Nachrüstung kraftstoffbetriebene Standheizung

Hat irgendjemand Erfahrung mit der Nachrüstung einer kraftstoffbetriebenen Luft-Standheizung (z.b. Eberspächer Airtronic) ?

Fertige Kits gibt es von den etablierten Herstellern wie Eberspächer und Webasto für ein Model S nicht.

Um abwägen zu können, ob ich Aufwand überhaupt betreiben würde, sind für mich 2 Faktoren ausschlaggebend:

1.) Wie viel Leistung benötigt die elektrische Heizung des Tesla im Winter während der Fahrt ungefähr ?
Schätzen würde ich 2-5 kW. Das wäre schon eine Größenordnung die ich lieber für den Antrieb sparen würde.
Ich habe auch den Tipp gelesen, dass man besser die Sitzheizung benutzen sollte, als die reguläre Heizung.
In welcher Größenordnung bewegt sich deren Verbrauch ?

2.) Was ist es mit der Garantie für das Fahrzeug ?
Hat jemand evtl. schon umbauten am Fahrzeug vorgenommen und wie hat Tesla darauf reagiert ?
Ich frage deshalb, weil mein Tesla-Verkäufer damals so vehement reagierte, als ich die Frage nach Wartungsarbeiten
durch eine nicht autorisierte Werkstatt stellte. Dies lehnte er kategorisch ab. Aber irgendwo muss es eine Grenze
geben zwischen den berechtigten Interessen Teslas, dass kein Fremder an deren Autos rumpfuscht und meinen,
dass ich nicht für eine defekte Glühbirne ein Service-Center aufsuchen muss.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du sämtlich Garantieansprüche verlierst, wenn Du einen Kraftstofftank in ein Elektroauto einbaust!

Zudem finde ich Dein Vorhaben etwas seltsam. Was versprichst Du Dir davon? 400km anstatt 350km Reichweite im Winter? Das bringt Dir aber nur etwas, wenn Du exakt 400km weit fahren willst, ansonsten hältst Du einfach bei einem Supercharger und lädst halt nach.

Und dafür in Kauf nehmen, kein emissionsfreies Auto mehr zu fahren? Die Steuerbefreiung wäre damit eigentlich auch hinfällig.

Volker.Berlin hat in einem früheren Thread („Heizung zieht Shore Power“ oder so ähnlich) gezeigt, wieviel Leistung die Heizung zieht, das ist tatsächlich nicht wenig. Trotzdem - wenn der Innenraum erstmal auf Temperatur ist, wird sie deutlich weniger ziehen. Ich denke, es lohnt sich nicht, dafür die von yellow angesprochenen Nachteile in Kauf zu nehmen.

Ich habe nach Fakten gefragt, um es selbst abschätzen zu können. Wenn es 350km statt 400km wären, dann würde ich mich sicher dagegen entscheiden.
Ich vermute/erwarte aber, für mich im Sommer eine realistische Reichweite von 350km.
Und im Winter befürchte ich ein Halbierung dieser Reichweite. Wenn ich dann mit einer zusätzlichen Heizung 50km weiter käme würde ich mich
(zumindest was Punkt 1 betrifft) dafür entscheiden.

Und ja ich würde in Kauf nehmen kein „emissionsfreies“ Auto mehr zu fahren. Es ist sicherlich effizienter die Abwärme einer Verbrennung direkt zu nutzen,
als aus dieser erst Strom zu erzeugen, diesen zu transportieren, in Akkus zu speichern und dann damit wieder einen Draht zum Glühen zu bringen.

Hmm…nur Nachteile- ausser die paar gespaten km-
Ausserdem wird es sehr schwierig zu integrieren sein: Bekanntemassen hängen alle drei Kühlkreisläufe thermisch zusammen: um da den richtigen Bereich zu temperieren ist ein ziemlich schwerer Eingriff in die Systeme notwendig.
Was sagt denn Webasto dazu? Tauen Sie sich eine technisch einwandferien Einbau in ein MS zu?
mein Tip : Finger weg! Lieber nachladen oder langsamer fahren dafür schön mollig warm - :ugeek:
und ja : hatte ich es noch nicht gesagt: MEHR Supercharger kommen-sicher! :bulb:

Die Heizung kann mit bis zu 6kw heizen. Wenn der Wagen einmal warm ist, habe ich die Erfahrung gemacht das sie dann (im Ökomodus) noch ca. 1kw benötigt.
Das heißt, bei längerer Fahrt / Langstrecke ist es meines Erachtens realistisch mit 1kw zu kalkulieren.

