Einige Fragen zu Tesla für Selbstständige - Kurz vor Kauf :)

Hallo liebe Tesla Community,

ich bin seit der ersten Vorstellung des Model S (und vor allem nach der ersten Probefahrt) ein begeisterter Liebhaber von diesem genialen Fahrzeug.

Nach Jahren des Beobachtens und Monaten des Überlegens bin ich nun endlich kurz vor der Bestellung :smiley:
Ein Model 3 ist auch reserviert (am zweiten Tag nach der Vorstellung reserviert), aber da erwarte ich keine Lieferung in Deutschland vor Ende 2018 oder Anfang 2019 und ich will einfach nicht länger auf das Tesla Feeling warten…
Ich habe schon viel hier im Forum gelesen, aber leider nicht die Antworten auf alle meine Fragen gefunden.

Meine Konfiguration wäre ein S60 in Midnight Silver Metallic mit schwarzem Alcantara Dach, Dekor Carbonfaser, 19 Zoll Räder, Standard Sitze in Schwarz und Ultra High Fidelity Sound (75 KWh Upgrade und Autopilot werde ich dann wohl nachrüsten, falls sich das steuerlich lohnt).

Ich hoffe ihr als Experten könnt bei einigen meiner Fragen helfen:

1 - Wie läuft genau das mit den Kosten ab die ich steuerlich absetzen kann bei einem Elektroauto? Ich bin Freiberufler und werde den Tesla auf meine Firma kaufen (ich führ Fahrtenbuch).
2 - Ich habe gehört, dass es sich steuerlich lohnt den Autopilot nachträglich zu aktivieren. Genau das wäre auch mein Plan (evtl zusammen mit 75 kWh wenn nötig). Stimmt das, dass es steuerliche Vorteile hat auch trotz der höheren Kosten wenn man es nachträglich kauft?
3 - Was sind realistische Reichweiten mit der 60 kWh Batterie? Ist diese Akkugröße Praxis tauglich oder schränkt er extrem ein? (Auf Grund der Kosten werde ich wohl nur die 60 kWh Version bestellen und dann evtl. später nach 6-12 Monaten upgraden auf 75).
4 - Ich habe zuhause einen Carport und eine PV Anlage auf dem Dach. Was ist die beste Ladestation für den Tesla in Kombination mit einer Photovoltaik Anlage?
5 - Kann man das Model S mit Allwetter Reifen ausliefern lassen? Wenn ja, wie fährt sich das Auto mit den Reifen?
6 - Wie schätzt ihr den Wertverlust von dem Fahrzeug nach zwei Jahren und ca. 50.000 km ein?

Vielen Dank schonmal für Eure Hilfe!!!

Freue mich Teil dieser Community zu werden.

Grüße,
Benny

Hallo Benny, damit dir die Fachleute auch antworten können, wäre es klasse zu wissen in welchem Land du denn wohnst :wink:

Sorry, du möchtest ja nach Deutschland liefern lassen…hatte ich überlesen…

Hi Janbo, sorry hatte ich vergessen :slight_smile:

Wohne in Deutschland in der Nähe von Mannheim

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Ein mir gut bekannter Steuerberater fährt sowohl Roadster wie auch ein Model S. Er hat beide Fahrzeuge ins private Vermögen erworben und rechnet die tatsächlichen Kosten (AfA + laufende Kosten) auf die Jahresfahrleistung um und berechnet den daraus resultierenden km-Satz seinem Unternehmen für die betrieblichen veranlassten Fahrten ab.
Sollte der km-Satz unter 30ct/km fallen wird halt mit 30ct/km Pauschale abgerechnet.
Dadurch entfällt die ungünstige Pauschalierung mit 1% sowie die An-/Abfahrten.

Besonders wenn das Auto länger als 4 Jahre genutzt wird (hohe Fahrleistung von 50-60TSD im Jahr) ist das Ergebnis sogar positiv.
Auch entfällt der Ansatz des Restwertes bei der Entnahme aus dem Firmenvermögen. Übrigens, nach 4 Jahren hat man schon 4121%=48% der Umsatzsteuer bei der 1% Regelung an das Finanzamt zurückgezahlt.

Hi Eberhard,

danke für Deine Antwort.
Hört sich interessant an doch ich denke bei mir würde sich das nicht lohnen da ich Fahrtenbuch führe und das Model S wohl nur max 2-3 Jahre mit max 50.000 km insgesamt fahren werde.
Auch würde mir die Erstattung der MwSt bei Kauf auf das Gewerbe sehr entgegenkommen wegen meinem Cash-Flow.

Freue mich auf alle weiteren Tipps und Erfahrungen von euch.

LG,
Benny

Du musst den Neupreis ohne Batterie als Basis für die 1% nehmen. Wenn Du alleine in der Firma bist und mit niemandem teilen musst, dann wird der Aufpreis für die nachträgliche Aktivierung des AP teurer sein als diesen Betrag als Gewinn auszuschütten und davon nach Steuern die 1% Different in der Versteuerung für die direkte AP Mitbestellung zu zahlen. Bist Du „nur“ Angestellter und hast nix von der Differenz zwischen direkter Mitbestellung und nachträglicher Aktivierung, dann sieht die Rechnung für Dich anders aus.

KFZ-Steuer entfällt vorerst.

Förderung gibts keine für fas MS.

Der Restwert ist Kaffeesatz-Leserei. Aber Du willst den S60 fahren bis M3 verfügbar ist. Das wird dann mehr Reichweite als der S60 in zwei Jahren haben. Damit dürfte der Preis deutlich unter den des M3 fallen.

Reale Reichweite eines S60 sollte hier ein S60-Fahrer beantworten.

zu 2). Indem Du Autopilot und 75 kWh erst nach dem Kauf aktivieren willst, kannst Du Den Bruttolistenpreis des MS senken. Dieser ist meines Wissens aber nur relevant, wenn Du die 1%-Regelung machst (weil das dann die Grundlage ist, von der 1% gerechnet wird). Wenn Du Fahrtenbuch führen willst, bringt es Dir nichts (außer Nachteile, da es teurer ist).

Nicht ganz. Du kannst vom Bruttolistenpreis 500 € pro kWh Batteriekapazität abziehen, jedoch maximal 10.000 € (für 2013).
Diese Beträge verringern sich pro Jahr um 50 € bzw. 500 €. D.h. derzeit sind wir bei 350 € pro kWh / max. 8.500 €.

Er führt Fahrtenbuch. Die nachträgliche Aktivierung des AP bringt nichts weil es nicht nach 1%-Versteuerung geht.

Bei Fahrtenbuch wird es behandelt wie bei einem Verbrenner, also Gesamtkosten einschliesslich Abschreibung, darauf dann der prozentuale Anteil der Selbstnutzung, das ist der geldwerte Vorteil.

Das Gleiche gilt für die mögliche Serviceleistung über 3 oder mehr Jahre. Dies nicht zusammen mit dem Fahrzeug kaufen oder zumindest extra und nicht auf der Kaufrechnung ausweisen lassen. Bei € 1575 für 3 Jahre wären sonst monatlich € 15,75 mehr zu versteuern.

Danke für Eure Antworten!

Kann jemand evtl. hierzu etwas sagen?

3 - Was sind realistische Reichweiten mit der 60 kWh Batterie? Ist diese Akkugröße Praxis tauglich oder schränkt er extrem ein? (Auf Grund der Kosten werde ich wohl nur die 60 kWh Version bestellen und dann evtl. später nach 6-12 Monaten upgraden auf 75).
4 - Ich habe zuhause einen Carport und eine PV Anlage auf dem Dach. Was ist die beste Ladestation für den Tesla in Kombination mit einer Photovoltaik Anlage?

Hallo,
so mache ich das auch. Model S/X privat erworben und dann der Firma 0,60 Euro/km in Rechnung gestellt.
Kein Fahrtenbuch, das ist für mich eine große Erleichterung.
Steuerlich zu beachten ist hiebei, dass die betriebliche Nutzung zwischen 10% und 50% liegen muss.
Was bei mir kein Problem darstellt und auch entsprechend gestaltet werden kann :wink: .
Zu Ermittlung des Kilometersatzes kannst Du den Bruttopreis auf 6 Jahre abschreiben zzgl. aller sonstigen Kosten wie Reifen, Strom, Ladekabel etc.

Grüße SuCseeker

Ich mache es auf Anraten meines Steuerberaters auch so. Für mich eine sehr gute Lösung, da ein Fahrtenbuch für mich viel zu aufwändig wäre. Und ich habe den Eindruck, ich fahre damit sehr gut.

Hi SuCseeker und UTs,

danke für euer Feedback, das heisst aber ihr habt das Model S Brutto gekauft und nicht die MwSt erstattet bekommen, oder?

Ihr bezahlt also alles selber privat (Tesla, Versicherung, Strom, Reifen, etc…) und berechnet dann der Firma X km x 60 Cent die dann steuermindernd als Kosten abgezogen werden?
Wie dokumentiert ihr die KM die der Firma in Rechnung gestellt werden und wie kommt ihr genau auf die 60 Cent pro Km?

Wodurch kann man beweisen, dass die betriebliche Nutzung zwischen 10 und 50% liegt? (aktuell mache ich das mit dem Fahrtenbuch und habe ca. 80 % beruflich)

Sorry für die vielen Fragen aber meine Steuerberaterin ist da leider nicht sehr hilfreich…

Danke & Grüße
Benny

  • Ja, alle Rechnungen zahlst Du privat ohne MwSt.-Erstattung.

  • Wenn ich geschäftlich fahre fülle ich nach fünf Fahrten ein Formblatt „Reisekostenabrechnung“ aus. Dort ist Datum, Strecke und Kilometeranzahl anzugeben.

  • Du notierst den Jahresanfangs und Endkilometerstand mit Zeitungsfoto, damit hast Du den Anteil der betrieblichen Anteil im Blick.

  • 60 Cent/km: 134.000 brutto /6Jahre = 22.333 Euro/Jahr plus Versicherung, Kleinkram etc. = 25.000 Euro/Jahr
    Dann durch z.B. 40.000 km Jahresleistung geteilt gibt 62,5 Cent/km.
    Scharf abgerechnet wird am Jahresende mit Ausgleichszahlung.

Grüße SuCseeker

Wenn Du Freiberufler und vorsteuerabzugsberechtigt bist geht auch ein Mischfall, wie von mir praktiziert. Einkommensteuerlich Privatvermögen, umsatzsteuerlich Unternehmensvermögen. So bekommst Du die Umsatzsteuer zurück, musst natürlich aber auch beim späteren Verkauf Umsatzsteuer bezahlen und zwischendurch eine sog. unentgeltliche Wertabgabe (früher Eigenverbrauch) besteuern. Die „unentgeltliche Wertabgabe“ ist aber rein umsatzsteuerlich und erhöht nicht Deine Einkommensteuer.

Wichtig und richtig ist aber - was Sucseeker schreibt - dass die betriebliche Nutzung zwischen 10% und 50% liegen muss. Bei mehr als 50% betrieblicher Nutzung ist es zwangsläufig ein Firmenwagen im einkommensteuerlichen Sinne mit der sich daran anschließenden 1%-Regelung.

Wenn Du aber eine (nahezu) 100% betriebliche Nutzung mit Fahrtenbuch nachweisen kannst bleibt natürlich auch die Option, das Fahrzeug vollständig als Firmenwagen laufen zu lassen. Aber die Frage kannst Du Dir besser beantworten.

Diese Aussage lässt mich aufhorchen. Ein StB, der bei diesem Thema „nicht hilfreich“ ist, hat sich damit disqualifiziert.

Es wurden hier schon einige Varianten („Gestaltungsmöglichkeiten“) vorgestellt. Letztendlich ist jeder Fall sehr komplex, weil viele Faktoren einfließen, über die ein guter Steuerberater aufgrund seines Einblicks in die tatsächlichen Zusammenhänge eine Entscheidungshilfe anbieten kann. Speziell wenn auch die Finanzierung sauber in das Konzept eingebunden werden will.

Du hast dich selbstverständlich auch darüber informiert, ob die von dir als „Freiberufler“ ausgeübte Tätigkeit ihren rechtssicheren Status behält?
gruenderlexikon.de/magazin/ … -kann-1288
und
gruendungsberatung-online.de … aetigkeit/

Deine Steuerberaterin mag schöne Augen oder eine gute Figur haben. Wenn sie schon beim Thema Firmenwagen patzt, dürfte sie beim Thema Freiberufler ebenfalls nicht sattelfest sein. Mein Tipp: Zweite Meinung einholen und deinen Status als Freiberufler wasserdicht machen.

Hi Wassermann, danke für dein feedback.

Mein Status als Freiberufler ist zum Glück sicher, da ich nur meine Zeit verkaufe (und keine Waren die vorher eingekauft wurden) und studierter Informatiker bin. Das sollte also kein Problem sein.
Meine Steuerberaterin hat leider weder schöne Augen noch eine schöne Figur :confused: aber die Kosten sind relativ preiswert und ich bin schon seit 10 Jahren da. Deswegen vermeide ich einen Wechsel…

Ich habe zuhause einen Carport und eine PV Anlage auf dem Dach. Was ist die beste Ladestation für den Tesla in Kombination mit einer Photovoltaik Anlage?

Grüße
Benny

Das sagt uns EM am 28.10.16. Noch 3 Tage Geduld!

… und bis dahin kannst Du Dich hier einlesen: Laden über Photovoltaik mit intelligenter Steuerung