Tesla verkauft CO2 Zertifikate in der Schweiz

tagesanzeiger.ch/schweiz/sta … y/27988625

Ich wusste nicht, dass Tesla in finanziellen Schwierigkeiten ist. Da hat der Tagesanzeiger wohl frei assoziiert. Warum sollte man sonst wohl etwas verkaufen wollen?
Aber das Konzept des CO2 Handels an sich finde ich gut. Geht das in der EU eigentlich genauso?

CO2 Handel ist abzulehnen,
weil die Preise nicht vorhersehbar sind und so Unternehmen gewzungen werden
in einem undursichtigen Spielkasino ihr gesamtes Vermögen auf
hohe oder niedere CO2 Preise zu setzen.

Statt dem CO2 Handel eine aufkommensneutrale Steuerreform,
wo die Einnahmen aus der CO2 Steuer dafür verwendet werden
die Sozialversicherungsbeiträge zu senken.

Der Tagesanzeiger ist inzwischen auch darauf gekommen, dass sich Tesla in der Schlagzeile gut macht für hohe Leserzahlen. :wink:

Der Schweizer Gesetzgeber schafft einen Handel, dass Importeure die Strafsteuer für Neuwagen mit hoher CO2 Emission senken können. Aber für einen Handel braucht’s nicht nur Nachfrage sondern auch Anbieter. Dass und wie Tesla seine Zertifikate anbietet, wird in dem Artikel mit einem kritischen Anstrich dargestellt. So als sei es unmoralisch, hier den höchsten Preis heraus zu handeln.

Bedenken von Politikern werden geschildert, dass man mit der Anschaffung eines Tesla an anderer Stelle die CO2 Emission verbilligt. Warum fällt das auf Tesla zurück, und nicht auf die Politiker, die den Handel geschaffen haben?

@Founder
Eine reine Carbon Steuer wäre besser als ein CO2 Handel mit schwankenden Preisen. Die Steuer müsste jedoch entweder ab 0g Co2 erhoben werden, oder für Fahrzeuge unter einem Schwellwert wie etwa 95g CO2 müsste es Vergütung geben. Sonst haben E-Auto-Hersteller keinen Anreiz.

Warum ist eine feste Steuer besser als Handel? Steuern haben die Tendenz ohne Effekt zu sein und viele Schlupflöcher zu bieten. Und warum sollte man die Einnahmen für Sozialversicherungsbeiträge verwenden? Das hat ja erstmal gar nichts miteinander zu tun.

Ich finde viel mehr, dass die CO2-Grenze an den Zertifikatpreis angepasst werden sollte. Fällt der Preis unterhalb einer Schwelle, dann wird die Grenze gesenkt.

So ein Unsinn - CO2 Handel ist transparent und ein marktkonformes Steuerungsinstrument zur Vermeidung von Umweltschäden. Die Gesellschaft muss allerdings über Wahlen dafür sorgen, dass die Politik die Anzahl der CO2 Zertifikate entsprechend dem technischen Fortschritt und den gesellschaftlichen Umweltzielen verknappt. Das klappt momentan leider nicht - da die letzte CDU/FDP Koalition dies boykottierte. Aus diesem politischen Fehler das Steuerungsinstrument insgesamt abzulehnen ist aus meiner Sicht falsch!

Erklär mir mal, wie ich als Wähler zu dem CO2 Zertifikatpreis komme, den ich für angemessen halte? Im Sinne von: 1x alle 4 Jahre 1 Kreuz machen?

Founder hat schon recht: Wenn die CO2 Preise wild schwanken, können Industrien sich schlecht drauf einstellen, die hohe Investitionen langfristig binden (Auto-Modellpolitik ~5 Jahre, Kraftwerks-Investitionen ~40 Jahre).
Wieso es aber besser ist, wenn Politiker in jeder Legislaturperiode an den Steuersätzen schrauben, ist mir auch nicht klar. Die deutsche Bundesregierung hat es in kürzester Frist geschafft, die Solarindustrie abzuwürgen und den Betrieb von Gaskraftwerken unwirtschaftlich zu machen.

Septemmber 2013 Interview mit dem Leiter eines Zellstoffwerkes:

„Wir haben viel zuviel in die CO2 Emissionsvermeidung investiert, unsere Maßnahmen würden sich erst bei über 50 EUR pro Tonne rechnen.“

Das bedeutet, eine Firma die viel für den Klimaschutz getan hat,
wurde durch die Preismanipulationen am Zertifikatemarkt benachteiligt.

Diese Aussage bedeutet aber auch, niemand kann es riskieren in eine CO2 Vermeidungsstrategie zu investeren,
die sich erst bei 200 EUR pro Tonne rechnen würde.

Zur Frage was dies mit der Sozialversicherung zu tun hat:

Wir haben mehrere Probleme:

  • Zuviel Konsum fossiler Energie
  • Zuwenig Nachfrage nach Arbeit

Dies ist ein Idealfall für die Steuerpolitik,

den zu hohen Konsum fossiler Energie kann man mit einer CO2 Steuer dämpfen, zu Zukunftsinvestitionen motivieren,
die zu geringe Nachfrage nach Arbei kann man durch Senkung des Arbeitgeberanteils der Sozialversicherung erhöhen,
den allgemein zu geringen Konsum kann man durch Senkund der Arbeitnehmeranteils der Sozialverischerung erhöhen.

dieser Umbau des Steuersystems verschiebt das Kostenoptimum.
Zum Erreichen des neuen Kostenoptimums wird dann enorm viel investiert,
die bestehende Wirtschaftsblockade, fast nichs wird in die Realwirtschaft invesiert, beendet.

Dann würde nicht eine sondern hunderte Giga Akku Fabriken gebaut,
all die Bergwerke um diese mit Rohstoff zu versorgen.
Eine boomende Wirtschaft eben.

CO2 Zertifikate wirken exakt wie eine Steuer! Sie sind eine Form der Besteuerung, die die Flexibilität für die Technologie Entscheidungen nicht auf die Ebene der staatlichen Verwaltung und/oder Politik hebt, sondern dort lässt wo sie hingehört: zu den Produzenten / Unternehmen.

Das Problem ist die Zertifikate müssen ‚knapp‘ gehalten werden (vergleichbar mit Zentralbankgeld) - sonst sinkt der Preis durch den technologischen Fortschritt. Die Lobbygruppen haben dies über die Politik ‚effektiv‘ verhindert. deshalb haben wir heute eine europäische CO2 Zertifikat Schwemme.

@Volker: ich kenne keinen besseren und demokratischeren Weg als die Willensbildung über die Parteien und demokratische Wahlen. Nicht immer stimmen die Ergebnisse mit meinen Vorstellungen und Prioritäten überein. Aber um nichts in der Welt würde ich solche Entscheidungen wie auch immer wohlmeinenden Experten oder Eliten überlassen wollen!

Ich finde eine Steuer zu unflexibel. Und nach wie vor sehe ich keinen Zusammenhang zwischen fossilen Brennstoffen und der Nachfrage nach Arbeit (die wiederum nicht zu wenig nachgefragt wird, sondern vom Bildungsstand abhängt).
Ein Handel bildet ein dynamisches Gleichgewicht. Dieses lässt sich durch geeignete Parameter steuern. Auch dynamisch und trotzdem vorhersehbar. Ein gutes Beispiel wie das funktionieren kann ist das Mining von Bitcoins. Genauso etwas würde ich mir auch beim CO2 Handel wünschen.

Den CO2-Zertifikate Handel gibt es bereits. Er findet täglich statt. Und nun ist einfach TESLA als neuer und weiterer Marktteilnehmer aufgetaucht. Ist doch gut! Weil sonst die Importe von TESLA in der Schweiz in der CO2-Emission unberücksichtigt bleiben. Den Ablasshandel hat ja die Kirche erfunden. Heute wirds einfach perfektioniert. CO2 Zertifikate gibt es heute ja schon für alles mögliche; selbst bei easyjet kann man mit Ablass buchen.

Nun ist ja nicht verkehrt zu schreiben Tesla braucht Geld - für jedes Unternehmen ist mehr Geld doch nie was schlechtes :laughing: , kann man ja den Verkaufspreis um 4.000 senken wenn es 4.000 pro Auto in Form von Zertifikaten gibt - dann ist man bald mit dem 60 kWh S in CH auf Mercedes E 250 Höhe preislich :open_mouth:

Ähnlich. Hier gibt es das ja schon lange. Problem ist allerdings, daß die Zertifikate inzwischen viel zu billig sind, weil die Industrie die Bedingungen aufgrund der extremen Umweltanstrengungen der letzten Jahre, erneuerbaren Energien usw. locker erfüllt . Dadurch fällt der gewünschte Effekt inzwischen weg. Deutschland verkauft Zertifikate EU weit.

Wg. Tesla und Finanzen:

Was hat denn C02 mit Sozialversicherungs zu tun ------ Das ist die unterste Kante einer Umverteilungsideologie

Wenn mit dem Einnahmen aus C02-Zertifikaten die Energiewende finanziell unterstützt wird, macht das schon Sinn.

Weil es mit dem derzeitigen Steuersystem immer mehr Arbeitslose geben wird.
Es sind Stteuergesetze zum Menschensparen.

Wenn man so eine riesige Menge verarmter Arbeitsloser schafft, dann gibt es Gefängnis für Reiche.

Siehe Südamerika, Südafrika, wo Reiche hinter Gefängnismauern sitzen, streng bewacht,
und nur noch in der Panzerlimousine mit Leibwwächter sich aus der „Guarded Community“ raus wagen.

Reich sein kann man nur geniesen, wenn auch die untere Bevölkerungsschicht Sicherheit und einen bescheidenen Wohlstand genießt.

Man kann keine CO2 Steuer machen, ohne die Armen zu entlasten.