Autopilot Gutachten und Abgasskandal: Zeit für eine Demo?

Wenn ich mir die Artikel über das Gutachten bezüglich des Tesla Autopiloten durchlese und das ganze mit dem Verhalten der Regierung gegenüber dem Abgasskandal vergleiche, überkommt nicht nur mich ein sehr beklemmendes Gefühl.

Vollkommen unabhängig von irgendwelchen Sachfragen bezüglich der Leistungen oder Mängel des Autopiloten fällt doch sehr auf, dass auf der einen Seite allein in Deutschland 30 Menschen pro Tag Ihr Leben lassen, weil sie durch Stickoxid Ausstoß sterben, was offenbar niemanden in der Politik wirklich interessiert, einige, teilweise offenbar unvermeidliche Unfälle mit dem Autopiloten aber zu einer Stilllegung des Systems führen sollen. Hier wird eine Stimmung erzeugt, die wohl vermitteln soll, dass nur mit Tesla Assistenzsystemen Unfälle passieren.

Ich schlage daher vor, dass wenn es Einschränkungen von Regierungsseite für den Autopiloten geben sollte, wir mal wieder eine Sternfahrt nach Berlin organisieren sollten. Dieses Mal stelle ich mir allerdings nicht 100 Teslas vor, sondern 1000 oder auch gerne mehr. Das Ganze offiziell als Demonstration gemeldet und durch die Institutionen durchgeboxt.

Bereiten wir uns also vor. Diesmal muss die Presse von Anfang an mit dabei sein.

Es ist mir zwar sehr wohl bewusst, dass wir dem Lobbyismus kein Ende setzen, aber gerade in dieser Zeit mit diese Unterschiedlichkeit der Behandlung muss ein Zeichen gesetzt werden!

Berlin. Wir fahren nach Berlin.

Positiv ist doch aber, dass Dobrindt in dem Fall mal auf unserer Seite zu sein scheint. Da wäre doch eher ein Treffen vor einem Verbot das richtige.
Eine Demo mit Auto anzumelden, dürfte sehr schwer fallen. Insbesondere im autofeindlichen Berlin.

Ich würde das Thema erstmal ignorieren. Die Zulassung der Teslas in der EU erfolgt in NL, da interessiert Dobrindt niemanden. EU-weit dürfte das Ansehen von Dobrindt, dank seiner offensichtlich rechtswidrigen Ausländermaut sowieso auf einem seinen Fähigkeiten angemessenen Niveau liegen.

Momentan würde man mit großen Protesten, falls sie überhaupt wahrgenommen würden, eher einen Streisand-Effekt auslösen.

Schreib als bayrischer Unternehmer lieber einen Brief an den CSU-Chef, dass Du enttäuscht bist, wie sehr sich die CSU gegen den technische Fortschritt wehrt und dass Systeme wie Drive-Pilot und Autpilot Leben retten und nicht gefährden. Wichtig ist die deutsche Technologie (Bosch-Radar) zu erwähnen und die beiden als XYZ-Pilot bezeichneten Systeme zu nennen, durch Einbeziehung von Mercedes kannst Du die nationale Karte spielen, funktioniert beim Vollhorst doch immer. Oder zählen Bosch und Mercedes bei Euch schon als ausländische Produkte? ;->

Wenn Du dann noch weitere Unternehmer aus Bayern findest, die mit unterzeichnen, dann hat das vielleicht mehr Wirkung als ein paar hunder Teslas in Berlin. Hier finden ständig irgendwelche Demos statt, von legitimen Anliegen bis Chemtrails. Wenn die nicht zu einem konkreten Anlass passen, wie damals beim Elektromobilitätsgipfel, nimmt so eine Demo keiner wahr.

Ist natürlich nur meine Einschätzung, wenn Du es anders siehst, lass Dich nicht aufhalten!

Gruß Mathie

Nach dem Fall dürfte eine Gigafactory oder Tesla Factory in Deutschland vom Tisch sein.

Deutschland ist ein Niedriglohnland. Da geht noch was.

