meine Eltern fahren in ein paar Wochen mit dem Model S in den Skiurlaub nach Obergurgl. Der Wagen kann am Hotel nur im Freien geparkt werden, dafür gibt es einen Schuko-Anschluss. Bisher hat uns Schuko immer gereicht - wenn wir zwei, drei Tage übernachtet haben, war der Wagen am Ende wieder voll.
Diesmal wird das Model S etwa eine Woche draußen stehen. Das Laden ist also erstmal kein Problem. Die Frage, die uns beschäftigt ist: Wie kann ich die Batterie an Schuko so vorheizen, dass auf der Rückfahrt beim Bergabfahren die Rekuperation von Anfang an aktiv bzw. nicht mehr begrenzt ist? Mein Vater möchte nicht ohne Motorbremse fahren und die Bremsen heißlaufen lassen.
Normalerweise hätte ich früher empfohlen: Range-Mode aus, Vorheizen etwa 1 Stunde vorher an (zwischendurch wieder aktivieren da automatische Deaktivierung nach 30 Minuten). Problem: Irgendwann wurde nach einem Update die automatische Batterieheizung beim Vorheizen via App entfernt. Wir haben es im Skiurlaub nach Weihnachren getestet, die Rekuperation war immerhin da aber begrenzt auf ~25 kW. Außerdem heizt das Model S ja mit etwa 6 kW, an Schuko würde die Batterie daher (wenn auch nicht so dramatisch) entladen.
Andere Möglichkeit: Laden vor Abfahrt und damit Batterieheizung. Problem: Da an Schuko nur etwa 2,7 kW Leistung zur Verfügung stehen und wir meistens sowieso auf 8-10 A runterregeln (bei den abenteuerlichen Schuko-Dosen die man sieht), bin ich skeptisch, ob die Batterie nach mehreren Tagen Standzeit mit Minusgraden überhaupt nennenswert warm wird und die Rekuperation aktiviert oder entdrosselt wird.
Wenn möglich würde ich für die letzte Nacht einen Tiefgaragenplatz suchen. Wir sind von Haute Nendaz im Wallis auch mit relativ kaltem Akku in’s Tal gefahren. Das Bremsen war völlig problemlos.
Sollte halt nicht >95% voll sein, das Vorwärmen wird bei komplett „cold-soaked“ Batterie fast nicht möglich sein auch nicht mit 6kW, aaseffektivste ist schon eine Tag warm stellen (TG) und 2h mit 22kW laden (selbst mit 11kW bekomme ich in der TG aktuell auf einen Innenraum temp von nur 12°C was eine Reku-Begrenzung auf 30kW für ca. 20km mit sich bringt. Interessanterweise trägt das „lange bergab-rekuperieren“ nicht sehr viel zur Batteriebeheizung bei.
Andererseits tut es den Bremsen auch mal gut schön aufgewärmt, und ein bisschen poliert zu werden…
Ich bin dann mal auf DEINE Lösung gespannt!
Ich würde sagen: 3h vorher ins Auto setzen, Motor an, N einlegen, im Menü die Parkbremse aktivieren (nicht über den Gangwahlhebel), Range Mode aus, Tür schließen und mit Zweitschlüssel verriegeln. Nun heizt die Batterie. Vielleicht auch mit 6kW. Nach einer Stunde dürfte die Batterie schon gut gewärmt sein und die Heizleistung sinken. Das Auto kann nun noch 2h mit Schuko nachladen. Die Batterie wird dabei wieder kälter, dürfte aber nach einigen Kilometern Fahrt wieder die volle Rekuleistung bringen.
Alternativ auf Reku verzichten, gegebenenfalls ausschalten. Bei plötzlich glatter Strasse in Kurven hat man mehr Kontrolle selber vor der Kurve zu bremsen, als mit Hilfe von Reku. Dies wird zumindest hier bei uns hier in Norwegen empfohlen.
