Korrekte Verbrauchsberechnung

Der Tripmeter zeigt meines Erachtens bein meinem neuen Tesla 90D (Auslieferung Dezember 2016) zu niedrige Verbrauchswerte an. Ich habe die folgende Berechnung basierend auf der Prozentanzeige erstellt:

Grundannahme: Die Prozentanzeige (wieviel Prozent der Akkuladung wurde verbraucht) ist korrekt. Dass die Prozentanzeige stimmt, habe ich anhand meines separaten Stromzählers überprüft. Wenn ich 50% verbraucht habe (entspricht 45 KW eines Tesla 90D), werden auch fast auf die Kommastelle genau 45 KW an meinem Starkstromanschluss nachgeladen, ein Ladeverlust scheint kaum stattzufinden. Man kann sich daher auch wohl darauf verlassen, dass bei 0% Restkapazität der Tesla dann bald oder sofort stehen bleibt :slight_smile:.

Bei einem 90 KW-Akku (=100%) sollten 1% Verbrauch 0,9 KW entsprechen. Umgekehrt entspricht dann ein Verbrauch von einem 1 KW 1,11%. Ich habe nun aber schon mehrfach festgestellt, dass während einer Fahrt (also ohne Standverlust) sich die Prozentanzeige pro verbrauchtem KW um 1,3% reduziert (z.B. 40 KW bei einer durchgehenden Fahrt verbraucht und die Prozentangabe reduzierte sich von 90% auf 38%). Daraus lässt sich dann errechnen, dass die Verbrauchsangaben in KW um ca. 17% zu niedrig sind (1,3 / 1,11 = 1,17).

Da einige Teslafahrer festgestellt haben, dass sie nach einem Softwareupdate plötzlich einen deutlich niedrigeren Verbaruch haben (siehe Forum „Extrem niedriger Verbrauch aktuell“), gehe ich davon aus, dass Tesla irgendwann die Verbrauchsangaben „optimiert“ hat, der niedrigere Verbrauch also nicht auf einer Verbrauchsoptimierung o.ä. beruht.

Bei einer Reichweiten- als auch Wirtschaftlichkeitsberechnung sollte man daher berücksichtigen, dass der tatsächliche Verbrauch um mindestens 15% höher ist als im Tripmeter angegeben (bei meinem vorherigen „Benziner“, einem Audi A6) waren die Verbrauchsangaben im Bordcomputer übrigens auch um ca. 10% zu niedrig.

Kann jemand meine Angaben bestätigen, d.h. werden bei Euch auch pro KW ca. 1,3% Akkukapazität verbraucht?

Ich glaube Du machst ein paar Fehler in Deiner Betrachtung. Der 90 er hat ca 82kWh wirklich entnehmbare Energie.
Wenn Du das zugrundelegst hast Du schon ca 11% Deiner 17% Abweichung.
Der Rest ist meines Erachtens durch Verluste im Innenwiderstand des Akku/Antrieb zu erklären.

[Klugscheissmodus=an]kWh (Energie, Arbeit) statt KW (Leistung)[Klugscheissmodus=aus] an allen Stellen Deines Postings…

War nen Schreibfehler… aber bleiben wir beim Thema :wink:

Herzlich Willkommen im Forum Teslaferon!

Wir hier schon geschrieben wurde, liegt der von Dir beobachtete Unterschied daran, dass

a) die entnehmbare Nettokapazität kleiner als 90 kWh ist
b) der Tripmeter bei Fahrzeugstillstand keinen Verbrauch zählt

Zum Thema Nettokapazität kannst Du Dich hier mal einlesen:

kWh Angaben
und
Model S 90D - Akku-Kapazität zu gering

Hallo Grizzly,

das ist wohl die Erklärung (Danke dafür), mir war als „Tesla-Anfänger“ nicht bewusst, dass fast 10% der Akkukapazität nicht entnehmbar sind. Dies würde auch den mangelnden Ladeverlust erklären:

Wenn ich 50% der Akkukapazität mit 45 kWh (ich hoffe, die Einheit ist jetzt korrekt, ich komme eben eher von der mathematischen als von der physikalischen Seite :slight_smile:) nachladen kann, dann hätte ich bei einem 90 kWh-Akku keinerlei Ladeverlust. Wenn die 50% jedoch nur 41 kWh entsprechen, dann berechnet sich daraus ein Ladeverlust von eben knapp 10% (45 /41=9,75%). Ist dies bei einem Starkstromanschluss ok?

Als Fazit bleibt aber zumindest, dass ich bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung auf den angezeigten Verbrauch im Tripmeter ca. 15% draufschlagen muss (10% Ladeverlust und noch ein paar Prozent Innenwiderstand). Für die steuerliche Berücksichtigung des Verbrauchs reicht daher ein Foto des Tripmeters nicht aus, da man dann zu wenig angibt (der Extra-Stromzähler sollte sich daher bald amortisieren), es sei denn, man will die Supercharger-Ladungen auch absetzen.

Bei der Reichweitenberechnung (wenn ich diese nicht Tesla überlassen möchte, da die Berechnung aufgrund der zuletzt gefahrenen Kilometer stark schwankt) muss ich zukünftig dann ca. 10% abziehen, da ich im 90D nur 82 kWh zur Verfügung habe.

@ Yellow: Danke für die Links, das hat mir gefehlt. Der Verbrauch im Fahrzeugstillstand ist aber keine zusätzliche Erklärung, da ich die Berechnung bewusst nur für Fahrten angestellt habe, ohne dass das Fahrzeug zwischenzeitlich geparkt wurde.

Hallo Teslaferon,

zuerst mal ein herzliches Hallo :wink:
Sorry hatte ich vorher vergessen zu schreiben am Handy.

Ja genau diese ca 10% Ladeverluste zwischen Stromzähler und Auto sind Erfahrungswerte die wir hier alle im Forum bestätigen können.

Was Yellow richtig geschrieben hat. solange Du auf P irgendwo mit dem Tesla stehst und z.B. Klima anhast bei kalten Temperaturen (oder nen kalteen Akku hast und die Akkuheizung läuft).
Werden diese Verbräuche nicht mit eeinberechnet in die Verbrauchsanzeige.

Verbräuche durch Licht und Sitzheizung etc sind allerdings quasi vernachlässigbar… findest Du hier im Forum auch zur Geenüge Infos dazu.

Bzgl. der steuerlichen Abrechnung.
In der 1% Regelung kannst Du für deen Akku einen gewissen Betrag geltend machen.

Die Ladungen am SuC da ja nicht zu bezahlen (Oder hast Du schon einen der neuen Tesla bei denen du zahlen musst?)

Ich rechne einfach nach einem Zwischenzähler der vor der Garageninstallation hängt quartalsweise den Strom gegen die Firma ab (Ich kann nur zuhause laden, da keine Ladestation an der Firma).

Das ist zwar wohl nicht zu 100% steuerlich sauber. Aber ich gehe davon aus das bis sich E-Mobilität in der Breite durchsetz und es geeignete EVU’s gibt die Ladestationen sinnvoll abrechnen alles ok ist so.

lg Chris

Hallo Chris,

bezüglich Steuer (ist zwar etwa off-topic, hat aber auch etwas mit dem Verbrauch zu tun): Als Freiberufler muss ich zwar ein Prozent versteuern (vom Listenpreis minus €8500 in 2016), kann aber auch im Gegenzug meine Kosten geltend machen. Ursprünglich dachte ich, dass ich einfach einen Trip das ganze Jahr durchlaufen lasse, dann den Tripmeter abfotographiere und das Ganze ans Finanzamt sende. Damit hätte ich aber den Verbrauch zu niedrig angesetzt (s.o.), andererseits könnte man auf diese Weise die kostenlosen Supercharger-Ladungen (gilt auch noch für mich) inkorrekterweise absetzen. Ich habe mir aber einen Zwischenzähler einbauen lassen, und damit ist alles korrekt.

Dann sind wir ja auch genau auf einer Wellenlänge.
Ich nutze meinen S geschäftlich (Geschäftsführer und Inhaber einer GmbH). Und rechne den Strom genauso über einen Zwischenzähler ab.
theoretisch müssten wir wohl bei privatfahrten sogar die SuC als geldwerten Vorteil angeben.
Aber da ich quasi nicht privat mit dem S fahre *hust …

Die Privatfahrten sind doch über die 1%-Regelung abgegolten, daher müssen diese nicht extra angegeben werden (es sei denn, Du willst die 1%-Regelung nicht anwenden und führst ein lästiges Fahrtenbuch). Der Zwischenzähler erfasst den SuC-Strom ja nicht, und damit kannst Du diesen auch nicht geltend machen. Damit ist alles rechtens, oder?

Seh ich auch so.
Und ja ich führe Fahrtenbuch.

Yep; 1h an 22kW (alter Doppellader) ergeben 20,xx (xx nahe dem Nichts) an Kapazitätszuwachs.