Mir gefällt Mathies Lösung an sich auch ganz gut. Als Technologie Unternehmen und Entwicklungspartner von KFZ Zulieferern unterzeichne ich da auch gerne. Falls es einen passenden Anlass in Berlin gibt bin ich def aber auch dabei.
Ich hab inzwischen ob dieser Verzerrung der Wahrheiten auch die Nase voll und kann ULTRASONEs Denke vollkommen nachvollziehen.
Was diie bayrische CSU betrifft. Wisst ihr das dort seit einigen Wochen alle Besucherparkplätze mit AC22 typ2 Ladesäulen ausgerüstet sind?
Da ist emobilität zumindest intern ein ganz grosses Thema. Ich war dort mit meinem Tesla das erste eAuto das geladen hat und es kamen einige Leute aus den Büros auf sehr nette Gespräche. Also lassen wir die mal agieren. Da läuft was!

käme es Musk darauf an, würde er nicht in Kalifornien bauen, sondern 500km südlicher in Mexiko.

kostenlos runterladen und staunen: greenpeace.de/schwarzbuch-autolobby

Das Geheul ist doch nur Theaterdonner. Dobrindt schafft es nicht mal, Fiat Diesel still zu legen, die ganz offensichtlich die gesetzlichen Bedingungen für die Typzulassung nicht erfüllen.

Im Gegensatz zu den Tricksereien beim NEFZ-Test hat ein Verbot des Autopiloten gar keine gesetzliche Grundlage.

Ich würde nicht das eine mit einem anderen rechtfertigen wollen. Ja was VW da angestellt hat ist übel und wie die Politik das so geschehen lässt auch. Das Auto meiner Eltern wurde noch immer nicht umgerüstet.

Dennoch hat das nichts damit zu tun, dass wohl in einigen Situationen der Autopilot wohl überfordert ist.

Ja - SAE Level 2 Systeme haben das alle. Es gibt offensichtlich keine einheitliche Vorstellung darüber, wie man das handled. Es geht ja um die Kontrollrückgabe an den Fahrer in solchen Situationen. Das wird ein streitbares Thema bleiben, bei dem Tesla in DE immer den Kürzeren ziehen wird…

Bei dem Ganzen geht es doch nur darum, dass die ABM-Buben einfach die falschen Entwicklungsprioritäten gesetzt haben und jetzt massenweise Kunden verlieren. Bei uns in Österreich fahren immer mehr Geschäftsführerkollegen Tesla und nicht mehr Q7, X5 oder GLE…

Was man selbst nicht anbieten kann, muss schlecht gemacht werden… :wink:

dazu n-tv:

n-tv.de/auto/Gutachten-warnt … 25006.html

Es gibt hier anscheinend ein paar Missverständnisse bezüglich der SAE Level für das automatisierte Fahren:

Bei SAE Level 2 Systemen gibt es keine „Kontroll“-übergabe an das System. Das System übernimmt nur die Steuerung, aber die Kontrolle der Verkehrssituation muss jederzeit vom Fahrer ausgeübt werden. D.h., er muss auch immer die Hände am Lenkrad haben und die Füße in der Nähe der Pedale, so dass er sofort eingreifen kann wenn das System falsch reagiert.

Erst bei SAE Level 3 Systemen wird die Steuerung und Kontrolle der Verkehrssituation vom Fahrer vollständig an das System übergeben. D.h., es wird nicht nur der andere Verkehr auf der Straße erfasst sondern es werden auch alle Verkehrs- und Signalzeichen, quasi das komplette Umfeld vom System ausgewertet und entsprechend reagiert. Das System gibt die Kontrolle erst zurück wenn das Ende des für diese Funktion freigegebenen Fahrabschnitts erreicht ist, oder wenn eine Situation auftaucht die es nicht beherrschen kann. Dazu muss das System den Fahrer aber schon 5-10 s vorher zur Übernahme der Kontrolle auffordern, damit Fahrer die sich mit etwas anderem Beschäftigt haben die Verkehrssituation erfassen, und die Kontrolle und Steuerung sicher übernehmen können.

