Ändert Tesla die Bordlader-Architektur?

Eine höhere AC Ladeleistung beim Tesla kann man nicht ausschließen. Durch das Model X ist die Ladearchitektur gerade „in Fluss“ gekommen. Vielleicht tut sich auch was beim Model S?

Verstehe ich nicht. Habe ich was verpasst? Mein letzter Stand war, dass Tesla den Doppellader nur noch widerwillig verbaut, die Tendenz also zu niedrigeren AC-Ladeleistungen geht… Was im Zeitalter eines engmaschigen Supercharger-Netzes durchaus schlüssig ist: Warum teure und schwere Hardware verbauen, wenn „allgegenwärtige“ DC-Lader dennoch ein Vielfaches der Leistung abgeben? Für Destination Charging sind auch 11 kW gut genug. (Ich weiß, dass das nicht jeder so sieht, aber ich kann nachvollziehen, dass man es so sehen kann.)

Ja, anscheinend. Der Doppellader entfällt im Model X, angeblich weil der Bauraum dafür nicht ausreicht unter der 3. Sitzreihe. Der Bordlader der 3. Generation kann dafür mit 72A statt mit 40A laden, was bei 240V AC einphasig (also Haushaltsstrom in USA/Kanada) einer Leistung von 17,3kW statt 9,6kW entspricht.

Model X wird vermutlich auch für Europa eine neue Bordlader-Generation erhalten. Der bisherige Singlelader mit 11kW ohne Option der Aufrüstung auf 22kW wäre sonst ein Rückschritt. Und das Tesla Destination Charging Programm mit einer 22kW Wallbox wäre mehr oder weniger obsolet, bevor es gestartet ist.


Model X kommt 2016 in Europa mit einem 18kW Dreiphasenlader heraus (die bekannten 26A pro Phase :smiley: ).
Model S wird im zweiten Halbjahr 2016 auf die neue Lader-Architektur umgestellt.
Der Doppellader ist nur noch unter der Ladentheke erhältlich, aber man kann damit eine Ladeleistung von 36kW erreichen.
Die Supercharger werden Zug um Zug auf die 18kW Einheiten umgerüstet und können über 200kW an zwei gleichzeitig ladenden Fahrzeuge abgeben.
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Klingt nicht unplausibel. Danke für das Update!

Na dann spekulier’ ich mal das MX bekommt einen Single-11kW Lader und Supercharging, soll reichen. Die Jungens und Mädels haben echt was anderes zu tun als neue Lader für die EU zu entwickeln. Dann eher CCS… Freu’ mich wenn ich falsch liege, in einem Jahr wird das MS ja ersetzt und ein MX könnte „cool“ sein. Zudem hat the wife noch einen Verbrenner… aber da fehlt eher das Cabrio…

Warum haben sie dann einen 72A-Lader für die USA entwickelt, wenn sie soviel anderes zu tun haben?

Zumal so etwas ja ein eigenständiges Team entwickelt. Es blockiert also an anderer Stelle keine Entwicklung. Ansonsten würde es mehrere 100 Jahre dauern, bis solch ein Fahrzeug fertig wäre.

Gruechte sagen das in den USA und Canada der Code geaendern werden soll von 80% Dauerlast zu 70% Dauerlast. Wenn das richtig ist dann macht the 72A Charger Sinn.

In privaten Haushalten gab es ja keine „richtige“ Dauerlast in den USA vor den EVs…

So eine Größenoptimierung bringt oft auch höhere Effizienz mit sich, da die Kühlung ja auch Platz benötigt. Könnte auch sein, das die neuen Lader dann gleich für höhere Boardspannungen ausgelegt werden.
Wenn man deutlich mehr Ladepower mit vertretbarem Aufwand erreichen möchte, führt kein Weg an höherer Akkuspannung vorbei.
Beim SuC kann es auch nicht schadem, wenn man es etwas k0ompakter bekommt bzw. bei gleichem Platzbedarf mehr Leistung zur Verfügung hat.

36KW LAdung halte ich aber bei der akt. generation eher für unwahrscheinlich.

Ich sehe da nur einen bedingt einen Zusammenhang zwischen „Ladespannung“ und „Akkuspannung“.
Das Kabel mit höherer Spannung weniger Strom und damit eine günstigere Version sein können, ist verständlich.
Trotzdem kann die Akkuspannung unabhängig sein. Es benötigt fast immer einen Ladekonverter zw. Ladekabel und Akku.

Meiner Meinung nach werden die Akkuspannungen in der Zukunft sinken.
Die Ladespannungen gehen hoch.

Bei der DC-Ladung sitzt der Gleichrichter in der Ladesäule, der Lader im Auto bleibt außen vor. Wenn Du den Strom am Ladeport begrenzen willst, aber trotzdem schneller Laden willst, bleibt nur eine höhere Akkuspannung.

Gruß Mathe

Richtig, es handelt sich allerdings um Gleichrichter.

Autsch, natürlich :blush: ist korrigiert!

…dein Spekulatius ließt sich schlüssig :wink:

So scheint das in sich logisch zu sein - wenn man an das externe Laden denkt. Aber den Doppellader nutze ich ja so gut wie nicht „extern“ - dafür sind die SuC da. Sondern bei mir zu Hause. Und da ist er doch weiterhin sinnvoll. Oder wann kann ich eine DC-Wallbox bei mir einbauen? :wink:

Ciao,
Gerhard

Das klingt alles logisch. Danke für die Info.

Ich bin froh, dass ich mir wieder den Doppellader geholt habe. Ich lade jetzt vor allem solar vom Dach in der Firma. Und so habe ich oft (wenn die Sonne fehlt) einen niedrigen Ladestand (50-100km) im Akku. Wenn ich dann aber doch zügig weg muss, dann kann ich mit dem Doppellader in 30min 50km hinzu laden und sicher den nächsten SuC erreichen. Ansonsten warte ich halt auf das nächste Wolkenloch zum Nachladen, weil ich täglich nicht so viel fahren muss.

Falls Tesla hier mitliest. Bitte weiter 22kW für unterwegs und zu Hause, minimum!
Nicht jeder fährt entlang der Autobahnen.
Ich habe im Moment echt Angst vor Rückschritten.

Perfekt! :slight_smile: Das ist Netzstabilisierung vom Feinsten. Eigentlich solltest Du von Deinem Versorger/Netzbetreiber dafür einen fetten Bonus bekommen…

Hm, 18 oder 36kW machen nicht soviel Sinn. Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes. Ich spekuliere eher auf 22kW only.

Neuer Beitrag aus dem TMC Forum deutet darauf hin, dass das Model X in den USA mit 48A single Lader (12kW) kommt und die Option auf einen Doppellader entfällt (auch nicht mehr nachrüstbar ist).

Quelle: dieser Beitrag zitiert eine Mail von Tesla.

Meine Bewertung:

  1. Ich glaube erst an 48A, wenn die Eigentümer von ihren ausgelieferten Fahrzeugen entsprechendes berichten
  2. In Europa wird es sowieso anders wegen dreiphasigem Lader.