Tesla kürzt Mitarbeiterprämien

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Tesla zieht alle Register um den Preis für das Model 3 machen zu können. So etwas hatte Elon bereits mal im Vorfeld angekündigt.
Die Mitarbeiter im Verkauf verlieren ihre Prämien, die wohl einen Großteil des Gehaltes ausmachen. Gute Verkäufer konnten 6 stellig verdienen mit Hilfe der Prämien. Ohne die Prämien braucht man viel Enthusiasmus um dort zu arbeiten, hat mir ein Ex Mitarbeiter erzählt.

„Letztes Jahr wurden 78% aller Bestellungen von Model 3 online und nicht in einem Geschäft platziert, und 82% der Kunden kauften ihr Model 3 ohne jemals eine Testfahrt zu machen.“

„Daher werden wir in den nächsten Monaten viele unserer Geschäfte abbauen und unsere Ausgaben für Vertrieb und Marketing deutlich reduzieren, wodurch die heute angekündigten Preisänderungen möglich werden. Durch die Verlagerung aller Online-Verkäufe zusammen mit anderen laufenden Kosteneinsparungen können wir uns im Durchschnitt um etwa 6% senken, wodurch wir den Preis von Modell 35.000 (Model 3) erreichen können. “

Mit dem Google Übersetzer
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Wow, interessante Zahlen, die 78 wundern mich jetzt nicht, aber das 82% ohne Probefahrt gekauft haben hätte ich nicht gedacht.
Wäre interessant da nach Ländern aufgeschlüsselte Zahlen zu sehen. Ich denke mal in Deutschland werden es weniger als 82% sein…

Das macht die Entscheidung die meisten Showrooms zu schliessen aber nachvoillziehbar.

Ganz im Gegenteil. Ich würde mal behaupten in DE waren es nahezu 100% der Kunden, die das Model 3 ohne Probefahrt gekauft haben. War ja gar nicht verfügbar hier…

In Deutschland haben ja bisher nur ein kleiner Teil der Reservierer bestellt und das liegt zwar primär am Preis der verfügbare Modelle, aber sicher nicht zuletzt an der fehlenden bzw. nur eingeschränkten Möglichkeit zur Probefahrt.
Ich habe letztendlich auch mit einem mulmigen Gefühl die Katze im Sack gekauft, bin aber nun zufriedener als erwartet :slight_smile:
Umso weniger Vertrauen und Enthusiasmus bezüglich der Marke Tesla besteht, umso schwerer wird es mMn die Fahrzeuge ohne Probefahrt zu verkaufen. Aber ich wüsste jetzt keinen Grund, warum man die Probefahrten zukünftig nicht über das SeC organisieren sollte.

Euch ist schon klar, Model X und S gibt es schon lange, es geht doch nicht nur um das Model 3, und ein S oder X möchte man vielleicht Probefahren bei dem Invest, aber in jedem SeC stehen die Autos herum. Sonst kommt der Ranger mit einem. Wegen den Probefahrten mache ich mir doch keinen Kopf. Ehrlich!

Tesla geht den richtigen Weg und wird eine Lösung finden für Kunden die gerne vorher Fahren wollen.
Mir tun die Mitarbeiter gerade sehr leid die nicht wissen wie es mit Ihnen weitergehen wird. Wobei ich mal davon ausgehe, so schnell werden die Showroom nicht zugemacht, die haben Mietverträge die gehen sehr lange und ein Nachmieter muss erst einmal gefunden werden, dann der Rückbau etc.

Alles noch eine gute Strecke zu gehen.

Model S & X werden in naher Zukunft kaum noch eine Rolle spielen.

Das da dann aber kein oder nur noch minimal Personal ist wird wohl schnell umsetzbar sein.

Hm, ich wollte auch gern etwas dazu schreiben und hole etwas aus.

Aktuell befinde ich mich in einer neuen Bewerbungsphase als Konstrukteur und suche nach guten Arbeitgebern, die ein faires Gehalt zahlen und wo ich auch Wertschätzung für meine Tätigkeit finde. Denn man verbringt schlicht Lebenszeit auf der Arbeit, die wertvoller nicht sein kann - denn wer kann schon sagen, was 5 Minuten Lebenszeit wert sind oder 5 Stunden? Verkaufen kann man sie nicht.
Ich kenne auch die Seite, bei einem Entwicklungsdienstleister zu arbeiten, auch da gibts gute und weniger gute, klar wie überall auch, aber: Wer seinen Mitarbeitern das Gefühl gibt, wertlos zu sein, mit Leichtigkeit ersetzbar, der brauch sich über eine hohe Fluktuation nicht wundern.

Einige kennen vielleicht das Zitat „Das Wohl von Vielen, es wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder eines Einzelnen.“ und ich schätze in ähnlicher Denkweise aggiert auch Musk, bzw. das Board bei Tesla, wenn es um die Verschlankung der Strukturen geht und das Vorankommen von Tesla. Zudem kommt hinzu, dass Tesla einfach in der US-Arbeitskultur beheimatet ist, das ist zu akzeptieren und zu beachten.
Den Schritt Stores zu schließen kann man daher gut verstehen, jedoch die Prämien zu reduzieren, von denen man sein Einkommen abhängig macht und wie es Ralf W geschrieben hat, ohne die es viel „Überzeugung“ braucht, weiterzuarbeiten, das erzeugt bei mir kein gutes Gefühl.

In der Hinsicht bin ich abgeklärt genug, dass man als Arbeitnehmer keine besondere Stellung hat und jedes Unternehmen Kosten reduzieren will, aber Fairness kann dennoch gelebt werden - und ich finde, dass so leistungsorientiert die Arbeitswelt auch ist, Verlässlichkeit aufeinander und sich auf Augenhöhe zu begegnen, wichtige Grundpfeiler sind.

Alles Gute!

Ich fände es schlimm, wenn man in den Stores wie beim Friseur ein Kässchen für das Trinkgeld aufstellen müsste. Verschlankung ist ok. Aber drastisch am Gehalt zu drehen ist schon hart. Möglicherweise ist auch das Kalkül, dass die MA dann von alleine gehen und nicht gekündigt werden müssen. Das kann Abfindungen und Ärger sparen.

Die Frage ist doch: Warum denn? Ich sag’ es mal ganz blöd:

  • Reserviert habe ich ohne Probefahrt am 31.03.16, weil es nur 3 Prototypen gab ich aber ein M3 wollte
  • Gekauft habe ich am 31.12.18 weil nur Probesitzen ging (da nur US-Modelle ausgestellt wurden) und ich ein M3 wollte
  • Probefahrt im Januar 19 habe ich abgelehnt, weil ich 3 Stunden vom Store weg lebe

Zumindest Punkt 1 und 2 trifft wohl auch auf ein Großteil der 78% zu.

Die viel interesantere Frage ist doch: Wieviel Personen haben (keine) Testfahrten gemacht, nachdem diese flächendekend (in den USA) möglich waren?

Ach wenn es aus deutscher sicht absolut asozial ist, ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht gut: Man kürzt die Prämien, der Job wird unattraktiv, die Leute gehen „freiwillig“. Ergo braucht man keine Abfindungen zu zahlen.

Der Nachteil ist natürlich: Sowas bekommt jeder mit. Auch der dringend benötigte „Volle Autonomie“-Programmierer.

Die hire an fire Mentalität aus USA ist uns in Europa fremd.

Ich habe familiär ganz gute Kontakte nach USA, dort ist es „normaler“ mal den Job zu verlieren und kommt im Leben auch öfters vor. Die Leute müssen sich zusammen mit dem praktisch nicht vorhandenen sozialen Netz darauf einstellen, d.h. mindestens Geld für 6 Monate „überleben“, besser für zwei Jahre anzusparen.

Gut ist die Situation nicht, hier fehlt die Wertschätzung für die Menschen. Der Enthusiasmus hält nur eine Weile an, oft keine zwei Jahre.

Am Beispiel vom Store in Stuttgart im Dorotheen Quartier, was mit der „Flagship Store“ sein soll habe ich mir überlegt was dort an Kosten zusammen kommt. Miete des großen Shops und eine zweistellige Anzahl Personal kosten sicher einen Millionenbetrag im Jahr. Auf der anderen Seite, der Store liegt auf der Rückseite vom Breuninger, dort laufen die Leute mit Geld in Stuttgart ein und aus. Eine bessere Position gibt es nicht für Tesla. Samstags wuselt es auch im Shop, die Fläche erscheint mir nicht zu groß.

Mit der Kürzung der Mitarbeiterprämien ist verbunden, dass mancher vielleicht freiwillig geht. Auf der anderen Seite traut man Elon auch zu die Prämien mal wieder einzuführen in ein paar Quartalen. Nur welcher Mitarbeiter ist dann noch da geblieben? Die besten Verkäufer sicher nicht.

Mein erster Besuch im Store ZH-Pelikanstrasse erfolgte bereits 2015. Früher wurden die Autos m.E. mehr zugeteilt als verkauft.
Schon vor einem Jahr verliefen die Verkäufe z.B. in Cham ein wenig zögerlich und es wurden ungefragt Goodies und Discounts angeboten.

Mit der erfolgten Preisreduktion erübrigt sich nach meiner Ansicht auch das verkäuferische Know-How. :wink:

Ehrlich gesagt war ich erstaunt, das es überhaupt Verkaufsprämien gab.
Gerade weil die Verkäufer in der Kaufentscheidung eine absolut untergeordnete Rolle spielen.

Meine Kaufentscheidung kam jeweils zu einem Drittel durch Youtubevideos, sonstige Tests in hauptsächlich Online und ein paar Offlinemedien sowie die Probefahrt zu Stande. Ich habe mit 2 „Verkäufern“ bei der Probefahrt in den USA und hier in D in einem Showroom gesprochen. Die waren beide nett aber die Gespräche waren bezüglich der Kaufentscheidung eher unproduktiv.

Die Probefahrt hat den finalen Ausschlag gegeben. Ohne den Performance gefahren zu haben hätte ich mir sehr schwer getan ein 67.000 Euro Fahrzeug zu bestellen. Hauptsächlich weil das Fahrwerk des Model S von mir (Ich mag auf Performance ausgelegte Rennsportfahrwerke mit Sperrdifferntial) nur die Schulnote befriedigend bekommt. Das Fahrwerk des Model 3 Performance bekommt von mir eine 1- (Es könnte noch ein bisschen straffer sein). Die Fahrleistungen sind einfach nur brutal und haben eine 1+ verdient.

statt 6-stellig „nur“ noch hohes 5-stelliges gehalt ist womöglich aber auch jammern auf sehr hohem niveau…

Mit deutschem Arbeitsrecht werden die Pläne von Tesla nicht ganz so leicht umsetzbar sein: es handelt sich doch generell um Angestellte der deutschen GmbH, oder?

Da kann man nicht so einfach das Gehalt drastisch kürzen, wenn in den Arbeitsverträgen etwas ganz anderes vereinbart war.

Die Arbeitnehmerschutzrechte gehen bei uns sehr weit - im Gegensatz zu den USA.

Is auch die Frage welche Verträge sieh hier überhaupt hatten? Die Infos stammen ja aus Übersee und nicht von hier. Ich bezweifle jetzt einfach mal dass man als normaler Verkäufer bei Tesla im Jahr mit 100.000€ oder mehr netto Lohn nach Hause geht… wenn dem doch so ist dann erklärt sich der Preissturz bei den P Modellen von allein :smiley: Denn dann bekommen die Leute in der Werkstatt wohl 150 - 200K€ im Jahr bei den Stundensätzen. Geht auch das auf ein normales Mass runter wäre Tesla ja fast auch als Gebrauchtwagen ohne Garantie leistbar :smiley:

Was ich mich aber mehr frage… bekommt man mit so einer Mitarbeiterphilosophie eigentlich wirklich brauchbares Personal?? Ich setzte mich ja auch gerne mal für di Firma ein etc, aber ich weiss dass mein Chef das zu schätzen weiss, dass ich anständig bezahlt werde und dass ich auch gewissen Sicherheiten hab. Wenn mir all das fehlt, wie bitte will man sich dann Jahrelang motivieren und gute Arbeit leisten wenn man eh plant nach 2 Jahren wieder ab zu düsen. Kein Wunder geht da auch in der Software nix weiter… kaum ist jemand eingearbeitet is er wieder weg und der nächste Noob fängt das tippen an… Da fehlt es (nicht nur da) irgendwie an einer gewissen Verlässlichkeit, Kontinuität und dem nötigen Vertrauen. Is quasi fast wie als Kunde, du hast keine Ahnung woran du bist und was du bekommst, das kann sich sofort ändern…

Bei den Ingenieuren und Softwareentwicklern sieht die Gehaltsstruktur sicher anders aus.

Wenn Die „Verkäufer“ wirklich 6 stellige Gehälter bekommen, dann wundert es mich halt nicht das Tesla die Showrooms schließen will. Das macht meiner Meinung nach dann Sinn da die Verkäufer Ihr Geld definitiv nicht verdienen. Da legt Tesla drauf.

Moralisch finde ich das gegenüber den Mitarbeiter unfair diese selbst zur Kündigung zu drängen. Nach US-Recht mag das alles so funktionieren, in Deutschland könnte das z.B. gegen das Gewohnheitsrecht schwieriger werden.

Aber auch taktisch sieht das für mich nicht nach einem klugen Plan aus. Die Botschaft die jeder Sales-Mitarbeiter bekommt ist jetzt folgende:
„Wir wollen dich loswerden und solange du noch hier bist sollst du keine Autos verkaufen.“. Das sorgst mindestens für Demotivation im schlimmsten Fall sogar für aktives Anti-Selling.

Dringi und Hendrik beschrieben es direkter oder indirekter, was bedeutet diese Agenda für die Mitarbeiter, ob nun im Sale oder anderwo?

Ob es in den USA Gewohnheit ist und in Europa nicht aber menschlich ist es doch sehr befremdlich. Vor zwei-drei Jahren laß ich einwenig über die Anstellung bei Tesla oder SpaceX (weiß ich leider nicht mehr genau), um welchen Punkt es mir allerding geht, ist dass es von Musk eine Art „No-Asshole-Policy“ gibt, da er selbst unter Bullying litt und das niemand andern erleben lassen möchte, soll heißen, wenn man als Mitarbeiter dementsprechendes Verhalten an den Tag legt, sehr zügig eine neue Arbeitsstelle suchen darf.

Wenn die Absicht hinter dem Streichen der Verkaufsprämien steckt, dass Mitarbeiter zum Jobwechsel getrieben werden, um sich Abfindungen zu sparen, dann entspricht das für mich allerdings auch einer Methode des Bullying: „Du willst Kaffee mit Zucker? - Sorry, ich schmeiß den Zucker lieber weg!“ - Kommunikation ist sehr viel wert und durch falsche Kommunikation kann sehr viel kaputt gemacht werden.

Wenn man Menschen entlassen muss, kann das durchaus berechtigt sein aber wenn es soweit ist, sollte man klar sagen, was Sache ist und keine Spielchen spielen.

Leider sit es auch so, dass ich gerade nur anhand dessen mir eine Meinung bilden kann, was man hier und aus Medien aufschnappen kann und ein direkter Erfahrungsbericht dazu ausbleibt.

Alles Gute!

Die aktuellen Aktionen bei Tesla empfinde nicht nur als Schlag ins Gesicht vieler treuer Kunden sondern such für die Mitarbeiter.

Aus Gesprächen mit Bekannten aus der Softwareentwicklung weiß ich, dass Tesla im Vergleich nicht sehr gut bezahlt.

Ich mache mir ernsthaft Sorgen um den Laden.