Laden in der Firma = Stromhändler?

Hallo zusammen,

mein MS wird noch zusammengeschraubt, aber man muss ja schon so einiges organisieren.

Die Firma, in der ich angestellt bin, hat einen sensationell guten Strompreis, aufgrund von hohen Abnahmemengen.

Dank dem neuen Fördergesetz der Bundesregierung muss die Firma keinen geldwerten Vorteil mehr abrechnen und das vereinfacht die Abrechnung sehr.
Darum habe ich meinen Geschäftsführer angefragt, ob wir uns da einigen können. Grundsätzlich war er aufgeschlossen, fragte aber wie man das dann abrechnen kann.
Ich sagte: Halbjährlich ablesen und dann ne Rechnung an mich. Er gab zu bedenken, dass dann die Firma zum Stromlieferanten würde und das evtl. im Liefervertrag mit dem Versorger ausgeschlossen sein könnte.
Nun wollte er sich erkundigen und ich mich auch.

Außerdem steht auf dem Firmengelände eine RWE Ladesäule die komplett von RWE abgerechnet wird. Die Firma stellt nur den Anschluss und Parkplatz zur Verfügung.
Der Strompreis an dieser Säule ist fast 3 mal so teuer als der Strom in der Firma. Wenn die Firma jetzt bei RWE fragt, ob sie den Strom an einen Mitarbeiter verkaufen darf, sagen die sicherlich: Warum denn, der kann doch an unserer Ladesäule tanken.

Wie rechnet ihr Strom in der Firma ab?
Wer lädt da überhaupt?
Welche Probleme kann es sonst noch geben?

Was der Vertrag mit RWE bezüglich der Ladesäule sagt, weiß ich natürlich nicht. Da kann zivilrechtlich alles geregelt sein.

Was die Frage angeht, ob Dein Chef Stromhändler gemäß EnWG wird: Definitiv nein, da es sich um eine unerhebliche Nebenleistung handelt.

Am meisten Sinn macht die Förderung durch den Verzicht auf die Versteuerung des geldwerten Vorteils, wenn die Mitarbeiter bei ihrem Arbeitgeber KOSTENLOS laden können!
Wenn dein Chef den verbrauchten Strom an dich berechnen will, dann ergibt diese Förderung wenig Sinn.

Also versuche ihm das kostenlose Laden als kleine Gehaltserhöhung zu verkaufen, die du sicherlich verdient hast :wink:
Dann muss er sich auch keine Gedanken darüber machen, ob er Strom verkaufen darf.

Und sag ihm: meine Mitarbeiter dürfen alle kostenlos an meiner Firma laden :slight_smile:

Oder sage deinem Chef, du machst einfach jeden Monat eine oder zwei Stunden Überzeit, die du nicht aufschreibst/stempelst.

Das Problem in der Neidgesellschaft ist, dass dann plötzlich andere Mitarbeiter auf der Matte stehen und auch Dinge kostenlos haben möchten. Das ist leider nicht von der Hand zu weisen. In einer mittelgroßen Firma hat man immer solche Spezialisten. Ich möchte das auch gar nicht kostenlos haben, um solchen Problemen aus dem weg zu gehen. Mal schauen wie sich das Regeln lässt.

Ein Campingplatz wird auch nicht zum Stromverkäufer, wenn es dir den Strom für deinen Fernseher weiterverkauft. Und die nehmen dort 200% Aufpreis auf ihren Einkaufspreis.

Wie wäre es formal mit einer Parkplatzmiete?

Damit hast du der Fraktion „Neidisch auf kostenlosen Strom“ den Wind aus den Segeln genommen.

Übrigens parken diese Kollegen ihre Fahrzeuge ja auch kostenlos. Da müssten sie ja glatt neidisch auf sich selbst werden. Wenn sie weiter keine Ruhe geben, kannst du die Diskussion wahrscheinlich recht schnell mit dem Vorschlag stoppen, Parkgebühren für alle Stellplätze zu erheben. :smiling_imp:

Die Diskussion muss und kann nur der Chef beenden. Der muss sich hinstellen uns sagen: „Maier, lass mich mit dem Quatsch in Ruhe. Besorg dir auch ein Elektroauto und du kriegst wie Schulze den Strom umsonst.“

@teekay
+1
Dem ist nichts hinzuzufügen

Ich habe eine Pilotvereinbarung mit einem Stromanbieter die es mir ermöglicht, den Mitarbeitern das Laden eines EFz zu ermöglichen, OHNE das dies über die Lohnabrechnung z.B. als Geldwerter Vorteil abzurechnen.
Das bedeutet: kein zus. Aufwand in der Lohnbuchhaltung für die drei-Eruo-fünfzig.

Da ich mit dem Stromanbieter vereinbart habe anzumelden WER mit WELCHEM Fz. zum Laden kommt, ist die Abrechnung mittels monatlicher Flatrate möglich. => Die Ladestationen benötigen KEINE Technik zur Authentifizierung!!!
Damit kostet mich ein Ladepunkt nur 150 Euro (einfach Steckdose, oder CEE) bis acht. 1.800 Euro (xLoader der Jenny AG, Lademanagement möglich…).

Aber: Noch fehlen die konkreten Erfahrungen mangels EFz. der Mitarbeiter… Daran arbeite ich…

Gruß
Dirk

Das klingt interessant. Könntest Du die Vereinbarung anonymisiert zur Verfügung stellen? Wird der anderweitig in der Firma verbrauchte Strom auch über diesen Stromanbieter bezogen, oder gibt es da eine Trennung?

Meine Mitarbeiter mit E-Auto laden natürlich kostenlos. Und zwar überwiegend den selbsterzeugten PV-Strom, wenn das nicht klappt den Netzstrom zu unserem ebenfalls sehr günstigen Gewerbe-EK. Das ist in die Firmenwagen- und Gehaltsverhandlungen mit eingeflossen. - Den derzeitigen Kostenvorteil teilen wir uns quasi: Ich gebe als AG weniger für Lohn- und Gehalt aus, der Mitarbeiter hat keine Spritkosten mehr. - Oder fast keine. Die laden alle fast nur noch beim AG und das zeitgesteuert wegen der Sonne immer erst ab mittags.
Sag’ Deinem Chef schöne Grüße von mir und empfehle ihm ebenfalls um zu steigen, damit er die gleichen Vorteile nutzen kann. - Oder sogar noch mehr? [emoji16] Das ganze am besten früher als später. Also: JETZT! Bevor Siggi sich es wieder was anders oder neues überlegt.

Hier siehst Du eine meiner e-mobilen Mitarbeiterinnen im Heute Journal:
webapp.zdf.de/page/beitrag?aID=2726154&cID=228