Es wurmt ein bisschen der drohende Tag mit der 12V Fehlermeldung, die die Meisten von uns wohl innerhalb 3J ereilt, manche früher.
Letztes WE hat es mich gerissen und ich habe mich in Blei-Akku Aspekte eingelesen und möchte nun in diesem Thread das Wesentliche berichten - vielleicht findet es ja der ein oder andere interessant und vielleicht gibts ja auch noch schlaue Kommentare zum dazulernen.
DIE SITUATION:
Gemäß Syonyk passiert hier folgendes:
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1% SOC/Tag, also etwa 800Wh netto oder roundabout 1kWh brutto (ab Netz) verbraten in dem Auto, also ca 360kWh pro Jahr für Standby. Nach Syonyk sind das 30W Grundlast ab 12V Akku mit gelegentlichen Spikes bis 60W und selten bis 100W, schätzen wir mal im Schnitt 35W24h360d = 300kWh. Die Differenz 60kWh sind Verluste des Invertors bzw. des Hochvolt-Batterie-Umwegs der Energie (Steckdose - Gleichrichter- 400VBatterie-DCDC-Wandler-12VAkku)
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Um diese 0,84kWh Tagesleistung zu erbringen, verbraucht sich der 12V Akku mit ca 3 Vollzyklen pro Tag, das sind dann die 5 Lade-/Entladevorgänge pro Tag (siehe Syonyk). Kein Wunder also, daß der 12V Akku nach wenigen Jahren schlapp macht.
DIE HYPOTHESEN
- Auto bei Standzeiten komplett stromlos machen: Hochvolt aus. Klima aus. Fenster auf. Computer runter fahren. 12V abklemmen. Gab hier kürzlich ne riesen Diskussion über Machbarkeit und Sinn dieser Methode. Ist von Tesla nicht vorgesehen. Vermutlich, da es dem Auto die Möglichkeit der Überwachung und der Akkupflege bei Hitze oder Frost nimmt. Ist außerdem umständlich: 400V Akku sollte im mittleren SOC-Bereich weilen - machen wir sowieso. 12V Akku allerdings sollte voll sein (!) - also erst aufladen (externer Charger), 2 Plastikcover und der Filtertrichter (Facelift) müssen runter, bevor man an die 12V Pole kommt (zum abklemmen). Und ohne 12V ist der Frunk im Folgenden nur umständlich wieder zu öffnen…
- Die 12V Batterie mit externem Gerät (Smart-Charger, Floater, Schaltnetzteil) pflegen. Hintergrund ist der, daß man nicht nur einen großen Teil der 60kWh Wandlerverluste (pro Jahr) einspart, sondern insbesondere auch die Zyklenzahl des 12V Akkus reduziert. Scheint relativ einfach: einfach an die vorgesehenen Pole anschließen, Kabel gut zugänglich verstecken (Frunk, Scheibenwischermulde) und bei Standzeiten den Charger anhängen. Im TMC wird berichtet, daß sich bei diesem Vorgehen der SOC der 400V Batterie nicht mehr sinkt.
- Halt regelmäßig beim Autoshop um die Ecke einen neuen Akku besorgen. Ist leider schwierig, da die Liste von verfügbaren non-Tesla-Akkus sehr klein oder 0 ist.
- Halt zum SEC fahren und machen lassen. Ist halt für mich 1h Fahrt - einfach - also ein imho inadäquat hoher Aufwand. Irgendwie dämlich, wegen eines 12V Akkus zum SEC zu fahren.
VORÜBERLEGUNGEN UND ERSTE TESTS
Irgendwie hat mich 2. am meisten angefixt. Also flugs ein 5A smartcharger besorgt, nebst 12V monitoring. Mehrfache Spontanchecks zeigen: 12V Batterie ist auffallend schnell voll - stellt sich später heraus, daß der Tesla-Inverter bereits in der Bulk-Phase mit 7A (gemäß Syonyk s.o.) „drüber“ geht - da kann ein 5A Charger nicht mit. Ok, Schwamm drüber.
Später in der Float-Phase (eigentlich 13,5 bis 13,8 V Selbstentladungsausgleich <200mA gemäß Spezifikation von Akku UND Charger, je nach Temperatur) Spannungen zwischen 12,4 und 14,4V beobachtet: irgendwas läuft hier schief:
Der Inverter spuckt regelmäßig rein. Also Hochvolt „abgeklemmt“ (Schlaufenstecker oben links wenn man davor steht). Immer noch wechselnde Spannungen. Der smart-chargier fällt bei <12,5V immer wieder in den 14,4V topping Modus, da das Auto gelegentlich mehr als 5A nimmt und die 12V Batterie in der Spannung abfällt. Ein einziges auf und ab (über die Stunden/Tage). Nicht optimal.
ZWISCHENFAZIT:
Der relativ preisgünstige 5A smartcharger ist zu schwach und läßt sich von den Entnahmen des Autos irritieren (bringt außerdem gemäß A-meter nur max 4,5A). So ist ein schonender Float-Zustand nicht zu bewerkstelligen.
Mögliche Abhilfe: 7A SmartCharger. Der kann 7A und hat ein sog. „Supply“ Programm, sollte also bei 13,6V bleiben und bis zu 7A Entnahmen durch das Auto tolerieren. Theoretisch wäre damit die 12V Akku Nutzung besser minimiert.
So viel für heute. Werde weiteres berichten.