Hier das Video vom Euro NCAP-Crahstest. Die Fahrzeuge werden hierfür übrigens anonym gekauft und dann getestet. Es ist also nicht möglich, dass der Hersteller versucht irgendwas zu drehen.
Für die Sicherheit eine Autos sind zwei Dinge wesentlich.
- Erhalt des Überlebensraums - sprich die Fahrgastzelle.
- Abbau der Geschwindigkeit bei möglichst geringer Beschleunigungsbelastung für die Insassen.
In beiden Disziplinen hat die Bauweise des Model S besondere Vorteile.
Wie besonders beim Seitenaufprall und Pfahlaufprall zu sehen ist, dringt das Hindernis kaum in die Fahrgastzelle ein. Grund ist wie schon geschrieben, das massive Akkupaket im Fahrzeugboden. Bei klassischen Bauweisen ist der Pfahlaufprall mit das kritischste Szenario. Nichtsdestotrotz, wirken auch beim Model S sehr hohe Beschleunigungen auf die Insassen, da die seitliche Knautschzone naturgemäß sehr kurz ist und die Bewegungsenergie auf wenige Zentimeter abgebaut wird.
Beim Abbau der Geschwindigkeit hat das Model S beim Frontalaufprall deutlich mehr „Strecke“ zur Verfügung als ein klassicher Verbrenner. Deine Halswirbel und inneren Organe werden es dir danken. Da es keinen Motorblock mit Getriebe gibt, kann auch nichts in die Fahrgastzelle eindringen, was wiederrum einen enormen Vorteil beim Erhalt des Überlebensraums gibt.
Das schwächste Glied in der Kette ist der menschliche Körper. Bei bestimmten Beschleunigungskräften kommt es unweigerlich zu schweren inneren Verletzungen. Bedeutender dürften aber „Bedienfehler“ der Insassen sein. Sind Sitz, Lenkrad und Gurt nicht richtig eingestellt, können die Sicherheitssysteme nicht ihre volle Wirkung entfalten. Was passiert, wenn der Beifahrer bei einem Unfall die Füße auf dem Amarturenbrett liegen hat, kann man sich ausmalen. Die schweren Verletzungen an den Beinen sind da eher Nebensache, da man wahrscheinlich unter den Gurt rutscht und von ihm stranguliert wird, während der Beckengurt aus den Innereien Hackfleich macht.
Ähnliches kann passieren, wenn die Rückenlehne nicht aufrecht steht. Wer zu nah am Lenkrad sitzt, kann vom Airbag nicht stark genug gebremst werden und schlägt mit dem Kopf auf.
Nicht angeschnallte Insassen auf der Rückbank (irgendwie muss man leider immer noch Menschen dazu auffordern) werden auch bei niedrigen Aufprallgeschwindigkeiten zu tonnenschweren Geschossen (F = m * a). Wenn sie die vorderen Insassen nicht direkt erschlagen, brechen sie ihnen wahrscheinlich zumindest die Wirbelsäule.
Daher ist bei Sicherheitstrainings eigentlich immer die erste Lektion die korrekte Sitzposition im Fahrzeug. Sieht vielleicht nicht immer cool aus, rettet einen aber im schlimmsten Fall auch bei verhältnismäßig niedrigen Geschwindigkeiten vor schweren Verletzungen oder gar dem Tod.
Beliebte Ursachen schwerer und tödlicher Verletzungen sind auch herumfliegende Gegenstände beim Aufbrall. Auch hier gilt F = m * a. Man denke an Regenschirme, Bücher, ungesichertes Gepäck etc.