Reihengarage 50m von Haus weg: Internetzugang etc.?

Liebe Foristi,

der Liefertermin nähert sich, nächste Woche legen die Stadtwerke einen Stromanschluss in unsere Reihenfertiggarage, die etwa 50m von Haus entfernt steht. (Die Garage am Haus ist schon belegt - Cabrio der Finanzministerin geht vor…)

Ich benötige nun noch ein paar technische Ratschläge, die hier erfahrungsgemäß sehr kompetent und themenbezogen gegeben werden. Dazu erstmal die Fakten und dann daraus erwachsende Fragen:

  1. Der Tesla hat nur einen Lader (vorerst), also möchte ich mit 11kW AC laden. Folglich werde ich (erstmal) mit dem roten CEE-Stecker 3phasig 16A und dem UMC laden. Später ggf. Aufrüstung auf Doppellader und Mennekes Amtron. → Was muss mein Elektriker ab dem Hausanschlusskasten IN DER GARAGE verbauen?:
  • Verteilerkasten mit Zählerplatz,
  • mehrere Schuko (da komme ich gleich dazu),
  • CEE-Buchse mit welcher Absicherung (Leitungsschutzschalter, FI Typ B). Hab ich was vergessen? Gibt es weitergehende Spezifikationen, z.B. beim FI Typ B (Ansprechzeiten etc.)? Was ist bei der Verschaltung im Verteilerkasten besonders zu beachten? Gibt es ggf. bereits veröffentlichte Richtlinien für das E-Handwerk?
  • Was ist bei der Elektroinstallation ggf. bereits mit Blick auf die Amtron zu berücksichtigen?
  1. In der Betonfertiggarage gibt es naturgemäß erstmal kein Internet - WLAN vom Haus reicht nicht bis dahin. Der Tesla ist ja aber schon über sein eigenes UMTS-Modul online. Warum wird hier oft dennoch eine WLAN-Anbindung in der Garage empfohlen? Wenn es sinnvoll ist, würde ich die Online-Verbindung über einen mobilen LTE-Router mit einem billigen Datenvertrag herstellen. Es gibt ja Modelle mit Antennen-Ausgängen, da kann ich Antennen aufs Garagedach legen, wenn es notwendig sein sollte. Gibt es Tipps für einen billigen Datenvertrag?

  2. Es gibt einen weiteren Grund für die Online-Anbindung. Ich möchte den Stromverbrauch des Fahrzeuges über dieses Gerät tracken, das ich bereits im Haus einsetze: neur.io. Es registriert Stromstärke und Spannung auf allen drei Phasen separat und in Echtzeit, benötigt aber für die Auswertung und Visualisierung Cloudzugang.

Nun ist es doch noch ganz schön viel geworden. Ich freue mich umso mehr, wenn sich jemand die Mühe macht, zu einzelnen Punkten etwas zu sagen.

Ich würde für Deine CEE-Buchse in Deiner Garage erstmal einen preisgünstigen FI Typ A 30mA nehmen. Für 50m reichen 5x2,5mm² (wahrscheinlich nimmst Du mehr), aber damit wäre bereits eine Absicherung mit LSS C16 im Haus zulässig, vor der Dose kann es nochmal ein B16 sein.

Weitere Hinweise, insbesondere für höhere Stromstärken:
[url]http://www09.abb.com/global/scot/scot209.nsf/veritydisplay/e26fece48906e55bc12576190048d748/$file/2cdc401001d0108.pdf[/url]

Moin,Moin,

fuer den Internet Zugang wuerde ich eine Ethernet-ueber-Strom (aka Powerline) nehmen. Devolo, DLINK oder Netgear. Da gibt es glaube ich auch was mit WLAN .
Falls Ihr aber ohnehin graben muesst , dann wuerde ich ein KAT6 Kabel im Leerrohr mit reinschmeissen.

Gruss
Feif

Hallo,

ein paar Punkte zur Amtron:

  • Die Amtron gibt es in den höheren Versionen mit integriertem FI, falls Du also eine installieren lassen möchtest, bräuchte in den Hausanschluss kein FI mehr, sondern nur noch Sicherungen.
  • Falls Du sicherheitshalber eine 22kW-Version anschaffen willst, aber erstmal auf 11kW begrenzen möchtest, weil die Versorgungsleitung nur auf 16A ausgelegt ist, kannst Du diese per DIP-Schalter auch auf 16A begrenzen.
  • Bei den 11kW-Versionen wird kein Typ2-Kabel mitgeliefert, sondern nur eine Buchse, die 22kW-Versionen haben ein fest angeschlagenes Typ2-Kabel mit 5 m Länge. Finde ich persönlich sinnvoller, da man nicht mehr jedesmal das Kabel aus dem Kofferraum suchen muss.
  • Intern kann in der Amtron das Versorgungskabel mit max. 10mm² angeschlossen werden, aber das würde ich Dir bei 50m auch empfehlen.
  • Ich habe seit ein paar Tagen die Amtron 22kW Pro im Einsatz und kann sie nur weiterempfehlen. Der integrierte geeichte Zähler zeigt übrigens zusätzlich zum Zählerstand in kWh im Display wechselnd pro Phase folgende Informationen an: Volt, Ampère, kW. Man könnte also anhand dessen sofort identifizieren, dass das Auto z.B. wegen eines Defekts am Gleichrichter an einer Phase nicht lädt.

Viele Grüße
Benjamin

Hi CLG,

ich habe auch eine Mennekes Amtron. Mein Schwiegervater ist passionierter Elektriker. Mit ihm ging die Installation konzeptionell eigentlich recht „einfach“. Die meiste Zeit haben wir mit Graben schaufeln, Wände durchbohren und Durchziehen des Kabels verbracht.

Wenn Du später eine Wallbox installieren willst, dann stelle sicher, daß der Kabelquerschnitt mindestens 5 x 6 mm2 ist. Mit 5 x 10 mm2 hat man noch weniger Verluste, aber das kriegt man kaum mehr um die Ecken.

Du brauchst einen Sicherungsautomaten im Verteilerkasten, z.B. ABB S203-C32 32A. Von der Hauptleitung die drei Phasen in die Sicherung, von dort mit dem Kabel weiter zur Wallbox. Die Mennekes haben den FI Schalter eingebaut. Falls Du die CEE Dose vom Kabel abzweigst, brauchst Du die Steckdose, einen Kabelabzweigkasten, einen Sicherungsautomat 16A (ABB S203-B16), den FI Schutzschalter (ABB F204-25/0,03) und einen Kleinverteiler.

Wichtig ist natürlich, die Verbindung vom Sicherungsautomaten an die Hauptleitung als letztes zu machen :wink: aber das ist ja klar.

Insgesamt haben wir 28m Kabel gelegt (davon 12 im Erdboden), 4 Wände (davon 1 Stahlbetonwand) durchbohrt. Nach insgesamt vergangenen 14h (ca. 25 „Mannstunden“) hing die Wallbox und die CEE Dose. Den Graben hatte ich aber schon am Tag vorher ausgehoben.

Stunde Elektriker kostet heutzutage wohl mind. 40 Euro, also insgesamt 1 k€. Das Material ist bei Amazon auch etwas günstiger als beim Elektriker.

Eine Person, die mit Elektroinstallationen Erfahrung hat, sollte aber dabei sein.

Vermutlich wirst Du aber doch einen Handwerker brauchen wegen des Kabels in Deine Reihengarage. Außer dort wäre schon ein Kabel in der obigen Mindestquerschnittgröße verlegt.

Viel Spaß,

Tommy

Genau NYY 5 x 6 mm² -I Kabel brauchst Du idealerweise, damit 2,6% Spannungsfall ab Haus. Bei 2,5 mm² sind auch für 16A zu wenig bzgl Spannungsfall und Kurzschlußstrom.

Es gäbe auch die Möglichkeit eine Datenleitung mitzulegen und einen Access Point in der Garage aufzuhängen, vielleicht lässt sichs auch per WLAN ab Haus lösen.

Frohes Buddeln.

Sonnige Grüße
Ralf

Ansonsten wäre noch eine Idee aus einer Kombination aus PowerLAN (über Stromleitung) und Access Point, wenn Du eh noch Schuko-Steckdosen anbringen lässt, kein Problem.

Danke für die fundierten Tipps für die Verkabelung IN der Garage.

Und sorry, ich habe mich in einem Punkt unklar ausgedrückt: Zwischen Haus und Garage liegt öffentlicher Grund (Spielstraße). D.h. Es gibt kein Kabel vom Haus in die Garage. Der Netzbetreiber legt mir einen eigenen 63A-Strom-Hausanschluss in die Garage. Leitungslängen und Querschnitte sind also völlig unkritisch, da der HAK direkt am Garagentor an der Wand links unten sitzen wird.

Bleibt die Frage, wie ich günstig einen schnellen Internetzugang in der Garage realisiere?

Es gibt APs mit zwei getrennten Funk Modulen und externer Antennenbuchse, diese dann als Repeater laufen lassen und Antenne auf’s Dach die Richtungsgebunden ist :mrgreen:

Kein freier Blick, daher ist Richtfunk keine Option. An die Pringles-Antennen hatte ich auch schon gedacht. :wink:

Dann kannst Du ja gleich noch einen Internet-/Telefon-/Kabelanschluss legen lassen!
Wo ist das Problem? Vielleicht möchtest Du ja in Deiner Garage mal Fernsehen! :laughing:

Ok, dann mal ganz ernsthaft: Ich würde an Deiner Stelle in der Richtung genau gar nichts unternehmen, insofern Du eine 3G oder gute Edge-Verbindung in der Garage hast.

Die Internetverbindung über WLAN im Model S wird m.E. völlig überbewertet, da die Softwareupdates über Nacht auch über eine Edge-Verbindung reingeflogen kommen, was ich selbst bestätigen kann.
Gut, das surfen im Web und die Bedienung von Google Maps über WLAN ist schneller als über Edge, aber es ist ja ein FAHRzeug und kein STEHzeug oder SURFzeug. :slight_smile:
Auch die App-Anbindung funktioniert bereits über Edge problemlos. Es gibt keine handfesten Vorteile einer WLAN-Verbindung gegenüber der mobilen Verbindung, außer dass sie Tesla unter Umständen Kosten einspart, weil weniger mobiler Datentraffic anfällt.

… und falls mal bekannt ist dass ein Firmwareupdate ansteht, kannst Du ja mal ausnahmsweise den Parkplatz mit der Göttergattin tauschen um auf ihrem Parkplatz eine noch bessere WLAN-Verbindung zum heimischen Router zu haben.

Das wollte ich hören… Danke!

Wenn du in der Garage Edge/3G hast, benötigst du nicht zwingend WLAN. Das einzige, was beim MS nur über WLAN verfügbar ist, sind Kartenupdates fürs Offline-Navi. Aber die kommen so selten, da kannst du die auch im SeC installieren lassen, falls du da mal aufkreuzen solltest.

Es sei denn, du möchtest deine AMTRON ständig von Zuhause aus (übers Netzwerk) auslesen, diese hat nämlich ab der Variante Xtra einige schicke Funktionen inklusive App auf Lager. Wenn in der Garage kein Netzwerkanschluss oder WLAN besteht, kann die AMTRON aber auch ein eigenes lokales WLAN aufspannen, sodass du diese trotzdem zumindest übers Smartphone steuern und (dann nur in der Garage) einige Statistiken abrufen kannst. Das tracken von Zuhause aus ginge in dem Fall nicht.

Für 50m nur 2,5qmm würde ich nicht machen. Wenn man gelegendlich mal 16A für 15min zieht mag das noch gehen, nicht aber über 8h Dauerstrom. Dazu kommt noch die zusätzliche Belastung der zusätzlichen Schukosteckdosen. Die Leitung muss auf die maximal mögliche Anschlußleitstung ausgelegt sein. Da würde ich bei mind. 32A Anschlußleistung mind. 10qmm, besser noch 16qmm vorschlagen. Wer weiß, vielleicht möchte man doch noch mal auf 22kW Ladeleistung aufrüsten.

Hi, danke. Hierauf hatte ich schon geantwortet: Es geht NICHT darum, die 50m vom Haus per Strom- und/oder Datenkabel zu überbrücken. Die Fertiggarage bekommt einen eigenen Stromanschluss 63A, eigener Hausanschlusskasten, eigener Verteilerschrank. Ich muss verrückt sein… :wink:

So schlimm wäre der Leitungsverlust bei 16A Drehstrom aber auch nicht, nämlich knapp 3% (das Kupfer wächst übrigens nicht auf Bäumen). Verglichen mit den im BC sonst nicht berücksichtigten Ladeverlusten (höhö), ist das fast eine Größenordnung weniger…

Wieviel in etwa kostet denn so ein kompleter 63A-Hausneuanschluss für eine separate Garage?

Ca. 1.400,-- Euro inkl. MWSt. bei maximal 10m vom der Hausdurchführung (als hier in die Garage) bis zur Straßenmitte. Jeder weitere Meter 54,- netto.

Woher kommt denn diese Information? Ist für mich zumindest neu.

Generell gilt für mich: WLAN wird überbewertet!