Schnee, Eis und Minustemperaturen

Hallo

Eine Frage mal im Hinblick auf den sich ankündigenden Winter und Frosttemperaturen. Wie jedes Jahr fahren wir Anfang Februar in unser Ferienhaus in den Graubündner Bergen. Der Parkplatz liegt auf 1800m ü.M., danach müssen wir zu Fuß bzw. mit dem Snowmobile weiter - das Auto bleibt also die ganze Woche über Tag und Nacht draußen unbewegt auf dem Parkplatz (und wird vermutlich eingeschneit).
Was passiert mutmaßlich in dieser Zeit mit der Batterie - die Temperaturen erreichen über Nacht gerne regelmässig -15 Grad und tiefer. Ist es sinnvoll den Reichweitenmodus zu deaktivieren, um vor Abfahrt das Auto ein Stündchen remote vorzuheizen, damit auch die Batterie auf Temperatur kommt? Oder werd ich bei der Abfahrt eh nur ein fingerbreites Leistungsband zur Verfügung haben mit enger Begrenzung nach oben und unten? Worauf ist sonst noch zu achten?

Danke für Erfahrungswerte aller Laternenparker out there… :wink:
sc

Hm … ein gutes Gefühl hatte ich persönlich zumindest nicht, den Wagen und vor allen Dingen den Akku so durchfrieren zu lassen … :unamused:

Aus dem Handbuch

Moin!
Bei den Temperaturen wird es einige Zeit brauchen, bis die Reku wieder erwacht. Wie weit wäre es bis zur nächsten Ladestation?
Wenn Du geügend Strom im Akku hast, würde ich die Akkuheizung beim Vorheizen mitnehmen wollen.

In Norwegen sind die meisten Teslas in Europa unterwegs oder? Und da ist es noch kälter und vor allem sehr lange.

Naja, Sibirien ist es grad nicht, aber könnte die längere Standzeit tatsächlich schädlich sein? Ich meine unser Freund Bjørn dürfte da oben in Norwegen mit solchen Dingen ja gut vertraut sein, oder?
Der Akku hätte vielleicht knapp 60% SoC on arrival. Der nächste SuC wäre bei der Rückreise in 60km zu erreichen.

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Dann ist das doch kein Problem.
Die Kälte an sich nimmt Leistung, schadet aber sonst nicht. Nach 60km sollte die Akkuheizung auch schon wieder etwas Leben in die Akkuchemie gebracht haben.

Dem Akku schadet Kälte bis -25°C nicht. Nur Laden oder Rekuperation gehen unter 0°C nicht. Beim Losfahren wird einiges weniger an Kapazität angezeigt werden, als Tage vorher beim Abstellen drin war.
Ich würde das Fahrzeug vorheizen und mit range mode=off fahren. Dann reichen die 60km zum SuC gerade so, dass die Batterie einigermaßen zügig geladen werden kann. Wahrscheinlich kannst du aber einfach nach Hause fahren.

Wird schon klappen!

Bedenke aber dabei, das Vorheizen nicht per App funktionieren wird! Siehe als Beispiel die schöne Erklärung von Jørgen Winther-Larsen dazu: [url]Tesla Cold Battery - YouTube .

Du solltest auf jeden Fall mindestens eine Stunde mit Range Mode off vorheizen - sonst hast du den Berg runter keinerlei Rekuperation und must alles wegbremsen. Das werden die Bremsen zwar auch noch aushalten, das Fahren macht aber deutlich weniger Spaß.

Wenn Tesla sagt, dass man nicht länger bei -30°C parken soll, mache ich mir doch bei -15°C keine Sorgen.

Wenn du auf Nummer-Sicher gehen willst & dafür vor Abfahrt ~1h investierst, dann am besten so:

  • in den Untermenüs „immer verbunden“ weg klicken. Das Auto soll in dieser einen Woche so wenig wie möglich Vampir-Verluste haben
  • die App ist in dieser Zeit für dich wirklich tabu
  • wenn du wieder zum Auto kommst, mit Schlüssel aktivieren / Range-Mode OFF (damit die Batterie-Heizung ON ist). Zunächst noch keine Innenraumheizung benutzen (wäre Energieverschwendung, die braucht weniger lang als der Akku)
  • falls es saukalt ist, zeigt die Akku-Füllung abgesehen vom grünen Teil auch ein kleines blaues Stück; diese Energie würde der Akku jetzt nicht her geben - erst wenn die Aufheizung einiger Maßen erledigt ist
  • diesem Akku-Prozess würde ich zumindest 20min spendieren; bei extremer Kälte (tw. blaues Batt.Symbol) vielleicht ein paar Min. länger
  • jetzt die Innenraumheizung zuschalten; nach weiteren ~20min sollte der Wagen innen gemütlich warm & außen eisfrei sein

Dieser Prozess kostet dich beim 60er in etwa 20% SoC. Wenn du mit ~60% ankommst, sollten die 60km zum SuC mit den verbleibenden ~40% locker machbar sein. Geht’s von den 1.800 Höhenmeter zum Lader bergab? Dann erst recht.
Ohne vorgewärmte Batterie hättest du übrigens keine Reku …

Sollte es eng werden (egal ob mit weniger SoC angekommen oder „supermegakalt“ oder …), dann musst du eben etwas früher weg fahren, damit am Stand nicht zu viel Energie verloren geht - mit weniger Innenkuscheltemperatur / evtl selber Eis kratzen.

Teslabjörn stand mal ~4Wo im Winter am Flughafen. Es gibt dazu von ihm ein Video (habe hier im Büro keinen Zugriff). Denke es waren ~15% SoC die er in diesem Zeitraum verloren hatte. Entsprechende Menüeinstellungen voraus gesetzt!

Nur damit ich das richtig verstehe: Die Batterieheizung wird aktiviert durch Fahrzeug in Bereitschaft setzen/ hochfahren, aber ohne A/C und Range Mode OFF? Und dieser Prozess (der Heizvorgang) wird dann im Ladedisplay angezeigt?

Ja, mehrheitlich bergab, es gäbe auf der Strecke aber auch noch min. eine Typ-2 Lademöglichkeit, das ist meine Sorge nicht.

Ja, korrekt: Range Mode nicht aktiviert (also OFF) / Wagen mit dem key öffnen / auf „N“ stellen / die el Parkbremse betätigen / dir die nächsten ~20-30min außerhalb aber in der Nähe des Fahrzeugs mit einem Raucherl oder sonst wie vertreiben (es soll noch keine Innenheizung „verschwendet“ werden, und ungeheizt drin sitzen würde durch die Atmungs-Feuchtigkeit innen zu Eis führen) / gefolgt von weiteren ~20min mit Heizung eingeschaltet (da könnte man sich bald auch rein setzen; auch mit Sitzheizung - die zieht ein paar hundert Watt, das fällt praktisch nicht ins Gewicht).

Wenn das Batt-Symbol (wie bei tiefen Minus-Graden zu erwarten) anfangs einen kleinen hellblauen Bereich hat, sollte dieser mit der Zeit wieder grün werden; ob stetig oder schlagartig kann ich dir nicht sagen - ich denke so genau hatte es Björn Nyland in seinem Video nicht beschrieben.

Die anfangs aufgenommene Energie (6kW der Batt.Heizung) sieht man an der Verbrauchsanzeige. Beim Zuschalten der Innenraumheizung kommen weitere 6kW (im Range Mode wären es übrigens nur 3kW) dazu. Diese beiden Steps wirst du sicher erkennen können.

Er soll 40 min in der Kälte stehen und warten, bis das Auto Batterie und Innenraum aufgeheizt hat, und dann erst einsteigen und losfahren?
WOZU DAS ALLES? :confused:
Ich würde einfach die Heizungen alle aktivieren, dann den Schnee abräumen und danach reinsetzen und sofort losfahren.
Ist allemal angenehmer, als sinnlos in der Kälte rumzuhopsen. :unamused:
Wenn Anfangs die Reku nicht da ist, bremst man halt mechanisch. So what?
Während der Fahrt wird dann alles bald „normal“ funktionieren.

das wäre zu einfach [emoji23]

@ supercharged: hier …

… wird das Thema gerade sehr ausführlich diskutiert & sehr gut erläutert; mit der Aussicht bei strenger Kälte vor der Abfahrt die knappe Stunde wie beschrieben zu investieren mögest du dich anfreunden :wink:

Wieso? Beschleunigen tut das Auto, bremsen muss man dann halt mal mit der Bremse. Laden bei Kälte ist eine andere Frage, aber das ist ja gerade nicht der Punkt. Es muss halt nur der Zusammenhang „Kalte Batterie => niedrige Ladegeschwindigkeit“ klar sein.

Das ist doch keine andere Frage.
Wenn man mit Range Mode OFF die Heizung einschaltet - auch die Batterieheizung, dann den Schnee abräumt und losfährt, ist doch der Akku schon warm, wenn man an den nächsten Supercharger kommt.

Also in 10min. Schneeabräumen ist da nix viel wärmer. Das ist meine Erfahrung.

Ok, vielleicht habe ich mich auch nur schlecht ausgedrückt. Also, wenn man vorheizt, verbraucht man Zeit UND Energie. Schauen wir uns erst mal den Energieaspekt an. Die Energie bekommt man durch die höhere Rekuperationsrate niemals zurück. Also einfach losfahren und warten bis der Wagen von selber warm wird. Muss mal halt mal das Bremspedal benutzen. Kommen wir zur Zeit. In dem oben beschriebenen Szenario sich neben das Auto zu stellen und vorzuheizen, um dann ein paar Kilometer später mit höherer Geschwindigkeit am SC laden zu können ist ebenfalls nicht ökonomisch, denn ich kann auch gleich losfahren und dem SC das aufwärmen überlassen. Dauert evtl. ebenso lange (i.d.R. eher kürzer), aber man sitzt im warmen Auto. Also auch in diesem Fall direkt losfahren. Q.e.d.

Und noch was: Der Tesla fährt sich auch tiefgefroren bei -15 Grad um längen besser als jeder ausgekühlte Verbrenner. Also das ideale Winterauto…

Das habe ich auch gar nicht gesagt.
Gesagt habe ich:

Jedenfalls ist sonnenklar, dass sich ein Rumstehen in der Kälte neben dem vorheizenden Auto in keinem Fall irgendwie lohnen kann, wie auch thebigo oben anschaulich erläutert.