P85 vs. Maserati Ghibli S Q4

Hallo,

Ein Arbeitskollege hat einen Ghibli S Q4 (V6 Biturbo, 410 PS, 4.8 Sek von 0-100 km/h, Allrad), und wir haben mal Autos getauscht. Ich war ziemlich gespannt, denn wir reden hier ja immerhin von einem ziemlich leistungsstarken Maserati, über 400 PS, und darüberhinaus noch Allrad. Allerdings hatte durch die Erfahrung mit dem instantanen Drehmoment des P85 und wegen des Fehlens eines Getriebes in meinem Auto schon vorher das Gefühl, dass der Maserati im Fahrverglich eher den Kürzeren ziehen könnte - doch es kam ganz anders.

Warum? Weil der Der Maserati einfach nur schlecht war, in fast allen Belangen. Wirklich schlecht. Sportmodus an, das Geheule folgte sogleich, und dann einen Kickdown gemacht (mit warmem Motor natürlich). Nichts. Eine Sekunde. Nichts. 1.5 Sekunden. Dann kam ein bisschen Leistung, denn die Turbos waren offensichtlich erst dann auf Touren. Die Leistung die dann kam fühlte sich so träge und weichgespült an, wie wenn in Wirklichkeit vor mir ein Tesla beschleunigt hätte, und der Maserti mit einem ziemlich elastischen Gummiband am Tesla befestigt gewesen wäre. Der Besitzer tat mir in dem Moment leid, so viel Geld für so etwas so massiv Unterlegenes bezahlt (bzw. geleast) zu haben. Mit dem Auto war alles in Ordnung, denn kurz zuvor ist der Besitzer selbst gefahren und hat nichts von zuwenig Leistung öder Ähnlichem berichtet.

Zusammenfassung: Schönes Auto, wirklich, aber das war es dann schon. Unglaublich lahm, langweilig, Schaltruckler, Lärm, kleiner Kofferraum, und dazu noch teurer als ein 85D, welcher den Ghibli genaso versägen würde wie mein P85. Mir war gar nicht bewusst, dass Tesla den anderen Oberklasse-Sportlimousinen so weit voraus ist. Fast schon ein bisschen erschreckend - für die anderen.

Uff: alles richtig gemacht! :smiley:

Was hat denn Dein Arbeitskollege zur Testfahrt gesagt?

„I like it! I really like it! The throttle response is great!“ und so weiter. Ich zeig ihm jetzt mal die Preise der aktuellen Modelle… :slight_smile:

Eigentlich nur, wenn man die Beschleunigung / Elastizität als einziges Kriterium ansieht.

Nein, es gibt noch viele weitere, einige hatte ich schon erwähnt: Lärmemissionen, sonstige Emissionen, Betriebskosten, Stauraum. Das Fahrwerk war ebenfalls ebenbürtig (dem Besitzer des Maserati war seine Federung fast einen tick zu hart meinte er). Mit den neuen Sportsitzen und den Executive-Rücksitzen steht ein Tesla vom Interieur her auch keinem Maserati mehr nach.

Ebenbürtig ist nicht voraus.

Und gerade das, das Interieur besonders hinten, ist nach meinem Empfinden nicht Klassen konform (Ablagen, Bedienung, Klimaanlage, etc.).

Da hat snooper glatt vergessen, das es Leute gibt, die sich ein Auto wegen den Ablagen kaufen :laughing:

Kaufentscheidend sicher nicht, aber nur weil etwas relativ unwichtig ist, bedeutet es nicht, das jemand mit einer schlechten oder garkeinen Lösung, ebenbürtig wäre.

Ich schreibe nur mal, Handgriffe, Kleiderhaken und Verzurösen.

Vielleicht solltest du einen Maserati nicht mit allen Oberklasselimousinen gleichsetzen. Wenn ich bei meinem 550i mit Saugbenziner im Sportmodus aufs Gas trat, gab es sofort ein Leistungsfeuerwerk. Im Normalmodus - in dem man 99,9% der Zeit fährt, war er tatsächlich ziemlich träge. Aber ein halbwegs moderner Motor (der N62 wurde ab 2001 gebaut, Lastenheft wurde also irgendwann Ende der 90er Jahre festgelegt) kann auch spontan ohne 1,5s Wartezeit hohe Leistung bringen, wenn man an anderer Stelle Nachteile in Kauf nimmt (mehr Lärm und Verbrauch durch höhertourigere Fahrweise). So fährt nur kein Mensch außer Proll-Paule mit seinem tiefergelegten Mercedes CL oder 3er BMW.

Die Tatsache, dass du solche „Killerfeatures“ auflistest, bestätigt, dass Tesla insgesamt dem Maserati weit voraus ist.

Gut möglich, aber ich bin bisher keine anderen gefahren.

Glaube ich gern. Ich denke, dass der Biturbe für die Gedenksekunde verantwortlich ist.

Fahr mal einen (vor einem Jahr aktuellen) Porsche Panamera 4S. Gefühlt dauert es da genauso lange! Ich war da bei der Probefahrt letztes Jahr auch schwer enttäuscht.

Okay,
ich sehe es ein,
eine Diskussion mit Dir darüber ist sinnloser, als der Versuch eine Apple Fanatiker auf Schwachstellen im iPhone hinzuweisen…

Ich wollte damit nur ausdrücken, dass man offensichtlich auf Kleinigkeiten ausweichen muss, um im Vergleich zum Ghibli schlechter dazustehen. Handgriffe und dergleichen sind tatsächlich Mankos, aber zumindest meines Erachtens an der Grenze zur Insignifikanz, wenn man die überwältigenden Vorteile des Tesla ins Feld führt.

Aber auch die überwältigenden Vorteile des Tesla (Antrieb) können das Interieur nicht auf Klassenniveau heben,
und ich habe absichtlich Kleinigkeiten, die jeder hier kennt aufgezählt, weil allein hier schon Tesla eben schwächelt (soll heissen, mir fallen noch ganz andere Sachen ein).

Komische Argumentation, Kleinigkeiten anbringen (die ich übrigens nicht teile) weil es noch viel Größeres gibt ??

Also: Butter bei die Fische :unamused:

Zudem eine Ratte mit Masern als Vergleich, das ist keine hohe Hürde. Eher ein RS6 oder so, der lässt außer auf den ersten Metern jedes MS stehen, hat ähnlich Platz und die Verarbeitung aus einer anderen Welt. Kostet auch mehr… was soll das also alles :smiley:

Dann hast du die Executive-Rücksitze also schon live gesehen? Vorne sind Ghibli und Tesla ebenbürtig.

Die da wären?

Das mag für einen P85 oder 85D stimmen, aber wenn du den Preis eines RS6 ins Feld führst, dann darf man auch einen P85D dagegen antreten lassen - und der RS6 ist wieder im Rückspiegel, zumindest bis 100 km/h.