Scheltet ihn nicht zu sehr! E kann gar nicht anders.
Es ist logisch und nachvollziehbar, was er sagt und er hat aus seiner Sicht, aus seiner Erfahrung vollkommen recht!
Er war Vorstandsvorsitzender der Daimler AG - ein Unternehmen, das 129 Mrd. Umsatz macht - man erwirtschaftet ein vielfaches des Umsatzvolumens von Tesla an Gewinn!
Aus der Sicht ist Tesla ein Wicht und eigentlich kaum wahrnehmbar.
Die deutsche Automobilindustrie wird auch den Trend nicht verschlafen. Sie sind halt nur keine Pioniere, wie z.B. Tesla, sondern bedienen den Markt und was er fordert. Hybrids waren Jahre lang nicht gefragt und eigentlich ein Nischenprodukt - warum sollte man also darin investieren? Erst als eine Schwelle der Nachfrage überschritten wurde, bot man auch das an - und das ging dann schnell!
Genauso wird es bei E-Auto sein. Im Moment gibt es doch kaum Nachfrage danach - also erstmal die anderen machen lassen. Wenn der Markt dann soweit vorhanden ist, wird es mit Sicherheit - und das sehr schnell - ein Angebot deutscher Autos geben. Vorher wird man noch ordentlich die Politik bemühen, damit ein ordentliches Ladenetz aufgebaut wird (selbstverständlich aus Steuermitteln).
Ein Auto zu konstruieren, das von einem Elektromotor angetrieben wird, ist für keine Autofirma ein Problem.
Also insofern verhält er sich genauso, wie sich ein Vorstand oder Ex-Vorstand eines großen Automobilkonzern verhalten muss.
Was mich wundert - und darauf ist er praktisch gar nicht eingegangen -, ist nicht das noch fehlende Umsetzen eines vernünftigen E-Auto oder die Internetkonnektivität oder sonst irgendetwas, was ein Tesla bietet. Wie gesagt, das kriegen die deutschen Autobauer innerhalb kürzester Zeit hin. Viel schlimmer ist das offensichtliche Verschätzen/Verschlafen der dafür notwendigen Schlüsseltechnologie - nämlich der Batterietechnik. Das hat ja kürzlich auch das Fraunhofer Institut festgestellt, dass es in dieser Technologie keiner Investition mehr bedarf, weil da sind wir hier restlos abgehängt. Das ist m.E.der Punkt, in denen sich die Autobosse verschätzt haben. Aber das interessiert nicht, so lange man diese Umsätze und Gewinne einfährt - Verkaufszahlen liegen bei allen Autofirmen ziemlich hoch.
Und was auch übersehen wird: Es ist doch klar, dass nicht über Nacht ein Großkonzern als Autobauer entsteht. D.h. es wird immer und immer mehr Auf-/Emporkömmlinge geben, die immer und immer mehr Autos verkaufen und dann schließen diese sich zusammen. Dann wird man sich fragen, wie konnte das geschehen.
Naja, im Moment laufen die Geschäfte für die deutschen Autokonzerne gut - hoffen wir mal für die Arbeitsplätze, dass die Vorstände wach genug sind und nicht durch Arroganz verblendet.