastet werden.

Ich habe ziemlich ähnliche Zuleitungslängen zur Tesla-Box. Mein Elektriker hat 6-Quadrat verlegt. Das deckt sich auch mit typischen Internet-Infoseiten. 4qmm wäre wohl auch noch zulässig aber die Leitungsverluste höher.

Je mehr Querschnitt, desto geringere Leitungsverluste, hab ich mal gelernt!?

Genau, aber das Einziehen des Kabels wird zum Kampf. Ausserdem musst du checken, ob der grosse Querschnitt auch angeschlossen werden kann oder ob die Klemmen zu klein sind.

Es kommt immer auf dein Netz und deine Absicherung an, Stichwort Schleifenimpedanz.
Mit einem Z oder B Automaten kann man „dünner“ gehen als mit einem C oder K Automaten.
So grob über den Daumen, würden 2,5qmm reichen, 4qmm ist schon Luxus auf 15m. 10qmm große Verschwendung.

Ich habe 10mm² verlegt. Sollte in absehbarer Zeit ein zweites E-Auto daran laden, dann passt das immer noch.

Die Verlegeart spielt auch eine nicht unwesentliche Rolle.

Wer es genau wissen will schaut hier : vde-verlag.de/buecher/lesep … OBE_01.pdf
oder hier : myfirsttesla.de/2019/01/30/kabe … g-waehlen/

Da wird selbst bei 22kW bis 20m nur 6mm² empfohlen. Das entspricht auch in etwa meinen Erfahrungen.

Je größer der Querschnitt desto geringer der Spannungsfall, also die Verluste auf dem Kabel.
Ich habe bei mir nur ein NYM-J 5x2,5mm² verlegt. Bei einer Länge von nicht mal 10m nach der Absicherung und die Einstellung der Wallbox auf max. 10A ist das völlig ausreichend. Ich kann so zwar nur mit ca. 6,5 kW laden, aber das reicht mir völlig und alle Komponenten werden nur gering belastet.
Wenn man bei z.B. Google eingibt „Spannungsfall berechnen“ werden einem diverse Tabellen angeboten um sich das selbst einfach auszurechnen.
Wenn dabei dann Werte unter 1% rauskommen ist das eigentlich vollkommen in Ordnung und wirft keine Probleme auf.
Wir gehen ja sowieso von ca. 10% Verlust aus bis der Strom wieder im Motor ankommt weil wir das Spaßpedal betätigen, da fällt der kleine Verlust nicht wirklich auf. Außerdem schluckt der Vampir ja auch noch ca. 1%/Tag.
Andererseits sind 0,5% zusätzlicher Leitungsverlust bei jemandem der 4.000 kWh im Jahr verbraucht auch immerhin 20 kWh zusätzlich. Das macht dann ca. 6,-€ im Jahr. Das dicke Kabel kostet schnell mal 200,-€ extra, ist also nach ungefähr 30 Jahren amortisiert. Wenn wir jetzt noch steigende Strompreise annehmen vielleicht schon nach 20 Jahren. :unamused:

Wenn man seine Wallbox auf 10A begrenzt kann man für den Außenbereich (Sonnenbestrahlung oder höhere mechanische Belastung) auch ein NYY-J 5x1,5mm² nehmen. Dann reicht eine 16A Absicherung mit einem 16 oder 25A RCD. Damit hält man die Kosten so gering wie möglich.
Wenn die Wallbox mit 16A betrieben werden soll muss es auf jeden Fall ein 5x2,5mm² sein.
Muss aber letztlich jeder selbst entscheiden ob diese geringeren Verlustleistungen bei dickeren Querschnitten den Mehraufwand wert sind.

Ich habe zwei Wallboxen mit 10A Einstellung in Betrieb, lade über Nacht und habe keine Probleme. Kann mir auch keinen Fall vorstellen warum ich zu Hause schneller laden müsste.

MfG Peter

Bei mir habe ich 6mm2 verlegt um später falls erforderlich auf 22kW erhöhen zu können. (Habe Doppellader)
Im Freien ist das Kabel in einem Schutzschlaich eingezogen und unter dem Pflaster vergraben.
Für Unterwegs verwende ich ein Verlängerungskabel 5 x 2.5mm2 wenn die CEE 16 Dose zu weit entfernt liegt. Mit 16A konnte ich keine wesentliche Erwärmung im Kabel feststellen, obwohl die Verlustleistung natürlich grösser ist als bei 4 oder 6 mm2.