Ich sage meinen Probefahrern immer, dass das MS wie jeder Verbrenner genutzt werden kann. Reinsetzen und losfahren. In Deinem Fall wird ein wenig Reku zur Verfügung stehen. Die Bremsscheiben sind gross und innenbelüftet. Beim Verbrenner nutzt auch nicht jeder Fahrer die Motorbremse optimal aus und ich hab noch nie gehört, dass ein modernes Auto mit gewarteten Bremsen in den Alpen Schwierigkeiten gehabt hätte. Man kann ja gemässigt bergab fahren. Ab und zu - wo möglich - kurz von den Bremsen damit die Kühlung besser ist und es sollte nach meiner Laienmeinung keine Schwierigkeiten geben. Hat ein Bremsenexperte nähere Infos zur max Energieaufnahme der Bremsen?
Terminiere das Aufladen so, dass er voraussichtlich mit der Ladung zur Abfahrt fertig ist. Dann ist die Batterie auch vorgeheizt und das Reku funktioniert - zwar nicht vollständig aber so ca. 15 - 20 Kwh!
Na, das ist ja was - da hätten wir uns fast hier kennenlernen können… Wir sind ja gerade in Sölden und waren auch einen Tag in Obergurgl. Sehr schönes Skigebiet, leere Pisten, sehr ruhig.
Bei uns geht’s morgen zurück. Wir haben hier glücklicherweise eine Unterkunft gefunden, wo wir am Haus laden können (auch wenn ich das vorher nicht angefragt habe). Ich habe jetzt die Ladung für morgen auf 80% eingestellt und werde das morgen früh noch auf 90% aufstocken. Mal schauen, was das MS tut. Fakt ist, dass wir zumindest ein bißchen (ausreichend) Reku haben (haben wir heute ausprobiert). Bewegt haben wir das Auto ebenfalls die ganze Woche nicht.
Erschreckend habe ich gerade (!) festgestellt, dass es in Sölden keine öffentliche Ladestation gibt. Naja, die Suche bleibt uns ja dank gastfreundlicher Unterkunft inkl. Lademöglichkeit (Details stelle ich noch ein) erspart.
Ich denke auch, dass die zeitliche abgestimmte Ladung der richtige Plan ist. Ich wusste aber im Gegenzug auch nicht, dass mit der Heizung für den Innenraum auch die Heizung für die Batterie aktiviert wird. Es gibt einfach noch viel rund um das Auto zu lernen.
Ich starte Samstag Morgen um 4:30 Uhr aus Südtirol bei prognostizierten -14 Grad. Der Hausvermieter hat mir seine Garage zur Verfügung gestellt. Ich werde mal den Vorschlag von TeeKay befolgen und vorher das Auto in der Garage einschalten und auf N stellen ohne Range Mode. Morgen Abend werde ich berichten.
Wir haben den ersten Skiurlaub mit MS bereits hinter uns. Wir waren knapp 2 Wochen in St. Anton. Waren zwischenzeitlich einmal 4km unterwegs, da habe ich am SuC auf ca. 70% geladen. Am Abreisetag waren wir noch Skilaufen, das Auto gepackt an der Talstation (2km Fährt), aber natürlich komplett durchgekühlt, denn es war die ganze Zeit unter dem Gefrierpunkt. Nach der letzten Abfahrt ab ins Auto und dann 1km zum Supercharger, um den Akku zu wärmen (dabei kurz umziehen). Leider hat der weder gewärmt noch richtig geladen, ganz langsam ging es auf ca. 40km/h. Nach 15 Minuten hatten wir 25km „Zuladung“ und die Nase voll vom Laden. Das Auto fuhr trotzdem prima, die Bremsen sind wieder „sauber“, und bis nach Lermoos hat es locker gereicht. Ganz merkwürdig: Auf den ersten 40km habe ich nur 20km Reichweite verloren, am Ende war dann alles wieder normal, obwohl mir der Verbrauch über den Fernpass sehr gering vorkam: St. Anton nach Lermoos 75km mit 199 im Schnitt, voll gepackt mit 4 Personen und draußen 0 Grad.
In Lermoos war dann alles wieder normal, sehr schnelle Ladung und eine tolle Umgebung, der schönste Lader den ich kenne.
