Recruiting Tesla vs. Apple

Wahrscheinlich hat der ein oder andere es bereits gelesen. Apple und Tesla konkurrieren um die besten Entwickler. So hat Tesla wohl bereits 150 Mitarbeiter von Apple übernommen - so viele wie von keinem anderen Unternehmen:

Auch sehr interessante Hintergrundeinblicke, die der Artikel liefert:

bloomberg.com/news/articles/ … -for-apple

:smiley:

Solche Nachrichten dürften die restlichen Automobilhersteller eher beruhigen.

Mit soviel Manpower geht nun auch hoffentlich etwas vorwärts. Auch wenn Tesla die Grundbedienung nicht schlecht hingekriegt hat und die Over the Air updates super sind, so finde ich das sie immer noch in diversen Punkten hinterherhinken (navi, einfache Lade/Heiz termienkalender ähnlich eines Weckers (Wochentage um 7 Fertig geladen und bereit, am Wochenende um 11:30, bevorzugte ladezeiten zu Niedertarif zeiten usw.) oder keyfeatures fehlen (Zufallswiedergabe vom Memory stick) oder zuwenig bringen um sich wirklich habzuheben (App-developer kit, detailierte Statistiken zum verbrauch, sei es über den totalen Energieverbrauch täglich, wöchentlich, monatlich, jährlich oder die genaue aufteilung des Energieverbrauchs, heizung, Batterieheizung, Konsole, Fahren, Rekuperation usw.)

Es gäbe noch soviel potential, aber gefühlt geht es nur sehr schleppend voran.

So kann nur ein ‚Petrol Head‘ denken… Schau dich mal in den SW Abteilungen der etablierten Hersteller um - dann weißt du warum die alle Muffe vor Google und Apple haben und Innovation in der Bürokratie erstickt wird!

Solange sie die Entwickler abwerben und nicht die Produktdesigner… :mrgreen: Manches, was in letzter Zeit von Apple kommt, ist durchaus verbesserungswürdig. OSX Yosemite buggt fröhlich vor sich hin, iBooks bietet immer noch kein Meta-Tag-Editing und vermurkst die Bücher in unlesbare Formate, und so weiter…

(Und das sage ich als jemand, der mit MacBook, iPad und iPhone hier sitzt… :smiley: )

Alle einfachen Dinge sind vermutlich bereits umgesetzt. Was bleibt sind die komplexeren Probleme und kleine Optimierungen, die aber sehr zeitaufwändig ausfallen können (die letzten 5% des Projekts dauern bekanntlich am längsten…). Zudem wird mit jedem zusätzlichen Entwickler der Overhead größer, da sich mehr abgestimmt werden muss und Reibungsverluste entstehen. Mehr Leute zu einem bestehenden (Teil-)Projekt hinzuzufügen verzögert es zudem eher als es zu beschleunigen. Mehr Funktionalitäten benötigen zudem mehr Speicherplatz und Rechenleistung, die nicht unbedingt einfach so verfügbar ist - also muss auch noch aufwändig getuned werden, was keinerlei neues Feature bringt und mitunter aufgrund der gestiegenen Last vom Endkunden noch nicht einmal bemerkbar ist. Letztendlich führen mehr Features und Tuning aber auch dazu, dass viel mehr getestet werden muss, damit man nicht ein bestehendes System kaputt macht.

Das alles dürfte dazu führen, dass Tesla immer langsamer und vorsichtiger wird bei den Patches.

Beispiel: das neue (T)ACC. Es einzusetzen, damit der Tesla immer genausoschnell wie das vorfahrende Fahrzeug fährt ist sehr einfach, aber nicht wirklich nutzbar. Den Abstand zu halten ist schon schwerer. Den Abstand so zu halten, dass der Fahrer nicht entnervt aufgibt, weil es zu ruckartig ist wird noch schwerer. Eine Angenehme Fahrweise mit einigen Problemfällen ist die nächste Stufe. So richtig gediegen Fahren ohne nervöse Zuckungen ist dann so richtig schwer. Die Komplexität und Länge des Codes dürfte sich zwischen jeder dieser Stufen mehr als verdoppeln.

SRAM hat in einem anderen Thread eine schöne Grafik gepostet. Viele hier befinden sich im „Peak of Inflated Expectations“ was die Update-Fähigkeit von Tesla angeht ([url]Zulassungszahlen (KBA) Januar 2015]). Natürlich geht es in der Software mit riesigen Sprüngen weiter, sie wird besser und effizienter, und vermutlich steigt die wirkliche Geschwindigkeit der Verbesserungen der Software weiter und weiter. Aber die für Kunden sichtbaren großen Sprünge dürften immer seltener werden.

Ich glaube nicht das die Verzögerung beim Model X in Bereichen liegen in denen man normalerweise Softwareentwickler von Apple einsetzt
und ich habe das Model S probegefahren, das Cluster und Infotainment taten was ich von ihnen erwartet habe,
kaufentscheident war der Bereich für mich nicht (und damit bin ich nicht alleine, sonst hätte der ein oder andere Hersteller ganz andere Probleme).

Was die SW Abteilungen der etablierten Hersteller betrifft,
danke da hatte ich Einblick, wahrscheinlich deutlich mehr als Du Dir vorstellst.

Seltsam, mich würden sie als restlicher Automobilherstellermanager beunruhigen, da mit Apple und Google ohnehin zwei sehr erfahrene, sehr erfolgreiche und als cool geltende Unternehmen in die Automobilbranche eindringen. Audi und Co. können vieles - aber coole Softwareangebote kreieren, gehört irgendwie nicht dazu.

Ich weiß ja nicht, aber die Audi-App für den GTE unterscheidet sich jetzt von der Qualität jetzt nicht sonderlich von dem, was ich beim Tesla gesehen habe. Auch das MMI ist ausgereift, und bietet mehr Einstellungsmöglichkeiten als das Tesla. Von den Möglichkeiten im Navi mal garnicht zu sprechen (nur mal Eure eigene Wunschliste durchlesen reicht). Mein zehn Jahre altes Audi MMI scheint mehr Bedienfunktionalitäten im Navi zu besitzen als derzeit Tesla (was Funktionen angeht, außer natürlich alle Online-Funktionalitäten, die es damals schlicht noch nicht gab). Zudem scheint Audi es heute schon hinzubekommen, LTE in Fahrzeuge zu verbauen und einen WIFI Punkt anzubieten. Nur mal so nebenbei. :wink:

Also ich würde mich da nicht so aus dem Fenster lehnen. Derzeit holt Tesla hier faktisch nur auf. Einen Vorsprung haben sie maximal mit ihren OTAs, und gegen die hat sich Audi (und andere) bewusst entschieden - warum auch immer. Das sie es beherrschen zeigt aber BMW, die ja ihre Software-Probleme mit der Aufschließbarkeit so gelöst haben.

Und genau deshalb würde es mich auch beunruhigen, dass Tesla sich sein Softwareteam nun bei Apple zusammensucht. Und zwar vom softwarebegeisterten CEO persönlich und nicht vom von nichts eine Ahnung habenden Personalmanagement.

Aber HR Leute nehmen sie doch auch…

Übrigens ist nicht alles was Apple macht absolut perfekt. Und nicht jede Person die wechselt, tut dies, weil es ihr gerade in der eigenen Firma so gut geht. Da immer bei allen Vorauszusetzen, dass es nicht auch andere Motivatoren gab ist etwas plump. Schließlich wechseln ja auch Leute von Tesla zu Apple und zu Ford. Audi und BMW entwickeln auch im Silicon Valley (Selbstfahrfahrzeuge zum Beispiel). Keine Ahnung wer da noch ist. Aber dort sitzen halt nur ein paar Entwickler und Ingenieure, nicht alle.

Personalwechsel ist in der IT-Welt normal, nicht selten alle drei bis fünf Jahre. Solange Tesla bevorzugt von einer bestimmten Firma abwirbt, würde ich mir in dieser Firma Gedanken machen - nicht bei anderen Mitbewerbern. Zudem sitzen die Softwareentwickler von Deutschen Marken eben nur bedingt im Silicon Valley. Und es ist schwerer jemanden abzuwerben, der in Stuttgart programmiert gegenüber jemanden der drei Straßen weiter sitzt.

Mir ist das ganze zu Software, Infotainment fixiert.
Wenn ich als Automobilbauer wachsen will, dann ist SW und Infotainment maximal ein Randgebiet,
Leistungselektronik, Prüfung (Fahrzeug, Systeme, Komponenten), Qualitätssicherung, Fertigungsplannung, Einkauf, etc… sind mindestens genauso wichtig und die findet man für den Automobilbau eher bei den Herstellern, den Zulieferen und bei Dienstleister der Automobilindustrie,
daher, wenn Tesla das Personal nicht vornehmlich aus der Automobilbranche rekrutiert ist das für die Wettbewerber ein Grund zur Entspannung.

Das habe ich schon vor längerer Zeit* versucht klar zumachen. Es zählt aber nicht, weil man es nicht sehen kann. Also existiert es für solche Diskussionen nicht. Keep it simple für die Leute, die nicht vom Fach sind. :wink:

(*) Monate.

Wo steht denn, dass Tesla nicht auch für die anderen Bereiche bei Audi und Co. abwirbt. Nicht jeder will unter einem Sozialkompetenzkrüppel wie Martin W. arbeiten.

Nirgends. Daher scheint es kein Thema zu sein, ist unbelegt und somit eine reine Vermutung von Dir. Es ist genauso wie wenn jemand behauptet, Audi wirbt dort von Tesla ab. Das einzige, was wir wissen ist, dass Ford auch versucht Leute von Apple zu kriegen.

Tesla ist neu. Tesla will wachsen. Daher muss Tesla Leute abwerben oder selber ausbilden. Sie werden also wohl beides tun. Wo wirbt man im Silicon Valley? Beim nächstgelegenen Arbeitgeber mit hoher Qualität und vielen Leuten, die gut in die eigene Firmenkultur passen. Das ist eher Apple als Audi in Ingolstadt oder Mahindra in Mumbai (oder wo auch immer). Da ist keine Raketenwissenschaft dabei. Aber man kann natürlich überall was reininterpretieren. :unamused:

Ich glaube, dass die meisten Benutzer und etliche der bisherigen Hersteller unterschätzt haben, welchen Anteil eine gute Software an der „User Experience“ in einem Fahrzeug hat.

Nirgends nur das

Also mehr Apple Mitarbeiter abgeworben als von GM, Ford, Chrysler, etc.

Um „User Experience“ zu erhalten muß der Wagen aber zumindest schonmal Probe gefahren werden, oder besser im Alltag bewegt werden.
Btw. ich habe während meiner Probefahrt den Touchscreen nicht betätigt, hat mich nicht interessiert und ist für mich NICHT kaufentscheidend,
ich bin einfach davon ausgegangen, das es NAVI, Musik, etc. beherscht, wie jeder andere Wagen heutzutage auch.

Darum verdienen alle anderen auch genauso gut wie Apple. Ist schon klar, alle können es genauso gut, tun es nur nicht, weil sie grad keine Lust auf Gewinne haben. So wie dein liebstes Unternehmen Audi auch schon den Tesla Killer in der Schublade hat, aber Winterkorn nur zu bequem ist, die Schublade zu öffnen.

Winterkorn ist doch in Wolfsburg nur gedultet weil er keine Eigeninitiative zeigt, sonst ergeht es ihm wie Pischetsrieder.
Kreativität findet in Wolfsburg erst wieder nach der biologischen Lösung auf dem Aufsichtsratsvorsitzendensessel statt.