Was speichert Tesla an Daten aus den Fahrzeugen?

Da kürzlich jemand behauptet hat die Summon-Funktion hätte sein Model S kaputt gemacht und Tesla dann Logs aus dem Hut gezaubert hat, wo sogar drin stand in welcher Sekunde der Fahrer die Türe geöffnet und geschlossen hatte, frage ich mich folgendes:

  1. Was wird alles im Log gespeichert?
  2. Unter welchen Umständen wird es an Tesla gesendet?
  3. Kann man das alles abschalten (idealerweise selektiv), ohne die Funktion des Autos einzuschränken?

Du kannst nach deutschem Datenschutz eine Anfrage an Tesla stellen was über Dich gespeichert ist. Die Frage ist ob das hier greift das nur über das Fahrzeug etwas gespeichert wird. Das sind evtl. keine personenbezogenen, schützenswerten Daten. Die Datenschutzerklärung oder AGB die Du bei Tesla unterschrieben hast kannst Du da übrigens getrost ignorieren, das kann in Deutschland nicht vertraglich eingeschränkt werden.

Es wird vieles im Auto gespeichert und bei Bedarf von Tesla abgerufen.
Diese Log-Daten werden nach einer Zeit automatisch überschrieben und sind sehr umfangreich.

Immerhin sagt Elon Musk hier aus (ab 9:00), dass - zumindest bei den normalen Kundenfahrzeugen - weder Geschwindigkeit noch Position protokolliert werden:
youtube.com/watch?v=cRHH7NmoVPk

Auch interessant ist dieser Teil des Kaufvertrag/MVPA:

Wenn man einen Überblick über das Datenvolumen haben möchte, ist eine Registrierung bei teslalog.com ein guter Einstieg. Die in Echtzeit übermittelten Daten sind recht umfangreich und umfassen:

Aussentemperatur
Windgeschwindigkeit
Höhe über Null
Kilometerstand
Ladezustand
Restreichweite (geschätzt)
Laderate
Akkuladung
Streckenverlauf
Standortdaten
Innentemperatur
Aktivität der Klimatisierung
Gewählte Wunschtemperatur im Innenraum

und wahrscheinlich noch viel mehr. Hinzu kommen die Telemetriedaten, die Tesla zur Auswertung nutzt, um den Autopiloten zu unterstützen, bzw. anzulernen. Ich schätze den Daten-Upstream während der Fahrt ganz konservativ auf lockere 1 MB pro 10 km Fahrstrecke und die hier immer wieder reklamierten „Abbrüche“ beim Entertainment (Spotify und Konsorten) gehen meiner Meinung nach auf das systembedingte „Nachladen“ beim Upload der Fahrdaten zurück. Denn die sind gesichert priorisiert.

Man muss sich selbstverständlich keine Sorgen machen, dass die Daten mal irgendwann relevant werden, wenn es um die Rekonstruktion von Unfällen geht. Da scheint Tesla zu mauern, oder habt ihr noch mal was über den Abflug ins Feld mit den durchgeknallten Abiturienten gehört?

Wie bei allem (inklusive Google, Handybetriebssysten etc):

Man kann der Nutzung der anfallenden Daten zustimmen und den Service/das Produkt nutzen, oder ablehnen und es nicht nutzen.

Das Einzige was uns als Deutschen/Europäern im Gegensatz zu anderen rechtlich zusätzlich zusteht ist die Auskunft über die erhobenen Daten und deren Verwendung, sowie (spezifisch deutsches Datenschutzrecht) das Recht die Weitergabe der Daten an Dritte zu untersagen bzw. bestimmte Nutzungen der Daten zu untersagen. Zudem kann bei Beendigung der Geschäftsverbindung verlangt werden, dass die Daten gelöscht bzw. (wo löschen nicht „möglich“) gesperrt werden.

