Camping-Ausbau Model S

Hallo zusammen

Ich habe vor ca einem halben Jahr mal ein Wochenende investiert und mir einen kleinen Campingausbau fürs Model S gebastelt, da ich beruflich oft auswärts übernachten musste. Nachdem ich das ganze jetzt einige Zeit testen konnte, dachte ich mir, ich zeige es euch mal.

Die Idee war, dass man im Auto schlafend zu zweit oder alleine den Sternenhimmel durchs Glasdach geniessen kann. Der Ausbau sollte einfach entfernt werden können, einigermassen gut aussehen und vor allem eine sinnvolle Ordnung für alles Equipment vorgeben. Das Equipment sollte flexibel vom Ausbau in einen Rucksack fürs Wandern umgeladen werden können.

Zuerst habe ich mir Gedanken zur Stufe bei umgeklappten Rücksitzen gemacht. Ein Keil kam nicht in Frage, da das ja vergeudeter Platz wäre. Es wurde das Model Marle von Easycamp. Das ist ein Camping-Klapptisch für 4 Personen mit zwei Bänken, der genau die Höhe der Stufe und die Breite des Innenraumes hat und nur 90.- CHF kostet. Wirklich genial, das Ding ist wie geschaffen fürs Model S. Darauf liegen zwei aufblasbare, mit Klettband verbundene Campingmatten. Den hinteren Fussraum habe ich jeweils mit meiner Reisetasche oder einer Kompressorkühltruhe gefüllt, so entsteht eine schön ebene Fläche.

Aus einer alten Ikea-Kommode habe ich den Grossteil der Holzplatten und die Schubladenführung zweckentfremdet und einen CADAC-Zweiflammen-Gasgrill/-herd mit mitllerer Flasche angeschafft. Daraus entstand ein Camping-Auszug, der anstelle der Hutablage eingesetzt werden kann. Auf den Bildern seht ihr das Resultat. Die Gasflasche passt in die linke Kofferraumvertiefung als wäre diese dafür gemacht. Unter dem Auszug können die Füsse problemlos durchgestreckt werden, man kann also wirklich gut schlafen.

Im Auszug habe ich zwei USB-Stecker aus dem Bootsbau verbaut, damit die Handys in der Nacht auf der Ablage liegen können und zusätzlich gab es noch zwei LED-Strips für die Beleuchtung des Grills und des Innenraumes. Das ganze ist wie die Kühltruhe an einer 12V-Steckdose im Kofferraum angehängt, die ich schon vorher mal eingebaut hatte. Vorhänge gabs noch für die Seitenfenster und schon hat man einen kuscheligen Liegeplatz.

Für draussen habe ich mir später noch ein 3x3m Tarp mit zwei Zeltstangen gekauft, das lässt sich super übers Auto spannen und zu einem Vorzelt umfunktionieren. Für Reisen mit mehr als 2 Leuten hat in der Kofferraumwanne ein Zelt platz und auch sonst ist der Stauraum in den alten RWD Model S ja kaum zu füllen. Im Reisemodus können immernoch 5 Personen inkl Gepäck transportiert werden, das war mir wichtig. Der Auszug kann natürlich auch problemlos innerhalb von einer Minute herausgenommen werden.

Ich dachte ich teile das mal als Gedankenanstoss, da man immer wieder von Leuten liest, die gerne im Tesla übernachten würden. Es ist wirklich ein super Gefühl und ich würde den Auszug sofort wieder bauen, aber mit ein paar Änderungen:

  • Wassersack nicht mehr in der Schublade sondern über dem Subwoofer rechts, da der Auszug doch recht schwer wird.
  • Eine durchgehende Campingmatte statt zwei kleinere
  • 12V Anschluss nicht mehr in den Trunk verlegen, da es neu den Camping-Mode gibt und bei den älteren Modellen ganz einfach ein Relais überbrückt werden kann, damit die 12V-Steckdose in der Mittelkonsole immer Strom hat. Das habe ich leider etwas zu spät mitbekommen.

Ich freue mich, von euren Ideen zu erfahren und hoffe, es bringt einige auf den Geschmack!

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Ultracool, super Arbeit :smiley:
In D ist ja eine richtige AHK schon zugelassen, für CH weiß ich nicht. Mit Fahrräder etc auf einem Hänger, oder auch Tunierpferde oder, oder, oder ergeben sich ja tausend Möglichkeiten. Und ja, der Platz bei den Oldies ist schon klasse :exclamation:

whow was da alles geht, super! Bis jetzt gibt’s nur feinen 7gr Espresso aus der Handpresso. Wobei ich oft schon überlegt habe eine echte ESE-Padmaschine mit Wechselrichter fix zu verbauen - mit deiner Küche gäbe es dann vor der Kaffee-Jause ein warmes Mittagessen ; )

Sehr cool.

Hast Du keine Sorgen wegen des Hutablagenauszugs bei einem Unfall?

Ich bin vor vielen, vielen Jahren beinahe mal von einer ähnlich schweren Konstruktion (damals baute man noch Monsterlautsprecher in die Hutablagen aus fetter Spanplatte) geköpft worden.

Uff, eine Küche im Auto. Geile Idee und gut umgesetzt. Aber wie hoch ist der Fahrersitz belastbar?

Ich bin ziemlich verfressen und eine Küche im Auto lädt gerade zu dazu ein bei jeder Ladepause fett zu kochen.

Mir gefällt das Konzept sehr gut.

Der Einwand von Stelen ist allerdings nicht unberechtigt. Das Tragende Brett muss alles halten können, auch bei einem Unfall.

Hast du die Hutablagehalterung verstärkt, denn da hätte ich meine Bedenken, daß diese das auf Dauer verkraftet, sonst eine coole Idee :exclamation: :nerd:

Sehr schön umgesetzt. Mich würden noch ein paar Aufnahmen vom Fußraum der Rückbank interessieren - wie Du den Höhenausgleich und Auflage realisiert hast.

könntest du noch ein Bild zeigen von dem Tisch unter den Matratzen, bzw. ein Bild wo nur der Tisch mit umgeklappter Rückbank drin liegt?
Echt gute Arbeit gefällt mir :slight_smile:

Das Brett war bei mir noch heile, hatte sich aber mit der gesamten Lautsprecherbatterie auf den Weg nach vorne gemacht und beide Kopfstützen nach vorn gedrückt. Zum Glück war ich nicht so schnell und die Kopfstützen hielten das Trumm dann auf. Manch einer scheint sich nicht darüber im Klaren was für Kräfte durch negative Beschleunigungen freigesetzt werden können.

coole Idee!

Zur Masse und den Gefahren:
Nur Sachen auf die Hutablage legen und ungesichert einbauen die man mit dem Mund fangen möchte, wenn es aus dem 3ten Stock fallen würde.
Das gibt einem schon ein Empfinden dafür :smiley:

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Vielen Dank für all die positiven Feedbacks!

Zur Unfallgefahr:
Ich fahre immer mit hochgeklappter Sitzbank. Auf dem dritten Foto sieht man, dass der Auszug wie auch die originale Hutablage unterhalb der Oberkante der Rücksitzbank zu liegen kommen, die Ablage kann also nur nach vorne fliegen, wenn die ganze Rücksitzbank nach vorne klappt. Nach oben weg kann sie aus meiner Sicht ebenfalls nicht, da die Rücksitzbank geneigt ist und die Ablage dadurch bei einer Bewegung in Fahrtrichtung nach unten gedrückt wird. Zusätzlich habe ich den Auszug mit Stiften versehen, so dass er wie die original Hutablage in die seitliche Führungsschiene greift und unter Normalbedingungen nicht angehoben und nur nach hinten oben rausgezogen werden kann. Der hintere Teil der Ablage kann sich auch nur bedingt anheben, da während der Fahrt ja die Heckklappe im Weg ist. Und falls das ganze dann doch ins Fliegen kommen sollte, hat das Model S ja durchgehende Rückenlehnen bis über den Kopf hinaus, das würde wahrscheinlich auch noch ein wenig bremsen. Ich hatte jedenfalls nie ein schlechtes Gefühl, aber bei einem Unfall verifiziert habe ich es natürlich nicht. Alles was auf der Ablage liegt, muss für die Fahrt natürlich weg :slight_smile:

