Der nächste Winter kommt bestimmt...

Moin,
erstmal ich weiß, ich weiß. Es ist Sommer, die meisten von euch sind im Urlaub und liegen faul auf diversen Luftmatrazen in den schönsten Pools der Welt…
Aber
… Mein Reifenhändler hat mich angerufen und mir freudig, freudig für ihn wegen Umsatz, mitgeteilt, dass demnächst die neuen Winterreifen kommen.

Meine Fassungslosigkeit war grenzenlos, aber seitdem frage ich mich, warum eigentlich immer die sauteuren Conti, Michelin oder Pirellis kaufen, wenn doch auch Reifen von Berlin, wanli oder wie die Chingchangchong Reifen sonst noch so heißen, auch im Programm sind.
Nur weil die Dinger aus China kommen, heißt das ja nicht zwingend, dass sie schlecht sind. Ich glaube nicht, dass die Chinesen auf schlechte Reifen stehen… Und schneien tut es bei denen auch.
Also nun die Frage, wer hat Erfahrungswerte und Vorschläge.?
Ich zahle lieber alle zwei Jahre 60 Euro pro Reifen als alle drei Jahre 150.
Grüße aus Nürnberg
Thomas

Bjœrn Nyland hat Videos zu chinesischen Reifen gemacht.

Ganz einfach; Weil dein Bremsweg auf nasser Fahrbahn mit 80 km/h damit zum Beispiel 50 statt 60 Meter beträgt. Restgeschwindigkeit mit Chinareifen nach 50 Metern wenn’s knallt: ca. 40 km/h (nimmt nicht linear mit der Strecke ab)

Pro Jahr 100 bis 200 Euro sparen bei den vier gerademal handflächengrossen und einzigen Kontaktflächen zur Fahrbahn, notabene ein 50’000 bis 100’000 EUR Fahrzeug bewegend, das halte ich für völlig fehl am Platz.

Es muss kein Continental sein; Nokian, Toyo, Vredestein tun’s auch und kosten deutlich weniger. Aber ich hab noch keinen (!) Reifentest gesehen, bei welchem eine Chinaschlarpe achtenswerte Resultate erzielt hätte. Wenn ich sowas kaufen würde, dann nur für Burnouts :laughing:

tcs-winterreifentest-2018-205-55-r16-91h.pdf (1.82 MB)

Du willst dein Leben und das deiner Angehörigen in die Hand von schlecht gekochten und mit dem Teppichmesser geschnitzen Reifen legen :open_mouth:

Wenn es ein neuer Fernseher sein soll da sind 600€ mehr kein Thema weil ja die Raten Schön klein sind.

Man hat nur 4* Handflächen Kontakt zum Haften auf der Straße :exclamation:

Es ist ja schon verlockend. Zu Studentenzeiten war ich auch mal mit Wanli unterwegs.
Anfangs war alles ganz toll und ich war auch davon überzeugt, einen guten Kauf gemacht zu haben. Nach einem Jahr war der Reifen aber trotz noch fast neuwertigem Profil so hart geworden, dass er keinen Grip mehr aufgebaut hat. Hab mich dann mal in einer nassen Kurve um 180 Grad gedreht :wink:
Die besonders schlechten Langzeiteigenschaften bildet auch kein Reifentest ab.
Ich habe im Laufe der Jahre gelernt, dass ein Markenreifen meist nicht teurer ist als ein vermeintlich günstiger Reifen, da er einfach länger hält. Beim Model S kann ich Goodyear und Continental empfehlen, die halten am längsten durch und sind preislich noch ok.

Interessanter und konstruktiver Ansatz, dafür Danke. Ich hab mal angefangen zu recherchieren wer eigentlich hinter so Herstellern wie Imperia oder Berlin steckt. Ich hab den Eindruck, dass es sich um renomierte Hersteller handelt, die einfach nur unter anderem Label, aber mit dem selben technischen Knowhow in China produzieren.
Reifen.com (es gibt auch andere!!!) bietet seine Hausmarke Blacklion mit umfangreichen Garantien an. Die findet man bei Conti usw nicht mal im Ansatz.
Interessant finde ich auch, dass die Chinaware preislich teilweise gar nicht mehr soo weit weg von den renommierten Herstellern liegt.

Auf meinem A6 hatte ich das letzte Mal Hankook Pneus, die waren nach 30.000 km runter und haben ein Arsch Geld gekostet. Also nie wieder…

Grüße
Thomas

Hankook ist ein koreanischer Hersteller und kein billiger.

Hallo
Seit inzwischen über 30 Jahren fahre ich fast immer diese „China“ Reifen verschiedener Hersteller (möglichst die Günstigsten)
auf ca. 20 verschiedene Autos, jährlich zwischen 40tkm und 60tkm.
Diese Billigreifen halten genauso lang wie Markenreifen und sind nicht schlechter für uns Ottonormalfahrer. Wäre ich auf der Rennstrecke unterwegs und immer im Grenzbereich würde meine Reifenwahl anders sein
Wenn es Nass ist oder Schnee liegt gibt’s ja Gottseidank noch ein Gehirn das den Fuß vom Gas hebt.

Die Reifendiskussion hat schon fast Versicherungverkäuferniveau („es könnte ja mal sein dass…“)

Mein Reifenhändler hat mir für den Sommer Nexen N’Fera SU1 empfohlen. Gut 5 Wochen und nur 400km nach Montage waren von den 3,1 bar, mit denen die Reifen gefüllt sein sollen, nur noch 2,7 bar vorhanden?! Eine Fehlermeldung bekam ich allerdings nur für ein Rad, aber natürlich hatte ich die anderen dann auch kontrolliert. Ist so ein Druckverlust normal?

