Und noch ein Winterfahrbericht

Hallo,

Ich war heute beim TCS Fahrtraining in Zernez mit den 19 Zoll Pirelli Winterreifen. Die erste Übung, das Slalomfahren hat eine Menge Spass gemacht, vorallem ohne die Traktionskontrolle. Die elektronische Stabiliserung hat immer noch schön eingegriffen. Mit der Traktionskontrolle ging es dann eher auf der gemächlichen seite vorwärts.

Danach kam die erste Übung mit direkten vergleichen mit den anderen Fahrzeugen. Aufwärts anfahren. Kurz gesagt ist das mit dem Model S nicht möglich. Zugegeben es war verdammt rutschig aber selbst bei sehr geringen steigungen oder auch nur etwas aufgeschütteten schnee vor den reifen ging es gar nicht oder nur mit vor und zurückwiegen weiter. So musste ich 3 mal von mehreren Leuten wieder angeschoben werden um weiter zu kommen. Wobei einer davon ein Fahrfehler von mir war wo ich in etwas tieferem Schnee gelandet bin.

Bei der Vollbremsung auf Schnee und Eis schnitt das Model S leider mit Abstand am schlechtesten abgeschnitten. Das beste Ergebnis erzielte dabei ein Oldtimer aus von 1970 ohne ABS anscheinend weil sich dadurch ein Schneekeil bildet, aber auch die anderen Fahrzeuge verschiedenster klassen haben dem Model S min. 2 Auto längen abgenommen.

Beim Bremsen mit Ausweichen gings dann ziemlich gut, das ABS hat einwandfrei funktioniert.

Am nachmittag gabs dann einen relativ eng gesteckten Rundkurs mit 3 Startpunkten. Es wurden 2 runden gefahren mit 3 Autos auf dem Kurs, so man konnte sehen wer zuerst wieder am Startpunkt war. Auch hier war ich mit einer der langsamsten. Ich gebe hier offen zu ich bin nicht der beste Schneefahrer und drifter und das hat sicher dazu beigetragen. Aber am ende sind wir noch mit den 2 schnellsten Fahrzeugen (beides 4 rad Antriebe) ne Runde gefahren und die hatten wirklich ne ecke mehr Grip / Beschleunigung auf der rutschigen Fahrbahn.

Am ende haben wir noch etliche Runden auf dem auf eher normaleren Kurven gedreht. Während das Ausschalten der Traktionskontrolle mehr Spass bringt, ist das ‚gas‘ doch sehr schwer zu dosieren und somit bricht es (als unerfahrener fahrer) öfters mal aus. Mit der Zeit gings zwar besser, aber mit der Traktionskontrolle fährt es sich dann doch ne ecke entspannter und für mich auch schneller, da konnt ich doch glatt wieder zum Familienvan aufschliessen :wink:

Das ganze hat einen riesen Spass gemacht und das Training hat mir sicher sehr viel gebracht um in Ernstfall auf Schnee besser zu reagieren. Auch wenn ich mit Gegenverkehr viiiel vorsichtiger fahren würde als im Kurs :slight_smile:. Allerdings fand ich das ganze doch sehr ernüchternd, gerade das anfahren auf rutschiger Fahrbahn. Da alle anderen Forumeinträge durchweg positiv waren dachte ich schreib mal von meinen Erlebnissen. Kann sein das die Michelin oder Nokian reifen besser gewesen währen aber auch die Pirelli haben bei Tests ziemlich gut abgeschnitten also bin ich da eher skeptisch. Also seit vorsichtig.

P.S. Bei starken Schneefall ist am Morgen auch die Einparkhilfe amok gelaufen und hat diverse Hindernisse gemolden die nicht da waren. Am nachmittag bei leichten Regen gings dann ohne probleme.

Etwas ähnliches habe ich im Teslaforum gelesen.

Der Fahrer kam den Berg bei viel Schnee nicht hoch.

Hier der Link von dem Video, wo er den Berg noch hoch kommt. Im Beitrag schreibt er aber, das er später auf Schnee nicht hoch gekommen ist.

