Bei den Diskussionen, die ich in letzter Zeit zum Thema Elektroauto durchlebt habe, ging es immer auch um die Ladedauer. Erstaunlich ist dabei, dass ich vor der Anschaffung des Tesla auch etwas besorgt deswegen war, es nun aber völlig anders beurteile. Auf Langstrecken steigt die Fahrzeit zwar teilweise deutlich an, meine Familie und ich empfinden das aber gar nicht als so großen Nachteil, denn die Qualität der Pausen ist eine ganz andere geworden und auch die Hektik und der Stress, schnell vorwärts zu kommen, sind mehr oder weniger völlig weggefallen. Auch auf meinen Geschäftsreisen, die durchaus auch einmal länger als 600 km sein können, haben mich die Ladepausen eigentlich gar nicht gestört. Tankstops habe ich aber in der Regel stets als lästig empfunden.
Wenn man diese Gedanken einmal etwas strukturiert, kommt für meinen Fall folgendes dabei heraus: Nach 25.000 km hätte ich mit meinem Diesel etwa 32 mal tanken und dabei etwa 3 Stunden an Tankstellen verbringen müssen. Diese Zeit hätte ich parallel nicht anderweitig nutzen können, denn man kann ja sein Auto nicht einfach während des Tank- und Bezahlvorgangs alleine lassen. Ich habe mit dem Tesla jetzt gut 20.000 km zurückgelegt und lade nie, ohne etwas anderes währenddessen zu erledigen. Entweder schlafe ich, oder ich arbeite, oder das Auto steht in der öffentlichen Parkgarage und hängt an einer Ladedose (das funktioniert z.B. in Köln ganz hervoragend, dank der rheinenergie!) usw. Auf den Langstrecken stehe ich dann am Supercharger. Aber auch dann arbeite ich entweder mobil am Notebook, oder ich schlafe, oder esse oder telefoniere oder mache sonst irgendetwas Sinnvolleres, als neben der Zapfsäule zu stehen oder in der Schlange darauf zu warten, für den Kraftstoff bezahlen zu dürfen. Es ist eine komplett andere Erfahrung, als das ja zum Glück über kurz oder lang aus der Mode kommende Tanken. Ich habe definitv in den zurückliegenden drei Monten keine drei Stunden verschwendet, weder mit Tanken, noch mit anderen Aktionen, zu denen mich mein Auto gedrängt hätte.
Interessant ist, dass man, also wenigstens gilt das für viele meiner Diskussionspartner und auch für mich selbst noch vor ein paar Monaten, dies nur schwer nachempfinden kann und in der Ladedauer einen schwerwiegenden Nachteil der e-Mobilität sieht. Etwas ähnliches gilt natürlich auch für das ebenso leidige Thema der Reichweite.
Seht Ihr das ähnlich, oder verzerrt meine nach wie vor anhaltende Euphorie mein Urteilsvermögen?
+100
gewonnene Lebensqualität können leider nur die nicht-Tesla-Fahrer in unserem Umfeld, egal ob Verwandte, Bekannte oder Geschäftspartner, nicht nachvollziehen, da alle meinen soviel Zeit nicht zu haben…
die erste Frage, wieviel Reichweite?, zweite wie lange Laden? aber wenn ich dann erläutere dass es auf der Langstrecke dank SuCs kostenlos ist, können sie nur ungläubig staunen und den Kopf schütteln…
Naja das laden ist nicht wirklich unkompliziert, meiner einer hatte bis vor einem jahr nix mit CEE16, 32, 63, typ2, Chadmeo usw. am hut, und ohne etwas knowhow wirds auch schwierig um zu entscheiden was man denn zu hause Installieren möchte… danach ists natürlich unproblematisch und praktisch. Den Gang zur Tankstelle mache ich dennoch ab und an, der Tankstellenshop ist nämlich auch ganz praktisch.
Unterwegs lade ich eigentlich eher ungerne. Einmal im Hotel waren die Parkplätze 15m weg von der Steckdose und ich musste/durfte dann in der einfahrt der Garage parken. Allerdings musste ich auch früh aufstehen um es frei zu machen. In St. Moritz musste ich die Ladekarte zu geschäftszeiten abholen und CHF 50.-- Pfand zahlen damit ich dann laden durfte. Die Ladestation hatte einen Deckel den man schliessen muss um zu laden, leider war mein Typ2 Kabelgriff zu lang und somit ging der Deckel nur mit etwas Krafteinsatz zu und danach wieder auf. Geladen hat man zwar an beiden Stellen gratis, aber ganz problemlos war das nicht.
Ein weiterer Nachteil des Model S ist ganz klar das man es fahren WILL. Somit drängen sich dann doch ab und an einige Roadtrips auf. Aber nach 1 Stunde Internetrecherche wusste ich dann immer noch nicht wie ich an den Italienischen Säulen zahlen kann und habs dann gelassen. Norwegen wär auch nicht schlecht zum surfen und mit den SCs kommt man locker rauf, aber irgendwie scheinen die normalen Ladestationen recht dünn gesäht zu sein, zumindest spuckt Lemnet nur ein paar Chadmeos aus… also vieleicht doch nicht…
Alleine die Ladekartenmechanik schreckt ab, Bargeld, EC- und Kreditkarten haben sich weltweit als Zahlungsmittel durchgesetzt und beim Stromladen setzt man auf Clubkärtchen… Jaja ich weiss mit etwas Planung und Abklärungen ist alles halb so wild, diverse Reiseberichte beweisen das ja. Aber so völlig Problemlos und einfach ists hald doch nicht.
Eines der besten Argumente Laden vs. Tanken ist IMHO, dass man immer vollgetankt von zuhause losfahren kann. Kein ungewollter Zwischenstopp, weil der Tank schon wieder leer wird, kein Kassenstehen, kein Tankstellenpreisvergleich, ob die nächste nicht doch günstiger wäre, sondern einfach am Abend 15sek um einzustecken und dann kann man wieder machen was man will. Kochen, Fernsehen, bereit machen für die Party am Abend.
Wirklich Zeit kostet das Laden ausschliesslich bei Fernreisen. Und bei den SuC ist die Zeit bereits gering genug dass man sie als übliche Entspannungspause einteilen kann, welche man ja auch beim Verbrenner üblicherweise macht.
Nach meiner Beobachtung denken viele, man müsste beim Laden die ganze Zeit beim Auto warten. Dass ich selbst mit dem 3,3kW Ladegerät des C-Zero mein elektromobiles Leben ohne Kompromisse so organisieren kann, dass ich fast nie zuhause laden muss, geht so schnell nicht in die von deutschen Schmierblatt-Journalisten beeinflusste Verbrenner-Denke rein. Mit Model S wäre das Problem, weniger laden zu müssen, als ich könnte. Das hieße wieder: Parkticket ziehen.
Ich emfinde mein Lade-Leben deutlich angenehmer als das, was ich letzte Woche sah:
