Hallo Forum,
Ich weiss gar nicht, ob mein Beitrag in diese Kategorie passt - wenn nicht, bitte passend verschieben.
Ich muss mal etwas weiter ausholen : Vor ziemlich genau drei Jahren hab ich mein erstes Model S gekauft - nach einer Art konspirativem Treffen am SuC Lutterberg. Zunächst wollte ich ein Inventory kaufen, das in Frankreich stand. Es war ein pre-FL, und damals musste man noch länger auf sein MS warten. Aber gleich zu Anfang lief alles schief - über mehrere Wochen war „mein“ MS nicht aufzufinden, sodass ich mich Ende Juli gefrustet doch dafür entschied, ein neues MS zu kaufen, und wandelte meine Bestellung. Da Tesla mir einen viel zu niedrigen Preis für meinen S212 MOPF geboten hatte, habe ich den über mobile verkauft, und bin wegen der langen Lieferzeit zunächst eine 20 Jahre alte C-Klasse gefahren … was tut man nicht alles …
Da „mein“ Model S trotzdem nicht an Land kam, wandte ich mich wieder an Sales, und man bot mir ein Inventory an, Standort Hamburg, genau meine Ausstattung, gleicher Preis, knapp 1000 km gelaufen. Traumhaft. Dachte ich. Ich nahm also Ende September mein Model S im Empfang, und eine Odyssee von SeC zu SeC begann, Hamburg liess ich recht schnell hinter mir, in Frankfurt wusste man auch nur Schulterzucken, in Berlin wurde ich ernst genommen, und die Mängel wurde im April dieses Jahres fast alle beseitigt (naja, das Dach klappert immer noch, und der Sitz knarzt, aber damit muss man bei einem Tesla wohl leben)
Zur Erinnerung : Zum Bestaunen : Fotos meines MS 90D FL
Ich habe das MS über die Bank 11 finanziert, ist eben günstige Liquidität, der MS ist ein Firmenwagen für meine Firma, deren Geschäftsführer ich zugleich bin. Beim Verkauf sagte man mir, dass die Ballonrate zum Schluss gleichzeitig ein garantierter Rückkaufswert sei, zu dem Tesla den Wagen nach drei Jahren in Zahlung nähme, wenn ich einen neuen Tesla kaufte.
—> Time warp, im März 2019 bekamen wir ein Model 3 als Ersatz für den Firmenwagen eines Teilhabers. Ich war überrascht von der Verarbeitungsqualität, ganz anders, viel besser als mein Model S, knackig, 200 kW laden - alles eine Spur moderner, besser, schneller … nur : Ich brauche die große Heckklappe, und ich brauche ein Schiebedach. Daher erstmal auf Seite geschoben.
Als nun der Termin für die Refinanzierung des Tesla Model S aufpoppte, stellte sich mir die Frage : Behalten ? war eigentlich nie eine Frage, der Wagen hatte da knapp 50 tkm gelaufen, und ich liebe ihn - silber gibt´s nicht mehr, Schiebedach auch nicht … aber ich musste feststellen, dass die Bank 11 bei Anschlussfinanzierungen wohl gar nicht mehr so günstig ist, und richtig Lust hatte inklusive meiner Hausbank niemand auf den Deal. Eigentlich war damit klar, dass ich den Wagen rauskaufe und weiter fahre, aber dann, mehr aus Langweile, guckte ich Anfang Mai auf die Tesla-Seite und sah erstaunlich niedrige Preise. Doch ein neues Model S ?
Ich schrieb also meinem Kontakt im Sales, und es passierte … zunächst eine Woche lang nichts. Dann bekam ich Post aus dem Tesla Store in Hannover, wir schrieben hin- und her, ich bekam Angebote, und ein schwarzes Model S 100 D mit allem Wischiwaschi für knapp 77 000 Euro sah echt gut aus. Aber noch bevor ich mich so richtig freuen konnte, bekam ich den ersten Dämpfer :
Der „garantierte Rückkaufwert“ stellte sich als gar nicht so garantiert heraus - man teilte mir mit, meine Verkäuferin habe den Wert zwar ins System eingetragen, er sei aber vom Finance-Team nicht bestätigt worden, sodass ich ihn nicht bekommen würde. Wot, Captain ? Nun wollte ich auch nicht unverschämt sein - 72 000 Rückkaufwert nach drei Jahren, wenn das neue Model S 77 000 kosten sollte, da hätte ich ein schlechtes Gewissen, auch wenn es ja heisst „Pacta sunt servanda.“ Nun ja. Eigentlich.
Ich liess den Tesla also bewerten, und man bot mir 63 900 an. Fand ich immer noch fair, angesichts des Neupreises des aktuellen Modelles, also stimmte ich zu. Zwischenzeitlich war aber das schwarze Model S, das ich kaufen wollte, verkauft … was ich nicht so schlimm fand, schwarz war nur zweite Wahl als Aussenfarbe, und Karbon mag ich gar nicht.
Wir suchten also weiter, und fanden dann den Wagen, der meinen Geschmack genau traf. S 100 D, hohe VIN 308xxx, midnight, innen schwarz mit Holz, 19er, bis auf FSD alles drin - und mit Schiebedach, dachten wir, der Mann aus dem Sales und ich.
Hier muss man wissen : Im PDF-Angebot stand : Glasdach. Der Sales-Mitarbeiter sagte aber, er habe in seinem System das Schiebedach ausgewiesen, und darauf sei verlass. Er wolle sich trotzdem rückversichern, tat dies, und kam zurück mit den Worten : Der Wagen hat das Schiebedach. Perfekt. Finanzierung gemacht, Bestellung unterschrieben, warten. Schnell noch ein weiteres Model 3 für einen Mitarbeiter bestellt. Ich fühl mich gut, denn Tesla ist cool. Und ich freu mich auf den neuen S100D.
Bis letzte Woche. Email. Ich möge ich melden, es ginge nochmal um mein Model S. Ich versuche anzurufen, keine Antwort. Mehrfach. Dann endlich klappt es. Der Wagen sei nun in Hamburg angekommen, aber, leider, leider - er hat kein Schiebedach.
Das ist für mich ein no-go. Ich war früher eingefleischter Cariofahrer, und Model S mit offenem Dach und offenen Scheiben kommt da schon nahe dran. Dafür nehm ich den ganzen Winter das Geklapper gern in Kauf. Ich bat Tesla also, mir ein Fahrzeug bereitzustellen, das unserem Kaufvertrag entspricht. Man versprach, das Problem in meinem Sinne zu lösen.
Einen Tag später ein weiterer Anruf - es gäbe da die Möglichkeit, ein anderes Model S zu nehmen, zwar um 10000 ältere VIN, und mit Karbon, dafür aber mit Schiebedach. Leider auch schon knapp 2500 km gelaufen. Dafür aber teurer … ich dachte zunächst an Guido Cantz, habe dann aber signalisiert, dass ich auch diesen Weg mitgehen würde, wenn wir das Karbon eliminieren und über einen finanziellen Ausgleich reden.
Etwas später folgte beim nächsten Telefonat die Ernüchterung : Nach Rücksprache mit „Dem Team in Holland“ würden mir folgende drei Optionen angeboten :
1.) Ich nehme das Model S, das in Hamburg steht, ohne Schiebedach, und bekomme dafür einen Satz Winterräder oder Free SuC.
2.) Ich nehme das ältere, gebrauchte Model S, allerdings zu einem höheren Preis (wieviel wurde mir gar nicht gesagt)
3.) Ich storniere die Bestellung.
Keine der Optionen war auch nur im Ansatz, was ich wollte. Der Mitarbeiter aus dem Sales sagte, es sei für ihn auch sehr unbefriedigend, und er würde mir am Abend das noch einmal in einer Mail zusammenfassen, auf die ich dann antworten könne.
Die Mail am Abend sah dann ganz anders aus : Er entschuldigte sich für das „Missverständnis“ und bot mir an, entweder das Model S ohne Schiebedach zum vollen Preis abzunehmen, oder den Kauf zu stornieren. Kein Wort mehr von Entgegenkommen oder Ähnlichem.
Ich habe daraufhin einen eingeschriebenen Brief an Tesla gesandt, sowie die Aktion per Twitter @elonmusk und @tesla geschildert. In dem Brief habe ich Tesla in Verzug gesetzt, sowie eine Frist von vier Wochen zu Erfüllung genannt. Ich habe, wenn auch nicht ganz so ausführlich, diesen Fall geschildert.
Heute dann bekomme ich eine Mail vom Vorgesetzten des Salesmitarbeiters, der mir genau das Gleiche anbietet - nehmen oder vom Kauf zurücktreten. Dies ist der zweite Versuch, mich dazu zu bewegen, vom Kauf zurückzutreten bzw. mich in Annahmeverzug zu bringen. Ich habe aber auch hier geantwortet, dass ich am Kauf festhalte und die Lieferung eines Fahrzeuges erwarte, das meine Spezifikationen erfüllt. Bis zum 20.7.19.
Zugleich habe ich betont, dass ich an einer einvernehmlichen Lösung interessiert bin - andere Farbe, Karbon wasauchimmer, und wenn es ein P-Modell wäre, das teurer wäre - man kann über alles reden. Nur über Schiebedach nicht. Und nicht rot oder blau.
Das Model 3 habe ich erstmal auf Eis gelegt, die Abholung war eigentlich für Freitag terminiert.
Wer bis hierher durchgehalten hat ! Respekt ! Ihr dürft als Belohnung meinen Tweet anklicken und ggf. retweeten, um mir zu helfen :
twitter.com/CStoreGmbh/status/1 … 9081424898
Wer andere kreative Vorschläge hat, wie ich an mein Model S komme, darf natürlich gern direkt antworten.