Kalt laden an Schuko

Ich lagere diese Frage der Übersichtlichkeit halber mal aus meinem anderen Beitrag aus. Bitte nicht gleich hauen, wenn ihr meint, es sei das gleiche Thema :wink:

Wie verhält sich das Model S, wenn der Wagen seit mehreren Tagen bei Minustemperaturen steht und dann an Schuko geladen werden soll, zB mit 10A, also 2,3kW. Normalerweise würde ja jetzt die Batterieheizung starten, um das Laden beginnen zu können. Wird die Batterie denn an Schuko nennenswert warm, wenn man zB bei -5°C lädt? Die Erfahrung aus dem Forum ist doch, dass man bei 22kW schon etwa 30-60 Minuten braucht, bis die Batterie auf Betriebstemperatur kommt. Oder fängt er einfach die Ladung mit gedrosselter Leistung an? Hat das schonmal jemand gemacht?

Im Dezember wollte ich genau das an CEE16 rot (gedrosselt auf 8A wegen alter Installation) tun, dann lud der Wagen aber plötzlich etwa 1 Stunde lang nur mit 2A woraufhin ich das Laden abgebrochen habe. Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das etwas mit der kalten Batterie zu tun hatte. Denn eigentlich zeigt das Model S doch den Gesamt-Ladestrom ab Steckdose an und nicht den Strom, der in die Batterie fließt. Das hieße dann aber, dass die Batterieheizung garnicht aktiv war (2A → 1,39kW kommt mir sehr wenig vor…). Rauf- und runterstellen des Ladestroms erhöhte zwar die Ladeleistung temporär, endete dann aber mit einem kompletten Ladeabbruch. Netzspannung war ziemlich stabil bei 240V. Range Mode war aus.

Laden bei Minusgraden und Schuko mit 10 A geht durchaus, hab ich letzten Winter oft gemacht. Wie lange die Batterie vorheizen muss, weiss ich nicht, das habe ich nicht verfolgt.

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ich hab vor 2 Wochen bei -10 Grad mit Schuko 13A geladen. Der Wagen war 2 Tage nicht bewegt und somit richtig kalt. In der ersten Stunde hat er keinem Kilometer Richweite geladen. Ich dachte schon der UMC wäre defekt… dann ging es aber doch :smiley:

Für’s Aufheizen der Batterie sind 8A / 1,8kW reichlich wenig. Ich kann mir vorstellen, dass das BMS der Batterie noch zusätzlich Leistung entnimmt, um die Batterieheizung mit mehr kW zu versorgen. Wenn die Wärme schneller abfließt, als geheizt wird, steigt die Temperatur irgendwann nicht weiter an.
Ladestrom wird erst durch die Zellen geschickt, wenn diese über 0°C haben (und zwar jede einzelne, auch die am Rand und in der Ecke). Sonst gehen sie futsch.

Genau das hab ich auch überlegt. Deshalb die Überlegung, dass der Tesla an 8A garnicht erst anfängt, die Batterie zu heizen, sondern die Batterie mit maximal 2A lädt. Wobei 8A an Drehstrom mit 5,5kW doch garnicht so wenig ist. Das hat mich gewundert. Und deshalb auch meine Frage nach 10A Schuko einphasig…

Reicht die beim Laden entstehende Wärme aus um die Zellen während des Ladens auf Temperatur zu halten? Wäre es dann für Büropendler sinnvoll das Fzg direkt abends an den Lader zu hängen und die Ladeleistung so zu reduzieren, dass das Fahrzeug bis zum nächsten Morgen durchlädt?
Klar sind die fixen Verluste wegen der langen Lasezeit etwas höher, aber man verliert die im Akku bei Ankunft enthaltene Wärem nicht und muss den Akku nicht vorwärmen.
Macht das Sinn oder mache ich da einen Denkfehler?

Das hängt ja davon ab, welche Temperatur die Batterie beim Abstellen hat. Bei 11-22kW Ladung hast du insgesamt Ladeverluste von 7, 8% - davon der größte Teil im Ladegerät. Selbst die effizientesten NLG6 von Brusa kommen bei 22kW nur auf 93-94%. Viel bleibt da nicht für die Batterietemperaturerhaltung übrig.