So habe ich auch meine 22 KW Wallbox angeschlossen (6 qmm), und die Entfernung ist deutlich größer als 15 m.
Es gibt hier aber ältere Threads, die das auch diskutieren, teils wurden dort 10 qmm empfohlen. (Ich habe ja auch geschrieben, dass man das kaum verlegen kann bzw. das das dicke Prügel wären.)

Aber merke:
Hubraum ist durch nix zu ersetzen :mrgreen: und viel hilft viel. Evtl. kann man die Leitung zur Wallbox auch noch kühlen :ugeek:

Morgens,

Ja es gibt tolle Tabellen. Hatte ich in meiner Lehre auch, das Tabellenbuch liegt hier noch irgendwo.
Bei der Entfernung würde ich wenn die Klemmen in der Wallbox es hergeben 6mm nehmen, wenn nicht dann 4mm beides reicht komplett für Dauerlast bei 11kw aus.
Kabel würde ich Erdkabel nehmen, also NYY-J 5x6 oder halt 5x4.

Wenn es noch etwas nett aussehen soll entweder Kanal oder Rohr, ich habe mich für PG Rohr damals entschieden.

Es bringt nichts nee Dose daneben zu machen und dann mit Dünnerem Kabel die letzten 30-40cm zu machen und dafür eine Verbindung dazwischen zu haben.

Ja, je Dicker um so besser, dann könnte man auch 16 oder 25mm2 nehmen, aber die Verluste sind nach meiner persönlichen Meinung überschaubar.

Ich habe 4mm2 genommen obwohl ich auch 6 hier liegen hatte und da wird weder was warm noch merke ich einen wirklichen Unterschied in der Ladedauer zu einer Wallbox die mit einem 10mm2 angeschlossen ist, es geht quasi genauso schnell von x auf 90% im Zeitvergleich bei Ähnlicher Aussentemparatur und 12 Stunden stehen lassen.

Das sind Rechenspiele wo dann die Tatsächlichen werte vor Ort mit einbezogen werden müssen und dann rechnet man Anschaffung und Aufwand gegen ladeverlust, und bekommt irgend einen Wert wo man sich fragt ob man sich verrechnet hat, der wahrscheinlich nicht mal die Preiserhöhung in meiner Lieblings Eisdiele dieses Jahr ausmachen wird.

Aber im Endeffekt musste Du es wissen. Es sollte halt kein 5x1,5 oder 5x2,5 sein, aber ab da sehe ich es für 11 KW unkritisch.

In der Leseprobe des VDE-Dokumentes steht leider nichts von der Kabellänge.
Das Tesladokument finde ich praxisgerecht.

Hier noch etwas Theorie über den Spannungsabfall. Dies wird bei größeren Kabellängen durchaus relevant:
[url]https://elektrikertipps.wordpress.com/2012/05/25/liste-maximale-kabellange-und-spannungsfall/[/url]
Den Verlust kann man dann über Spannungsabfall x Strom x Anzahl Phasen selbst ausrechnen.

Wenn man nach VDE 0100-600 geht sind 20% Planungsreserve einzurechnen. Demnach ist ein 20A Leitungsschutzschalter zu setzen und die Leitung entsprechend zu dimensionieren. Solange die Leitung nicht innerhalb einer Wärmedämmung oder mit mehreren anderen parallel geführt wird liegt man mit 5*6mm² gängigerweise richtig.
Den richtigen Fehlerstromschutzschalter setzen lassen - T.yp A-EV oder Typ B

Ich habe 10 mm² direkt unter das Gehweg-Pflaster verlegt. Leider schmilzt der Schnee doch nicht und ich muss schippen. Heruntergefalle Steaks im Sommer werden auch nicht gar. Irgendwie ist das komisch mit den Elektrikern und ihren Theorien :slight_smile:

Aber im Sommer aufpassen: Wenn Du mit gekühltem Strom auf 100% lädst und dann den Wagen in der prallen Sonne stehen lässt, schwappt es raus :laughing: