Hallo Teslafahrer,
ich fahre seit mehr als 2 Jahren Tesla und habe derzeit einen P90D. Ich bin absolut begeistert von dem Auto. In nahezu jeder Hinsicht ist dieses Fahrzeug wegweisend und es macht riesigen Spaß. Viel mehr als jedes andere Auto das ich davor gefahren bin und das waren auch keine Kleinwagen. Ich fahre fast doppelt so viele km seit ich einen Tesla habe. Auch Langstrecken machen Spaß. Man fährt „schwerelos“ und kommt viel ausgeruhter und entspannter an als in einer „Rappelkiste“. Kurzum ich mag meinen Tesla sehr.
Natürlich hat aber auch ein Tesla ab und zu mal das Bedürfnis in die Werkstatt zu müssen. Sei es nur zur Inspektion, zum Wechsel von defekten Reifen, die wegen des Traglastindex für den P90D gar nicht so leicht und schnell zu bekommen sind oder zur Beseitigung eines kleinen oder größeren technischen Problems. Gerade als selbständiger Geschäftskunde ist es daher für mich wichtig, dass ich ein Servicecenter in der Nähe habe, dass mir im Falle eines Ausfalls weiterhilft ohne dass ich einen Tag Arbeitsausfall habe. Da aber das nächstgelegene Servicecenter etwa 120km und etwa 70-90 Minuten je Fahrt von mir entfernt ist, wird jedes kleine Problem mit meinem Tessi welches oft nur Tesla beseitigen kann zum echten Problem, denn ich würde im günstigsten Fall einen halben Tag ausfallen.
Daher hatte Tesla mir beim Kauf meines ersten Teslas auch zugesagt den Rangerservice kostenlos zur Verfügung zu stellen. Das hat auch immer hervorragend geklappt und musste aufgrund der Kinderkrankheiten des P85 insgesamt 5 mal im ersten Jahr in Anspruch genommen werden. Es war aber ein vorbildlicher und großartiger Service. Ich musste nicht eine Minute auf meinen Tesla verzichten, da vor Ort die Fehler während meiner Arbeitszeit behoben wurden. Besser geht es nicht!
Seit einiger Zeit und seitdem ich meinen 150k teuren P90D habe, hat sich dies leider dramatisch verändert. Im Spätsommer hatte ich mir eine große Schraube in den Reifen gefahren. Kein Reifenhändler in meiner Gegend konnte einen Ersatzreifen liefern. Auch Teslas Road-Assistance konnte hier nichts organisieren. Daher habe ich im SeC angerufen und gehofft, dass man mir dort helfen kann. Leider wieder nichts. Sie hatten weder Leute die das Auto holen konnten, noch einen Reifen den sie hätten aufziehen können. Ich stand da mit meinem immobilen Tesla und einem platten Reifen für den es keinen Ersatz gab. Daher beschloss ich trotz der hohen Kosten, 2 neue Kompletträder die bei Tesla in Düsseldorf verfügbar waren, zu kaufen, da ich aus beruflichen Gründen unbedingt mobil sein muss. Aber obwohl ich eine nennenswerte Menge Geld bei ihnen lassen wollte, weigerte sich Tesla trotz der Tatsache, dass mein Auto nicht bewegbar war, den Ranger Service zu schicken den ich natürlich auch bezahlt hätte. Sie hatten einfach keine Kapazitäten frei. Weder beim Ranger Service noch in der Werkstatt.
Der sehr freundliche Mitarbeiter des Servicecenters in Düsseldorf teilte mir auf Nachfrage unumwunden mit, dass sie absolut überlastet seien und nicht wüssten wie das noch enden solle. Sie könnten nur mit großer Anstrengung überhaupt Inspektionen und das nötigste an Serviceaufträgen abarbeiten, da einfach zu viele Fahrzeuge für ein viel zu kleines Servicenetz existierten, besonders in NRW. O-Ton: „Wir wissen auch nicht wo das noch hinführen soll. Wenn dann noch das Model 3 für die Masse auf die Strasse kommt bricht hier alles zusammen“.
Auch meine kürzliche Bitte, 4 nagelneue Winter-Kompletträder die ich bei Tesla in Düsseldorf für einen beträchtlichen Betrag kaufen werde innerhalb der nächsten 4 Wochen per Ranger Service gegen Berechnung bei mir zu montieren wurde mit dem Hinweis auf hoffnungslose Überlastung abgelehnt und ich erhielt zunächst (aber immerhin) nur einen Termin in der Werkstatt. Der Rangerservice sei faktisch wegen Überlastung derzeit überhaupt nicht verfügbar.
Der Käufer meines „alten“ P85 hat ein ähnliches Problem. Sein Tesla macht Geräusche und Vibrationen beim Fahren die nicht von den Reifen, sondern vom Fahrwerk herrühren. Der frühestmögliche Termin dem man ihm anbot lag 3 Wochen in der Zukunft. Das finde ich bei Fahrwerksproblemen allerdings schon bedenklich.
Daher frage ich: Elon, wann wird es mehr Servicecenter geben?
Die Frage ist nicht ob, sondern wann, denn mit erscheinen des Model 3 ist endgültig Feierabend. Das sagen selbst die eigenen Mitarbeiter im Service.
Denk bitte mal an die Geschäftskunden die wirklich auf ihr Fahrzeug angewiesen sind… Für viele wäre das Serviceproblem, wenn sich das herumspricht, ein starkes Argument gegen eine Kaufentscheidung für einen Tesla. Gerade die Käufer eines solch hochpreisigen Fahrzeugs sind da eher weniger geneigt Verständnis zu zeigen.
Dabei ist das Auto absolute Spitzenklasse! Es wäre doch Schade, wenn der Erfolg Teslas unter dem hausgemachten Problem fehlender Servicekapazitäten leiden müsste.
Hat von euch jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, oder ist die Lage nur im SeC Düsseldorf bzw. NRW so angespannt?
LG an Alle