Tesla Europa Strategie

Hi!

Ich hab mir ein paar Gedanken über Teslas Strategie für den europäischen Markt gemacht. Anlass war das mittlerweile in Deutschland ein Supercharger nach dem anderen aus dem Boden schiesst.

Ursprünglich war ja ganz offensichtlich Norwegen Elon’s Lieblingsland in Europa, jedes Monat Zulassungszahlen die jubeln lassen haben den Norwegern gleich mal eine komplette Supercharger Ladeinfrastruktur beschert die bis heute unerreicht ist. Mir hat das Konzept eigentlich sehr gut gefallen - man achtet auf seine stärksten Märkte und betreut sie daher vorrangig.

Nur irgendwie ging es nicht nach diesem Muster weiter - als Elon im November in München war hat er verkündet das Deutschland das neue Ziel für Tesla ist. Warum er das denkt ist mir nicht ganz klar, schliesslich hat die Schweiz ganz offensichtlich eine viel höhere Dichte an Tesla’s vorzuweisen als Deutschland. Vermutlich hat sogar Österreich eine höhere Tesla-Dichte vorzuweisen als Deutschland. Natürlich lockt Deutschland mit 80Mio Einwohnern als grosser Absatzmarkt, aber in der 8Mio kleinen Schweiz haben sie mehr Autos verkauft als in ganz Deutschland!

Als Konsequenz vom neuen Deutschland-Schwerpunkt sehen wir jetzt jede Woche neue Supercharger in DE aufpoppen, in Österreich hingegen steht ein einzelner Supercharger in Wien der einen auf einsame Insel macht - man erreicht von dort keinen einzigen der deutschen Supercharger ohne das man sich dazwischen ein paar Stunden an einer lahmen Typ2/11-22kWh Säule anschliesst. Von dem Supercharger in Sankt Anton am Arlberg red ich garnichtmal - der ist für Wiener völlig out of reach.

Den Eidgenossen ergeht es nicht viel besser, in der französischen Schweiz steht ein einsamer Supercharger - ansonsten gleiches Bild wie in Österreich.

Schade das Tesla von seiner norwegischen Strategie abgewichen ist - die Käufer hätten es gedankt!

Kleine Korrektur: Wien und St. Anton!

Ich weiss nicht, ob aus den wenigen Beobachtungspunkte die lokale Strategie herausgelesen werden kann. Insbesondere, da sich diese auch ändern kann.

Global ist es klar (Zitat Webseite teslamotors.com) „Teslas Supercharger ermöglichen es den Eigentümern eines Model S, sich in Nordamerika, Europa und Asien auf den wichtigen Autobahnen kostenlos zwischen größeren Städten zu bewegen“. Dazu kommen die neueren Hinweise auf SuC in bestimmten Städten.

Bis ein SuC steht, gibt es so viele Einflüsse: Bewilligungen und Einsprachen, Partner bezüglich Land, Bauarbeiten und Strom, Standorte, sonstige Kooperationen (Ladenketten?), Personalsituation, Materialnachschub, Stromverhältnisse vor Ort und weiss was sonst noch.

All das ist schwierig detailliert vorherzuplanen. In China geht wohl alles viel schneller - sonst aber verstehe ich, dass dies doch lange dauern kann und darum auch die Reihenfolge beeinflusst.
So freue ich mich über jeden SuC und mache mich nicht verrückt, wenn nicht genau im Juni (weil ich genau dann diese Strecke fahren muss) der für mich wichtigste SuC steht :wink:

In der Schweiz soll ja die Gotthardstrecke kommen und auch Italien (Milano?) ist auf dem Fahrplan. Diese Auskunft ist von Sales Zürich von Ende März.

Hab ich erwähnt …

Stimmt, sorry, hab den zweiten Teil des Abschnitts nur überflogen.

Ich würde nicht nur den Supercharger-Ausbau als Indikator betrachten.
Schaut mal hier: [url]http://www.teslamotors.com/findus[/url]

Was ich dort ablese:

  1. Tesla hat die Ausbaugeschwindigkeit bei den Stores reduziert: 28 offen, 15 geplant. Solange das Model S nicht verkauft wird, sondern zugeteilt werden kann, ist da auch wenig Notwendigkeit.
  2. Das Service Center Netzwerk ist weiterhin aggressiv im Ausbau: 18 offen, 21 geplant. Das ist für aktuelle und zukünftige Besitzer wichtig, nicht so sehr für Käufer
  3. Es gibt Ballungen von Stores und Service Centern in Ländern mit Kaufanreizen für E-Autos: Norwegen, Niederlande, Dänemark. Nicht ins Bild passt da Frankreich, trotz 6300 Euro „Bonus Ecologique“. Wie es in Großbritannien laufen wird, kann man erst nach Start der Rechtslenker-Version absehen. In Österreich sind die 3 größten Städte abgedeckt, und die Vorarlberger haben es nicht weit in die Schweiz. In Italien gibt es nur Mailand, und ganz düster wird es in Spanien und Portugal. Da hat Tesla wohl zu wenig Bestellungen vorliegen.

Verglichen damit ist die Tesla-Infrastruktur für Deutschland prächtig, und in der Schweiz nur ein wenig magerer. Für mich ist klar, dass Tesla massiv in den deutschen Markt drängt.

Das meinte ich - gemessen an den Verkaufszahlen ist D im Vergleich zu A/CH überversorgt! Schön für Euch - schlecht für uns.

Es macht doch keinen Sinn über den aktuellen Zwischenstand zu diskutieren!?

Das ist der Plan bis Ende 2014:

… und wir können ab 01.01.2015 darüber diskutieren :wink:

Da die Supercharger für Fernreisen gedacht sind und Deutschland nun mal eines der wichtigsten Transitländer ist, würde ein Supercharger-Ausbau hierzulande sogar Sinn machen, wenn kein einziges Auto in Deutschland verkauft worden wäre. Denn wie sonst sollte der norwegische Tesla-Kunde mit seinem Model S in die Alpen oder ans Mittelmeer gelangen?

Auch in der globalen Supercharger-Statistik liegt Deutschland auf Platz 2:

[url]supercharge.info

Du vergisst, dass Deutschlands Autobahnen auch sehr viel Transitverkehr haben. Die ersten SuperCharger in Deutschland hatten ganz klar als eines der Ziele die Niederlande mit den Alpen zu verbinden. Das haben auch etliche Model S Fahrer genutzt, um mit ihrem Model S in den Skiurlaub zu fahren.