Danke schonmal für den Input. Mit Laden vor Abfahrt bin ich skeptisch. An Schuko wird er kaum die Batterie aufheizen können und das Laden wirklich starten. Im Dezember konnte ich bei Ladung mit 8A an CEE16 sehen, dass der Wagen Ewigkeiten nur mit 2A lud, wahrscheinlich, da die Batterie zu kalt war. Das Vorheizen der Batterie startete vielleicht sogar nicht, womöglich war die Anschlussleistung mit 5,5kW zu niedrig?!
Was für ein Zufall Thorsten. Schade, dass wir uns trotzdem verpassen.
Interessant ist die Idee mit dem Starten der Heizung im Wagen auf N, Parkbremse und Verriegeln. Auf diese Weise wird also die Batterieheizung zwingenderweise aktiviert, weil das Fahrzeug denkt, es „fährt“? Wäre dann ja ein Unterschied zum Vorheizen via App, wo die Batterieheizung nicht mehr zugeschaltet wird.
twinpeaks, wie macht ihr das denn in Norwegen? Ab und zu einfach ohne Reku? Find ich ja abenteuerlich, zumindest in den Alpen. Hab mal bei Goingelectric geschaut. Der vorläufige Tiefpunkt ist etwa bei Löckpuit erreicht, Höhenunterschied 1200m. Bei 2500kg Fahrzeuggewicht sind das 29.430.000J oder 8,175kWh. Bei einer Fahrtzeit für diese Strecke von 50 Minuten laut Google Maps entspricht das einer Dauerheizleistung an den Bremsscheiben von 10,2 kW - mal die Energie für den Vortrieb vernachlässigt. Ist das nicht ne Menge Holz dafür, dass sie 50 Minuten anliegt?!? So gern ich die Bremsscheiben auch putzen würde, das möchte ich dem armen Auto eigentlich nicht antun.
Plan B könnte sein, am Abreisetag zum Crosspoint Restaurant zu fahren, die haben laut Website 4 Ladestationen mit bis zu 22kW. Da könnte man dann beim Mittag- oder Abendessen den Wagen zu Ende laden und damit vorheizen. Habe denen Mal eine Mail geschickt.
Danke für den Hinweis. Beim nächsten Skiurlaub wird es dann ganz normal sein. Es passt auch besser zum Verbrauch 199Wh/km: Wenn ich die verbrauchten kWh nicht auf die gefahrenen 75km beziehe sondern die „geschenkten 20km“ abziehe liege ich in einem normalen Winterwert. Alles gut, das Leben ist schön.
Wie befürchtet hatten wir heute Morgen -14°C Außentemperatur und nur 2°C in der unbeheizten Garage. Ich habe den Vorschlag von TeeKeay befolgt. Erst mal auf 90% geladen, Range-Mode aus und dann eine Stunde bei N mit eingestellter Parkbremse eingeschaltet in der Garage stehen lassen. Das hat super funktioniert. Die Batterie war gut vorgewärmt und ich konnte die 800m Bergab sehr gut rekuperieren.
Von mir noch die Info: die restlichen 10% laden heute Morgen von 80% auf 90% sowie eine Stunde Innenraum heizen via App haben eine reduzierte, aber nicht vollständige Reku gebracht. War aber für die Fahrt völlig ausreichend.
Sehr fasziniert war ich vom Effekt der zunehmenden Kapazität durch wärmer werdende Batterie.
Dafür gibt es übrigens auch den blauen Balken in der Batterieanzeige, der verrät wieviel Kapazität mit Erwärmung noch nutzbar wird. Kam irgendwann mal vor 1 - 1,5 Jahren mit einem Softwareupdate.
Vorheizen mittels N und Parkbremse scheint vielleicht noch am besten zu funktionieren. Das Crosspoint Restaurant hat mir jedenfalls auf Nachfrage mitgeteilt, dass die Ladestationen dort erst ab Sommer zur Verfügung stehen werden
- mal die Energie für den Vortrieb vernachlässigt. Ist das nicht ne Menge Holz dafür, dass sie 50 Minuten anliegt?!? So gern ich die Bremsscheiben auch putzen würde, das möchte ich dem armen Auto eigentlich nicht antun. 
Hab aber kein CEE Verlängerungskabel.