Haushaltsteckdose

Liebe Freunde der lautlosen Fortbewegung

Ich bekomme etwas unterschiedliche Informationen bzgl. Ladung an der Haushaltsteckdose. Ich habe mich durch diverse Themen hier gelesen, werde aber nicht so richtig schlau :blush:

Mein Model S lade ich zu Hause an einer CEE16 Dose mit einem Tesla Wall Connector mit 11kw. Wir haben eine kleine Ferienwohnung in den Bergen und ich bin ab und an froh, dort etwas nachladen zu können (erspart mir einen Stopp am SUC). So lade ich manchmal über Nacht rund 20% mit 2kw an der Haushaltsteckdose in der Garage mit dem UMC nach. Ich stelle auf max 10 Ampere. Die Dose wird nicht warm.

Ist das in Ordnung oder riskiere ich da etwas? Die Meinungen gehen von absolut problemlos bis zu lebensmüde :open_mouth: Je nachdem würde ich mit dem Vermieter und einem Elektriker schauen.

Danke für Eure Meinung / Unterstützung

PS: Ich bitte um Verständnis für mein laienhaftes Verständnis :unamused:

Über die Verhältnisse in der Schweiz kann ich nix sagen, in D bist Du mit 2 kW problemlos unterwegs. Nominal, und kurzzeitig, sollte die Schuko auch 3.6 kW abkönnen, das würde ich aber ohne Not nicht probieren, zumindest fliegt einem dann schnell mal die Sicherung :wink:, aber dafür ist sie ja auch da, als „schwächstes Glied in der Kette“ Schaden von allen anderen fernzuhalten, also, Verteiler, Kabel, Dosen, Stecker.
Soweit meine, ebenso laienhafte, Einschätzung…
EDIT: Quote gekürzt

Das machst du erst mal richtig. Strom etwas runterregeln und alle paar Stunden nachprüfen. ob etwas warm wird. Solltest du eine plötzliche Erwärmung fühlen, ausstecken und über die Installation einer blauen 16 A CEE Dose nachdenken, kostet max 7 € + Anschluss. Da kannst du dann, wie zu Hause, etwas beruhigter laden, aber Schuko geht bei obiger Vorsicht auch. :smiley:

Niemand hier kann die Qualität deiner Installation vor Ort einschätzen.
Es ist möglich, dass 13A jahrelang funktionieren würde.
Es ist möglich, dass nach ein paar Monaten mit 10 A irgendeine Lüsterklemme in einer Verteilerdose heiß wird.
Es ist möglich, dass du selbst mit 8A irgendwann ein Problem bekommst, z.B weil Feuchtigkeit in ein Erdkabel eingedrungen ist.

Anschauen lassen ist sicher kein Fehler. Wenn der Elektriker sagt, 10A Dauerstrom sind für die bestehende Verkabelung kein Problem - fein.

Wenn Du den T13 Adapter des UMC’s verwendest, ist meiner Meinung nach alles ok. Die Steckdose ist ja sicher korrekt abgesichert mit einem Leistungsschutzschalter. Was haben denn die „Lebensmüde-Sager“ an diesem Setup auszusetzen?

Die normale „Haushaltssteckdose“ in der Schweiz - T13 - kann entgegen der deutschen Schuko-Variante nur 10A, dafür dies dauernd. Somit ist aber der Ersatz der Dose durch eine CEE16/3 viel teurer als die angegebenen paar Euro, da die komplette Verkabelung ersetzt werden muss.

Na ja, die Schukosteckdosen sind i.A. mit 16 A abgesichert. Wobei die Dosen meist nicht für Dauerbetrieb mit dieser Stromstärke geeignet sind.
Deshalb lässt der UMC ja auch nur max. 13 A zu. Aber auch da hat es mir in einem Parkhaus schon mal den Stecker des UMC und die Dose in die er gesteckt war zu einem Klumpen verschmort. Am Besten mal die Spannung beobachten. Sollte ohne Last in DE irgendwas um die 238 V sein. Wenn dann 13 A gezogen werden, dann sollte die Spannung nicht unter 220 V sinken. Sonst verbräts du nämlich 18 V * 13 A das sind etwa 230 Watt irgendwo im Leitungsverlauf in Wärme. Schwachpunkt sind dabei meist die Steckdosen.

Lieber Klaus

Vielen Dank an Dein Feedback, ich verstehe leider nur Bahnhof. Kannst Du mir das mit dem Beobachten der Spannung nochmals erklären? Irgendwie frag ich mich gerade wie ich die Uni geschafft habe :blush:

@ Alle

Vielen Dank für die bisherigen Feedbacks, grosses Kino!

Bei einer ordnungsgemäßen Elektroinstallation sind bei einer Dauerbelastung die Federkontakte in der Steckdose das schwächste Glied, da dort der höchste Widerstand entsteht.
Deswegen dürfen auch in DE die Schuko-Steckdosen nur mit 10A Dauerlast (jedoch mit bis zu 16A kurzzeitiger Last) betrieben werden.
Mir erschließt es sich einfach nicht, warum der Tesla UMC mit dem Schuko-Adapter 13A zulässt.

Aber was nützt es, wenn du eine nagelneue Schuko-Steckdose (oder T13-Dose in CH) nutzt, jedoch irgendwo hinter den Kulissen die Verkabelung nicht mehr ordnungsgemäß ist, so dass dort der höchste Widerstand entsteht.
Hier im Forum habe ich schon Bilder von verschmorten bzw. angeschmorten Hausverteilerkästen gesehen, obwohl dort nur mit 10A an Schuko geladen wurde.

Für meinen vorherigen Wohnort hatte ich mir eine Unterverteilung für die Garage für den Tesla UMC bauen lassen, um mit CEE 400V 16A laden zu können.
Die Zuleitung zur Unterverteilung war schon auf 5x2,5mm² und ich bin auf Nummer Sicher gegangen und habe die Unterverteilung auch durchgängig auf 5x2,5mm² ausgelegt.
(Aufgrund der Leitungslänge wäre das Minimum irgendwas bei 1,7xmm², so dass eine 1,5mm² nicht mal mehr die Mindestanforderung abgedeckt hätte.)

Als wir dann umgezogen sind und ich einen 22 kW-Anschluss für den Tesla Wall Connector vom Elektriker gelegt bekam, hatte ich ihm meine Unterverteilung zum Ausschlachten (FI A-EV + Zähler) in die Hand gedrückt.
Und siehe da: Obwohl alles auf 2,5mm² ausgelegt war und die Materialien nur von namhaften deutschen Herstellern stammten, konnte man an der CEE16-Dose eine braune Verfärbung an einer Phase erkennen.

Wie gut, dass der Elektriker für den Tesla Wall Connector 5x10mm² genommen hat. Eigentlich hätten dafür nämlich auch 5x6mm² gereicht, aber sowohl mein Vermieter, der Elektriker als auch ich wollten auf Nummer Sicher gehen und daher wurde ein Querschnitt größer gewählt.

Wenn die Installation okay ist klappt das Problemlos. Mehr als 10A lässt der T13-Adapter eh nicht zu. Wenn die Installation nix taugt bringt dir auch ne fette CEE32 Dose mit 10mm2 Kabel dran nix… Wenn du dir Sorgen machst kannst ja noch im Auto auf 8 oder 9A runter regeln. Das macht nicht viel aus aber ist gut fürs Gewissen.
Wenn du regelmässig schaust ob der Stecker noch fest sitzt oder quasi schon allein raus fällt oder so sollte das kein Problem sein.
Ich frag mich bei so Sachen oft ob die wo da schon Panik schieben auch jedes mal wenn sie wo anders anstecken erst mal nachgucken ob bis zum E-Werk alles mit xfacher Toleranz angeschlossen und geprüft ist. Was machen die im Urlaub wenn es im Hotel heisst, da an der Wand sind 4 Steckdosen, da kannst laden. Oder wenn wo ne Typ 2 Säule steht. Auch erst mal gucken ob alles richtig verkabelt ist? Für irgendwas gibt es Normen und Gesetzte. Und darauf soll mal sich auch verlassen dürfen. Sonst könnte man das alles eh grad wieder abschaffen.

PS. In der CH sind T13 Steckdosen im Normalfall mit 13A auch abgesichert. 16A Sicherungen an normalen Stromkreisen hab ich zumindest hier im Mittelland bei aktuellen Installationen kaum gesehen. Eher noch 10A Sicherungen.

Volker hat es meiner Meinung nach sehr gut auf den Punkt gebracht. Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

Solltet ihr die Möglichkeit haben, dann schaut euch mal während des Ladevorgangs die Wärmeentwicklung an den Klemmstellen an. Da waren schon einige überrascht, welche Stellen da tatsächlich heiß werden.

Das ist sicher richtig. Man sollte aber beachten, dass man gerade bei eine unbekannten Installation nicht alle Klemmstellen kennen kann.
Daher halte ich den Rat, den Spannungsabfall im Auge zu behalten für sehr hilfreich. Für den Laien auch leicht nachvollziehbar: „Je tiefer die Spannung abfällt, um so mehr Strom wird irgendwo in der Installation verheizt“. Bei großem Spannungsabfall ist immer Vorsicht geboten. Man kann ja auch prima von 5A schrittweise hochstellen und den Spannungsabfall dabei beobachten.

Das Problem ist aber, zumindest hier in DE, dass jeder Popel sich sein Haus selbst installieren kann und es auch macht. Nur die Verteilung muss von einem Elektriker gemacht werden. Ich habe auch mal Elektriker gelernt, habe den Beruf aber nie ausgeübt. Ein paar Grundkenntnisse und Fertigkeiten habe ich allerdings noch. Ich habe schon bei etlichen Hausrenovierungen und so geholfen. und was man da teilweise sieht, lässt einem die Haare zu Berge stehen. Ich kann hier auch nur hoffen, dass unsere rote Kraftdose hier ordnungsgemäß bis zum Kasten geht. Zumindest ist der Teil des Hause neu. Aber wer das gemacht hat, steht leider nirgends und die alte Besitzerin war damals nicht dabei als das gemacht wurde. Das Kabel sieht aber auch nur nach einem 2,5er aus. Blöderweise müsste ich für was besseres das halbe Haus aufreißen. Also vor dem Problem stehe ich auch noch. Zumal ein 5- oder 7m Kabel auch nicht vom Auto bis zur Kellertür reicht. Aber ein vorbereiteter Durchbruch ist schon vorhanden. Das Rohr würde bis zum Heck gehen und ich könnte da eine Außenverteilung mit Sicherung und Zähler hin stellen.

Also Gesetze und Vorschriften taugen nix, wenn man sie nicht befolgt.

Hallo zusammen,
es gibt noch einen ganz wesentlichen Faktor, der bei solchen Diskussionen häufig vergessen wird: selbst wenn ich daheim einen Durchlauferhitzer mit 27 kW betreibe, so hat der eine Einschaltdauer von einigen Minuten … der Tesla zieht seine 16 / 24 Ampere aber über Stunden und konstant. Alles, was an thermischen Zeitkonstanten da ist, wird „durchgeheizt“ und sorgt dafür, dass die Temperaturen gerne über lange Zeiträume an den oberen Grenzen liegen, was bei „normaler“ Last nicht vorkommt.

Kein Herd, kein Durchlauferhitzer zeigt eine solches Lastverhalten wie unser Auto - daher ist es durchaus sinnvoll, Vorsicht walten zu lassen. Mein Wasserkocher daheim hat gerade mal 2 kW, meine Elektroinstallation ist neu, trotzdem kann man sich an den Kontaktstiften des Schukosteckers schier die Finger verbrennen, wenn man mal 2 l Wasser zum Kochen gebracht hat … bei 2 kW reden wir knapp über 9 A, schon bei 13 A haben wir mehr als die doppelte Verlustleistung in den Zuleitungswiderständen (der fließende Strom geht quadratisch in die Verlustleistung ein)

Das ist übrigens nicht ein individuelles Problem, das ist bei allen mir bekannten Wasserkochern mit 2 kW das gleiche Thema.
Grüße

Dieter

Vielen Dank für die vielen kompetenten Antworten. Wenn ich das richtig interpretiere, ist es faktisch unmöglich, den Zustand der Hausinstallation bei einem alten Gebäude abzuschätzen. Sprich, auch wenn ich eine rote oder blaue Dose installiere, weiss ich nicht ob irgendwo „hintendran“ was kaputt gehen kann.

Was bedeutet das nun für mich? Einfach weiterladen, nicht mehr laden? Finde das aufgrund Eurer Antworten richtig schwierig einzuschätzen… :blush:

Wie gross ist das Risiko, dass es brennen könnte? :open_mouth:

Greets SoT

wenn du eine rote Dose installierst, dann mit eigenem Kabel ausgehend vom zählerschrank.
dann ist diese Strecke schon mal sicher.
und bis zum zählerschrank ist’s immer sicher. ist auch verplombt.

Ich habe zwei Jahre lang täglich 10A über eine Schuko Steckdose (allerdings in DE) in den Leaf gepumpt. Es gab nie Probleme - wobei eine gewisse Erwärmung am Stecker zu spüren war :blush:

Also sehe ich bei einer ordentlichen Installation bei 10A an Schuko keine Probleme.

Aber was spricht dagegen, die Installation auf Vordermann zu bringen und auf CEE16 umzustellen?

Wie hier schon mehrfach geschrieben wurde, auf den Spannungsabfall achten.
Beispiel:

  • Du lädst erstmal testweise mit 6A (z.B. eine halbe Stunde lang). Merk Dir dann die Spannung (z.B. 230V).
  • Dann lädst Du mit den anvisierten 10A. Ist die Spannung nach mehreren Stunden immer noch bei z.B. knapp 230V, mußt Du Dir weniger Sorgen machen.
  • Ist sie bei 10A direkt z.B. nur noch bei 220V, dann hast Du generell höhere Widerstände in Leitungen und/oder Kontakten; wenn die Spannung nur über die Leitung abfällt, wird die Abwärme auf eine längere Strecke verteilt und ist dann eher nicht so kritisch
  • fällt die Spannung bei 10A nach einiger Zeit erstmals oder zusätzlich ab, so ist das ein Hinweis darauf, daß sich etwas nach und nach erwärmt: Das erhöht an dieser Stelle nochmals den Widerstand; das ist meiner Einschätzung nach der brenzlichste Fall (im wahrsten Sinne des Wortes), dann muß definitiv die Installation überprüft werden
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Bitte korrigiert mich, falls ich falsch liegen sollte:
Mein Kenntnisstand ist, dass die Spannung von 230V um ± 10% schwanken darf.
Das bedeutet, dass 217V noch in Ordnung wären.

Es geht glaub darum um wie viel die Spannung nach dem Start einbricht. Nicht dass zwischen 220 und 240 alles ok ist. Quasi der Wert der weg kommt zählt und nicht der Ausgangswert. Der sollte nedd schwanken ohne Last.