weil ja in den Kommentarspalten zu Testberichten der Tesla immer auch gebasht wird mit dem „Argument“ ein Batterietausch sei ja soooooo teuer:
Wie teuer ist eigentlich nach 300-400 Tkm der Tausch (Kauf/Einbau) des Motors einer Oberklasselimousine von Daimler, Audi, Porsche u.ä.?
Beim Model S ist das ja: alter Batteriepack in ein paar Minuten raus, neuer ebenso schnell rein, noch etwas Softwarearbeit (Batterie am System anmelden). Und was würde das denn z.Zt. inkl. Batterie kosten?
Vom Gefühl her könnte es sein, dass ein (Verbrennungs) Motortausch teurer ist.
Kosten Batteriekauf + Einbau 85kWh inkl. deutscher Umsatzsteuer: 55.702,71 Dollar = rund 43.500 Euro bei aktuellen Wechselkursen ohne Berücksichtigung eines eventuellen Rückkaufwertes der alten Batterie greencarreports.com/news/108 … kwh/page-3
Kosten Austauschmotor inkl. Montage etcpp Audi A4 2.0 TDI 103kW bei Nutzung eines aufbereiteten Gebrauchtmotors: Rund 11.000 Euro.
Kosten Austauschmotor 4,8l V8 270kW bei BMW ohne Montage: 17.487,69 Euro (aufbereiteter Gebrauchtmotor 12.531,43 Euro)
Kosten Austauschmotor 6l V12 400kWPS bei BMW ohne Montage: 21.130,36 Euro
Fazit: Neue Batterie ist teurer als ein neuer Motor
Auch wenn manche in Tesla gern ein mildtätiges Unternehmensziel hineininterpretieren, glaube ich das nicht. Tesla ist ein börsennotiertes, gewinnorientiertes Unternehmen, dem ein neu verkauftes Auto genauso wie allen anderen Herstellern lieber ist als ein repariertes Auto. Daher wird eine neue Batterie meines Erachtens nach immer so teuer sein, dass sich die Mehrheit für ein neues Auto entscheiden wird.
Bestes Beispiel ist Mitsubishi. Obwohl eine neue Austauschbatterie dort inzwischen nur noch halb soviel kostet wie vor drei Jahren, kostet der Austausch dennoch immer noch so viel wie ein junger Gebrauchtwagen.
Hmmm - da müssen wir mal mit einem grundsätzlichen Missverständnis zum Thema „börsennotiertes Unternehmen“ aufräumen:
Im deutschen Aktienrecht ist das einzig erlaubte Unternehmensziel einer Aktiengesellschaft das Gedscheffeln um jeden Preis (inkl. Umweltverschmutzung, Missachtung von Arbeiterrechten u.ä. wenn es dem Gewinn dient).
Daher könnte Elon Musk hierzulande z.B. verklagt werden für die retroaktive Einführung der Garantie auf die Antriebseinheiten - weil sie den Gewinn schmälert. In USA muss er da nur um Verständnis bitten, aber ansonsten ist es das.
Darum tun sich deutsche Aktiengesellschaften auch so schwer mit allem was in Richtung Corporate Citizenship u.ä. geht: nur wenn es eine explizite gesetzliche Auflage gibt dies zu tun darf ein CEO in Deutschland was gutes tun das (kurzfristig) den Gewinn negativ beeinflussen könnte.
Hmmm, das finde ich ziemlich happig. Denn bei Li-Ion Kosten von 200 EUR/kWh in 2013 wären das 17.000 EUR/Batteriepack. Der Rest ist dann noch etwas Metall, Kunststoff und Chips - der große Batzen Know-How den Tesla vergoldet.
Das dürfte in 8 Jahren nicht mehr aufrecht zu erhalten sein - vor allem nicht, wenn sich Retrofit-Anbieter am Markt etablieren: die ganze Steuerungselektronik, Kühlung etc. kann man ja weiter nutzen. Neu braucht man die Zellen und eine Software-Daten-Änderung zur neuen Zellenkapazität.
Retrofit-Anbieter wird es mit Tesla nicht geben! Tesla würde Notfalls dein Auto mittels Simkarte stilllegen. Wahrscheinlich aber vorher schon, der veränderte Akku würde nicht vom System erkannt.
Vielleicht können sich auch da die Dinge ändern. Wenn Tesla den Massenmarkt bedient, wird sich vielleicht auch mehr Offenheit für Drittanbieter entwickeln
Und vielleicht gibt es in einigen Jahren dann „TESLA-zertifizierte“ Retrofit-Anbieter, welche die TESLA-Akkus wiederaufbereiten dürfen?
Wer weiß das schon?
Gibt sogar BMW’s mit über 1 Mio Kilometer. Taxen halten so lange durch, da hier der Kaltstart eher selten vorkommt und der ist nunmal sehr verschleißfördernd.
Der GT3 Motor vom Porsche 996 GT3 steht derzeit wohl bei knapp 65.000€