Die Sitzheizung verbraucht noch wesentlich weniger und kann meines Erachtens vernachlässigt werden. Anhand der Verbrauchsanzeige sehe ich keinen/kaum einen Unterschied, wenn sie eingeschaltet wird.

Uli

P.S. Ich fahre grundsätzlich im Ökomodus, da mir die Lüftungsanlage im normalen Modus viel zu stark „pustet“.

Edit: siehe auch [url]Model S heizt/kühlt mit Shore Power - Model S Ladung / Reichweite - TFF Forum - Tesla Fahrer & Freunde

Um nun die Gesamtleistung zu bekommen, einfach das Integral bilden. :wink: Das geht dann von der Reichweite ab.

Wenn ich das Model S kalt „starte“, kann man in der orangen Leistungsanzeige die Heizung im Stand gut erkennen. Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass dann im Regelfall nach ein paar Minuten auch noch die Batterie aufheizt, was auch noch einen spürbaren „Verlust“ darstellt.
Trotzdem würde ich den Umbau nicht machen. Aber meine Meinung ist nicht relevant.

Dann würde sich ein Einbau wirklich nicht lohnen.

Verzeih meine Unwissenheit, aber heißt das, dass das Model S einen wasserbasierten Kühlkreislauf hat ?
Mir schwebte eh nur ein nicht-invasiver Einbau vor.

Beschäftige mich seit der Probefahrt mit dem Volvo PlugIn Hybrid mit dem Thema Zusatzheitzung. Volvo hat das mE sehr schön gelöst: Bio-Ethanol-Zusatzheizung! Ist ferngesteuert aktivierbar, heizt Innenraum und hält den Diesel temperiert (ohne daß dieser läuft). 8 Liter (oder so) Tank beinhaltet ca 80kWh thermische Energie - eine Betankung reicht ggf für den ganzen Winter. Erfordert wohl seperaten Heizkreislauf.
Auf Langstrecke sicher verzichtbar, aber Kurzstreckenpendeln im Winter rein elektrisch? Hier ist bei kaltem E-Fahrzeug neben dem Antrieb auf den ersten km das elektrische 6kW Heizaggregat aktiv. Gibt im Winter einen grottenschlechten Schnitt für die, die häufig Kurzstrecke fahren müssen (siehe auch greencarreports.com/news/109 … iles-later).

Das Verbrennen von Bio-Alkohol ist zur Erzeugung thermischer Energie sicherlich sinnvoller (95% Wirkungsgrad abzüglich Verluste im Produktionsprozess und Vorhalteverlusten in Infrastruktur), gegenüber Verbrennen fossiler Träger im Kraftwerk zur Stromerzeugung (45% Wirkungsgrad geschätzt) abzüglich 5% Leitungsverlust (geschätzt) und 10-15% Ladeverlust in der heimischen Garage! Kosten: 1kWh Ethanol kosten ca 11 Cent, Strom ist teurer.

Mann sollte den Schnapps halt nicht über der Batterie verschütten und anzünden :wink:

Kein Problem: dazu ist das Forum ja da! :slight_smile:
2x Wasser (Motor, Batterie) 1x Kühlmittel (HVAC)

Also sagen wir mal so: Solche Fragen kommen immer wieder mal auf, aber nur von Leuten, die (noch) kein Model S haben. Ohne auf technische oder sonstige Details einzugehen, hier mein väterlicher Rat: Lass Dein Auto erstmal kommen und fahr ein paar Wochen damit. Und dann schau mal, wie Deine Prioritäten dann sind… :mrgreen:

Interessant, dass dies jetzt zweimal einfach so geschrieben und hingenommen wurde…es stimmt ja auch. Aber mir war so, als wäre das nicht die einzige Möglichkeit zur Stromerzeugung gewesen :wink:

Weiter so argumentiert wäre es ja auch einfacher, die Verbrennung direkt im Motor durchzuführen und neben der Fortbewegung gleich noch Abwärme über zu haben. Warum also überhaupt ein E-Auto?

Ich darf vielleicht mal meine Erfahrungen schildern: In meinen DOBLO habe ich zwei Heizungen einbauen lassen: Webasto Benzin (5 kW) und Elektro (3,5 kW) alles im Heizkreislauf. Die Webasto habe ich dieses Jahr für Langstrecken ein paar mal gebraucht. Vielleicht für 5% der Fahrten. Alles andere - gerade im Kurzstreckenverkehr - wird elektrisch geheizt. Für den DOBLO ist das ideal, aber beim Model S ist sicher kein Verbrenner nötig, sobald die Supercharger weiter ausgebaut werden.

Meines Wissens wird beim Model S kein Draht zum Glühen gebracht um Wärme zu erzeugen sondern eine Wärmepumpe angetrieben. Ein Heizdraht existiert zwar wird aber nur in Extremfällen benutzt. Daher kommt wohl das Model S auf Langstrecke auch mit 1kWh aus.

Woher hast Du diese Info? Ich habe mehrmals bei Tesla nachgefragt und unter anderem auch einen Techniker im persönlichen Gespräch ausgequetscht: Es gibt keine Wärmepumpe in der aktuellen Version des Model S. Hier könnte sich jetzt auch eine Diskussion über Sinn oder Unsinn von Wärmepumpen in KFZ anschließen… Muss aber nicht.

Siehe dazu auch: Heizung + Standzeit im Winter

Ja „Draht“ wird nicht zum glühen gebracht aber ein PTC-Element- kommt in etwa aufs gleiche raus nur sicherer und langlebiger…
Wärmepumpe? hab ich auch immer gedacht aber bislang keine weitere Bestätigung dazu: die offizielle Antwort ist nein- woher hast Du die info?

Aus dem amerikanischen Tesla Forum. Ist allerdings eine ganze Zeit her. Und war nicht auch ursprünglich im Winterpaket eine leistungsfähigere Pumpe vorgesehen. Da war der Preis noch 1500€. Dann wurde doch keine andere eingebaut und der Preis war nur noch 750€?

Ich habe das damals so verstanden, dass eine leistungsfähigere Batterieheizung im Winterpaket eingebaut ist.
Das mit der WP ist ja eigentlich naheliegend denn es ist ja alles drin (HVAC). ich bin halt kein Klimaanlagen spezi aber ich glaube es bracht wirklich nicht so viel um das ding „umgekehrt“ zu betreiben.
falls doch ein WP-Betrieb implementiert ist - dann noch mehr „Hut-ab“ vor den TM-Ingenieuren! :bulb:
@nickwest: Findest du ev. noch den thread von TMC… oder Volker.Berlin?

Ich habe anlässlich des Threads Heizung + Standzeit im Winter sowohl das Tesla-Forum als auch TMC systematisch durchsucht. Alles, was ich finden konnte, waren Mythen und Legenden ohne Belege oder Quellen, die sich dann verselbständigt haben… Aber vielleicht habe ich auch was übersehen. Bin immer noch interessiert, obwohl ich inzwischen nicht mehr so sicher bin, dass eine Wärmepumpe wirklich so große Vorteile bringt:

  • Dann wenn man sie am dringendsten braucht, wenn es draußen wirklich kalt ist, nützt sie am wenigsten und muss sowieso durch „Heizdraht“ (PTC) unterstützt werden.
  • Auf langen Strecken ist der Verbrauch der Heizung im Model S pro Kilometer gerechnet immer noch messbar, aber sehr gering. Wenn ich mit 130 km/h unterwegs bin, habe ich in einer Stunde ja auch 130 Kilometer zurückgelegt und 30+ kWh verbraucht. Ob ich in derselben Zeit zusätzlich 1 oder 2 kWh für die Heizung aufgewendet habe, fällt nicht wirklich ins Gewicht, zumal man in der Regel vor einer Langstrecke den Wagen vorheizen kann, solange er noch am Shore Power hängt.
  • Auf kurzen Strecken, bei kurzer Nutzungsdauer und niedrigen Durchschnittsgeschwindigkeiten, macht die Heizung prozentual natürlich einen erschreckend großen Anteil am Verbrauch aus und kann den Durchschnittsverbrauch ganz schön in die Höhe treiben. Aber was kümmert’s mich? Wenn ich sowieso nur in der Stadt unterwegs bin, komme ich mit dem Model S allemal bequem wieder nach Hause.