Mehr sorgen mache ich mir zur Tragfähigkeit der Seitenteile, diese sind ja nur mit einer Torxschraube und 5 Plastikstiften/Clips befestigt. Deshalb würde ich den Wassersack bei einem nächsten Bau auch anders platzieren. Ich hatte bisher aber keine Probleme und bin doch schon einige tausend Kilometer damit herumgefahren. Wer dem nicht traut, kann aber problemlos die Seitenteile des Auszugs bis auf den Kofferraumboden verlängern. Damit liegt das Gewicht auf dem Boden, der Nachteil ist, dass das Gestell im ausgebauten Zustand so mehr Stauraum benötigt.

Zum hinteren Fussraum:
Ich habe jeweils Taschen und eine Kompressorkühlbox in den Fussraum gestellt, damit eine ebene Fläche entsteht. Die Luftmatratzen gleichen ja ziemlich viel aus. Im amerikanischen Forum gibt es ein Video, wo die original Hutablage gefaltet und mit der Rundung in Fahrtrichtung zwischen umgeklappte Rücksitzbank und Mittelkonsole gelegt und dann mit den Vordersitzen eingeklemmt wird. Den Link finde ich leider gerade nicht. Sieht aber gut aus, wenn auch nicht allzu stabil. Die Hutablage hätte man ausser in diesem Fall ja sowieso dabei.

Bilder vom Camping-Tisch-Keil kann ich in ein paar Tagen machen, der Tesla ist gerade beim Lackierer. Muss es sowieso wieder neu testen, da ich jetzt die dritte Sitzreihe verbaut habe und dadurch zwei Befestigungsklammern links und rechts in den Kofferaum ragen. Sonst wirds passend gemacht :slight_smile:
Grüsse

Schöne Idee und Umsetzung. top

RESPEKT ! Also ich bin begeistert, wie toll und kreativ mache hier sind. Und auch so nett das alles an Personen wie mich zu teilen, die das ohne Anleitung nicht hinbekommen würden :slight_smile: DANKE

Hallo ihr Lieben, anbei sende ich euch ein paar Fotos von meiner „Arbeit“ heute.

Ich habe für die vorderen und hinteren Seitenscheiben nun einen Schaumstoff zugeschnitten, gebe zu ich habe KEINE Doktorarbeit daraus gemacht, aber es ist trotzdem sehr ordentlich geworden. Ich bin zufrieden :slight_smile:

Um die leichte Schräge auszugleichen nehme ich einfach ganz normale Gartenpolster für Sitze und Liegen.

Ich habe das schon mal ausprobiert, ist Prima.

Darüber habe ich mir von Outwell eine selbstaufblasbare Isomatte bestellt. Link füge ich unten an.

Das teste ich heute und morgen, denke aber das somit einmal ohne massiven Aufwand man eine ganz ordentliche Liegefläche zusammenbringt.

Meiner Meinung nach sollte es klappen die 63 cm Isomatte an den „Engstellen“ so zu verformen das ich 2 Matten nebeneinander bekomme, oben beim Kopf damit über 120 cm Breite habe und alles super ist. Ich sende euch dann weitere Fotos wenn ich es abends aufbaue…

Ich berichte euch nach dem Test :slight_smile:

lg Matthias

Outwell Sleepin Single Matte 7,5cm | campz.at












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