Batteriepflege

Ich möchte einen S 85 gebraucht kaufen. Wie muss der Verkäufer mit der Batterie umgegangen sein, wenn der Wagen längere Zeit gestanden hat?
Sollte er permanent an der Ladestation sein, oder in welchen Zeitabständen wie weit aufgeladen werden?
Besten Dank für eure Erfahrungen.

Ideal ist Ziel SOC auf 50% einstellen und an eine Ladestation anschließen. Aber grundsätzlich kann man eigentlich kaum was falsch machen es sei denn man lässt das Auto leer laufen oder mit 100% SoC an der Ladestation angeschlossen in der Sonne stehen…

Das Problem ist dass man als Gebrauchtwagenkäufer nicht überprüfen kann wie der Vorbesitzer mit der Batterie umgegangen ist.

Der einzig Indikator ist möglicherweise der Typical Range des Fahrzeugs bei 100 %. Diesen kann man errechnen in dem man den angezeigten Typical Range durch den aktuellen Ladestand in Prozent teilt. Damit geht man dann in die Degradationsgrafik und schaut wo man im Verhältnis zum Durchschnitt liegt. Wenn man etwas darunter liegt (1-2 Prozentpunkte) kann man vielleicht noch etwas handeln. Wenn der Wert weit darunter liegt würde ich die Finger vom Fahrzeug lassen.

Falls Trip A oder B einen langen Zeitraum darstellen, kannst Du anhand des Verbrauchs feststellen wie damit gefahren würde. Ansonsten gilt das, was die Kollegen schon geschrieben haben.
LGH

Tesla fragen ob sie den Akku für Dich prüfen.

Beim Elektroauto, insb. bei Tesla wo der Akku effektiv durch Restriktionen (z.B. begrenzte Reku wenn kalt) gebabysittet wird, kann vom Vorbesitzer deutlich weniger kaputt gemacht werden als beim Verbrenner.

Zudem hast du ja so oder so 8 Jahre Garantie auf Antriebsstrang und Akku. Mindestens die Hälfte davon ist also noch übrig.

Ständiges Laden auf hohen Ladestand, lange Standzeiten mit hohem Ladestand, häufiges Entladen auf unter 20 % führen alle zu starker Batteriedegradatation, ohne dass Tesla was dagegen machen kann.

Die Batteriegarantie hilft nur bei Ausfall der Batterie aber nicht bei starker Degradation. Da ist man allenfalls auf Kulanz angewiesen. Die kann man aber eventuell auch bei extremen Abweichungen forcieren.

Hier nochmal die aktualisierten Degradationsdaten aus dem Mai 2017.

In den Kommentaren findet man übrigens auch Beiträge von einem Peter M. Lucas der meint dass sein 90D nur noch eine Restkapazität von 72 kWh hat. Andere Beiträge diskutieren die Methode generell. Auch das Verfahren die Restkapazität aus den verbrauchten kWh im Verhältnis zur Prozentänderungen zu bestimmen ist nicht aussagekräftig. Die Beurteilung des aktuellen Batteriezustandes bleibt also sehr schwierig.