Nachdem die Netzspannung über die Zeit nicht absolut konstant bei 230V steht & daher die 22kW auch leicht schwanken, ist es über diesen Selbsttest nur ungefähr möglich den Wirkungsgrad zu bestimmen. Es werden in diesem Fall grob geschätzt ~90-92% sein.

Also ich rechne immer so.

Verbrauch laut BC: x 01,1 = Benzinverbrauch

Z.B. 22 kWh / 100 km = 2,2 x 01,1 = 2,42

Mit Lade- und Akkuverlusten wäre dann Faktor 01,2 zu nehmen.

Also auf mehr als 3, x Liter/ 100 km bin ich noch nie gekommen.

teslafi zeigt die ladeverluste ganz genau an. ca 90% bei WS und bis 99% am SC

@Nietschy:
wobei das bei den SuC so nicht stimmt.
Denn die im API angegebene Spannung ist die Spannung die auf DC Seite am Auto anliegt.
(und das ist nicht die Spannung * Strom die als geladene Energie in der Batterie landet…)
Die Ladeverluste durch den Innenwiderstand des Akkus (umgewandelt in Wärme) werden dadurch nicht berücksichtigt, und die sind bei den Strömen am SuC definitiv nicht vernachlässigbar.

Wie kommst du auf die 1,1 als Korrekturfaktor?

Weil es den Energiewert auf Benzin / Diesel umrechnet.

Um das Thema noch etwas mehr zu entmystifizieren, solltet ihr mal ein Tool oder App oder teslalog verwenden, dann werden die Ladeeffizienzwerte angezeigt und es gibt dann noch die Möglichkeit bei einem kostenpflichtigen Ladeanbieter dessen Ladeenergie mit zu berücksichtigen.
Dabei komme ich auf Effizienzwerte von 33% bei Ladung an eigener Wallbox mit nur 4kW (also unterstes Ende der Ladung mit nur 6A 3-phasig und niedriger Netzspannung von 220V) bis hin zu 95% am SuC. Die Wahrheit liegt irgendwie dazwischen und ist überhaupt nicht zu vernachlässigen. Denn die Energie, welche in die Batterie geht, wenn es sehr kalt ist und die Lade- und Fahrverluste durch mehrfache Verluste der Gleich- und Wechselrichtung sind bei mir manchmal so hoch, dass ich auf einen Verbrauch komme, der höher ist als bei meinem alten früheren M3 mit 12L/100km.
Da dies aber echte Ausreißer sind, mach ich mir keinen Kopf, man sollte sich dem aber durchaus bewusst sein.
Meine Folgerungen sind halt:

  • niedrige Ladeleistungen bei AC vermeiden, je höher die Netzspannung, desto besser
  • langes Laden vermeiden, weil ich da auch schlechte Effizienz habe
  • alle aktiven Teile beim Stillstand abschalten, da ich schon pro Tag ca 1-3% Kapazität verliere - weiß nicht, was wäre, wenn ich mal im Winter den Wagen in einem Flughafenparkhaus für 14 Tage stehen liese und dann zu einem leeren Akku zurück komme :slight_smile:
    Hoffe nicht zu viele Hates zu bekommen, aber das sind meine Messungen und ich kann durchaus sagen, dass ich mich mit Strom auskenne :slight_smile:

Um den tatsächlichen Verbrauch zu ermitteln, sollte man unbedingt einen Stromzähler verwenden, der die kWh anzeigt, die wirklich in das Auto fließen und sich nicht auf die Werte aus dem Tripmeter verlassen.
Da können in der Tat, besonders bei Kurzstrecken, erschreckende Unterschiede auftreten!
Ich habe dazu sogar selbst mal vor 3 Jahren einen Thread erstellt: Ladeverluste

Man muss aber aufpassen, da dabei schwer die Effizienz des Ladevorgangs zu ermitteln ist. Die großen Differenzen resultieren hauptsächlich daraus, dass der Tripmeter im Auto nicht den gesamten Verbrauch erfasst.
Das Auto hat also real mehr kWh verbraucht als einem der Tripmeter suggeriert und deshalb müssen auch mehr kWh nachgeladen werden.

Verbrauch von WAS? Verbraucht Dein Tesla Benzin? Oder meinst Du einen „Verbrauch“ von Geld? :slight_smile:

Hi Hi, ja diese Zweideutigkeit…
Mein M3 war ein 2006er BMW M3 E46 Cabrio, das wär ja übel, wenn der Tesla Benzin brauchen würde :slight_smile: