4.000$ Verlust pro Auto?

Hi

Da man hier vernünftig über das Thema sprechen kann wollte ich mal fragen, wie ihr das seht.

In einer anderen Diskussion kamen folgende aussagen, warum es stimmt, das Tesla pro Auto 4.000$ verliert:

Dann habe ich folgende Frage gestellt:
Was wäre also gewesen wenn Tesla in dem Quartal doppelt so viele Autos gebaut und verkauft hätte:

a) Der Verlust wäre größer, aber nicht doppelt so hoch.
b) Der Verlust wäre doppelt so hoch.
c) Der Verlust wäre kleine, das pro Auto ja Gewinn rein kommt.
d) Tesla hätte dann Gewinn gemacht.

Dann zeigt ich im seinen Fehler:

Denn das einzigste was darin steht ist folgendes:

Der Roadster wird nicht mehr gebaut. Das war ein Handgefertigtes Produkt, wo die Kosten schwer abschätzbar waren.
Da haben sie drauf gezahlt.

Aber nicht beim Model S!
Dort haben sie pro Fahrzeug 23% Marge, siehe Shareholder-Letter!

Mal eine paar erst gemeinte Fragen.

  1. Bekommt Tesla Geld, weil der Aktienkurs steigt?
  2. Wie wirkt sich das auf das Ergebnis aus?
  3. Gelder von externen Geldgebern sind ja Schulden, die man zurück zahlen muss, oder? Also ist das plus-minus 0 in den Geschäftsbüchern, oder sogar minus, weil Zinsen gezahlt werden müssen.
  4. Wenn Tesla dann noch von dem Geld, was sie bekommen haben ausgibt, weil Rechnungen für Supercharger, Gigafabrik, Service-Center, Showräume, usw… ausgibt, sind doch dann „Verluste“, die nichts mit dem Auto zu tun haben.

Wenn Tesla nur Autos bauen würde, sonst nichts machen würde, (also keine Supercharger aufbauen, keine Gigafabrik bauen würde, keine Läden usw…) dann würde deine Rechnung (Verlust durch Autos teilen) passen.

So aber, ist das ganz einfach falsch.

PS: Warum sollte man weiter Autos bauen und davon immer mehr, wenn man pro Auto Verlust macht?

Hat er Recht und ich Unrecht?

Wie seht ihr das?

Gruß

Kaju

Jedes Auto das Tesla verkauft, liefert einen positiven Deckungsbeitrag. Je nachdem ob man GAAP-konform rechnet oder non-GAAP ist dieser Deckungsbeitrag unterschiedlich hoch. Fest steht, dass Tesla bei mehr verkauften Autos und gleichem Ertrag pro Auto weniger Verluste bzw. sogar Gewinne machen würde.

Wenn jemand mit den Begriffen GAAP und non-GAAP nichts anfangen kann, dann ist er oder sie nicht in der Lage die Bilanz einer US-Firma zu verstehen und dann hat sich leider jede weitere Diskussion erübrigt. Dann bleiben nur noch zwei Möglichkeiten: entweder Grundlagen der Bilanzierung lernen oder jemandem glauben, dem man vertraut und von dem man hofft, dass er oder sie Bilanzen verstehen kann.

Gruß Mathie

Bin ich auch drüber gestolpert. Das kommt wohl dabei raus, wenn man einfach die Verluste des gesamten Unternehmens durch die Anzahl der verkauften Model S teilt. Bei Betrachtung der konkret dem Model S zugeordneten Kosten ist die Marge nicht nur positiv, sondern sucht auch ihresgleichen im Automobilsektor. Wir haben uns alle „über den Tisch ziehen lassen“ und haben deutlich „zu viel“ bezahlt. Ich habe es gern gemacht, denn genau das ist die Voraussetzung dafür, dass es eines Tages das Model 3 geben kann.

Die Verluste entstehen durch Kosten, die nicht dem Model S, sondern Model X, Model 3 und der Gigafactory zuzurechnen sind. Da diese drei Projekte im Moment nur Kosten und keinerlei Einnahmen produzieren, sieht die Bilanz „schlecht“ aus. Ich wiederhole es nochmal: Ich bin dankbar dafür, dass es so ist. Elon Musk macht einfach was aus dem Geld. Das sehen andere übrigens ähnlich… :wink:
:arrow_right: Larry Page über Elon Musk

Anders ausgedrückt: Wenn Tesla ab sofort einfach damit weiter machen würde, ca. 50.000 Model S pro Jahr zu produzieren, und ansonsten kein Geld weiter ausgeben würde, dann wären sie (für kurze Zeit) mächtig profitabel. Das fände ich aber richtig scheiße.

Dies schwachsinnige Betrachtung wurde auch beim Chevy Volt angestellt. Nach Umlage der Entwicklungskosten auf die in einem Jahr verkaufte Anzahl Fahrzeuge posaunten ernstzunehmende Medien in die Welt, GM würde pro Volt 250.000$ drauflegen.

Diese und andere Pseudo-Argumente begleiteten den Marktstart von Nissan LEAF, Chevy Volt, Tesla Model S und andere in den USA.
Ich beobachte mit Entsetzen, wie die gleichen Strickmuster mittlerweile auch deutsche Presse und Foren füllen.
Da haben PR-Agenturen gerade mal die Übersetzung ins Deutsch bewältigt und fluten mit diesem Murks nun alle Kanäle.

Genau das sage ich ja zu ihm.

Er behauptet aber weiterhin, das ich keine Ahnung habe und sagt ja:

Ist mir, auf eine ganz positive Weise, vollkommen schnuppe… :smiley:

Grundsätzlich sehe ich das genauso.

Aber ich mag es nicht, wenn solche falschen Aussagen/Zahlen verbreitet werden.
Nur deshalb schreibe ich da noch.

Genau, warum macht keiner von den „selbsternannten Spezialisten“ die Rechnung auf, wie viel Verlust Teslamotors pro Supercharger macht?
Rechenhilfe : Zur Zeit sind es 2790 Supercharger (=SuC)

Tesla sollte noch einen einzigen Verbrenner Bauen, dann können sie mal die Verluste pro Verbrenner ausrechnen :exclamation:
Ob dann endlich auch alle anderen erkennen, dass sich die Stinker auf lange Sicht nicht rechnen?

Die Investitionen für die Fabrik über den gestiegenen Börsenwert finanzieren? So einfach geht das nicht. Wenn Tesla eigene Aktien hält, dann sind die zwar mehr wert, wenn der Börsenwert steigt, aber finanzieren kann Tesla damit nichts, denn es handelt sich nicht um einen „Cash-in“. Finanzieren könnte Tesla mit dem „gestiegenen Börsenwert“ nur, wenn eigene Aktien verkauft würden.
Bei den genannten Verlusten geht es um die Gewinn- und Verlustrechnung von Tesla, da spielen die Abschreibungen und Finanzierungskosten für die getätigten Investitionen eine Rolle. Soweit die Investitionen über den Verkauf von Aktien finanziert wurden, fallen - im Gegensatz zur Finanzierung über Kredite - erst einmal keine originären Zinskosten an. Allerdings erwarten die Aktionäre natürlich irgendwann eine Dividende als Verzinsung ihres Kapitaleinsatzes. Zur Ausschüttung einer Dividenden muss Tesla aber erst einmal Gewinn erwirtschaften.
Alternativ könnten die Aktionäre auf weitere Kurssteigerungen hoffen, so dass sie ihre Aktien mit Gewinn verkaufen können.

Was ja tatsächlich auch geschieht: insideevs.com/rush-tesla-stock-s … tion-cash/

Zunächst sollte man sowohl den Verlust, als auch die Zahl der Fahrzeuge pro quartal betrachten.

Da kommt dann eine deutlich höhere Zahl raus…

Sicher ist die Kennzahl (mehr ist es nicht) nicht alleine ausschlaggebend, wenn sie allerdings mit steigendem Absatz ansteigt, dann ist das ein gaaanz schlechtes Zeichen.

Nur den Deckungsbeitrag pro Fahrzeug ohne Entwicklungskosten zu rechnen ist auch nicht zielführend: diese müssen berücksichtigt werden. Natürlich nicht im ersten Jahr voll, das wäre Quatsch. Sinnvoll ist es sicherlich die kummulierten Entwicklungskosten entweder zu verrenten, oder über die Laufzeit des entwickelten Modells abzuschreiben (linear oder Degressiv, je nach gusto). Die setz ich beim Model S mal mit acht Jahren an. Unter der Voraussetzung ist das Model S leicht rot und macht cash-loss.

Gleichzeitig gibt Tesla neues Geld der Investoren (einschließlich der Einnahmen aus Kapitalmaßnahmen der Aktie) zur Finanzierung von Expansion und Bezahlung laufender Kosten aus. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Ab einem bestimmten Punkt wird Tesla von den Zinszahlungen eingeholt…

Gruß SRAM

Ein ganz fettes WENN.

Sehe ich etwas differenzierter. Denn ein Großteil der Entwicklungskosten können 1:1 in das Model X übernommen werden. Großteils auch in das folgende Model 3.
Oder willst du beim Model X nur die Karosserie und Innenraum Entwicklungskosten mit einfließen lassen? Dann wird das ja der MEGA-Gewinnbringer.

Diese ausgaben haben ja nichts mit dem Fahrzeugbau zu tun und können somit nicht als Verlust pro Fahrzeug angerechnet werden. (Das ist ja s Thema dieses Threads)
Ob das gut oder schlecht ist, lasse ich die Finanzleute entscheiden, ist für mich eindeutig zu hoch!

Die Kosten bis zum Start von Model S waren etwa 700 Mio US$. Davon wurde das Model S entwickelt, das Werk in Fremont gekauft und ausgerüstet.
Wir sind uns einig, dass man die über eine irgendwie angesetzte Dauer auf den Ertrag des Model S Verkaufs anrechnen muss.

In der Bilanz stehen außerdem laufende Entwicklungskosten. Die Plattform für Model S und Model X wird ständig weiterentwickelt, teilweise in so großen Schritten wie Allradantrieb und Sensorenausstattung. Schon aufgrund des Plattform-Gedankens wird es sehr schwierig, die Kosten nur dem Model S zu zu rechnen.

Wenn man einfach den Verlust aus der aktuellen Bilanz nimmt und mit den Verkaufszahlen dividiert, nimmt man alle möglichen Investitionen auf die Soll-Seite hinzu, die mit der Fahrzeugentwicklung nichts zu tun haben.

Die Betrachtung bleibt absurd.

Um hier vorwärts zu kommen, muss man entsprechend Quellen sammeln: wo wurden Aussagen über Gewinn/Verlust pro Auto gemacht? Wie werden die Aussagen begründet und vor allem wann wurden die Aussagen gemacht?

welt.de/wirtschaft/article13 … onman.html

Da Elon Musk aber nicht sagte, das es beim Model S anders ist, wird in einem anderen Forum von einer Person spekuliert, das es dort auch so ist.

deraktionaer.de/aktie/tesla- … 163940.htm

reuters.com/article/2015/08/ … DC20150810

venturebeat.com/2015/08/09/tesla … -car-sold/

Das Gegenteil behauptet diese Quelle:
inhabitat.com/no-tesla-doesnt-lo … a-model-s/

und indirekt wird es auch hier erklärt, aber die Schlagzeile bleibt negativ.

mein-elektroauto.com/2015/08 … cht/18658/

Seit 30 Jahren beschäftige ich mich mit Wachstumsunternehmen, Bilanzen usw. Die Aussage bezogen auf Tesla, der Verlust sei je Auto 4.000 Euro, ist an Schwachsinnigkeit nicht zu toppen. Es wurde hier auch schon erwähnt, dass der gesamte Verlust zum größten Teil nichts mit den direkt entstandenen Kosten für die verkauften Autos zu tun hat. Das ist so, wie wenn ich eine Pferdezucht betreibe und gleichzeitig noch eine Fabrikhalle für die Herstellung von Zubehör für die Reiterei baue und ich dann die Gesamtverlust durch die verkauften Pferde rechne und meine, die Pferde bringen ja nur Verluste. Ein weiteres Beispiel dafür, wie die Presse in Bezug auf Elektroautos, wissend oder unwissend sei mal dahingestellt, das Volk verschaukelt. Die Ziele der Schreiberlinge sind jedenfalls klar. Sie halten, aus welchen Gründen auch immer, nichts von der Elektromobilität und wollen den Verkauf einbremsen.

Hier wird auch klar gesagt, dass es ganz anders aussieht: [url]No, Tesla Isn’t Losing $4,000 on Every Model S It Sells

Die nächste Antwort:

Sei doch froh. Don Quijote konnte die Windmühlen auch nicht besiegen.

Hier die Antwort aus dem anderen Forum: