10 Wochen Standzeit ohne Stromanschluss

Hallo zusammen,

ich muss meinen 90D für die nächsten 10 Wochen stehen lassen ohne Stromanschluss, und will alles richtig machen um die Batterie nicht zu schädigen.

Dazu habe ich gestern auf 60% geladen und heute versucht herauszufinden, wie ich die Systeme komplett abschalten kann. Ich ahnte schon, dass es schwierig sein würde, aber nach einem Gesräch mit der Tesla Hotline bin ich nun richtig sauer :imp:

Mir wurde gesagt, es gäbe keine Möglichkeit das Fahrzeug komplett abzuschalten.

Frage: ist das so richtig? Was ist mit dem abklemmen der 12V Batterie wie bei einem Verbrenner? Das müsste die Hochvoltbatterie doch trennen, oder?

Habe einen Vor-Facelift.

Was würdet ihr in meiner Situation machen? Leider ist kein Strom am Abstellplatz vorhanden.

Grüße, Andreas

Mod. Note 2018-06-27: Die Auflösung findet Ihr auf Seite 9 in diesem Thread.

Nach meinem Verständnis müsste es mit dem Abklemmen der 12V Batterie durchaus reichen. Würde aber eher 80% auf die HV Batterie machen.
Stell das Auto doch am SeC ab und bitte die Leute dort ab und zu nachzuladen.

Abstellen beim SeC geht leider nicht. Ich habe jetzt dort mal nachgefragt wegen der 12V Batterie, und warte auf Antwort.

Ja in der Theorie sollte das reichen. Vielleicht hatte jemand schonmal diese Situation und kann Praxiserfahrungen beisteuern?

Habe ein wenig Angst dass das SeC sich genauso quer stellt wie die Hotline in den Niederlanden, die einfach gesagt hat: geht nicht, sie müssen am Strom angesteckt lassen. Als ob ich den irgendwie herbeizaubern könnte :unamused:

Ich glaube es gab hier schon Leute die das Auto so lange ohne Strom abgestellt haben, finde nur grad partout die Threads nicht.
Ich würde ebenfalls auf 80-90% laden, Energiesparmodus an, immer verbunden aus, und es darauf ankommen lassen. 10 Wochen sind so lange ja auch wieder nicht. Mit den 1% Vampir pro Tag dürfte das kein Problem sein. Zudem erinnere ich mich gelesen zu haben, dass nach einigen Tagen ein erweiterter Schlafmodus zu tragen kommt, der noch weniger Vampir mit sich bringt.

Versuche aber auf jeden Fall während dieser Wochen der Versuchung zu wiederstehen, die App anzuwerfen. Sonst wachen die Systeme auf und der ganze Tiefschlaf ist fürs erste futsch. Sofern Du das Auto in einem Bereich abstellst wo das vertretbar ist, würde ich auch die Alarmanlage abstellen. Dies fördert meiner Beobachtung nach definitiv dem Schlaf der Systeme und senkt den Vampirverlust.

Gibt es niemanden der das Fahrzeug vielleicht zwischendurch mal laden könnte?

Ansonsten würde ich auf 90 % laden, alle potentiellen Energieverbraucher abschalten (Einergiesparen ein, immer verbunden aus, intelligentes Klimatisieren aus, Hitzeschutz aus, Range Mode On, …) und das Fahrzeug abstellen.

Die Fahrzeuge fallen nach 48 Stunden in den Tiefschlaf.
Wichtig ist natürlich auch, dass man TeslaFi & Co. ebenfalls deaktiviert, da die den Wagen in regelmäßigen Abständen wecken würden.

In der Woche habe ich ca. 1-2% Verlust pro Tag (Energiesparmodus aus, Immer verbunden an)
Mit Energiesparmodus an und Immer verbunden aus sinkt der Verlust auf <=1%.
Wenn der Wagen dann noch in den Tiefschlaf fällt, reicht das Wochenende nicht aus, um einen Verlust anzuzeigen.

Mir fiel gerade noch ein, dass ich bei einem Teslafahrer der im selben Bürogebäude eingemietet ist, definitiv mal mitbekommen habe dass er es ohne Strom für 4 Wochen abgestellt hat. Das war laut ihm nicht mal ansatzweise ein Problem. An den Energieverlust konnte er sich auf Nachfrage nicht mal erinnern.

Der Vampir ist inzwischen (mit aktueller Software) weit unter 1 Prozentpunkt pro Tag, wenn man „Energiesparen“ AN und „Immer verbunden“ AUS geschaltet hat und es sich verkneift, das Fahrzeug ständig mit der App aufzuwecken. Je länger es steht, desto mehr Systemkomponenten werden schlafen gelegt und der Stromverbrauch sinkt weiter. Du musst nichts weiter dafür tun, das hat Tesla schon alles gut programmiert.

Ich schließe mich den Empfehlungen hier an: „Energiesparen“ AN, „Immer verbunden“ AUS, beim Abstellen SoC auf ~80% und dann nicht mit der App spielen. Wenn er 10 Wochen stehen soll, kannst Du ja nach ca. 3 Wochen mal per App gucken, wo der SoC steht. Das wird ganz beruhigend sein für Dich (und es wird hier einige, mich eingeschlossen, brennend interessieren).

Noch ein Hinweis: Falls Du eine Dashcam hast, unbedingt abstöpseln! Meine Dashcam sorgt allein für einen Standverbrauch von fast 1 Prozentpunkt pro Tag.

Hmm. Ich habe neulich mal mit „scan my tesla“ den Dashcam-Verbrauch (BlackVue) versucht zu messen. Geschaut, wie der Verbrauch im Stand war, sagen wir mal ~150W (weiss nicht mehr genau). Dashcam abgestöpselt: immer noch ~150W. Will sagen: War nicht messbar.

Edit: 1% wären bei einem 85er ca. 0,77 kWh. Das entspricht 32 W. Es müssten (laut Google) eher so 2-3 W sein.

Bzgl. Dashcam: Ich habe nur eine grobe Schätzung, die auf der Anzeige in der Tesla App nach ein paar Tagen Standzeit basiert. Einmal mit, einmal ohne Dashcam. Der Unterschied ist erheblich, aber meine Methode ist nicht wissenschaftlich. Vielleicht haben wir auch unterschiedliche Dashcams: Ich habe die Blackvue DR650S-2CH (je eine Linse vorn und hinten).

Frau A.S. vom SeC Stuttgart hat geantwortet:

Ohne weiteren Kommentar :imp:

Ich werde jetzt versuchen den Frunk zu entfernen um die 12V Batterie abzuklemmen. Wie man das bei einem Verbrenner auch macht. Wenn es Folgeschäden gibt werde ich das hier dokumentieren.

Mein Auto hat sich meinem Leben unterzuordnen und nicht umgekehrt.

Danke Tesla für das durchdachte Design und den großartigen Service. :unamused:

Ich versteh Dich nicht. Ich selbst würde eher das 10 Wochen Risiko eingehen als an der Verkabelung zu fummeln. Zumal hier in diesem Thread ja durchaus einiges an Optimismus herrscht dass das alles gut gehen sollte.

Ich würde das jetzt auch so machen wie viele hier geschrieben haben, was soll denn schon passieren?

Natürlich ist die Antwort vom SeC eine Frechheit, wie man sie hierzulande leider schon fast gewohnt ist. Kompetente Hilfe sieht jedenfalls anders aus, als dass man sich feige hinter irgendwelchen Prozessen und Regeln versteckt und dann noch so unfreundlich formuliert.

Ich würde auch nicht das Risiko eingehen, an der Elektrik des Fahrzeuges wegen dieser 10 Wochen rumzubauen. Die Zeitspanne sollte unter Beachtung aller schon gegebenen Tipps, die ich nicht nochmal wiederholen will, kein Problem sein.
Meine bisher real gemessenen Vampirverluste waren:

  • in 8 Tagen 5%
  • in 10 Tagen 7%,
    jeweils bei mittleren SoC-Ständen.
    Hochgerechnet ergeben sich da round about 50% Vampir in 10 Wochen. Ich vermute mal sogar noch weniger, da der Tiefschlaf während der längeren Standzeit mehr zum Tragen kommt.

Und wenn es schief geht und die Batterie danach platt ist? Meiner Erfahrung nach schwankt der Energieverbrauch bei Nichtgebrauch sehr stark, je nach dem was im letzten Update so drin war und ob gerade ein Hacker Bitcoin Mining auf der „Tesla Cloud“ macht.

Ich finde es unmöglich, dass man als Eigentümer keine Möglichkeit hat, das Auto wirklich abzuschalten (ohne Befähigungsnachweis LOL).

Hier sind Leute schon gefahren bis die Batterie leer und alles schwarz war. Soweit ich weiß ohne bleibende Schäden.

Und falls doch was sein sollte ist die Chance auf kulante Abwicklung sicher höher als wenn du an der Batterie gefummelt hast.

Viel interessanter finde ich die Frage, was man macht wenn das Auto ein halbes Jahr stehen soll. Das wäre grundsätzlich mit den verbauten Akkus überhaupt kein Thema, aber dazu muss man das Fahrzeug tatsächlich abschalten. Keine Ahnung welche Angst Tesla hat diese Informationen weiter zu geben, als ob dann plötzlich die Anzahl der Diebstähle hochgehen würde.

Ich habe auch noch nie von einem Pedelec gehört, das die Grätsche macht, nur weil man es im Winter in der Garage stehen lässt.

Wie geht man denn vor, wenn gar keine Energie mehr Hauptakku ist und entsprechend auch der 12V-Akku leer ist? Da der Computer zur Steuerung des Ladevorgangs nicht mehr ansprechbar ist - und sich auch der Chargeport nicht mehr öffnet - müsste ja zunächst der 12V-Akku extern geladen werden (so meine Vermutung).

univ müsste da ja ein paar Erfahrungen gesammelt haben :wink: … siehe Schon wieder liegen geblieben: 18 km typical Rest

Wer kann mehr sagen?

Ach ja: Man sollte natürlich auch bedenken, dass ein völlig entladener Akku dessen Lebenserwartung senkt.

Dann muss erst die 12 Volt angeschlossen geladen sein um den Ladeanschluss öffnen zu können.
Gab da mal nen Video zu Adac hat abgeschleppt bzw. Aufgeladen dann mit Booster an die 12V dann konnte Ladeanschluss geöffnet und am SuC geladen werden