Schuko laden mit kalten Accu

frisch angeschlossen oder nach einiger Zeit zum Heizen immer noch keine Ladung?

Gruß Mathie

Hat ca. eine Stunde nicht geladen und dann ging es langsam hoch.
Keine Innenraum Heizung

Ist aber normal

das heißt man braucht ungefähr 2,6 kWh um den Akku von Deiner Umgebungstemperatur auf 0°C zu heizen. Wie kalt war es denn?

Gruß Mathie

-3 morgens
-7 in der Nacht

Lasst uns mal überschlagsmässig nachrechnen:

  • Grösse Akku: ca. 4 m * 2 m * 8 cm = 640 Liter
  • Angenommen, grob ein Drittel davon sei Kühlwasser, dann hätten wir ca. 210 Liter Wasser
  • Vereinfachung: Die Wärmekapazität der eigentlichen Akkuzellen ist vernachlässigbar (da Wasser eine extrem hohe hat)
  • Wasser hat eine spezifische Wärmekapazität von 4200 J/(kg*K)
  • 1 Stunde lang mit 2 kW heizen entspricht 2 kWh = 7.2*10^6 J
  • Somit erwärmt sich das Wasser um 7.2*10^6 / 4200 / 210 = 8.2 Grad pro Stunde am Schuko

Das ist zumindest schon mal eine Grössenordnung, die nicht komplett daneben ist. Etwa 8 Grad könnten reichen, um den unterkühlten Akku auf knapp über Null Grad zu bringen.

Disclaimer: Ein Faktor 2 oder 3 kann ich bei meiner Rechnung durchaus noch daneben liegen, da die Kühlwassermenge nur grob geschätzt wurde und die eigentlichen Akkuzellen ignoriert wurden. Auch dass der Akku während der Beheizung durch die kalte Aussenluft wieder abgekühlt ist habe ich hier ignoriert.

Es besteht also nicht die Gefahr den Akku mit einer Schukoladung gar nicht mehr geladen zu bekommen? Wir fahren nochmal zum Skifahren und ich bekomme dort eine „normale Steckdose“. Wenns knackig kalt ist, wirds schwer mit laden. Am besten wohl laden sobald man ankommt…

Nein, habe das letzten Winter mit einem P85 mehrmals gemacht, hat immer geklappt. Ich würde zur Sicherheit ein paar Stunden zusätzlich einplanen, die fürs Aufheizen draufgehen könnten.

Ja, das ist bestimmt nicht falsch. Ich würde z.B. sofort nach Ankunft auf z.B. 90% laden, und am Morgen vor der Abfahrt beim Aufstehen per App weiterladen damit erstens der Akku warm wird und zweitens noch bissl mehr Saft drin ist bei der Abfahrt.

Ja, da ist ein Denkfehler drin. Dein Akku behält die Temperatur, aber die Wärme fließt ab. Durch das Laden von Schuko wird so viel Wärme ersetzt, wie verloren geht. Naja, vielleicht etwas mehr, wie hier bereits geschrieben wurde, so dass er langsam lädt.

Ja, die Kälte ist nicht der große Freund vom MS. Habe heute bei -10°C ca. 75 km über Land fahren müssen, bis die Reku voll verfügbar war. Habe ca. 25 kW (35%) Kapazität verbraten. Da hätte die Schukoladung lange dran geknabbert :wink:

Ich hätte zu dem Thema auch eine Frage:

Nachdem ich die nächsten Wochen zuhause leider nur mit Schuko und dass nur mit einem über 10m langen Verlängerungskable laden kann, stellt sich die frage ob es für die Batterie irgendwelche Nachteile dadurch gibt?
Die Batterie wird somit jeden Tag über mehrer Stunden geladen. Ist das schlecht und sollte ich lieber an einer Stromtankstelle den größten Teil meines Bedarfs laden oder macht es der Batterie eh nichts aus?

Danke für eure Hilfe

Das sollte kein Problem sein. Tesla empfiehlt ja auch, den Wagen so oft wie möglich anzustecken.

echt? also wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin und mehrere Termine habe, sollte ich ihn jedesmal wenn ich die möglichkeit habe anstecken? Auch wenn es nur 30-60min sind?