Interessant wie unterschiedlich Ansichten sein können:
Beckers Firma erstellt Analysen und Berichte für die Automobilindustrie - ich zweifle irgendwie daran, dass Tesla Kunde bei ihm ist. Als angeblicher Insider und Experte meint er im gleichen Interview, dass die Markteintrittsbarrieren so hoch sind, dass keine neuen Global Players entstehen können, und er lacht über Teslas lächerliche paar Millionen Dollar Anlaufverluste beim Aufbau eines solchen Global Players. Das sieht für mich nicht nach der Zusammenfassung einer tiefschürfenden Expertenanalyse aus, sondern nach dem gezielten Schlechtreden.
„Helmut Becker ist ehemaliger Chefvolkswirt von BMW und leitet das Institut für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation (IWK) in München“
„Eines unserer Referenzprojekte auf diesem Gebiet ist die regelmäßige Unterstützung des VDA (Verband der Automobilindustrie) bei der Datenerhebung für seine jährliche Veröffentlichung von VDA International Auto Statistics“
„Mitglied des Comité d’Administration bei ACEA (Association Constructeurs Européens d’Automobiles), Brüssel“
„Mitglied des Koordinierungskreises beim VDA (Verband der Automobilindustrie), Frankfurt“
„Vorsitzender des Statistischen Ausschusses beim BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie e.V.)“
„Mitglied des Volkwirtschaftlichen Arbeitskreises bei der BDA (Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände)“
„Vorsitz des Verkehrsausschusses beim LBI (Landesverband der Bayerischen Industrie)“
Die Wahrnehmung und Interessenlage können in der Tat unterschiedlich sein.
Dr. Helmut Becker ist Gründer und Chef des IWF (Institut für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation) in München. Er war über 20 Jahre bei BMW tätig, seine Kunden sind oft deutsche Autobauer.
Mich verwundert seine Einschätzung daher nicht. Seine Analyse bzgl. Tesla ist m.E. nicht sehr umfassend: „keine Erfolgsstory“ (Verluste) und „strategische Erwartungen nicht erfüllt“ ist ja nicht gerade konkret. Vielleicht waren die Erwartungen auch „falsch“ oder überzogen?
Ok, TeeKay war schneller…
35000 Fahrzeuge erwartet, aber nur etwa 33000 gebaut
Model X weiter nach hinten geschoben
Klingt für uns erstmal nicht weiter schlimm, aber das „Denken“ von Analysten kann man als Normalsterblicher in der Regel nicht nachvollziehen.
Die 33.000 Fahrzeuge kamen ja nicht mangels Nachfrage nach 35.000 zustande, sondern weil Tesla sah, dass die Nachfrage auch nach Model X so groß ist, dass man frühzeitig die Produktionskapazitäten erweitern muss.
Der Herr Becker nennt Tesla sowie den chinesischen Hersteller Qoros als die großen Verlierer. Das klingt mir nach „die anderen haben halt keine Ahnung wie man’s macht.“
Da wird es langsam gefährlich, wenn so jemand in vielen Gremien sitzt und die deutsche Autoindustrie berät. Aus je mehr Mündern man gesagt bekommt, alles in Ordnung, wir sind auf dem richtigen Weg, desto schwieriger wird es, mit der kommenden ICE Krise umzugehen.
Sollte das für Analysten irgendwie relevant sein?
Die könnten auch aus der kürzlich erfolgten Preiserhöhung ableiten, dass die Fahrzeuge zuvor nicht kostendeckend angeboten wurden.
Man muss sich nur irgendwas raus suchen und schon kann man etwas negatives begründen. Wohlgemerkt: man kann, man muss nicht. Allerdings könnte man insgeheim überzeugt sein, dass die Firma gut und zukunftsfähig ist, aber man hat leider versäumt, rechtzeitig Aktien zu kaufen. Da würde es sich anbieten, den Kurs kurzzeitig ein wenig zu drücken.
Er war mal Mitglied in den ganzen Vereinen. Jetzt erstellt er nur noch Bücher und Berichte im Kundenauftrag…
Dieser Artikel soll von dem Verbrenner-Lobby-Vertreter Becker die Botschaft rüberbringen „Nehmt lieber Abstand von E-Fahrzeugen“. Das ist wiederum so absurd, dass es schon fast wieder Werbung ist für Tesla, auch wenn sich leider wieder einige Unschlüssige von so einem Geschwätz beeeinflussen lassen. Warum ist unsere Lobby eigentlich nicht größer? Warum gibt es keine Elektro-Auto-Zeitschrift? Oder gibt es eine? Und wenn ja, warum steigen die dann nicht auf die Barrikaden?
Ich halte das für sehr relevant. Das ist doch gerade die Strategie von Tesla oder zumindest ein Teil davon, die lt. Herrn Becker die Erwartungen enttäuscht hat. Für mich ist seine Einschätzung zur Strategie daher nicht nachvollziehbar, da er nur auf den kurzfristigen wirtschaften Erfolg („Verluste“) abstellt.
nein es gibt keine Elektro-Auto-Zeitschrift
Danke für die Bestätigung!
Vielleicht sollte man mal eine gründen!?
Der Bundesverband Solare Mobilität e.V. (BSM) gibt eine Mitgliederzeitschrift heraus, die sich ausschließlich mit E-Fahrzeugen beschäftigt.
Sonnige Grüße,
MichaEL aus EL
Die Börse erkennt in Tesla eine Erfolgsstory. Möglicherweise liegt es ja am Betrachter?
Die Einschätzung der Börse ist doch nicht relevant im Vergleich zu einem einzelnen Auto-Experten, oder?
Ich fahr gerne das Auto eines Verlierers. Heute z.B. aus dem Süden nach Koblenz und zurück. Und dabei kurz mal an 7 verschiedenen SuC vorbei, die der Verlierer mal einfach so gebaut hat.
+1
Wurde jemand so einen netten älteren Herren rausschneissen?
Nein, beruflich hat er sicher viel erreicht und so sei es ihm gegönnt.
Daher sitzt er eben in dem halben Duzend Vorständen, Vereinen und Verbänden.
Aber wirklich arbeiten (außer Vorträge halten) wird er vermutlich nichts mehr. Und selbst die Vorträge werden ihm von der Verbrennerindustrie vorgekaut vorgesetzt.
Es gibt nicht viele 65 [?] Jährige, die wirklich mal neu nachdenken und sich umorientieren wollen (oder können)
So bleibt uns nur die Hoffnung, dass es ein Nachfolger besser macht.
(Zuerst Denken dann Handeln)
Mal sehen, was sein Ausblick für das Autojahr 2015 in 4 Wochen bringt:
„Wir sind die Besten, weil wir euch mit unsrer 100 Jahre alten Technik noch am meisten Geld aus der Tasche ziehen werden!“
Ich habe auch so einen Kollegen: „Ach was soll ich mich auf meine alten Tage noch ändern, das rentiert sich eh nicht mehr. Wenn das Klima wirklich kippen sollte, dann bin ich längst unter der Erde“ - man darf ihn dann aber nicht fragen warum er Kinder hat…
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing.
Vielleicht könnte man sich hier mal darauf verständigen, immer direkt – sofern verfügbar – eine öffentliche Mail-Adresse zu posten, damit die Herrschaften mal mitbekommen, was Menschen von solchen „bezahlten Meinungen“ so halten, vor allem wenn sie noch falsche Tatsachen enthalten.