Hilfe bei Anschlußbeispiel Garage

Hallo,
ich erwarte bald mein Model X und bin mitten in der Planung für unseren neuen Elektroanschluß in einem gemieteten Haus mit eigener Doppelgarage.
Da wir erst vor kurzem eingezogen sind, habe ich mit dem Vermieter die Möglichkeiten besprochen und die Genehmigung zur „Aufrüstung für Elektromobilität“ eingeholt.
Das Haus ist aus den 1940’er Jahren und wurde 2010 modernisiert, nicht aber die Elektrik (zumindest nicht generell), denn ich habe 3 Hauptsicherungen 35A gefunden.
Also zu meinem Plan:

  1. Sicherung des Hauses auf 3 Phasen 50A erhöhen (Stadtwerke), reicht das oder noch mehr für die Zukunft sinnvoll ?
  2. neues Kabel in die Garage legen: 24m NYM-J 5x16mm2 in Kabelkanal 40x60mm
  3. zusätzliches Datenkabel: 24m Cat.7 inkl. Datendose
  4. separater Zähler mit Verteilerschrank Hager in der Garage
  5. 2 Wanddurchbrüche

Dann entweder:
CEE16 Dose oder Tesla Wallunit

Meine Fragen:

  1. Was benötige ich an zusätzlichen FI/Fehlerstrom Schutzschaltern ?
  2. Was darf die neue Verkabelung kosten ? (Grobe Schätzungen würden mir helfen).
  3. welche der beiden Anschlußvarianten (Dose, Wallunit) würdet ihr bevorzugen (mit einem oder zukünftig 2 Teslas) ?

Danke schon einmal im Voraus für Euer Feedback.

Ich würde es nicht übertreiben.
Wenn Geld keine Rolle spielt, go ahead.
Sonst: Hauseingangssicherungen lassen wie sie sind.
Kabel in die Garage ziehen, maximal 6 mm^2.
Zwei Steckdosen oder Wallconnectors montieren und absichern mit je 16 A. Das reicht dir locker, um den Tagesbedarf zweier Autos leicht zeitversetzt nachzuladen. Ich lade mit 3 kW und habe nie Probleme. Mit 11 kW bist du sowieso auf der sicheren Seite.

Zusätzlich brauchst du für den Tesla Wallconnector einen FI Typ B oder Typ A-EV.
Der letztere ist etwas preiswerter.
Bei einer CEE16-Dose entfällt das.
Wallconnector ist sicher komfortabler und schöner, aber halt insgesamt auch ein Stück teurer.

Zu den Kosten kann ich nichts sagen, das ist hier total anders.

Wenn du sonst keine weiteren größeren Verbraucher (Wärmepumpe, Sauna, DLH) hast, reicht das. Wenn du dich erst mal mit CEE16 begnügst reichen auch erst mal die bereits bestehenden 35A. Wenn du zwei Teslas gleichzeitig mit 16kW laden willst, segelst du mit bis zu 46A (32kW / (400V * 3^0,5)) schon sehr hart am Wind.

Wenn du bei 16A bleiben willst, brauchst du keine 16qmm für 24m. In eine CEE16 passen meist nur 4qmm direkt. Ansonsten musst du umklemmen. Das würde im Verteilerkasten gehen, aber den kannst du dir IMO auch sparen. (s.u.)

In einer Wallbox ist meist schon ein Zähler drin. Vielleicht reicht der? Ansonsten kannst du alles weitere (FI, Automat) doch im Haupt-VK unterbringen oder?

CEE16-Dose reicht zum reinen Laden vollkommen. Meine Frau kommt mit der CEE16-Dose aber nicht zurecht, weil der Stecker so schwer rein- und raus geht. Außerdem haben Wallboxen je nach Modell auch weitere potenziell interessante Features wie Zähler, Strombegrenzung, FI, Design, etc.

FI Typ A-EV oder Typ B

4qmm Kabel, 16A FI Typ A-EV, 16A Automat, CEE16-Steckdose? Aus dem Bauch raus ca. 600€. Dein Plan liegt eher so bei 2-3.000€

Ich würde erst mal klein anfangen und erst bei Bedarf erweitern. Ein dickes Kabel ist meiner Meinung nur dann sinnvoll, wenn ein nachträgliches Neuverlegen unverhältnismäßig aufwändig ist. Es verändert sich alles so schnell…

Bist Du sicher dass man bei einer CEE16-Dose keinen allstromfesten FI braucht? Ich dachte darauf kann man nur verzichten, wenn schon in der Wallbox einer eingebaut ist.

Ja. Eine CEE-Dose wird normal mit einem Typ A geschützt.
Hintergrund ist der:
Die Dosen gibt es schon viel länger als unsere Ladebedürfnisse. Sie wurden für alles mögliche montiert und entsprechend den dafür geltenden Normen abgesichert und FI-geschützt. Ein Gerät, das an solch eine Installation angeschlossen werden kann, muss selber dafür sorgen, dass es sicher ist.
Da z.B. der UMC an allen möglichen Steckdosen (Schuko ja auch) betrieben werden kann, muss er von sich aus überall sicher sein. Der zusätzliche FI-Schutz ist daher im UMC drin.
Eine Wallbox kann nicht freizügig verwendet werden, sondern ist fest angeschlossen. Da gelten dann gegebenenfalls andere Vorschriften als bei einer Steckdose.

wieso einfach, wenns auch umständlich geht…

bei mir sah es ähnlich aus - auch ca. 25 m hausanschluss zur garage. habe ein kabel 5 x 4mm2 verlegt, das mit einem fi typ a und einem sicherungsautomaten 3 x 32a abgesichert. in der garage dann einen wandverteiler komplett mit sicherungen, 2 x cee16, 3 x schuko für 100 eur montiert. kann da (theoretisch) 2 tesla laden. kosten ca 220 eur alles in allem. gut is.

Genau !
…wenn du keine Probleme hast dann mach dir welche…
In den letzten 5 Jahren habe ich mit meinen TESLAs (Roadster / MS) vielleicht 5-6 mal erfolgreich an Typ2 geladen - sonst immer an CEE - die tun immer tun!
Wahrscheinlich wird sich das auch in den nächsten 5 Jahren nicht ändern…
EG
Martin

Danke für Eure Kommentare und Hinweise !

Klar kann man das ganze auch günstiger hinbekommen, wenn auch nicht für €220, wie von oscar70 vorgeschlagen. Da habe ich Lohnkosten und Anfahrt des Elektrikers, die schon deutlich über Deinem angegebenen Preis liegen.

Weitere Überlegungen:

  • mit CEE16 kann ich zwar laden, nutze aber die 16,5 kW Möglichkeit (+50%) des Ladegerät-Upgrades nicht aus, dazu bräuchte ich dann eine Typ2-Wallbox 22kW.
  • mit Wallbox brauche ich dann auf jeden Fall 32A
  • und wenn ich für die Zukunft (in 2 Jahren Model 3 zusätzlich) gerüstet sein möchte, ohne wieder alles neu verlegen zu müssen, dann wäre doch schon jetzt ein möglichst großer Querschnitt (vielleicht reicht ja auch 10qmm) von Hausanschluß sinnvoll
  • mit 2 EV’s gleichzeitig laden reicht ein Hausanschluß mit 35A gesichert noch aus ?

@ddeml
Gut geschätzt, das Angebot meines Elektrikers für meinen Installationsvorschlag lag bei €2500.

Wenn du beide Fahrzeuge mit 16 A laden willst hast du kaum noch Reserve - das ist zu knapp.
Ich würde mir 63 A setzen lassen, das sollte für kleines Geld einmalig machbar sein…

Ich habe 40A bei mir. Mein Elektriker und auch das EW meinten mit 2 x 11kW oder 1 x 22kW funktionierts.

Ich lasse aber 2 x 22kW installieren, wobei die Elektronik hier begrenzt auf kumuliert 22kW. Es geht vor allem darum, dass ich den eigenen PV Strom voll ausnützen kann.

@Zero Emissions:
Bist du dir denn sicher, dass du diese Ladeleistung brauchst?
Grosse Hausanschlüsse kosten richtig Geld.
Du musst über diese Installation ja nur den täglichen Bedarf nachladen.
Mit 11 kW kannst du von Mitternacht bis 0600 ca. 300 km laden, die du vermutlich tagsüber gar nicht brauchst.
Es kann sein, dass dein Fahrprofil damit nicht kompatibel ist, aber es ist sehr unwahrscheinlich.
Wie siehts denn aus? Wie hoch ist die zu erwartende Tagesfahrleistung aller Fahrzeuge zusammen?

Wenn Du wirklich zwei Wallboxen mit je 22kW haben möchtest, die beide gleichzeitig dauerhaft betrieben werden sollen, und dabei nicht knapp dimensionieren möchtest, sollte es mehr sein als du momentan geplant hast:

  • 100A Hausanschluss
  • 80A SLS (Selektiver Leistungsschutzschalter) vor dem Zähler
  • Zähler, der mindestens 80A abkann (normal gehen zähler nur bis 65A)
  • 80A FI Typ A-EV hinter dem Zähler (parallel zu dem/den FI Typ A’s für die sonstige Stromverteilung)
  • 80A LSS (Auslösecharakteristik B! für die Selektivität zum SLS)
  • 5x25qmm zur Garage (bis 50m Länge, verkabelung im VK natürlich auch 25qmm!)
  • 2x32A LSS (Auslösecharakteristik B) - je eine pro Wallbox.
  • 2xWallbox, die dann auch wirklich gleichzeitig dauerhaft 22kW jeweils können und dabei nichts unangenehm warm wird und Leitungsverluste annehmbar sind.

Ansonsten gibt es noch die Option, dass man die beiden Wallboxen fest auf 16kW begrenzt. Dann kommst du mit 80A Hausanschluss, 63A SLS und FI, 50A LSS zur Garage und 24A für die Wallboxen aus.
Mit 50A Hausanschluss solltest du nicht mehr als 22kW in der Garage laden.

Eine andere Möglichkeit wäre dann noch, dass Du ein dynamisches Leistungsmanagement machst. D.h., dass eine einzelne Wallbox mit 22kW lädt. Wenn beide gleichzeitig in Betrieb sind, würden sie dann beide sich so regeln, dass sie zusammen maximal 22kW ziehen. also z.B. 11kw/11kw oder 16kW/6kW - je nach Bedarf (so wie von tripleP beschrieben).

Ich war/bin übrigens verpflichtet, alle Abnehmer mit mehr als 11kW bei meinem Energieversorger anzumelden. Er hat mir erst mal das OK gegeben - mit der Option, dass ich nach Aufforderung ein Leistungsmanagement einbauen muss, der meinen Gesamtverbrauch auf 16A absenkt, wenn ein entsprechendes Signal vom Energieversorder kommt. Grund ist, dass sie nicht genügend Leistungskapazitäten haben, wenn irgendwann die ganze Straße auf die Idee kommt, sich Elektroautos zu kaufen und sie über Nacht mit Schmackes (also 22kW) laden zu lassen. Das sollte aber Dein kompetenter Elektriker wissen und abwickeln.

Genauso wie der XP100DL, den er laut Signatur bald erwartet… :unamused:

Danke nochmals für Eure weiteren Rückmeldungen.

@ddeml
Ja, der „Alles und noch ein bißchen mehr“ Vorschlag von Dir wäre sicherlich „over the top“, sowohl leistungsmäßig als auch preislich.
Da könnte ich mir wahrscheinlich auch einen Supercharger auf den Hof stellen. :smiley:

Der Vorschlag mit dem dynamischen Leistungsmanagement gefällt mir.
Auf jeden Fall werde ich aber wohl mit einer Wallbox beginnen, somit auch 32A legen lassen und den Hausanschluß auf 50A upgraden.

Würde mich dem anschliessen; tönt nach Overkill. Ausser du fährst 2x 500 km pro Tag und musst somit beide jede Nacht wieder voll aufladen.

Ich lade in der Regel mit 6 kW und das reicht völlig. Wenn der Wagen zuhause steht und die Sonne auf die 14 kW PV scheint auch mal höher. Ich habe CEE16 mit maximal 11 kW. Der UMC hängt in der Garage und den nehme ich bloss mit, wenn ich unterwegs bin (Hotel, Ferienhaus).

Bei mir auch. Dann können auch schwächere Hände locker laden.

Ich habe mir extra einen 100A Hausanschluß machen lassen, bei welchem 40A für zwei Ladeanschlüsse reserviert sind. Notfalls können sich die Wallboxen gegenseitig „verriegeln“ (dynamisches Management), damit nix zuviel wird.