Die neue Strategie von TESLA

Wie wahrscheinlich ihr alle, habe ich mir überlegt was ich von TESLA’s neuem Ansatz halten soll. Den Schritt, alle Verkaufsräume und Probefahrmöglichkeiten zu streichen, kann man getrost als radikal bezeichnen.

Für mich persönlich ist diese neue Strategie aber optimal. Ich finde sie gut, bin sogar begeistert, setzt Sie doch genau dort an, wo ich persönlich die Hauptschwächen bei TESLA sehe:

  1. zu wenige Servicecenter
    Dadurch lange Wartezeiten auf Termine und oft lange Anreisen (in meinem Fall 200km bis zum nächsten Stützpunkt)

  2. Eher mittelprächtiges Preis- Leistungsverhältnis der Fahrzeuge
    Ja wir kaufen Sie trotzdem aber das, weil es keine echte Konkurrenz gibt. Ich bin mir sicher, würde Mercedes eine E- oder S-Klasse rein elektrisch anbieten und hätte ebenfalls ein so gut ausgebautes SuC Netz, dann würden viele abwandern.

Da mit dem Model 3 jetzt deutlich mehr Fahrzeuge unterwegs sein werden, würde dies den Servicecenter, in der aktuellen Situation, den Todesstoß verpassen. Wenn jetzt aber das Geld, dass man durch den Wegfall der Showrooms in die Servicecenter und Ersatzteillogistik steckt, sehe ich eine echte Chance das aktuelle Chaos in den Griff zu bekommen.

Aus meiner Sicht wird dadurch alles besser, mein nächster TESLA wird günstiger und ich habe eine bessere Versorgung mit Ersatzteilen und bekomme schneller einen Termin, bei hoffentlich kürzerer Anreise zum Servicecenter. Was will man mehr oder wie seht ihr das?

Ich bin da noch nicht ganz überzeugt von dem Konzept. Für mich als Person geht das voll auf, aber ob das für die Mission das richtig ist bleibt abzuwarten. Ohne einfach verfügbare Beratung, Probesitzen und Probefahrt ist der Unsicherheitsfaktor unbestreitbar höher als mit. Dieser Unsicherheitsfaktor wiegt bei einer Kaufentscheidung höher, je größer die zu investierende Summe ist.

Meiner Meinung nach ersetzen wir „early Adopter“ (Und ich schliesse hier alle ein, die im Forum aktiv sind - ob Owner oder nicht) diese Unsicherheit durch einen Informationsvorteil, der durch viel Zeit und Beschäftigung erkauft ist und auch durch eine gewisse Portion Vertrauen und Hoffnung. Der Massenmarkt macht das alles mit ziemlicher Sicherheit nicht mit!

Ich finde deinen gedanklichen Ansatz absolut richtig und nachvollziehbar für einen Owner. Sales brauchen wir alle nicht mehr, auch nicht in Zukunft, bei Tesla wissen wir was wir bekommen und was nicht :wink:. Wenn was neues kommt kan man den sich sicher nach wie vor immer irgendwo mal anschauen und probesitzen.
Für Neukunden sehr ich das aber anders, ohne Probefahrt für 1,5 Tage hätte ich wahrscheinlich keine 115k auf den Tisch gelegt, ich glaub das wird noch viele Jahre vielen Neukunden ebenso gehen, ok die Autos sind billiger nun, aber immer noch sehr sehr teuer. Solche Ausgaben tätigen nur ganz ganz wenige Leute in 1 min im Internet, gerade die die sich hochpreisige Autos leisten können sind auch über Jahrzehnte anderes „gewöhnt“.

Es werden nicht ALLE Verkaufsräume aufgegeben. Das hat Tesla nie gesagt. Nur die Presse, bei der offenbar jeder von jedem abschreibt, verbreitet dies so.

Reicht es nicht in größeren Einkaufszentren Showrooms zu haben? 450€ Kräfte und gut ist.
Oder wie in Ddorf einen kleinen Raum am SeC, ein MS, ein X und ein 3er.
Ich habe die Glaspaläste noch nie nachvollziehen können.

Ok ja, hatte ich auch so gelesen aber wieder verdrängt. Am ende ist es aber relativ egal, ob es noch in 5 Großstätten Präsentationsfläche gibt.
Wer in Dresden wohnt, wird eher nicht nach Berlin fahren nur weil da der nächst gelegene Showroom ist.

Ich bin in die USA gefolgen um das Model 3 Performace Probe zu fahren :wink: (Nicht wirklich… war eh im Urlaub da…)

Leute die Interesse haben sind aber meiner Erfahrung nach schon bereit aus einem Showroom Besuch mit Probefahrt einen Tagesausflug zu machen.

Vor einigen Jahren bin ich auch mal etwa 150km zu einem Probefahrtevent für das Model S gefahren. War ein schöner Tagesausflug mit dem Ergebnis das mir das Madel S zu groß, schwer und nicht sportlich genug in Sachen Fahrwerk ist.

Bitte nicht. Dann lieber nur ein paar Bildschirme mit Videos und ein Sicherheitsdienst, damit mit den Showcars kein Schindluder betrieben wird. Das wär dann auch wieder was „Radikales“ :wink:

Wo steht eigentlich das Tesla keine Probefahrten mehr anbietet? Das einzige was ich direkt von Ihnen gefunden habe ist:
We are also making it much easier to try out and return a Tesla, so that a test drive prior to purchase isn’t needed.
Könnte doch gut sein das sie weiterhin ihre Tour mit der Möglichkeit zur Testfahrt machen oder telefonisch ein Termin ausgemacht werden kann. Und selbst wenn nicht, größter Hemmschuh ist nach wie vor der Preis. Wenn sie diesen senken können durch die neue Strategie finde ich das gut.
Die Leute die hier im Forum jetzt das Ende von Tesla herbei schreiben sind eh die selben die das bei jeder größeren Änderungen gemacht haben. Kleiner Akku weg, Untergang. Kein vernünftiges Cockpit im M3, der sichere Tot. Css kommt, wird nie kommen, Tesla machts nicht mehr lang. Und jetzt hald das.
Tesla hat sicher schon einige Zahlen wie der Verkauf mit Sec vor Ort oder nicht, Probefahrt gemacht, Direktverkauf nicht erlaubt usw. läuft und vielleicht setzten sie deshalb auf diese Strategie. Aber klar, einige Forenteilnehmer wissen das sicher besser als Tesla.

Zu dem Invite-Only Conference-Call mit den Journalisten gibt es ein nicht-offizielles Transcript:
dropbox.com/s/39ncy19q7t2id … 9.pdf?dl=0

Der Satz von Musk ist nicht ganz eindeutig, ich habe es so verstanden:

Die Galleries zeigen einem wie man Online bestellt. Um weiterhin Probefahrten zu ermöglichen, haben sie ihre Return Policies angepasst.

Wenn in 6-9 Monaten das Model 3 zum angekündigten, günstigen Preis kommt, dann ist das mit der Akku-Größe, dem Autopiloten und dem Ladenetzwerk doch preisleistungstechnisch doch wieder ziemlich gut. Innendesign (schlicht), und Softwareversorgen finde ich bei Tesla auch besser.

Ich bin der Überzeugung, dass Tesla damit einen Riesenfehler begeht.

Dass die Qualifikation des „Tesla-Verkaufspersonal“ gegen Null geht liegt auch daran, nach welchen Kriterien Tesla eingestellt hat und was Tesla bezahlt hat.

Ein Elektroauto ist für einen „Normalkäufer“ ein stark erklärungsbedürftiges Produkt, welche Ladekarten sind sinnvoll, wie lade ich zuhause, wer installiert mir eine Ladestation etc.

Anscheinend hat Tesla diese Käufer aber nicht mehr im Fokus sondern eher den Nerd, der vor der Übernahme des Fahrzeuges die Betriebsanleitung auswendig gelernt hat.
Dies wäre eine Chance für deutsche Anbieter, die werden diese aber ihmo nicht nutzen, da diese die E-Mobilität nicht wirklich im Fokus haben.

Ich erwarte von einem Unternehmen, bei dem ich für 50… 100 k etwas kaufen will einen gut geschulten Verkäufer, der meine Bedürfnisse versteht und mich dem entsprechend berät und nach dem Kauf mein anchor man/woman im Unternehmen ist, alle Anfragen/Nachfragen an die richtige Stelle leitet oder selbst beantwortet.

Bei meinem letzten Verbrennerkauf in 2009 war das so.

Ebenso beim Kauf von Tesla Roadster I und Model S, wenn Tesla so weitermacht hat sich der Kauf des Roadster II für mich damit erledigt…

Meine Geduld bezüglich Tesla ist endlich.

Genau da liegt der Hase im Pfeffer…
Was soll man beratend tätig werden was der Fragende denn nicht schon weiß.
Ich habe schon seit Jahren das Problem, dass ich „Experten“ lange suchen muss und wenn ich mal „Ahnungslos“ bin bekomme ich nur eine Meinung des Verkäufers aber forscht man selbst stellen sich diese Aussagen als falsch heraus…

Die eigenen Bedürfnisse weiß jeder nur selbst, Beratung ist gut aber was ist wenn sich dieser Weg als falsch herausstellt die Bedürfnisse sich ändern?

Finde den Schritt von Tesla heftig, kann es verstehen und erst die Zukunft wird zeigen ob das richtig oder falsch war.
Wer nicht probiert wird nicht herausfinden ob richtig oder falsch, sondern belässt es auf dem Stand.
Wenn das jeder so machen würde, wären EVs nicht da wo wir heute sind.

Grüße
Mario

Die wichtigsten Verkäufer sind mMn:

[A] Essentiell: YouTube und soziale Netzwerke
[B] Wichtig : Amazon
[C] Nett : Der Verkäufer

[C] ist entbehrlich.
[B] könnte die nächste Hauptrolle spielen.
[A] hat mir den Tesla verkauft. Niemand anders.

Würde diese Strategie von irgendeinem x-beliebigen, etablierten Hersteller kommen, wäre mein erster Gedanke: „Die sind in 6 Monaten zahlungsunfähig und hier sieht man die letzten Zuckungen eines Verzweifelten.“

Aber Tesla ist halt anders. Entweder sie revolutionieren die Art, wie man Autos kauft oder sie fallen derbe auf die Nase.

Ich hoffe auf Ersteres! :slight_smile:

ich glaube bezüglich Verkäufer werden hier Schuhverkäufer mit Investitionsgüter- Verkäufer verglichen und Käufe zwischen 50k - 100k sind für mich Investitionsgüter.

Und ich meine nicht als Käufer die Nerds. Ein guter Verkäufer kann die Bedürfnisse des Kunden sehr gut ermitteln und , da er auf langfristige Beziehung aus ist auch die entsprechenden Angebote machen. Z.B. hat mich noch nie jemand von Tesla auf einen Fahradträger oder Skibox angesprochen.
Selbst ein durchschnittlicher Verkäufer hätte das abgefragt. Ja auch hier ist Tesla anders.

Wenn Tesla von den Nerds leben kann werden Sie sicherlich überleben, wenn Sie auf den normalen Autokäufer angewiesen sind, wird die Luft ziemlich schnell ziemlich dünn werden.

Auch das Model 3 ist ein erklärungsbedürftiges Produkt für alle, die keine Nerds sind. Und wenn dann keiner mehr da ist, der die Probleme erklären kann wird es sehr spannend (auch eine Aufgabe eines guten Verkäufers)

Tesla hatte nur noch niemals gute Verkäufer. Evtl. war daher die Devise, wenn man es nicht gut kann, lässt man es lieber ganz bleiben…

Nicht ganz, zu den Anfangszeiten gab es gute Teslaverkäufer, z.B. Stefan Krey in Düsseldorf, aber diese Zeiten sind lange vorbei.

Geniale Änderung trifft auf rentnernahe Kunden, die gerne alles beim Alten (heißt wohl deswegen auch so) belassen wollen. Ich kann mich nicht entsinnen, einen Computer nur dann gekauft zu haben, wenn ich ihn vorher ausprobieren durfte. Bei einem Mac hat nicht ein einziger die Frage, ob der Kauf richtig ist. Der ist richtig.

Zugegeben, etwas ungewohnt ist es. Das Model 3 haben die Schlangensteher nie gesehen und dann nie probegefahren. Elon ist sicher, dass der Anteil derer, die das Model 3 nach dem Kauf nicht behalten, keine Rolle in der Rechnung spielt. Kein einziger Autohersteller wird an Teslas Kosten rankommen. Andere können und konnten nur mithalten wenn sie quersubvensionieren so wie es Toyota mit dem sagenhaften LS400 tat.

Die Zeit ist nicht weit hin bis ein Tesla alleine zum Internetbesteller mit Überführungskennzeichen gefahren kommt. Enhanced Summon läßt grüßen. Der nächste Schritt sind verkaufte Transportleistungen und nicht verkaufte Teslataxis mit nicht finaler Software wie jetzt. Wer heute Strom aus seiner PV verkauft, verkauft morgen auch Transporte mit seinem Tesla. Nextmove halt.

Schon klar, dass die Pferdefuhrwerkdenker schon damals gedanklich mit Elektroautos überfordert waren. Die Geschichte wiederholt sich.

All das wird zwar von Tesla immer wieder geteasered, ist aber noch sehr sehr weit von der Realität entfernt. Tesla hat Full-Self-Driving gerade als „erstmal Level 2“ heruntergestuft, nachdem lange Zeit der Eindruck von Level 5 erweckt wurde. Vollautonomes Fahren wird mit aktueller Hardware nicht möglich sein.
Dementsprechend ist auch Teslataxi Phantasie, nicht Realität.