Werkstattvorgabe von Tesla?

Hallo zusammen,

ich wurde neulich von einem „E-Auto-Kritiker“ darauf hingewiesen, dass Tesla angeblich Ersatzteile ausschließlich an von Tesla zertifizierte Betriebe ausliefert (die Betriebe erwerben eine Art „Lizenz“ für eine hohe sechsstellige Summe und im Gegenzug sichert diesen Tesla zu, dass nur diese Betriebe Ersatzteile von Tesla geliefert bekommen). Ich habe daraufhin entgegnet, dass ich mir dies nicht vorstellen kann, da dies m. E. gegen die zumindest hier vorgeschriebenen Wettbewerbsgleichheit (später habe ich nachgelesen: Genau heißt das: Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung) verstoßen würde und somit unzulässig wäre.

Daraufhin habe ich dann doch mal bei der Tesla-Hotline angerufen… und war über deren Antwort tatsächlich sehr erstaunt: Tesla liefert Ersatzteile tatsächlich ausschließlich an die zertifizierten Werkstätten aus! :astonished: :open_mouth:

Gemäß meinem Kenntnisstand gibt es im süddeutschen Raum nur 2 von Tesla zertifizierte „Body-Shops“, die somit von Tesla mit Ersatzteilen beliefert werden (München und Stuttgart).

Fahre ich mir also z. B. den linken Außenspiegel ab, müsste ich mich zu einer der beiden o. g. Werkstätten schleppen lassen (Auto wäre ja nicht mehr verkehrssicher), die u. U. hunderte Kilometer entfernt ist.
Da kostet das Abschleppen dann mehr als der Außenspiegel… :unamused:

Ich verstehe ja, dass Tesla nicht jede Hinterhofwerkstatt an die Fahrzeuge lassen will… bei komplizierten Reparaturen, die E-Auto oder Tesla-spezifisch sind, macht das ja auch Sinn… am Ende bleibt das Fahrzeug aufgrund einer nicht fachgerechten Reparatur liegen, was einem negativen Imageschaden für Tesla bedeuten würde (weiß ja keiner, dass eine Fremdwerkstatt gepfuscht hat, wenn der Tesla mit Warnblinker am Straßenrand steht). Aber (einfache) Karosseriearbeiten sollte jeder andere Fachwerkstatt auch ausführen können. Ein Außenspiegel / Kotflügel ist nun mal auch nur aus Plastik / Metall… da ist nix außergewöhnliches dran.

Unabhängig davon würde ich mir nicht vorschreiben lassen, wo ich mein Auto zu reparieren habe… weder von einer Versicherung, noch von Tesla. Und irgendwann läuft auch die Garantie aus… dann muss man z. B. bei einem Austausch eines Radlagers auch die Tesla-Body-Shops aufsuchen. Die Verrechnungssätze dort sind bedeutend höher als bei anderen Fachwerkstätten, zudem kommt dann immer der Aufwand für das Hinbringen des Fahrzeuges dazu.

Ich verstehe hier die Politik seitens Tesla nicht. Mich wundert, dass das Thema noch nicht von den Medien aufgegriffen wurde, um Tesla mal wieder zu attackieren.

Könnt ihr die o. g. Verfahrensweise bestätigen oder gibt es doch eine Möglichkeit, dieses fragwürdige Vorgehen zu umgehen?

Die allgemeine Tesla-Hotline hat mir jedenfalls unmissverständlich mitgeteilt, dass es keine anderen Möglichkeit gäbe.

Danke und Gruß

Schutzschi

Ob TESLA gegen die Kfz-Gruppenfreistellungsverordnung verstößt kann ich nicht beurteilen. Ich für meinen Teil bin mit dem TESLA Service sowas von zufrieden, dass ich an mein Model S niemals eine andere Werkstatt ranlassen würde (außer sie wird von TESLA beauftragt)! Von daher stellt sich für mich deine Frage nicht…

Zumindest in der Schweiz stimmt das nicht: Eine lokale Fiat-Werkstatt hat meinen P85 lackiert und musste dafür die hintere Stossstange bei Tesla bestellen. Ging problemlos.

Also ich würde keinen „Bastler“ an mein MS lassen. Der Betrieb müsste ja erst mal wissen was und wie. Und ich wäre dann mit meinem MS das Probierobjekt? Da sehe ich Null Interesse meinerseits.

Gruss Siggy

Die offizielle Linie ist do, einfache Ersatzteile kann aber jeder im Service-Center bestellen und bekommen, bei den Reifendrucksensoren schon von einigen Reifenhändlern praktiziert.

Ob Außendpiegel dazu gehören oder nicht, kann ich nicht sagen. Hängt sicherlich davon ab, wie stark der in die Karosserie und die Elektronik eingebunden ist.

Sowas wird heftig diskutiert…
Momentan ist es so, dass die wenigsten Werkstätten das MS überhaupt hochheben dürfen…

Nicht mal Radwechsel :frowning:

Normale Werkstätten bekommen auch Teile, so lange es sich nicht um EV Teile geht.
Defekte Rückleuchten z.b.vom Roadster wurden ohne Probleme verkauft :slight_smile:

Vielleicht hat sich da seitens Tesla was geändert, aber Zertifizierte Werkstätten müssen Weiterbildungen von Tesla machen…
Der gesamte Aufbau auch der Karosserie ist stark anders als normal…

Gruss

Mario

Hatte mir den Außenspiegel abgefahren, brauchte innerhalb von 6 Stunden Ersatz. Hätte den bei Tesla abholen und selbst montieren lassen können. Tesla Hamburg war aber so auf Zack, dass die es sofort top erledigt hatten.

Hier geht aber einiges durcheinander.

body shop heißt für mich erst mal Karosseriearbeiten. Da muss man auch mit einem Audi A8 in eine qualifizierte Werkstatt. Alu ist nicht trivial zu reparieren und erfordert Spezialwerkzeuge sowie entsprechend geschulte Kräfte. Beispiel: Einmal mit der Feile einen Grat entfernt, dabei gehen aber Eisenteile von der Feile ins Material. Nach Monaten scheinen dann braune Rostspuren durch den perlweißen Lack, au weia :astonished:

Einen Außenspiegel oder eine Schürze zu erneuern ist für mich keine Karosseriearbeit. Wir werden sehen, an wen Tesla für solche Arbeiten Ersatzteile liefert.

Die Geschichte mit „Nicht mal auf die Hebebühne für Radwechsel“ liegt an der fehlenden Qualifikation der Werkstatt für Arbeiten an Fahrzeugen mit Hochvolt-Batterien. Da sehe ich entspannt in die Zukunft, schließlich ist die Antwort der deutschen Autoindustrie „Plugin-Hybrid“. Ansonsten darf jeder Besitzer an seinem Fahrzeug selbst die Räder wechseln. Dass die Werkstatt dafür einen Schein braucht, ist wie der mittelalterliche Zunftzwang, aber nicht Teslas Schuld.

Also alle Arbeiten, die in Zusammenhang mit der EV-Elektronik stehen, können meinetwegen gerne von Tesla oder deren Partnerbetriebe vorgenommen werden. Von mir aus können die da auch ihr Kartell aufbauen… bisher gibt es nun mal niemanden, der sich auch nur ansatzweise mit der Tesla-Technik auskennt und ich würde auch niemanden sonst ran lassen.

Aber wenn z. B. ein Kotflügel oder Stoßfänger ausgetauscht werden muss, kann das jede beliebige Fachwerkstatt auch tun, die sich damit auskennt. Nur wenn die keine Ersatzteile von Tesla beziehen dürfen, wird es natürlich schwierig.

Jede beliebige Fachwerkstatt kann sich bei Tesla um die Zertifizierung bemühen, sie müssen dafür die Qualifikation für Alu vorweisen. So what?

Du könntest bei der Werkstatt deines Vertrauens vorstellig werden und sagen, dass du Beulen und Kratzer an deinem Tesla gerne durch sie beheben lassen willst. Dann noch eine Probefahrt mit dem Werkstattleiter, Kontaktadresse von Tesla aushändigen, abwarten.

Ich habe schon zweimal ohne jegliche Probleme Ersatzteile von Blechschäden vom Wiener SeC an meine Werkstatt geliefert bekommen … die haben das untereinander alles geregelt. Es lief alles zufriedenstellend …

Wir waren mit unserem grauen S85 in Hanau in der 911er-Klinik.
Tesla selbst hat uns diesen Betrieb empfohlen.
Er ist ca. 20 min vom Service-Center-Frankfurt entfernt

Sie sind Partner von Tesla und dürfen Karrosseriearbeiten erledigen, bekommen auch Teile.
Dort standen auch einige heftig beschädigte Model S von einem Transportunfall.

Ich weiß von einem Abschleppdienst in Limburg der eine Schulung machen musste um einen Tesla zu bergen.
Finde ich auch o.k. so, weil doch einiges beachtet werden muss, wenn das Model S z.B. mit leerer 12V-Batterie liegen bleibt.

Erst einmal nichts ungewöhnliches von Tesla im Umgang mit Werkstätten/Dienstleistern.

Bis bei den ersten Model S in Europa die Garantie ausgelaufen ist könnte sich vielleicht schon ein Aftermarket für Nachbauteile gebildet haben. Dann bestellt die freie Werkstatt halt irgendwo ein Nachbauteil, wenn TESLA nicht liefern will oder kann oder absurde Preise nehmen würde.
Falls eine kritische Masse erreicht wird, regelt das der Markt. Wenn nicht muss man halt mit den Nachteilen leben, die man mit einem Exoten hat.

Ist mit dem Prius ähnlich. Nachdem (vor Jahren) einige Abschleppdienste bei einigen Prius im Rahmen von unsachgemäßén Starthilfen die Inverter geschrottet hatten, hat Toyota Abschleppdiensten verboten Prius Starthilfe zu geben. Bei simplen 12V-Problemen/Radio oder Licht angelassen gab es obligatorisches Abschleppen zur Toyota-Werkstatt. Ausgenommen speziell geschulte Unternehmen.

Also seit Mai 2014? Oder seit wann ist Eberhard über die 80000km hinaus?

seit über ein Jahr. Bin nun bei 192.000km

Hab das gleich mal hier aktualisiert :smiley:

Mir ist schon klar dass es Vielfahrer gibt.
Viele Leute beenden ihr Garantie aber auch mit 4 Jahren. Sonst würde Tesla diese Bedingung ja nicht angeben.
Felgen und Frontschürzen gibt es eh schon von Drittanbieter. In größeren Massen rechne ich bis Anfang 2017.

Nette Info. Da war dann wohl mein Model S 1.0

Mir wurde im SeC gesagt, dass Ersatz-Aussenspiegel nicht mehr abblenden, im Gegensatz zu den ursprünglichen Spiegeln (die nicht elektrisch verstellbaren).
Hast Du da einen grossen Unterschied bemerkt?