Einige Fragen an die Experten

Ich bin neu hier im Forum, wohne in Graz und bin nach einer Probefahrt vom dem Model S schwer begeistert und würde mir eigentlich gerne einen kaufen. Daher bin ich mit einigen Fragen zur neuen Tesla-Niederlassung in Graz gefahren. Da wurde meine entscheidende Frage: ab welchem Kapizitäts- bzw. Reichweitenverlust wird die 8-jährige Garantie greifend und der Akku ausgetauscht mit " wenn das Auto nicht mehr fährt" beantwortet. Auch auf mehrmaliges Nachfragen, ob da nicht irgendwelche Prozente entscheidend wären, blieb man(Frau) bei dieser Aussage. Wie ist eure Meinung dazu bzw. wie ist der Kenntnisstand bez. dieses Problems ? Und: wo kann man nachlesen, welches Feature schon in der aktuellen SW implementiert ist (z.B. Einparkautomatik oder ähnliches) ?

Danke im Voraus

mfg

Karl

Hallo Karl, herzlich willkommen! :slight_smile:

Die Frage zu Akku-Garantie wird bereits in einem eigenen Thread diskutiert. Ich denke, wir sollten die Diskussion auch dort weiter führen:
:arrow_right: Tesla und Akku Garantie und Umgang damit

Hallo Karl,

die Batterien schlagen sich bisher gut. Erfahrungen wurden in diesem Thread geschildert:
Höchste Laufleistung ? / Kapazitätsverlust ?

Forums-User Yellow pflegt eine Feature-Beschreibung der Firmware-Versionen hier:
Version 6.2 Features
Bei Änderungen wird der erste Beitrag aktualisiert unter „changelog“

Die komplette Firmware Historie gibt es hier: [url]Tesla Motors Club

Danke für eure raschen und ausführlichen Antworten. Ich habe mir das alles durchgelesen und bin der Meinung (ohne durch die rosarote oder dunkelgraue Brille zu blicken), dass diese Garantiebestimmung nicht ok ist. Denn wenn bei einem Auto das 130 K€ kostet, die Reichweite (aus welchen Gründen auch immer), nach z.B. 2 Jahren nur mehr 50% beträgt und ich keinen Rechtsanspruch auf einen Ersatzakku habe, stimmt mich das bedenklich. Und ja ich habe verstanden, dass Tesla da nicht kleinlich sein wird. Will damit aber nicht sagen dass das Projekt für mich gestorben ist. mfg Karl

Wenn der Akku nach 2 Jahren auf 50% ist, dann gibt es 3 mögliche Ursachen

  1. 2 Millionen Kilometer
  2. malträtiert bis zum geht-nicht-mehr
  3. normale Kilometerleistung und Handhabung -> Produktionsfehler oder Defekt

Die Garantie deckt 3) ab, aber nicht 1) und 2). Es wollen ja nicht alle Teslafahrer dafür zahlen, wenn einer seinen Akku runter schrubbt. So gesehen ist es mir sehr recht, dass Tesla die Garantie so formuliert.

Bitte vergleiche mal mit den Garantiebedingungen z.B. bei Renault Zoe. Die wird in Deutschland nur mit gemieteter Batterie verkauft, die Tarife sind nach Kilometerleistung gestaffelt. Für Vielfahrer ziemlich unattraktiv.

Eine Grafik mit Daten zur Degradation des Akku findest Du hier:
steinbuch.wordpress.com/2015/01 … tion-data/
Fazit: der Kapazitätsverlust der 85kWh- und 60 kWh-Akkus ist geringer, als von den meisten befürchtet. Daten zum 70 kWh-Akku liegen natürlich noch nicht vor, aber m.E. gibt es keine Gründe, die dafür sprechen, dass dieser einen höheren relativen Kapazitätsverlust hat.

manchmal kommt es mir hier so vor (SRAM & VMAX lassen grüßen) das der ein oder andere neue User es doch nicht wirklich ernst meint ? und man nur die Marke TESLA schlecht machen möchte anders kann ich mir solche Fragen und dann eine solche Antwort vom Thread-Steller nicht erklären?
-> oder ist die Verbrenner Lobby doch schon so „modern“ sich im TESLA Forum die letzten Kunden noch halten zu wollen!? :laughing: :laughing: :laughing:

@P85: Ich hab mir schon gedacht, „das“ dieses Forum anders ist als die anderen und man auf neutrale und höflich gestellte Fragen bzw. Einwände keine ätzenden oder verschwörungstheoretische Antworten bekommt. Jetzt bin ich beruhigt und P85: danke für dein konstruktives Posting !

mfg

Karl

@Volker: glaubst du, dass es möglich ist, den Akku in relativ kurzer Zeit durch miese Behandlung so zu beleidigen ? Sollte das nicht durch die Software abgefangen werden ? Und gibts schon wirklich praktische Beispiele dafür oder meinst du es wäre theoretisch möglich ?

@Peter_67: ich hätte gar nicht die Angst, dass die Kapazität eines Akkus, der keinen Fehler hat, so stark zurückgehen würde. Ich meine nur wenn eben durch einen Defekt nur mehr die halbe Kapazität erreicht wird, kann ich nur hoffen dass der Akku getauscht wird und ich hab keinen Anspruch drauf. Das stösst mir etwas auf. Gibts eigentlich schon Erfahrungen, wie stark das Alter die Kapazität vermindert ? Oder ist das Alter ziemlich egal und kommt es nur auf die Zyklen (km) an ?

mfg

Karl

Was der Akku gar nicht mag, sind hohe Ladezustände (> 90% SoC) in Kombination mit hohen Temperaturen. Wenn man ein Model S permanent am Supercharger auf 100% lädt, sofort losbrettert mit > 200km/h, am Tag somit auf 1000km kommt und die Klimaanlage schlecht wartet, verliert der Akku schnell an Kapa.

Praktische Frage: wer macht das zum Spaß? Richtig, niemand.

Und wer macht das, weil er MUSS? Der Handlungs-Rasende*, aber der holt die Kosten für einen neuen Akku locker durch den gesparten Sprit in 2 Jahren raus.

*) Spezies ist weltweit vom Aussterben bedroht, letztes Refugium Deutschland wird durch wachsende Tempolimits auch immer kleiner.

Ich würde mal diesbezüglich mal eine schriftliche Antwort von Tesla verlangen. Mal sehen was sie sagen wenn du ihnen mitteilst, dass du eine klare Kaufabsicht hast aber nur wenn man sich zu dieser Frage schriftlich festlegt- ich bin gespannt!
Darauf müssen sie schon bald mal einen Antwort haben - denn da bist Du SICHER nicht der einzige.
Ich persönlich würde bei einer Kapa-Reduktion von 50% stark von einem Defekt ausgehen und Reparatur-Ersatz verlangen. :mrgreen:

Ist eigentlich bekannt, wieviel ein 85 kW-Ersatzakku kostet? Hat überhaupt schon einmal jemand einen kaufen müssen?

Die Diskussion zur Akku-Garantie wird ja tatsächlich schon ausreichen in anderen Threads geführt.

Daher nur zwei kurze Anmerkungen:

  • Bei 50% Kapazität ist der Akku defekt oder kurz davor, den Zustand gibt es für Akkus mit Hochstromanforderung nicht
  • Beim Verbrenner gibt es 2 Jahre Farantie mit Kolometerbegrenzung, danach nur die Hofffnung auf Kulanz. Da bietet Tesla VIEL mehr.

Korrekt. Allerdings bieten fast alle anderen BEV und PHEV-Anbieter mehr Garantie auf ihre Akkus, denn da ist eben meist eine Restkapazitäts-Garantie mit drin. Hier bietet Tesla mitunter weniger.

Die Frage ist allerdings, wie ein „Defekt“ entstehen könnte. Immerhin handelt es sich ja nicht um einen Akku, sondern ein paar Tausend… Da muss schon viel schiefgehen für einen dramatischen Kapazitätsverlust. Und das wäre dann ggf. leichter als Fehler ab Werk zu erkennen/beweisen, sollte es irgendeinmal passieren. Aber ich bin da Laie…

:laughing: :laughing: :laughing:

Nur als Hinweis: Man kann das Posting vor dem Abschicken auch noch mal durchlesen, um Tippfehler zu berichtigen.

Ja, alle die ihr Model S schon länger als 8 Jahre fahren und denen danach der Akku kaputt gegangen ist… :wink:

Was ein Ersatzakku heute kostet, ist vollkommen irrelevant. Interessant ist, was er in 8 Jahren kostet, aber das weiß seriös heute niemand. Wenn man eine Prognose aufgrund der Entwicklung der letzten Jahre wagen möchte, dann darf man wohl von ca. 8 % sinkenden Kosten pro Jahr bei gleichzeitig ca. 8 % steigender Kapazität pro Jahr (gerechnet nach Gewicht oder Volumen, ist eh nur grob) ausgehen. Das sind zumindest die Zahlen, die Elon im Investors Call gerne nennt. Demnach würde ein Akku gleicher Größe und Gewicht in 10 Jahren halb so viel kosten, aber doppelt so viel Kapazität haben, wie ein vergleichbarer Akku heute. Es kann natürlich in Wirklichkeit auch schneller oder langsamer gehen, je nach dem, was die Forschung in nächster Zeit so entdeckt.

Wollen wir das Akkuthema jetzt wirklich in diesem separaten Thread erneut diskutieren? OK…

Das ist immer eine Frage der Betrachtungsweise!

a) Hersteller A eines Elektro-Stadtwagens gibt eine Garantie von 80% Restkapazität nach 8 Jahren oder(!) 100.000km auf den Akku. Auf den Antrieb gibt es gar keine Garantie.

b) Hersteller B eines Elektro-Langstreckenwagens gibt eine Garantie auf den Defekt des Akkus für 8 Jahre und(!) unbegrenzte Kilometer. Auf den Antrieb gibt es die gleiche Garantie.

a) der Käufer des Elektrofahrzeugs von Hersteller A ist aus der Garantie raus sobald er die 100.000km überschritten hat. Ein Schaden am Antrieb ist auch nach 1 Jahr und z.B. 5000 km nicht abgedeckt.
(Viele Model S Fahrer hier im Forum wären schon aus der Garantie raus!)

b) der Käufer des Elektrofahrzeugs von Hersteller B hat auch noch mit 300.000 km die Garantie auf einen defekten Akku. Ein Schaden am Antrieb ist ebenso abgedeckt.

Da es auf der ganzen Welt noch keinen einzigen Fall gab, bei dem ein Model S Besitzer Geld für einen Akku-Tausch aufgrund zu geringer Restkapazität bezahlt hat, halte ich die Aussage „Hier bietet Tesla mitunter weniger“ für unangebracht!
Sobald es einen Fall gibt, bei dem ein Model S Akku mit unter 100.000 km eine Restkapazität von unter 80% hat, kann man diese Aussage vielleicht in Betracht ziehen - vorher ist das nur reine Spekulation!

Um zu bewerten welche Garantie den Model S Besitzern besser gefallen würde, kannst Du ja mal eine Umfrage machen:

a) 80% Restkapazität nach 8 Jahren oder(!) 100.000km auf den Akku

oder

b) Garantie auf den Defekt des Akkus oder Antriebs für 8 Jahre und(!) unbegrenzte Kilometer.

Edit: ich habe mal eine solche Umfrage in der „Owners Area“ erstellt und poste hier gerne das Ergebnis.

Ich kann verstehen das es nicht gefällt das Tesla nicht spezifiziert was genau ein Grund wäre den Akku auszutauschen. Ich denke wenn eine Zelle/das Modul dazu defekt ist und daher die Reichweite sinkt stellt sich die Frage nicht, nur kann nur Tesla das feststellen und der Besitzer des MS es nicht ohne weiteres nachweisen. Normale Alterung sollte kein Problem sein, auch nicht normale Nutzung. Ob das Teslarati Auto unbedingt auf der Rennstrecke rumfahren und alle 2 Jahre einen neuen Akku bekommen muss bezweifle ich, das mag ich nicht mitbezahlen. Ebensowenig die der P85D Fahrer die ständig im „insane“ mode Vollstrom fahren und auf der Autobahn 250 wo immer es geht. Aber das würde sich Tesla einhandeln mit einer genauen Angabe. Also ist es Vertrauenssache. Ich würde mir mehr Sorgen machen ob Tesla noch da ist um die Garantie zu bedienen, solange sie da sind bin ich überzeugt wird die Garantie auf die Batterie im Sinne der Kunden ordentlich gehandhabt. Dass Problem scheint nicht real zu existieren, unter normalen Umständen ist der Reichweitenverlust wenn überhaupt wohl am Anfang etwas spürbar, dann aber zu vernachlässigen, wie auch bei solchen Zellen zu erwarten. Leider gibt es immer die Ausreißer unter den Nutzern die eine Regelung nach gesundem Menschenverstand gefährlich machen, sonst könnte Tesla sicher 80% nach 8 Jahren garantieren.

Es kann auch ein reines Problem der Controller sein, mit der aktuellen Regelung stellt man einen sinnvollen Betrag zurück, mehr Akkus ersetzt man eben nicht. Wenn 80% garantiert werden, aber noch keine 8 Jahreserfahrung vorliegt könnte Tesla gezwungen sein für alle MS 1-2 Akkus finanziell zurückzustellen und das würde Tesla nicht leisten können fürchte ich. Wer weiß schon was sich US-GAAP dazu einfallen lässt.

Hallo Karl, es ist schon mal gut, dass Du Vertrauen in die Akkulebensdauer hast. Das ist eine wichtige Voraussetzung und Erkenntnis, die sich erst mal in den nächsten Jahren in den Köpfen der Autokäufer etablieren muss!
Da dieses Vertrauen noch lange nicht bei allen Autokäufern vorhanden ist, haben BMW, VW, etc. sich diese Restkapazitäts-Garantien auf ihre Elektrofahrzeuge ausgedacht.
Tesla ist da deutlich mutiger und sagt: „Wenn Du Deinen Akku vernünftig behandelst, dann sind nur 80% Restkapazität nach 8 Jahren oder 100.000 km lächerlich wenig! Was viel wahrscheinlicher ist, ist dass durch einen Produktions- oder Materialfehler Dein Akku zusammenbricht (z.B. interner Kurzschluss in nur einer einzigen Zelle!). Davor wollen wir Dich schützen und garantieren Dir, dass dieser Defekt in den ersten 8 Jahren behoben wird - egal wie viele Kilometer Du gefahren bist!“

Klingt das nicht schon viel besser? :smiley:

Und nur mal zum Vergleich, was ich mit „dieses Vertrauen ist noch lange nicht bei allen Autokäufern vorhanden“ meine:
Es gibt einen großen deutschen Automobilhersteller, der überhaupt keine Garantie auf seine Fahrzeuge gibt und dessen Modelle trotzdem in Massen gekauft werden. Sollte dort nach nur 1 Jahr oder 10.000 km der Motor oder das Getriebe einen Totalausfall haben, dann ist der Kunde auf die Kulanz dieses Herstellers angewiesen.
Dieser Hersteller nennt sich „BMW“ und hat das oben angesprochene „Vertrauen der Kunden“.

Ich hoffe ich konnte Dir eine neue Sichtweise auf das Thema „Akkugarantie“ zeigen…