Wie das mit den Allwetterreifen gewesen wäre? :open_mouth: :astonished:

Hallo ChrisG,
das ist aber schade, dass Du aus Deinem Fahrtraining so schlechte Erfahrungen mitgenommen hast. Ich bin überrascht, dass das Verhalten auf Schnee so schlecht war.
Ich habe kürzlich an einem Intensivtraining vom ADAC in Augsburg mit meinem Model S teilgenommen und hatte in allen dortigen Übungen immer das Gefühl, dass mein Auto es Insbesondere auch mit leichteren Wagen gut aufnehmen konnte. Beim Bremsen auf relativ trockener bzw. auf sehr nasser Fahrbahn kamen wir alle etwa gleich zu stehen. Das hatte mich sehr beruhigt, da ich bei dem hohen Gewicht einen Schiebeeffekt erwartet hatte. Den gab es aber nicht, was durch die bessere Traktion aufgrund des hohen Gewichts vom Trainer auch als zu erwarten bezeichnet wurde. Schnee hatten wir halt keinen. Ich habe auch die Pirellis. Da bin ich jetzt doch gespannt, was noch auf uns zukommt, wenn der Winter mal ernst macht. Vielleicht helfen ja noch Sandsäcke im Trunk :wink:
LG und trotzdem weithin viel Fahrspaß mit möglichst wenig Schnee auf den Straßen
Brigitte

Hallo
Obwohl ich noch nie im Schnee mit dem Model S gefahren bin :cry: wundert mich deine Beschreibung nicht:
Aus meiner Sicht vergleichbar mit Strassenbahnen/Lokomotiven. Hier wurde vor rund 20 Jahren auf Drehstromtechnik (Asynchronmotoren wie im Tesla) umgestellt. Es musste sehr viel Arbeit in die Adhäsionsregelung gesteckt werden. Der Drehstrommotor ist klein, extrem leistungsfähig und dreht sehr hoch und dies blitzartig. Will heissen, die Regelung muss extrem schnell reagieren, sonst „geht die Maschine ab wie ne Rakete“. Tja, das dürfte bei allen E-Autos mit Hinterradantrieb und Drehstromtechnik (im Schnee) dasselbe sein. Auch beim i3 bin ich sehr skeptisch, was die Schneetauglichkeit betrifft.

Grüsse
Reto

Die amis geben im Tesla motor club den Reifen die Schuld, einer meint er konnt bei 14% steigung bei glatten Bedingungen anfahren… Die Tests vom Pirelli sind auf Schnee zwar nicht immer berauschend, aber auch nicht wirklich schlecht. Naja keine Ahnung.

In Kanada hat sich der Pirelliv Winterreifen nicht bewährt. Er ist eher was für trockene oder nasse Straße bei niedrigen Temperaturen. Bei Schnee schlägt sich der Nokian Hakkapellitta deutlich besser.

Bericht in TMC - patp fährt sein neues Model S in Kanada im Winter 2012/2013. Damals noch mit einer Firmware, deren Traktionskontrolle inzwischen verbessert wurde.

Stecken geblieben mit den Pirellis:
teslamotorsclub.com/showthre … post240320

Im Vergleich dazu die Nokian Hakkapelitta
teslamotorsclub.com/showthre … post242858

Ich habe nach den Nokian Hakkapeliitta R in Deutschland bei google gesucht und nichts gefunden in unserer Reifengröße.

Vor allem das F bei Nässe stört mich aber doch:

Nokian Hakkapeliitta R.JPG

Denn hier in Norddeutschland ist es selten extrem.

Und Berge haben wir hier auch nicht. :laughing:

Ich habe mir gerade die aktuelle Autobild gekauft. Die, die gerade mit der Schlagzeile „so kalt erwischt der Winter die Elektroautos“ Schlagzeile macht.
In diesem Test wurden auch Bremsen, Handling, Traktion, Heizen, etc getestet.
Das Model S ist beim Bremsen im Mittelfeld und die Tester waren überrascht wie schnell der schwerste Wagen im Vergleich zum Stehen kommt - vor dem i3!
Bei Handling und Traktion holt er sogar Platz 1! Zitat: „der rund 5 Meter lange Ami lässt bergauf keinem eine Chance“!

Na das klingt doch ganz anders als dein Bericht!?

Also ich kann auch nur Positives über die Wintertauglichkeit berichten. Bin zwar erst einmal bei richtig Schnee auf der Straße gefahren, war aber erstaunt über die gute Traktion mit Pirelli Sottozero. Mein Schwager mit seinem 1er hatte an einer Stelle deutliche Schwierigkeiten, wo wir ganz locker hochgefahren sind.
Auch auf nasser Straße sind die Pirellis super. Beim Ampelstart auf nass bei 5 Grad draussen war nichts von der Traktionskontrolle zu spüren.

mich schon etwas, da die heutige Regelungstechnik eigentlich mit der Reaktionsgeschwindigkeit keine Probleme hat.
Ein Problem was hier eine Rolle spielen könnte, ist das Anfahren an einer Steigung, da ich ja keine Halteregelung habe, die das Auto elektrisch auf der Position hält und eine Handbremse auch nicht zur Verfügung steht. Habe mich damit noch nicht beschäftigt habe aber auch keine adhoc Idee.

Hmm, ein Asynchronmotor dreht immer etwas langsamer als das Stator-Drehfeld und das in gewissen Grenzen sogar relativ unabhängig von der Belastung. Und hierüber hat man den Motor doch super im Griff.
Bei nem Gleichstrommotor (Permanentmagnet oder Reihenschluss) z.B. wäre das schon schwieriger, denn wenn ich dort die Last wegnehme, dreht er wirklich hoch.

Der i3 hat soweit ich weiß nen Synchronmotor, hängt also immer ganz genau am Stator-Drehfeld. Da BMW bisher aber doch für seine Heckschleudern bekannt ist, darf man gespannt sein was der i3 so macht :unamused:

Ich war mit den Pirelli 21" Winterreifen über Weihnachten bis Neujahr im Zillertal. Hatte zwar wenig Schnee aber die letzten Tage lag dann auch auf der Fahrbahn welcher. Bei der Abfahrt bin ich auf Schnee bedeckter Fahrbahn den Pass runter gefahren und hatte zunächst etwas Sorge, dass das schwere Fahrzeug (inkl. 4 Personen und Gepäck) nicht leicht zu kontrollieren wäre.

Im Endeffekt muss ich sagen, dass ich mit den Reifen sehr zufrieden bin und keinerlei Probleme hatte.

Übrigens:
Die Fahrt vom Rhein-Main-Gebiet ins Zillertal und zurück (mit Besuch von Verwandschaft und Freunden) verlief ob der vorhandenen Ladeinfrastruktur völlig problemlos. Ich schätze mit einem Verbrenner hätte ich die Strecke etwa 1 Stunde schneller geschafft - allerdings auch mit mehr Stress und eigentlich für die Kinder untragbar. Meine Kinder lieben den Tesla, weil wir jetzt beim Ladestop immer zum McDo gehen können … :slight_smile:

Wie ist das eigentlich mit der Reku im Schnee? Ist es passiert, dass schon beim Einsetzen der Reku die Hinterräder gerutscht sind?
Ich stelle mir das gerade etwas schwierig vor wenn man dann obwohl man langsamer werden möchten dennoch das Gaspedal leicht betätigen muss damit die Reku nicht zu stark wird.

Die Traktionskontrolle kümmert sich auch darum.

Also wirkt diese sogesehen umgekehrt wie beim Beschleunigen nimmt also Rekuleistung weg damit nicht blockiert wird?

JA.
Das hatte schon der Roadster.
Das waren die Momente, wo man glaubt, man hätte von Hinten einen Kick bekommen.
Erst erschrickt man, und dann sollte man nachdenken, ob man mit 100k unter dem Popo wirklich so schnell fahren sollte.

Ich habe ein Foto mit der Gesamtwertung aus dem Autobild-Test gefunden!

Naja die vergleichen Elektroautos, d.h. kein 4x4 usw. ev. haben die auch die P+ variante mit den grösseren und dadurch anderen reifen.

Das fahren auf schnee hat ja auch spass gemacht und mit der Traktionskontrolle war weder über- noch untertsteuern ein problem. auch der kleien hügel war ohne probleme zu meistern, einfach anhalten war nicht… Aber wie gesagt in der vergleichsgruppe die ich hatte hat das ganze relativ schlecht ausgesehen. Auch mag es nicht ganz fair sein die Traktion mit einem 4x4 zu vergleichen. Aber auch der Famelyvan konnte bei leichten steigungen anfahren.

In dem Artikel schreiben sie das die Reichweite auf knapp 200 km bei gerade mal knapp unter Null zusammenschrumpft. Das deckt sich aber nciht mit Berichten wie von Björn aus Norwegen.

Das deckt sich auch nicht mit meiner Erfahrung. Bei knapp über(!) Null fahre ich von Hamburg nach Berlin (300 km) mit 125 km/h statt mit 135 km/h, das ist alles. Voll besetzt mit Heizung im Normal-Modus (nicht „Range“), Licht, Heckscheibenheizung, etc… Unter Null konnte ich noch nicht testen…