Cheers Frank

Windrichtung und Geschwindigkeit kommt von einem Wetterdienst der mit den GPS-Daten verknüpft ist und nicht von Tesla.

Und meiner Meinung nach sind das Daten, die teslalog aktiv abfragt! Das sind nicht die Daten, die Tesla automatisch hochlädt.

teslalog fragt die Daten nicht vom Auto ab sondern vom Tesla Server.

Ich bin mir nicht sicher, ob das so stimmt. Ist es nicht vielmehr so, dass sich Teslalog mittels eines Tokens einen autorisierten Zugriff auf die Daten verschafft, die auf den Servern bei Tesla liegen? Und das können ja eigentlich nur jene Daten sein, die das Model S eigenständig von sich aus dorthin hochgeladen hat.

Edit: Uups, Fjack war schneller. :slight_smile:

Weil der Datenzugriff nur über die Tesla-Server geht? Schau dir mal deinen Energieverbrauch an, wenn du Teslalog einfach eingeschaltet läßt.

Man kann es auch einfach nachvollziehen: Auf dem Smartphone wlan hotspot einschalten und den Wagen damit verbinden. Dann einen spezifischen Zeitraum (eine Stunde) mit und ohne teslog fahren und den Datenverbrauch beobachten.

Das ist eine sehr interessante Fragestellung und einer der wenigen Punkte die ich bei Tesla wirklich kritisch sehe.

Mein Kentnisstand ist grob folgender:
Die gesammte Kommunikation des Fahrzeugs erfolgt ausschließlich über einen verschlüsselten VPN Tunnel mit den Tesla-Servern. Von dort aus geht es dann ggf. weiter.
Bedeutet alles incl. Webseitenaufrufe, Spotify etc. ist für Tesla transparent.
Tesla kann aktiv über diesen Tunnel weitere Daten vom Fahrzeug auch ohne weitere Info / Freischatung des Besitzers abfragen (Logfiles, Position etc.) und auch Kontrolle über das Fahrzeug übernehmen und z.B. Fahrezug öffnen.
Dienste wie Teslalog nutzen eine API von Tesla die über die Tesla-Server Kontakt aufnimmt. Wenn Onlinedaten des Fahrzeugs notwendig sind werden diese von Tesla online vom Fahrzeug abgerufen (und das Fahrzeug dafür ggf. gweckt) und über die API zur Verfügung gestellt.
Datennutzung kann man wohl nur insgesamt wiedersprechen, was dann dazu führt dass alle Onlinefunktionen nicht mehr nutzbar sind (genauso wie bei Google etc. fris oder stirb…)
Das Fahrzeug und die Verbindung ist sehr gut gesichert. Meines Wissens nach ist es noch nicht wirklich gelungen an alle Daten ranzukommen. Auf regulärem Wege sind sowieso die meisten Daten für den Besitzer nicht sichtbar.
Im Zweifelsfall kommt wohl nur Tesla (und nicht der Besitzer) an die Daten ran. (Ähnlich wie allen anderen Autobauern auch, nur dass Tesla auch Online rankommt ). Siehe obiges Beispiel mit der Summon-Funktion und den Logs. Wirklich verhindern kann man den Zugriff durch Tesla wohl nur durch deaktivierung des Modems (z.B. SIM.Karte entfernen).
Was bei fehlerhaften Updates ist oder Updates die Funktionen aus Sicht des jeweiligen Besitzers verschlimmbessern (z.B. Heizungssteuerung) ist aus meiner Sicht recht unklar. Hier kann man aus menenr Sicht nur auf Tesla vertauen, denn bis hin zu geplante Obsoleszenz nach Ablauf der Gewährleistung/Garantie oder keine Updateversorgung Sicherheitskritischer Systeme wäre wohl alles denkbar.

Ich für meinen Teil bin aktuell bereit Tesla einen entsprechenden Vertrauensvorsprung zu geben, aber die Thematik ist aus meiner Sicht sehr relevant.