exakte Co2 Berechnung

Hallo Freunde.

Nachdem gestern bei Bekannten das Argument kam dass durch „unsauberen“ Strom ein Elektroauto mehr Co2 ausstößt als ein sauberer Diesel habe ich vor das ganze exakt zu berrechnen.

Denn: Benzin wächst nicht auf Bäumen. Es muss zunächst aus der Erde geholt, rafinariert werden, zu den Tankstellen gefahren und und und.

Wird schwierig aber ich versuche das so genau wie möglich zu machen.

Damit wenn wieder einer mit diesem Argument kommt ich kontern kann.

Über mithilfe wäre ich durchaus dankbar… :wink:

Mit elektrischen Grüßen

Andreas

Guck doch mal beim ADAC. Beim Ecotest wird well-to-wheel betrachtet. Es sind also alle Aufwendungen für Transport usw. mit drin. Da das Model S dort ziemlich gut war, denke ich entkräftet das die haltlose Behauptung, die du da gehört hast:

Beim ADAC EcoTest kann der Tesla Model S ein hervorragendes Ergebnis einfahren. Der
durchschnittlich gemessene Energieverbrauch liegt bei lediglich 24,2 kWh. Das ist für eine 2,1 t schwere
Limousine der oberen Mittelklasse mit einer Antriebsleistung von 310 kW ein erstaunlich geringer Wert. Im
Stadtzyklus liegt der Energieverbrauch bei 21,7 kWh, außerorts sind es 21,1 kWh und auf der Autobahn 31,7
kWh pro 100 km. Die Erzeugung der ermittelten durchschnittlichen Strommenge von 24,2 kWh pro 100 km
entspricht nach dem durchschnittlichen Stromerzeugungsmix in Deutschland einem CO2- Ausstoß von 136
g/km. Damit erreicht der Model S in diesem Kapitel des EcoTest sehr gute 48 Punkte. Dem ADAC EcoTest
liegt die „Well-to-Wheel“-Betrachtung zugrunde. Das bedeutet, dass nicht nur die verbrauchte
Antriebsenergie ermittelt wird, sondern auch die benötigte Energie, um die Fahrzeugbatterie zu laden. Der
Ladevorgang ist allerdings u.a. durch Temperierung der Batterie mit Verlusten behaftet, so dass mehr
Ladeenergie notwendig ist, als die Nennkapazität der Batterie aufweist.
Schadstoffe
Da der Model S beim Fahren selbst keine Schadstoffe ausstößt, erhält er in diesem Kapitel volle 50
Punkte. Zusammen mit den CO2-Punkten erreicht der Tesla klar fünf Sterne im EcoTest und kann mit 98
Punkten das bisher beste EcoTest-Ergebnis der oberen Mittelklasse aufweisen.

Hi,

Wow - eine homemade well-to-wheel Berechnung. Das wird lustig!

Wie sollen wir z.B. den CO2 Ausstoss (und natürlich die Umweltverschmutzung) von Öltanker Havarien mit ihren Ölteppichen etc., aber auch die Entsorgung von alten Tankerschiffen u.ä. in Billiglohnländern in denen sie dann ohne Umweltauflagen einfach in ihre Einzelteile zerlegt werden einberechnen?

Aber zunächst mal das einfachste:

Also auch schon mit dem deutschen Strommix stösst das Model S deutlich weniger CO2/km aus als andere Verbrennerautos dieser Größe und Gewicht (die sind meines Wissens so um 200-250 g CO/km - kommt ja immer auf Modell und Motor an)

Könnten wir die Erzeugung von Benzin mit all ihrem CO2 Ausstoß von Förderung (abfackeln von Erdgas), Transport (Containerschiffe die nicht wie die OECD Berechnungen glauben mit Diesel, sondern mit aufgeheiztem Bitumen fahren - ich war auf einem über den Atlantik gefahren und Greenpeace bemerkt das Problem der scheinbar sauberen Schiffe langsam auch), Tankerkatastrophen (CO2 Ausstoss der Aufräumarbeiten), Raffination & Verteilung mit der Erzeugung von Ökostrom vergleichen, sähe das noch finsterer aus.

Aber ich denke auch schon der Vergleich mit den CO2 Emissionen der Erzeugung des deutschen Strommixes würde für das Benzin deutlich schlechter ausfallen als für den Strom.

Genau werden wir es nicht aufschlüsseln können, weil ganze Forschergruppen schon an diesen Berechnungen verzweifelt sind (was nimmt man noch mit rein, was nicht, wie gewichtet man etc.).

Cheers

Frank

Das glaube ich erst wenn der ADAC seine kompletten Berechnungsmethoden auf seiner Website offenlegt.

Echte well-to-wheel Berechnungen gibt es schlichtweg noch nicht - nur relativ krude Näherungen.

Frank

Hallo.

Die Argumentation höre ich auch oft…
Aber mit Strom hat man wenigstens die Möglichkeit den selbigen selbst und ohne Co2 zu produzieren.

Das hat bei Sprit und Diesel noch niemand geschafft …
Sehr oft werden bei den Berechnungen verschwiegen dass wir schon jetzt mit ca. 20 Prozent regenerativen Strom fahren…
DIE suchen nur ein Argument gegen ein Emobil da selbst absolut Ahnungslos …

Gruss

Mario

Auf der Wikipedia gibt es die Berechnung unter Leistungs- und Verbrauchsdaten.
Die richtet sich nach den gesetzlichen Vorgaben für die Energieettikette (A-F) welche bei einem Fahrzeugkauf zumindest hierzulande immer angegeben wird.
Die Angaben sind jeweils Well-to-Wheel. kA ob das bei den Kraftstoffen auch so ist, aber AFAIK hat das bei denen ohnehin keinen all zu grossen Einschlag (10%?)

Mit Ökostromvertrag darf man dann aber nochmal gehörig nach unten korrigieren. :sunglasses:
Und jenachdem wie die Energiewende weitergeht wird sich das auch weiter korrigieren, ohne dass man sich ein neues Fahrzeug kaufen muss.

tja mario, aber bei den entsprechenden vollhonks stösst du selbst da auf taube ohren…
da kommen die argumente, dass der überflüssige solarstrom tagsüber für teuer geld ins ausland verkauft werden muss und die autos werden dann nachts geladen
d.h. mit logischer argumentation kommsde da net weiter… :unamused:
:sunglasses:

ps. mein quitschy, als auch dann später der grosse, werden im normalfall von mir nur tagsüber (auf der arbeit :smiley: ) mit überwiegend solarsaft betankt :bulb:

Da wird dann aber bald ein fettes Tesla Schild auf das Dach der MVV geschraubt werden müssen- wenn du, dein Vorstand und ich gleichzeitig an den Säulen im Hof laden … Was für ein Bild …

Da lohnt sich ja schon fast ein Supercharger bei euch aufzubauen :slight_smile:

Gruß
Eric

Richtig. Über den Daumen braucht Dein Model S so viel Energie zum fahren, wie allein verbraucht wird, um eine entsprechende Menge Sprit für einen Verbrenner nur zu raffinieren. Und dann ist der Sprit noch nicht verbrannt…

So ähnlich hat Elon mal in einem Interview argumentiert. Das ist hübsch plakativ und die Größenordnung stimmt, das konnte ich recht schnell nachrechnen. Leider bin ich gerade unterwegs und habe die Quellen nicht greifbar.

Und hier noch ein vollkommen anderes Argument, was sich für mich auch sehr bewährt hat: Mit dem E-Antrieb hast Du Wahlfreiheit! Jeder kann das “tanken“, was er oder sie für richtig hält: Atom, Kohle, Erneuerbare… Die Diskussion kann man führen, muss man aber nicht. Und wenn morgen wider Erwarten Fusions-Energie zur Verfügung steht, kannst Du damit fahren – ohne Umrüstung! Der Verbrenner hat höchstens die Wahl zwischen E5 und E10, und wenn morgen die OPEC die Ölpreise verdoppelt oder beschließt, Öl nur noch an Russland und China zu liefern, dann viel Spaß… :wink:

Siehe auch diesen Thread:

Elegante Argumente für E-Fahrzeuge
viewtopic.php?t=903

…noch etwas würde mich idZ interessieren…wie CO2 freundlich ist die Produktion des Li-Io Akku’s? Wieviel Energie wird verschlungen? Sind die Produktionsemissionen eines Model S mit denen einer konventionellen Oberklasselimusine vergleichbar?
Bitte um euren Input…

Ich kann die Frage nicht beantworten, aber jedenfalls enthält der Akku wertvolle Rohstoffe, die aus einem gebrauchten Akku allemal leichter zurück zu gewinnen sind, als sie erneut abzubauen. Da Teslas Akkus gute zehn Jahre halten werden (immerhin sind alleine acht Jahre schon allein von Teslas garantiert), mache ich mir darüber keine großen Sorgen…

im 85er model s sind nicht mal zehn kilo lithium

de.wikipedia.org/wiki/Lithium-Ionen-Akkumulator

90% kann man recyclen oder weitere jahre nachnutzen

ob der bergbau nachhaltig und menschenwürdig erfolgt ist vermutlich noch sicher zu stellen, wie so viele andere unmenschlichkeiten. aber das rechne ich nicht ausschliesslich dem e-auto zu.
die unmenschlichkeiten entlang der pipelines sofern in deren oder bohrturmnähe überhaupt noch was mancherorts lebt sind das gleiche thema und werden gerne übersehen.

@eric… gar nicht mal so weit hergeholt
eine anfrage von tesla nach strom von der mvv gibt es wohl (nachtigall, ick hör dir tappsen…)
:sunglasses:

Gemäss der Studie „Comparative Environmental Life Cycle Assessment of Conventional and Electric Vehicles“ (NTNU, Trondheim) benötigt die Produktion eines EVs 87 bis 95 g eq-CO2 pro Kilometer während der Lebensdauer. Annahmen: Ein Auto der Grösse eines Leafs, Lebensdauer des Fahrzeuges: 150’000 km, 24 kWh LiNCM (Lithium/Nickel/Kobalt/Manganesium) Batterie.
Der Anteil der Batterie beträgt daran gemäss dieser Studie 35% to 41%, also 30 bis 39 g eq-CO2/km.

Es gibt noch andere Studien auf diesem Gebiet, die ca. die Hälfte an g eq-CO2/km für die Produktion ermittelt haben wollen. Zieht man dies in Betracht, benötigt ein EV für die Produktion ca. 45 bis 95 g eq-CO2/km.

Allerdings steht die industrielle Massenproduktion von EVs noch ganz am Anfang-> es gibt noch erhebliches Optimierungspotential. Die Lebensdauer eines EVs ist mit 150’000 auch am unteren Ende. Deshalb gibt es noch Potential, dass diese Zahlen in Zukunft sinken.

Gruss Ivo

Ich habe auch immer wieder verschiedene Diskussionen, in der man sich dann ganz schnell auf die Produktion von e- Autos die ja auch CO2 Ausstoß verursacht konzentriert, gepaart mit dem Klassiker das Strom ja auch produziert werden muss und dies mit dem Extrembeispiel China mit einem extrem schlechten Strommix untermauert wird. Dabei wird Feinstaub und der Smog in Chinas Großstädten kurzfristig mal einfach ignoriert.

Das Treibstoff auch nicht so einfach aus der Zapfsäule sprudelt, der muss gefördert werden, transportiert, raffiniert wieder transportiert und dann ist er vielleicht bei der Tankstelle und wird dann unter schlechtem Wirkungsgrad zur Fortbewegung im Auto verfeuert, dass wird dabei auch mal ganz einfach weggelassen :laughing:

Dazu gibt es nun einen interessanten Beitrag:

[url]http://www.3sat.de/page/?source=/ard/dokumentationen/173711/index.html[/url]

[url]http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/bei-der-oelfoerderung-wird-oft-erdgas-verbrannt-a-854125.html[/url]

Nach dieser Geschichte, habe ich dann immer eine andere Diskussionsbasis.

Tolle Links! Die kann ich gut gebrauchen :wink:

Nun mal halblang. Lithium wird aus Salzseen, meist in Argentinien gewonnen. Nix Bergbau. :imp:

Und wenn mir jemand mit Bedenken gegen Bergbau kommt, dann frag ich ihn sofort: Was machst du dann noch hier? Müsstest du nicht schon längst im Braunkohle-Protestcamp in der Lausitz sein? Die Landschaftszerstörung dort und in NRW ist gigantisch und unmittelbar vor unserer Haustür.

danke volker, es gibt natürlich auch diese abbaumethode, vermutlich aber auch nicht die schönsten bedingungen für einen broterwerb.

ich wollte nur klarstellen, dass es nicht nur beim e-auto bedenkliche und verbesserungswürdige prozesse gibt, sondern generell in allen bereichen des menschlichen handelns sowas vorkommt und das wird von den altvorderen gerne unter den teppich gekehrt. googelt mal ein wenig nach erdöl + nigerdelta, da treibts dir zorn, wut, trauer und tränen in die augen …