SAE Level 3 ist um einige Größenordnungen schwieriger zu beherrschen als SAE Level 2, wo die Steuerung jederzeit an den Fahrer zurück gegeben werden kann. Wie diese Rückgabe erfolgen soll ist Gegenstand vieler Forschungsprojekte in der Industrie und in der Wissenschaft. Es werden aufwändige Studien in Simulatoren durchgeführt um den besten Weg zu finden von System-In-The-Loop zurück zu Driver-In-The-Loop zurück zu schalten. Die Lösungen die ich bisher gesehen habe sind alle nicht so überzeugend, wobei es sinnvoll wäre dass wirklich alle Fahrzeuge mit Level 3 Automatisierung exakt die gleiche Art der Signalisierung zu verwenden, anstatt dass jeder wie z.B. bei den essentiellen Bedienelementen im Auto sein eigenes Süppchen kocht. So weit ist die ganze Forschung noch nicht, dass man sich auf irgendwas Gemeinsames einigen könnte.

Alles richtig - dennoch gibt es bei SAE 2 auch den Begriff der Kontrolle im techn. Sinne - nicht im legalen Sinne - weiß gar nicht, ob das irgendwo eineindeutig definiert ist. Wenn der AP aktiviert ist, fährt das Fahrzeug zunächst ohne Zutun des Fahrers - rein technisch. Allgemein verständlich steuert er nun das Fahrzeug - Kontrolle ist hier als „ausführende Instanz“ gemeint - kapiert ja sonst keiner.

Der Klassiker ist ja jetzt auch die Einfahrt in eine etwas komplizierter Baustelle - um mal ein Beispiel zu nennen. Das Fahrzeug wird technisch in diesem Moment vom AP gefahren, legal vom Fahrer - der kontrolliert es natürlich, aber die technische Kontrolle im Sinne der Ausführung hat der AP - solange, bis er deaktiviert wird.

Was ja am aktuellen AP im Moment auch kritisiert wird, ist die Tatsache, dass er in den eben nicht beherrschbaren Situationen weitermacht UND die Kontrolle (technische Fahrausführung) eben gar nicht zurückgibt. Einmal aktiviert, muss schon einiges auf einer BAB zusammenkommen, bis er selber aufgibt. Das war bei mir bisher nur Wetter und schlechte Sicht.

Das ist schon kritikwürdig an Sich - gebe ich unumwunden zu. Es kommt nun auch das von Dir beschriebene Problem - obwohl definitorisch erst ab SAE 3 relevant - aus meiner Sicht dennoch hinzu. Auch SAE 2 Systeme haben systemimmanent dieses Problem, was sie wg. der nicht ausreichenden Technik an Bord aus meiner Sicht gar nicht lösen können. Sie müßten auch einen sicheren Weg der technischen „Kontrollrückgabe“ bieten können.

Da man sich aber im Klaren darüber ist, dass das technisch nicht wirklich möglich ist, werden die SAE 2 Systeme immer nur gut mit verantwortungsvollen Fahrzeugführern funktionieren und bieten dann einen echten Vorteil - ggf. ebnen sie auch ein wenig den Weg zu Level 3 oder 4 - das weißt Du besser - denke ich mal.

Die Systeme im Bereich Level 2 unterscheiden sich heute auch schon sehr darin, wie sie diese Probleme managen. Ich denke, Tesla kann hier durchaus noch etwas drehen.

Ich würde es mir z.B. wünschen, dass der AP auf einer Landstrasse einfach nicht zu aktivieren ist - fertig. Kraftfahrstrassen wären OK. Ebenfalls deaktivierung bei Einfahrt in eine Baustelle - das kann man heute bereits alles lösen…

bei der „Kontrollrückgabe“ hat sich mit 8.0 definitiv etwas getan - zum Besseren, wie ich finde.

Mit Deinen Ausführungen zu den Begrifflichkeiten hast Du natürlich Recht.

Schön, dass wir Dich hier im TFF haben…

:wink: