Ist Tesla ein "Protz" Auto ?

Ich bin selbständiger Handwerker und habe mich noch nicht
zum Kauf entschieden weil ich noch folgende Bedenken habe:
Vielleicht haben meine Kunden folgende Einstellungen:
„Mensch der fährt aber ein protziges Auto“
oder
„Der verdient anscheinend zuviel Geld, dass er sich so ein Auto leisten kann“
Das käme für mich geschäftlich nicht so doll an.
Wie sind Eure Erfahrungen ?
Wie reagieren ev. Kunden, Freunde, Verwandte ?
Ist von Euch auch jemand Handwerker mit gleichen Bedenken ?

Vielen Dank im voraus für Eure Antworten

Gruß,
Luigi

Sowohl auf meinen Roadster als auch das „Tesla Time“-Model S haben meine Kunden bisher durchweg positiv reagiert. Die Teslas haben meiner Meinung nach ein anderes Image als bspw. ein Porsche 911/Panamera oder ein Audi RS7, obwohl sie ähnlich teuer sind.

Du kannst Dich daher aus meiner Sicht ruhig trauen, mit einem Tesla zu Deinen Kunden zu fahren. Die werden Dich über die Technik ausfragen und eine Probefahrt verlangen :wink:

Sag doch einfach: Kostet so viel wie eine C-Klasse oder 3er BMW.
Du kannst ja dann erklären, dass TCO gemeint ist. Und im gleichen Moment CO2 gespart wird.

Von solchen Ansichten würde ich den Autokauf nicht abhängig machen.
Umgekehrt gibt es auch Ansichten: „Mensch, der fährt aber eine Klapperkiste. Scheint nicht gut zu laufen, da bleiben wir lieber fern“. :wink:

Luigi, saubere Werbung aufs Auto, und die Kundschaft wird begeistert sein!

Als Handwerker sehe ich das schwierig. In einer Preisverhandlung kann der Tesla genauso hilfreich wie störend sein. Diese Woche hatte ich eine Verhandlung mit einem großen amerikanischen Unternehmen. Die Herren mussten direkt am MS vorbei um zu mir zu kommen. Ich konnte Ihnen glaubhaft machen, dass ich gerne für Sie tätig werden würde, aber nicht unbedingt darauf angewiesen bin.

Diskussionen über den Preis und Vergleiche mit der TCO von Verbrennern würde ich vermeiden. Meistens hat man ja auch gar nicht die Gelegenheit, so eine Diskussion zu führen; den ersten Eindruck gewinnen die Leute, ohne Dich lange zu fragen.

Davon unabhängig liegst Du mir dem Model S goldrichtig. Wie Thorsten schon schrieb: Leute, die sich für sowas interessieren, reagieren auf den Tesla vollkommen anders als auf „Protz-Autos“. Wenn sie sich darüber Gedanken machen, was das Auto kostet, dann finden sie es eher toll, dass Du so mutig und fortschrittlich bist, in diese Technik zu investieren. Vielen Leuten ist aber auch völlig egal, was Du fährst. Die merken dann nur irgendwann, dass irgendwas anders ist als bei anderen Autos, und dann ergibt sich ein nettes, interessiertes Gespräch.

Wenn man Wert auf ein schönes aber dennoch „sozialverträgliches“ Auto legt, dann gibt es nichts besseres als das Model S.

Wenn du Bedenken hast, kleistere das Auto mit Werbung für deinen Betrieb zu. Danach sieht es gleich 50% weniger wertig aus. Gibt leider genügend abschreckende Beispiele hier im Forum. :frowning:

bin Handwerker, aber selbstständiger Elektromeister, wo es beim Kunden fast für selbstverständlich genommen wird, daß ich auch elektrisch fahre.
Aber auch der Tesla wurde zu 99% vom Kunden durchaus positiv gesehen. Sogar ein Steuerfahnder fand´s gut! :smiley:
Und alle E-Mobilitäts -Kunden sowieso.
Zudem sage ich auch jedem Kunden, daß ich heute bei 60Tkm/p.a. für 4€/ 100km fahre, anstatt früher mit einem 2L Skoda Superb mit 10€ / 100km.
Also, ich denke, daß es nicht protzig rüberkommt.

Ich würde mir gar nicht so viele Gedanken drum machen. Denn Du hast es Dir erarbeitet!

Ja, diese Sichtweise sollte sich in D mehr durchsetzen.

Frank

Sag doch einfach „ein Auto mit Verbrennungsmotor kann ich mir nicht mehr leisten!“ So mache ich es :slight_smile:
Auf mögliche Nachfragen kannst Du dann in verschiedene Richtungen antworten:

  • In den Gesamtkosten ist der Wagen günstiger als mein vorheriges Auto, oder
  • Ich kann mir das schlechte Gewissen gegenüber der Umwelt/meinen Kindern/der Zukunft nicht mehr leisten.
  • usw.

Das Model S ist doch garnicht teuer wenn man alles zu Ende rechnet. Als ordentlicher Kaufmann bist doch gezwungen optimal zu wirtschaften! Das schätzen auch Deine Kunden …

Hallo zusammen !

Yellows Gedanken würde ich gern aufgreifen, weil ich meistens ähnlich antworte.

Ich führe das Gespräch dann aber über die für mich betriebswirtschaftlich klare Angelegenheit hinaus - weiter auf die Ebene, die sich mit einem alten indischen Sprichwort gut begleiten läßt:

„Wir erben die Erde nicht von unseren Eltern, sondern wir leihen sie uns von unseren Kindern !“

Ich kann es mir nicht mehr leisten, einen Verbrenner zu fahren, weil ich Kinder habe und denen schulde ich bereits jetzt etwas. Aktuell versuche ich ja nur, etwas gegen die aufgebrachte Schuld zu arbeiten.

Vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in dieser Preis- und Leistungsklasse gehen ab 6-Zylindern los - bis open end.

Was genau würde man denn mit solch’ einem Fahrzeug transportieren ?

  • Mir ist alles scheißegal ?
  • Woher der Sprit kommt, ist mir egal !
  • Wohin die Abgase gehen, ist mir egal !
  • Was mit denen nach uns ist, ist mir auch egal ! u.s.w.

Das alles ist Dir ggf. eben NICHT mehr egal und deshalb investierst Du in dieses Auto und in eine Idee der absoluten Nachhaltigkeit im Individualverkehr. Und das mag am Anfang teuer sein - genau wie es mit der Photovoltaik war - oder der Windkraft.

Nach diesen Sätzen bietest Du noch ne Probefahrt auf einen Kaffee an und ehrlich - wer dann mit Dir keine Geschäfte machen möchte, der hat es auch nicht verdient !

Ich gebe aber meinen Vorrednern Recht - wir Deutschen sind eine Neid-Gesellschaft - keine Anerkennungsgesellschaft - aber auch daran kann man arbeiten !

Und jetzt machst Du einfach mal das, was Dir Dein Herz sagt, denn das weiß sehr oft, was richtig ist !

Viel Spaß bei DEINEM neuen Weg !
:wink:

Irgendjemand hat mal gesagt: Bei geschäftlichen Treffen sollte man sich definitiv NICHT über Religion und Politik unterhalten. Das kann böse ins Auge gehen, weil sich der andere zu leicht angegriffen fühlt, persönlich betroffen fühlt oder was auch immer.

Noch habe ich ja keinen Tesla - aber ich habe es schon an einigen Stellen erzählt. Auch in Geschäftskreisen. Resonanz: Entweder neugierig oder eindeutig positiv. Mit meinem Audi A7 musste ich mir dagegen schon mal den Spruch von „Wir zahlen Euch wohl zuviel“ anhören…

Ciao,
Gerhard

Es ist kein Protzauto, bei einem anderen Auto wäre es mir peinlich gewesen zu sagen dass er 700 PS hat.

Das ist weiterführend gedacht, wenn gefragt wird - meine Einstellung ist zum Glück nicht politisch und gar nicht religiös. Mir würde es zum Beispiel nicht einfallen, das Fahrzeug eines Geschäftspartners zu kommentieren - wie komme ich denn dazu ? Das ist seine / ihre Sache. Sollte das also in der von Dir geschilderten Form mir passieren, dann würde ich das zunächst als befremdlich empfinden.

Ich bin eigentlich nie auf meine Dienstwagen angesprochen wurden. Aktuell muß ich erstmal einen Umgang damit finden - die meisten fragen einen aber ein Loch in den Bauch.

In meinen Fällen lenken die Menschen aktiv das Thema dorthin - dann kann man auch aktiv antworten. Die Geschäftswelt ist öde geworden - deswegen bauen die meisten Buden auch nur Plunder. Immer da, wo etwas weltbewegendes geschieht oder man emotional wird, ist auch eher Erfolg zu verorten.

Dein A7-Spruch (glaube ich Dir sofort !!!) ist so typisch für DE - in den Staaten würde man daran eher festmachen, daß Du erfolgreich bist und man würde Dich eher als solvent verorten - nicht als überbezahlt - es ist Neid. Genau deshalb haben wir ja tlw. diese Schrägen unausgesprochenen Grundsätze im Geschäftsleben.

Wer mir mit der A7-Nummer (wie von Dir geschildert) kommt, dem kann man auch mal kurz erklären, daß die Kids in Nigeria knietief im Öl spielen dürfen. Wer darüber hinwegschauen will, sollte mal öfter an sich selbst herunterschauen - so war’s gemeint.

Dazwischen gibt es natürlich eine Menge nette Grautöne und Schattierungen :wink: - die kann man ja alle benutzen.

Ich schließe mich deinen Worten an.
Es gibt keinen Grund, sich für viel Arbeit, viel Leistung und den resultierenden Erfolg … zu rechtfertigen. Die, die - aus welchen Gründen auch immer - nicht so erfolgreich sind, rechtfertigen sich auch nicht

Sorry for political incorrectness

Nein ist es nicht. Die altbekannten Vergleichsregeln gelten nicht mehr. Ich habe überwiegend Handwerksbetriebe und deren Hauptkunden als Auftraggeber. Deine Bedenken hatte ich auch mal, es kam aber viel positiver an, als wir uns vorstellen konnten. Sei mutig und Dein Leben wird sich auf ungeahnte Weise verändern. Ein Model S ist das beste Marketinginstrument ever.

Elektrisch fahren macht so viel Spaß…