PS sind jetzt Nebensache

Was mir gerade im Urlaub auffällt, jeder AMG Bolide, jeder Porsche, jeder Ferrari, jede Designkurve an einem M-irgendwas wird durch den P85D ad absurdum geführt. Tesla könnte auch 1500 PS ist ja noch platz im Kofferraum. Unbeabsichtigt Energiewende durch PS Monster? PS sind plötzlich furchtbar normal.

Das stimmt nicht!

Ist meine persönliche Meinung. Gerade heute geworden als ich vor einem SL 65 AMG am Parkplatz stand während meine Tochter schlief.

die sei Dir gegönnt, trotzdem stimmt es nicht. Gegen Sportlimousinen und echten Sportwagen schwächelt der Tesla, das macht aber nichts. Der Tesla ist cooler.

Das will er ja auch nicht. Mir geht es um die PS Inflation. 330 PS als Einsteigermodell wo gibt’s das bei Reiselimos?

@roads
Du hast völlig recht! PS sind nicht nur von gestern, sondern von vorgestern. Seit dem Tesla hat man einfach genug. Die Beschleunigung reicht auch immer.
Wenn dann noch ein paar, ewig gestrige um Zehntelsekunden streiten ist das einfach nur kindisch.

EM hatte bei der Vorstellung des Model S irgendetwas gefaselt von Revolution und eine andere Art des Fahrens. So weit richtig. Dies bezieht sich auf das Model S und EV im Allgemeinen.

Was aber noch nicht ganz klar war, wie die Abwertung der ehemaligen PS-Hörigkeit eintreten wird.
Viele Zylinder, großer Hubraum, Sound, immer mehr PS etc.
Alles Banane.

Verbrenner Mystik ist keine Maßstab mehr für Fortschritt und technologische Entwicklung
Was bleibt? Emotionen? Vielleicht Mitleid.

Naja, relativiert selbst hier im Forum wenn Du die begeisterten „ich hab jetzt 700PS und ziehe jeden ab“ Posts von (einigen) P85D Fahrern liest. Es scheint also noch immer damit etwas verbunden zu werden, auch beim MS. Selbst das der Akku mit dem der „nur“ 420PS Varianten im Wesentlichen identisch ist und gar keine 700PS über irgendeinen relevanten Zeitraum abgeben kann wird in Verneigung vor dieser Zahl ignoriert. Aber im Grundsatz gebe ich Dir recht, die jüngeren Generationen sehen das Auto und seine Leistungswerte ohnehin (EVs oder nicht) nicht mehr als Statussymbol. Es reicht eines zu teilen, das muss von A nach B bringen, etc. In der Stadt mehr als auf dem Land. Das passt zum EV Konzept.

Das Hauptproblem sind nicht die Autos, es ist die Infrastruktur. Ich kennen keine Statistik, aber einen Ladeplatz in der Garage (selbst unterstellt SchuKo reicht) oder einen eigenen Parkplatz im Freien mit so einem Anschluss haben wohl die wenigsten die zur Miete oder mit Eigentum in einer Wohnung wohnen. Wollten die ein MS muss man sich eingestehen wären ganz viele Features nicht zu nutzen. Aus dem MS würde ein Auto mit ebenfalls nur 100km Reichweite die sich nachladen lassen über Nacht.

Also hilft es den EVs wenn nüchterner mit Autos umgegangen wird, nur kleine Autos mit geringeren Reichweiten können sich in der aktuellen Infrastruktur durchsetzen, und selbst das erfordert noch einige Anpassungen an der Infrastruktur. Fahrzeuge wie das MS mit 400+ km Reichweite und vielen hundert PS werden eine kleine Nische bleiben müssen. Sie werden immer teurer sein und erfordern damit sie Spaß machen einen Stellplatz mit min. 11kW und eine zuverlässige SuC Infrastruktur. Hier lebt das MS derzeit von den geringen Stückzahlen auf der Straße, das Konzept trägt nicht für größere Zahlen Langreichweitenfahrzeuge, dazu sind erhebliche Infrastrukturinvestitionen nötig. Aber die braucht in Zukunft wohl keiner mehr wenn Langstrecken eher mit der Bahn und die Zubringerstrecken mit kurzreichweiten EVs erledigt werden.

Fazit, es ist gut und wichtig das PS Nebensache werden, das MS hilft da nur ein paar Early Adopter mit genug Einkommen zu bekehren die keinen eGolf in Betracht ziehen würden :mrgreen:

Ich frage mich auch was die vier großen in Deutschland verkaufen wollen wenn es losgeht. Als Laie und Outsider frage ich mich wie viele Arbeitsplätze incl Zulieferer am Verbrenner hängen und was die Lobby gegen Elektro macht.

Die Hauptaktionen der Hersteller laufen in Berlin ab: Lobbyarbeit - und im Moment klappt das noch ganz gut - aber das wird sich immer mehr ändern :smiley:

Ist ja nur menschlich :wink:

Aber das Gefühl „PS sind jetzt Nebensache“ stellt sich auch schon bei einem Model S 60 ein. Einen Verbrenner, der das Fahrgefühl toppen will, muss schon viel bieten. Aber zu welchen Preis bzw. Nachteil?
Alles, was die 85er mehr können, ist dann eine Zugabe.

AMG ist finde ich das beste Beispiel, was bleibt als Argument für AMG viel Geld auszugeben wenn PS bei Tesla so günstig zu haben sind? Der Spoiler?
Ein super Zug PS zu Inflationieren. Tesla hätte auch den P85D für 250000€ verkaufen können. Wegen der Pferde!!

OK, ich habs bisher nicht so gesehen als Wohnungsnutzer ohne Lademöglichkeit bei Wohnung und Arbeitsplatz. Aber jetzt hast du mir die Augen geöffnet. Das Model S ist ohne diesen Stellplatz mit 11kW nur ein Auto mit 100km Reichweite ohne Spaß. Heute standen zwar 440km Reichweite auf dem Display, obwohl nur 90% an Chademo geladen wurde. Also genauso viel, wie früher beim 550i mit 90% im Tank. Aber das war wohl nur eine Fehlberechnung vom Auto.

Na ja die 700 Pferde sind ja nur recht kurz zur Verfügung,ein Diesel ist dem 700Ps Tesla von 150-250 Kmh „noch“ überlegen.
die Dauerleistung des Tesla kann jeder in den Fahrzeugpapieren nachlesen.

Größere Akkukapazität wäre Heute schon machbar,leider noch kostspielig. Übrigens zu Inflation der PS Leistung, der P85D verkauft sie ua. durch die 700 Ps Peak, besonderes gut.

Beispiel:
youtube.com/watch?v=19KAd7-MTrQ

Zum Glück interessiert Dauerleistung nur die deutsche Bevölkerung. 99% der weltweiten Autobesitzer dürfen nirgends schneller als 130kmh fahren. (oder können nicht weil die Strassen nicht gut genug sind)

So, dann bin ich mal gespannt auf eine Antwort, wenn ein Diesel dauerhaft 700 PS von sich gibt, welche Höchstgeschwindigkeit das ergeben soll?

Du musst halt dann doch Ladehalte einplanen und lädst nicht mit Schuko. Das fliegt aber nicht wenn es hunderttausende machen wollen…

Das ist doch nur eine unbelegte Behauptung, auf dem gleichen Niveau wie „Was wäre, wenn das jetzt alle machen würden?“

Du willst nicht ernsthaft 100000 EVs ohne Lademöglichkeit zu Hause auf die aktuelle Infrastruktur loslassen? Jetzt sei ehrlich, da muss niemand beweisen das es nicht fliegt :wink:

Dies ist ein Gedankenexperiment mit wenig praktischer Relevanz. Selbst wenn durch eine Änderung der bundesdeutschen Förderung für E-Fahrzeuge die gesamte Tesla-Produktion nach Deutschland geliefert würde, dauerte es 3 Monate Lieferfrist und ein ganzes Quartal für die Auslieferungen. Da würde Tesla die 5 Bautrupps von Leonhard Weiss reaktivieren, vielleicht noch ein paar mehr, und rasch alle Raststätten und Bundesstrassen mit weiteren 60 Superchargern überziehen. Dauert auch nicht länger als 6 Monate.

Es käme dann bei gut besuchten Superchargern an wenigen Stunden in der Woche zu kurzen Wartezeiten. Also wie in Kalifornien oder Norwegen.