Die Nexen bin ich auch schon gefahren. War vom Reifenverschleiß und Straßenlage nicht sehr begeistert.

Wenn alle Räder gleichmäßig Druck verloren haben, kann es eigentlich nur an gesunkenen Temperaturen liegen.
Wenn nur eins Druck verliert, gibt es wohl eine Undichtigkeit (Ventilsitz, Ventil selbst…).

Die Nexen kosten halt so gut wie nix…

… und das Gehirn des Billigreifenkäufers hat ja zum Glück auch die Eigenschaft, unerwartete Ereignisse wie Katze oder Spielkind vorherzusehen und so jede Vollbremsung, die ja bekanntlich im Grenzbereich stattfindet, auf magische Art und Weise 10 Meter früher einzuleiten, gell?

Mit dieser Denkweise kann ich genauso wenig anfangen wie mit mir-doch-wurst-obs-schneit-ich-hab-ja-conti-und-es-eilt.

Über 2 Tonnen Leergewicht gehören auf solide Reifen gestellt. Für konkrete Vorschläge inkl. Beleg (keine persönlichen Erfahrungen) bin ich, egal wie niedrig der Preis sein mag, jederzeit offen.

Kann ich so bestätigen. Hatte früher am Leon auch mal den Wanli drauf. War so zum fahren ganz witzig. Mit genug Schwung konntest jeden Kteisel quer fahren und es hat gut gequetscht… als nach 40.000km das Profil aber immer noch wie neu war hab ich es dann eingesehen dass das nicht so super ist. Bin dann aus Kostengründen etwas günstiger Reifen gefahren meist von Uniroyal (die Rainsport 1 sind abartig geil im Regen) oder anderen Mittelklassemarken. Das ging ganz gut. Inzwischen bin ich bei Sommerreifen fix bei Michelin (die halten bei meinem Fahrverhalten am längsten) und im Winter bei Nokian. Und seit 15 Jahren happy mit der Kombination. Via Reifendirekt etc. auch nicht so teuer. Zumindest nur halb so teurer wie beim Händler…

HoHoHo, immer Ruhig bleiben.
Also ich finde die Frage schon legitim, die Frage ist immer, wie weit man gehen möchte.
Es gibt sehr wohl alternativen zu Conti, Michelin, Pirelli und Bridgestone…zur Verdeutlichung hier mal eine Auflistung
was so alles von den Grossen produziert wird:

Goodyear Dunlop Tires
Goodyear *
Dunlop *
Fulda *
Sava
Debica
Pneumant

Bridgestone
Bridgestone *
Dayton
Firestone *

Continental
Continental *
Barum
General Tire
Semperit
Uniroyal *
Teamstar

Michelin
Michelin *
Kleber *
BF Goodrich *

Vredestein
Vredestein
Maloya

Cooper
Cooper *
Chengshan
Mastercraft
Avon *

Pirelli
Pirelli *
Metzeler

Ausserdem gibt es noch folgende alternativen von Herstellern, die gute Reifen produzieren, die nicht
unter der Kategorie Chinaschrott anzusiedeln sind:

Yokohama *
Nokian *
Nexen *
Hankook
Toyo *
Falken *
Heidenau *

Alle mit einem * bin ich schon selber auf meinen Fahrzeugen gefahren.
Von denen ist keiner krimineller Schrott ! Alle haben irgendwo Ihre Stärken und Schwächen, aber ich würde
Reifen dieser Hersteller ohne Bedenken montieren.

Einzig würde ich mich nach dem EInsatzgebiet orientieren…Winterreifen für jemanden in Hamburg haben andere Anforderungen als
Winterreifen für jemanden der am Arlberg oder in der Schweiz im Bündnerland lebt…

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Volständigkeit…Geld verdiene ich nicht mit Reifen…bin auch mit keinem Hersteller in irgendeiner Form verbandelt… :wink:

Der Ingenieur aus Lübeck fährt ja wohl auch eher Billigreifen im Winter. Hat er zumindest mal in einer seiner Dauerwerbesendungen gesagt.

Auf jeden Fall ganz ganz lieben Dank für die Auflistung wer was herstellt. Ich wusste nicht, dass Nexen und Nokian aus der selben Fabrik laufen.

Hallo Thomas

Geiz ist nicht geil sondern einfach nur gefährlich.

Das nehme ich dir nicht ab da ich ebenfalls mit solchen Reifen meine Erfahrungen gemacht habe. Auch Ottonormalfahrer bemerkt das die billigen Pellen nichts taugen.

Genau so ist es. Vom Fahrverhalten hängt das maßgeblich ab.
Und wenn oder ob dir ein Reh vor den Kühler läuft, dass du dann noch rechtzeitig Bremsen kannst, um einen Cra$h zu verhindern, hängt von 1000 Faktoren ab.

Meinst du nicht, dass die in Deutschland verkauften Reifen geprüft werden, ob sie hier verkauft werden dürfen?

Die Testberichte vom ADAC sind sicher ein Wegweiser.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein renomierter Reifenhersteller es wagt, so richtig schlechter Reifen auf den Markt zu bringen.
Z. B. Der Blacklion von Reifen.com gibt Garantien, da fällt dir nix mehr ein. Würden sie wohl nicht, wenn der Reifen nix taugt.

Oder bin ich da auf dem Holzweg?

Nur bei Temperaturschwankungen.

Diese Erfahrungen habe ich auch gemacht. Michelin / Nokian sind auch für mich die erste Wahl.

Dem ist wohl nicht so:

Nexen - Yangsan, Südkorea
de.wikipedia.org/wiki/Nexen_Tire

Nokian - Nokia, Finnland
de.wikipedia.org/wiki/Nokian_Renkaat