Schön die Frunk-Haube rasiert...

Bin heute im dunklen unterwegs gewesen.
Hatte die blöde Idee, zu wenden und bin auf die Einfahrt eines Budnikowsky Parkplatzes eingebogen.
Da seh ich plötzlich eine Metallkette, die quer über die Einfahrt gespannt ist, von der Frunkhaube zur Scheibe hochspringen. :astonished:

Was war passiert?

Die Kette hängt fast unsichtbar auf ca 30 cm Höhe in der Mitte und ca. 70 cm Höhe an den Seiten.
Das Model S hat es geschafft, mit der tiefen Schnauze, die Kette hochzulöffeln und einmal komplett über die Haube zu ziehen.

Diese ist nun großflächig verkratzt, da diese Kette aus rostbraunem Metall besteht.

Nach dem ersten Schreck habe ich geparkt und mir die Situation genauer angesehen.
Auf diesem Bild ist die Kette deutlich besser zu erkennen, als von der Strasse aus dem Auto heraus (da nämlich gar nicht)

Fakt ist, das es keinen einzigen Hinweis auf die Sperrung des Parkplatzes gibt und auch keine Warnung bezüglich der Kette.

Klar zahlt meine VK für diesen blöden Schaden.
Ich ärgere mich aber sehr über diese Art der Nachlässigkeit seitens des Geschäftes.

Hat jemand schon mal eine ähnliche Erfahrung machen müssen?
Gibt es Sicherungspflichten für solche Parkplatzabsperrungen?
Ich bin stark gewillt, den Filialleiter auf seine Betriebshaftpflicht anzusprechen…

Ich bin absolut bereit, meine eigene Dusseligkeit auf die eigene Kappe zu nehmen, wenn es denn so ist.
Ich finde diese Art der Parkplatzabsperrung aber völlig untauglich und nicht zuletzt auch für Passanten nicht ungefährlich.

Sehr verärgerte Grüße aus Hamburg

youtu.be/mbEq1JSWb1k?t=445

geh mal zum Profi, evtl geht da noch was :wink: :wink:

Ich würde diesen Fall auf jeden Fall einem Anwalt zur Prüfung übergeben, denn die Kette ist anscheinend kaum bis gar nicht sichtbar.
Stichwort „Verkehrssicherungspflicht“

Ich kann es ja absolut verstehen, dass die Leute ihre Grundstücke absperren, aber dann tragen sie auch die Verantwortung gegenüber allen anderen Verkehrsteilnehmern, dass diese durch die Art der Sicherung nicht zu Schaden kommen.

Man darf dabei nicht von dem gesunden Fußgänger ausgehen, sondern muss in der heutigen Welt auch an Leute mit „Behinderungen aller Art“ denken.
Angefangen von einer Sehschwäche bis hin zu blinden Leuten.
Und wie soll ein blinder Mensch mit seinem Taststock die Kette erkennen?
Jeder kleinste Baugrube muss daher gemäß Richtlinie mit einer Absperrung mit Tastleiste versehen sein, damit auch Blinde die Absperrung ertasten können.

Natürlich darf der Geschäftsbesitzer seine Einfahrt absperren. Allerdings nur so, dass dabei Dritte nicht zu Schaden kommen, ansonsten trifft ihn zumindest in der Schweiz die Werkeigentümerhaftung. M.E. hat er die Pflicht, die Kette gut sichtbar zu kennzeichnen. Ob Du berechtigt gewesen wärst, dort überhaupt für ein Wendemanöver die Einfahrt zu benutzen, muss evtl. geklärt werden (vielleicht Hinweisschild, dass dies untersagt ist).
Die Werkeigentümerhaftung würde allenfalls durch ein Eigenverschulden von Dir gemindert, wenn nicht gar gänzlich aufgehoben werden. Ist eine Frage des Grades Deiner Fahrlässigkeit.
In jedem Fall Juristenfutter [emoji6]
Würde das über Deine Versicherung genau prüfen lassen.
In jedem Fall tut es mir für Deinen MS leid.

Wie sagte mir ein Versicherungsmensch mal so schön: Die Versicherung ist nicht nur zum Zahlen da - sondern sollte sich auch um evtl. Ansprüche kümmern. Die Juristenauseinandersetzung würde ich also eher denen überlassen - oder zumindest erst mal mit denen sprechen.

Ciao,
Gerhard

Danke für die bisherigen Posts!
Zum rauspolieren ist es wahrscheinlich doch zu tief…

Zur Situation vor Ort: es gibt keinerlei Hinweis auf eine Sperrung, noch nicht mal auf die Öffnungszeiten des Parkplatzes!

Die Einfahrt liegt direkt am Fussweg an einer viel befahrenen Strasse im öffentlichen Raum.
Es bietet sich absolut an, dort zu wenden.

Werde die Versicherung mal anrufen.
Meine bisherige Erfahrung mit Versicherungen, die eine Rechtsfrage klären sollen: Interesse ziemlich gering.

Werde morgen auf jeden Fall das Gespräch mit dem Geschäft suchen.

Dann können sie ja anstandslos zahlen und auch Deinen SF-Rabatt da belassen wo er ist.

Damit es mit der Schadenbehebung nicht ewig dauert, solltest du schon deine Vollkaskoversicherung in Anspruch nehmen. Aber abhängig davon, wie hoch der Schaden ist. Schadenhöhe also erst mal circa in Erfahrung bringen. Wenn nur eine geringe Erstattung Über der Selbstbeteiligung von der Versicherung zu erwarten ist, eventuell darauf verzichten. Vor allem, wenn es einen Tarif mit einem Schadenfreiheitsrabatt es. Bei dem Flottentarif kannst du auch kleinere Schäden Über der Selbstbeteiligung geltend machen. Dann mit der Versicherung klären, ob die Regress beim Betreiber des Grundstückes nehmen wollen. Meistens dürfte das Interesse deiner Autoversicherung aber gering sein. Du müsstest auch noch in Erfahrung bringen, wer dann gegebenenfalls haftbar ist für den Schaden. Das kann der Grundstückseigentümer sein, oder einen Hausmeister oder ein Geschäftsinhaber.

Auf jeden Fall auch drauf hinweisen, dass die Kette nicht nur hinsichtlich Ortssicherungspflicht sehr problematisch ist. Sondern für den Zweck den sie erfüllen soll schlicht dämlich ist!
Denn ein Fahrzeug was nicht so eine niedrige Front wie das Model S hat, hätte dafür gesorgt, dass auch anderer Schaden entstanden wäre. Die Pfosten wo die Kette dran ist wären wohl raus gerissen worden. (extreme Kraftwirkung durch die gegebene Geometrie wo durch es nur eine geringe Kraft durchs Fahrzeug bedarf was gegen fährt)
Eine Kunststoffkette in rot-weißer Farbe wäre zwar immer noch fragwürdig aber schon viel, viel sinnvoller als eine rostige schwere Rasselkette. Und ist auch viel billiger!

Denkbar ungünstige Absperrung einer schlecht beleuchteten Einfahrt. Gerade auf vielbefahrenen Straßen kann man ja nun nicht immer perfekt und endlos prüfen, ob in der Einfahrt was im Weg ist. Gerade, wenn dunkle Kette auf dunkle Nacht trifft und die schon beim einbiegen aus dem Sichtbereich des Fahrers verschwunden ist.

Hierzulande gibt es an den Märkten aber eigentlich nur Schlagbäume, die man dank ihrer rot-weißen Farbe und Baumhöhe 1m gut erkennen kann. Oder gelb-schwarze oder weiß-rote Kunststoffketten, an denen Mittig noch ein oranges Täfelchen/Fähnchen dranhängt. Selbst wenn man dagegenführe, wäre die Beschädigung am Fahrzeug minimal.
Also: Dumm gelaufen, ggf über Versicherung klären lassen, ob diese Art der Absperrung für einen halböffentlichen Verkehrsraum angebracht ist.

Aber alles nur meine Meinung, bin kein Jurist.

Wenn man wenig sieht könnte man ja auch auf öffentlichen Straßen bleiben, statt auf Privatgrundstücke zu fahren…

Auf jeden Fall solltest Du die Beweissicherung nicht vergessen. Nicht dass dann plötzlich die Kette deutlich markiert ist.

@ Montblanc

Es geht ja nicht um „wenig sehen“.
Es gab weder Niederschlag noch Nebel.
Die Einfahrt war sehr gut einsehbar, ca. 6 m breit und asphaltiert, zudem geht diese direkt von einer Hauptstrasse ab. Das Abbiegen von der Hauptstr. ist dort ebenfalls erlaubt.

Die Kette jedoch ist sogar im Vorbeigehen kaum zu sehen und gefährdet somit auch Passanten und nicht nur Autos.

Wie würdest Du denn auf einer 1-spurigen Hauptstr. (Je Richtung) Dein Model S wenden??

Eine mechanische Handbremse gibt es bekanntlich nicht, Burnout-Drift dürfte auch schwierig werden.

@egn

Fotodoku ist gemacht, Zeugen sind auch vorhanden.
Habe heute mit der Filialleitung gesprochen, die leider nur „Kassenzählerin und Dienstplanschreiberin“ ist, sprich: ich wurde an „Höhere“, nicht anwesende verwiesen.

Ich lasse mir jetzt einen Kostenvoranschlag machen (Model S ist eh morgen im SeC), und werde das Gespräch suchen…

Die Basler ist interessiert an evtl. Regressberechtigung, mein Selbstbehalt in der VK wäre aber weg.

Ausserdem möchte ich ungern, das so ein Mist sich auf die Typklassen auswirkt.

@TeslaHH,
ich verstehe das Du Dich ärgerst,
auch das Du Dich nicht nur über Dich ärgerst, sondern auch über den Besitzer,
und ja, die Kette könnte sichtbarer sein, das darf man dem Besitzer sagen.
Es besteht aber kein Anrecht darauf zum Wenden fremden Privatbesitz zu nutzen (das Wenden in 3 Zügen klappt im Übrigen mit dem Model S ganz hervorragend)
und ich halte es für grundverkehrt die Schuld für das Malheur jetzt bei dem Besitzer zu suchen.

Niemand schiebt hier irgendwem die alleinige Schuld zu.
Doch aufgrund der gegebenen Umstände ist es nur nachvollziehbar, dass geprüft werden sollte, wer wieviel der Schuld zu tragen hat.
Sollte TeslaHH den Fall bei seiner Versicherung einreichen, so wird diese sich um die Schuldverteilung und evtl. Regress-Ansprüche kümmern.
Falls TeslaHH es ohne Versicherung abwickeln will, muss er sich selber darum kümmern, dass die Schuldverteilung geklärt wird.
Dazu empfiehlt es sich halt, einen entsprechenden Fachanwalt hinzuzuziehen. Falls es nicht zu einer Einigung kommt, müsste die Klärung dann durch ein Gericht erfolgen.
Von daher ist es doch zu befürworten, dass man zuerst das freundliche Gespräch mit dem Grundstückseigentümer sucht, bevor man mit dem großen Geschütz „Anwalt / Klage“ angerollt kommt.
Vielleicht ist er ja einsichtig und beteiligt sich mit 50% an dem Schaden und tauscht das „Absperrmaterial“ durch besser sichtbares aus, um weitere Schäden in der Zukunft zu vermeiden.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Oh, das arme Auto!

Es liegt m.E. bei beiden Parteien ein Verschulden vor: Du hättest damit rechnen müssen, dass der Parkplatz außerhalb der Geschäftszeiten abgesperrt ist (besondere Vorsicht erforderlich) und der Besitzer des Parkplatzes hätte damit rechnen müssen, dass der Parkplatz außerhalb der Geschäftszeiten genutzt werden könnte und hätte für die gute Sichtbarkeit der Kette sorgen müssen. Auf ca. 50 % Quote könnte es hinauslaufen, was dir natürlich wenig helfen würde.

Mein Beileid, das SeC wird es richten.

In diesem Zusammenhang möchte ich einfach mal das Thema Teslafahrer helfen Teslafahrern - je nach Beruf hervorkramen.
Vielleicht findet sich ja ein Anwalt für Verkehrsrecht in unseren Reihen.

Hier mal 2 Bilder vom Schaden.
Weiter oben sind auch noch Kratzer, die sich durch die Nässe nicht nicht gut darstellen lassen.
Dazu noch mehrere weitere Kratzer verteilt über die Haube.

Vorne geht es bei ca. 25 cm Höhe los mit dem Kratzern.
So tief hängt die Kette entsprechend. :frowning: